Bürgerrecht und .. Bürgerrecht

  • Boah, Nikolaos, wo bist du, wenn ich dich brauche?


    Ich hab da jetzt ne SimOn-Antwort und eine SimOff-Antwort :D


    SimOn würde das die Eigenständigkeit der Polis Alexandria ad absurdum führen, wenn die Soldaten in Nikopolis, die (da sie römische Bürger sind) die Proxenie beantragen können, in der Volksversammlung der Polis wählen könnten. Weil: Dann gibt der Kommandant seinen wieviel? Legionären Befehl, irgend ein bestimmtes Gesetz einzubringen, und die müssen ihm ja gehorchen und das machen. Im Endeffekt hätte Alexandria dann eine Militärdiktatur, was es ja aber definitiv nicht ist. Alexandria wurde vom Kaiser Eigenständigkeit versprochen und per Gesetz festgehalten. Die Alexandriner haben sich (nach ihrem Verständnis. Dass Rom sie andernfalls einfach auch plattgemacht hätte, ist eine andere Geschichte) dem Kaiser höchstselbst unterworfen und ihn als Gott angenommen. Die anderen Römer sind eigentlich nur mehr oder weniger liebe Gäste.
    Alexandria war zwar die zweitgrößte Stadt der Antike, aber dort konnten auch nur die üblichen 10% der Leute wählen (wenns hoch kommt). Soweit ich weiß, war es in der griechischen Welt ausschlaggebend, ob derjenige Steuern zahlte. Wer Steuern zahlte / zahlen konnte, konnte wählen. Wer zu wenig Einkommen dafür hatte, nicht. Und Alexandria ist da nicht anders wie andere Städte zu der Zeit, 50% der Leute krebsen am Existenzminimum rum. Dazu kommen noch jede Menge Ausländer, die nicht wählen können. Allein die ganze Christengemeinde und Judengemeinde, die in Alexandria stark vertreten war, hatten alle kein Wahlrecht. Dazu Ägypter, die sich das Bürgerrecht erarbeiten mussten. Ein "Recht" auf die Ephebia hatte eigentlich nur die griechische Minderheit.
    Da die Wahlen und Gesetzesvorlagen in Alexandria bislang rein SimOn sind, sind da nach meinem logischen Verständnis dann Soldaten ausgeschlossen, weil die eben nicht für sich selbst sprechen können, solange sie in der Legion sind.



    SimOff könnte man die Ämter zur Wahl sicher auch so einstellen wie in den anderen Städten, dass dann über das Wahltool und nciht per SimOn-Abstimmung gewählt werden könnte, so dass du da auch eine Stimme abgeben könntest. Allerdings fand ich das an Alexandria eigentlich grade das Schöne, dass da alles SimOn war und so wenig wie möglich SimOff. Das ganze Museion und die Ephebia sind ja eigentlich auch SimOn, im Vergleich zur Schola und dem CRV, wo das meiste doch rein SimOff bleibt. Das war so immer ein bisschen das Besondere.
    Allerdings wär es natürlich nur fair, wenn da die alexandrinischen Soldaten nun sagen würden "In Mantua oder Ostia könnten wir wählen, warum also nciht in Alexandria?"
    Wie gesagt, ich fand es einfach nur bislang ein schönes Element. Da Ägypten politisch aber ohnehin nicht mehr so aktiv ist wie zu Spitzenzeiten, kann man das auch überdenken.



    Alternativ könntest du natürlich SimOn einen NPC schreiben, der einen Vorschlag einbringt? Ist natürlich nciht ganz dasselbe wie mit der eigenen ID, würd mir aber so spontan als Alternative einfallen.



    Da ich aber kein SL bin und gar nichts zu sagen hab, ist das jetzt nur eine ganz persönliche Einschätzung

  • Vielen dank für die ausführliche Antwort


    Für was ist dann der CRV bei einem Legionär notwendig, wenn damit nur das Wahlrecht und die Wahl in ein politsches Amt heraus springen. Das trifft auf ihn ja nicht zu.

  • Das Wahlrecht ist eine nicht zu unterschätzende Möglichkeit, auf das politische Leben im IR Einfluß zu nehmen ;)


    Es gibt noch zwei weitere Vorteile: Zum einen ermöglicht der CRV den Zugang zu weiterführenden Kursen. Im Moment haben wir da zwar keine ständigen im Angebot, aber es sind welche in Vorbereitung. Die Themen sind meistens sehr interessant und mir zumindest hat es bisher immer Spaß gemacht, daran teilzunehmen.


    Zum anderen wird man durch den CRV mit verschiedenen Themen des römischen Lebens vertraut gemacht. Im Grunde soll er dazu anregen, zu lesen, in der Wiki zu stöbern, die Seiten der Römer kennenzulernen, die einem bisher nicht so bewußt waren. Einfach ein Gefühl für die alten Römer, ihre Lebensumstände und ihren Lebensalltag zu bekommen.

  • Genau genommen ist Alexandria informell eine Militärdiktatur. Würden die Legionen nicht für Ordnung sorgen, würden sich die Griechen, Juden und Ägypter alle gegenseitig ausrotten. (überspitzt formuliert natürlich)
    Aufgabe des Statthalters war es mehr oder minder die ganze Zeit dafür zu Sorgen, daß dieses Pulverfass nicht explodierte( Und das Spice also Getreide, fließen zu lassen).
    Der arme hatte ständig Besuch von Griechen die sich über die Juden beschwert haben und Juden die sich über die Griechen beschwert hatten. Nebenbei gab es in Alexandria mehrmals Aufstände die Rom niederschlagen mußte (was wohl auch ein Grund war, neben dem Getreide wieso es in dieser Provinz die ja im eigentlichen Sinne keine Grenzprovinz war eine zweite Legion war).
    Die Wahlen waren aber meines Wissens nur Griechen vorbehalten, die Juden hatten ja ihre eigene begrenzte Autonomie waren aber den Griechen nachgestellt (Einer der gründe wieso es da ständig zu Reibereien kam). Die Römer in der Provinz waren meines Wissens neben dem Statthalter zum großen Teil Soldaten die natürlich kein Wahlrecht hatten.
    Was auch daran lag, daß Alexandria rein formal kein Teil des römischen Reiches war sondern eine eigenständige Polis die zwar den römischen Kaiser als Gott anerkannte und auch Verträge mit Rom als Schutzmacht hatte aber eben kein Teil des Reiches war und somit es der Polis selbst überlassen war, wer Wahlrecht hatte..
    Daher wäre es ungewöhnlich wenn die Römer wirklich Wahlrecht hatten.


    Sim-On könnte man diesen Soldaten wahrscheinlich das Bürgerrecht geben, wenn es denn die Versammlung will. Aber ich bezweifle mal, daß die Versammlung des macht solange du noch Soldat bist.



    Edit: Daher sage ich ja immer, daß es etwas schade ist daß momentan politisch aufgrund der wenigen Leute nicht soviel los ist. Die Provinz hat durch diesen Schmelztiegel sehr viel Potential. Anstatt immer nur Senatsdebatten zu besprechen^^

  • Naja, das ist so eine Sache von Wahrnehmung und Stolz. Natürlich war die römische Übermacht in der Provinz nicht da, um die Beduinen von Überfällen abzuhalten, oder die Grenze zur Wüste hin zu sichern. Natürlich sind die da, um den widerspenstigen Griechen/Ägyptern/Juden/Sonstigen notfalls schnell eins aufs Dach zu geben und ihnen zu zeigen, dass ihre Unabhängigkeit nur auf dem Papier besteht.
    Aber für den stolzen Alexandriner ließ diese Unabhängigkeit die Möglichkeit zu, das einfach ein wenig auszublenden und sich zu sagen "Wir sind frei und keine Römer." Genauso wie ganz Ägypten ja theoretisch Privatbesitz des Kaisers ist.


    Und ein Mittel, die Griechen vom Dauerbeschweren abzuhalten, war halt auch, ihnen irhe Ekklesia zu lassen und ihr Wahlrecht und sie die Stadt verwalten zu lassen. Bei grobem Unfug (oder schlechter Laune des Statthalters) wurde eingeschritten. Oder wenn die Griechen es mal wieder nicht unter Kontrolle gekriegt haben. Aber ich glaube, wenn die Römer mit Soldaten in die Ekklesia marschiert wären, hätten sie noch ein paar mehr Aufstände gehabt als ohnehin schon, weil dann ja selbst der Anschein der Souveränität wegfällt.



    Und ja, ich finds auch schade, dass es in Ägypten nicht mehr Action gibt. Da hat man einiges an freiheiten, die man sonst nicht hat.
    Im Museion wurde auch offen diskutiert, ob der Kaiser ein Gott ist. Etwas, das überall anderes Hochverrat gewesen wäre. ODer ob es Götter überhaupt gibt. Meines Wissens nach wurde nur eine einzige Vorlesung jemals verboten, und die ging darum, dass der einzige Ausweg aus der Absurdität des Lebens der Selbstmord sei.
    Nirgendwo sonst hatten Frauen so viele Rechte und konnten bei so vielen Dingen mitreden. Hachja...

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