Atrium | GVT et AFP

  • Für Phoebus war es längst schon Routine geworden, die Gäste des Hauses ins Atrium zu führen und ihnen die Wartezeit so angenehm wie möglich zu gestalten. So auch in diesem Fall. Er bot dem Verginier an, Platz zu nehmen und eilte dann hinfort, Dominus Piso zu unterrichten. Unterdessen brachte eine Sklavin eine Karaffe mit stark verdünntem Wein.

  • Es dauerte eine Weile, bis endlich, endlich Piso das Atrium betrat. Man konnte ihn für seine Verspätung kritisieren, aber zumindest konnte man ihm zu Gute halten, dass er überhaupt kam. Denn so spät am Abend war eigentlich nichts mehr los. Zumindest sollte dies nicht der Fall sein.
    Nun aber war es so, dass der Abend für Piso ruiniert war und demenstsprechend sein Gesicht etwas länglich war. Missmutig blickte er den Verginier an. “Salve, Verginius“, machte er. Er schien sich wohl weder an das Gesicht noch an den Namen zu erinnern. Letztes war wohl nicht verwunderlich, denn schließlich hatte der Mann das letzte Mal Dontas geheißen. Und auch Ersteres war wohl verzeihlich, schließlich sah Piso viele Gesichter, besonders, seit er Senator war.
    “Du wolltest mich sprechen?“ Mit einer schnellen Geste zog er seine wallende Toga etwas über seine Schulter und ließ sich auf einer Kline nieder, fragend Tricostus anschauend.

  • Salve Flavius Piso, ohne große Reden komme ich gleich zur Sache, es ist schon spät und der Tag war lang. Es geht um den Brief den du mir geschickt hast...
    Leider erkannte Tiberius Durus nicht den Sinn des Schreibens und schickte mich wieder zu kommen, wenn ich mehr darüber in Erfahrung gebracht hätte. Sag mir, was hat das Schreiben zu bedeuten? Warum wurde ich zu Durus geschickt?


    Vielleicht war Gaius heute nicht all zu höflich, aber was konnte man erwarten, nachdem er von dem Pontifex pro magister stand und dieser genau so ahnungslos war wie er?

    „Menschen von Wert arbeiten hart, bringen Opfer und werden zum Opfer, und zwar aus eigenem Willen; sie werden nicht vom Schicksal geleitet, sondern sie folgen ihm und halten gleichen Schritt; hätten sie es gekannt, wären sie ihm vorausgegangen.

  • Was dachte dieser Kerl eigentlich, ihn so anzufahren? Unhöflichkeit personifiziert! Auf Pisos Gesicht drückte sich Ablehnung aus. Warum um alles in der Welt schmiss er den Typen nicht einfach raus? Verdient hätte er es, schon alleine, damit er etwas Respekt vor Höherrangigen lernte!
    “Also, Verginius. Du bist ein Mann, dessen Namen ich noch nie gehört habe, auch wenn mir dein Gesicht vage bekannt vorkommt.“ Er runzelte die Stirn.
    “Dich soll ich zu Tiberius Durus geschickt haben? Ich bin mir ganz, ganz, ganz sicher, dass ich nie in meinem Leben einen Verginier zu ihn geschickt habe. Und ich habe auch noch nie einem Verginius Tricostus einen Brief geschrieben.“ Er kratzte sich am Hals. “Ich glaube, du verwechselst mich mit jemandem.“
    Oh Götter. Der Typ ging ihm auf die Nerven. Es war direkt unglaublich. Der Mann war wohl ein Naturtalent darin. Würde er sagen, er hätte früher Dontas geheißen, würde Piso wohl ein Licht aufgehen, aber es war einfach so, dass ihm der Name Verginius Tricostus nichts sagte. Wie sollte es dies auch?

  • Sim-Off:

    :D Amüsant geschrieben


    Nach dem Gaius sich von seinen jähzornigen erhohlt hatte, fiel ihn ein das Piso bei den vielen Gesichtern die er täglich zu sehen bekam, sich bestimmt nicht mehr an seines erinnern konnte. Durch den Verleih des Bürgerrechtes, hatte sich zusätzlich auch noch sein Name geändert, von Dontas zu Verginius Tricostus.


    Aso, ok ich vergass mich vorzustellen. Es tut mir leid, wenn dich mein Zornesanfall verärgert haben sollte. Aber die Situation war sehr peinlich und ich fühle mich betrogen oder zumindest als hätte man mich bewusst in eine Falle laufen lassen.


    Tricostus machte eine kurze Pause um die Worte auf den Mann wirken zu lassen. Nachdem er durch die Straßen geeilt war fühlte er sich unendlich.


    Damals kanntest du mich unter den Namen Dontas, heute, nachdem mir das Bürgerrecht verliehen wurde bin ich als Verginius Tricostus bekannt.

    „Menschen von Wert arbeiten hart, bringen Opfer und werden zum Opfer, und zwar aus eigenem Willen; sie werden nicht vom Schicksal geleitet, sondern sie folgen ihm und halten gleichen Schritt; hätten sie es gekannt, wären sie ihm vorausgegangen.

  • Sim-Off:

    Merci.


    Piso fühlte sich überrumpelt. Mächtig überrumpelt. Zuerst einmal kam da ein Kerle in seine Villa und tobte ihn so dermaßen an, dass es Piso in den Fingern juckte, ihn rauszuschmeißen und ihm ein Verfahren an den Kopf zu werfen. Und plötzlich sprach er mit Engelszungen. Wobei er Wörter einflochte, die Piso noch nie gehört hatte, die aber sein Interesse weckten.
    “Ah. Dontas. Ich erinnere mich. Ja, ich erinnere mich. Aber eine Frage habe ich. Asso-okäj? Was ist das? Klingt irgendwie parthisch oder etruskisch...“, spekulierte der Flavier, der keine Ahnung hatte, was das war. Etruskisch für „untertänigste Entschuldigung bitte“? “In Zukunft mehr Respekt“, mahnte er, auf die Entschuldigung des Mannes nicht eingehend. Mochte sich der Verginier dabei denken, was er wollte; dass Piso über seine Ungehobeltheit hinwegsah oder aber seine Entschuldigung nicht annahm.
    Bewusst in eine Falle laufen? Das klang auch nicht sonderlich netter. Obwohl, wenn Piso damals gewusst hätte, was für ein frecher und unerhörter Kerl das war, dann hätte er ihn zu irgendeinem Typen nach Massilia oder Londinium geschickt, das wäre ihm recht geschehen!
    “So, Tiberius hat dir also nicht weiterhelfen können...“, machte er halblaut und betrachtete den Typen. Absolut ungeeignet für den Cultus Deorum, dieser Knabe Verginius. Aber tja, damals hatten sie auch Aoide mit Kusshand genommen... ihm schoss ein gedanke durch den Kopf. Es war eine geradezu diabolische Idee. Ein Grinsen zeichnete sich auf seinem Mund ab.
    “Weißt du was? Machen wir es kurz. Beenden wir deine Odysee. Ich teile dir einfach höchstselbst einen Lehrer zu. Und zwar...“ Er tat so, als würde er überlegen, bevor er weiterredete. “Germanica Calvena. Sie ist Aeditua der Iuno. Geh zu ihr hin und gib ihr das Schreiben, das, ähhh.... Antiochos!“
    Ein Grieche eilte herbei, samt Pergament und Tinte. Piso diktierte ihm seinen Brief.


    An
    Germanica Calvena
    Casa Quintilia
    Roma


    A Flavius Piso Senator Pontifexque Germanicae Calvenae Aedituae salutem dicit.


    Hiermit weise ich dich an, den Träger dieses Briefes, den Discipulus G Verginius Tricostus, in deiner Funktion als Aeditua auszubilden. Ich selber werde die Septemviri von dieser Aufgabenübertragung berichten. Beginne die Ausbildung so eh wie möglich.
    Den Segen der Götter über dich.


    [Blockierte Grafik: http://img192.imageshack.us/img192/1395/unterschriftsenafp.png]


    Hehe. Die haben sich einander verdient. Piso übergab dem Verginier die Schriftrolle.
    “Also. Geh in die Casa Quintilia und übergib das an Germanica Calvena. Sie wird dich als Discipulus nehmen.“ Und wage dann bloß nicht, wieder zu mir zu kommen und dich aufzuregen, sonst heißt es ab nach Germanien für dich! Oder in die arabische Wüste!


    [SIZE=7]EDIT: Verflixtes Latein.[/SIZE]

  • Nein, nach Germanien wollte Gaius wahrlich nicht, ihm war das Klima dort viel zu feucht und mit der Wüste konnte er genauso wenig anfangen. Deshalb nahm er auf der Stelle das Pergament.


    Gratias ago et vale!


    Mit diesen Worten verabschiedete sich Tricostus, bevor er das Atrium verließ. Am nächsten morgen würde er sofort zur Casa Quintilia aufbrechen.

    „Menschen von Wert arbeiten hart, bringen Opfer und werden zum Opfer, und zwar aus eigenem Willen; sie werden nicht vom Schicksal geleitet, sondern sie folgen ihm und halten gleichen Schritt; hätten sie es gekannt, wären sie ihm vorausgegangen.

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