[Officium] Legatus Legionis Herius Claudius Menecrates

  • "Tja viel schwimmen und reiten stärkt auch die Muskeln. Auch sagte ich nie, dass ich nicht kämpfen kann, ich hasse nur die Gewalt."
    Bei meinen Worten waren meine Gedanken dann schlagartig bei Corona und unserem Gespräch über den Glauben der Christen. Darüber wollte ich aber jetzt besser nicht reden.
    "Ja du hast recht wir sind gleich da, so schnell möchte ich immer vorwärts kommen."

  • Wulfgar war schon etwas überrascht, das Linos so ein Tausendsassa war. Er tat meistens so, als ob er das Geschick einer Kuh hatte, konnte dennoch manchmal doch mehr als man ihm zutraute. Naja. Wulfgar bedachte es nicht viel länger und drückte seine Knie in die Flanken der Pferde um den anderen zu folgen. Nach kurzer Zeit hatte er die anderen beiden eingeholt und ritt schweigend neben den beiden. Sie hatten sich irgendwie gerne in solchen Gesrächen.

  • Kurze Zeit späterging ich vom Praetorium in die Principia. Ich hatte noch einen Auftrag zu erfüllen. Ich musste dem Legatus noch bericht erstatten.
    Linos war noch dabei Papierkramm rumzutragen. Daher ging ich direkt zu der Tür des Legaten und klopfte.

  • Wegen der unbegehbaren Schreibstube im Praetorium waren Menecrates und sein Privatsekretär in die Pricipia umgezogen. Vierundzwanzig Stunden wollte der Legat dem Mörtel zum Austrocknen geben. Auch danach wäre die Masse sicherlich nicht gänzlich durchgetrocknet, aber eine gewisse Festigkeit konnte man nach dieser Zeit annehmen.


    Manuel musste sich im Vorzimmer des Legaten mit zwei Soldaten den Platz teilen. Außer einem Scriba bestand Menecrates noch auf einem Optio, den er mit administrativen Aufgaben bedachte.
    Für Manuel wurde eine Ecke am Schreibtisch des Scriba freigeräumt. Der Scriba schien wenig begeistert zu sein, deswegen schob er in einem unbeachteten Moment einen Stapel leerer Wachstafeln auf die Seite von Manuel. Die Schleifgeräusche der Wachstafeln schluckten das Anklopfen, sodass der Scriba unsicher den Kopf wandte.


    "Hat das geklopft?"

  • Eine Fliege schwirrte durch das Zimmer und setzte sich auf die Nachricht von Linos, *bin gleich wieder da*

  • "Ah, es hat doch geklopft", sagte der Scriba an den Optio gewandt. Ihn störte es nicht im Geringsten, dass Linos fehlte. So konnte er sich wenigstens wie gewohnt ausbreiten.


    "Herein!" Er blickte neugierig zur Tür, um zu erspähen, ob der Privatsekretär nahte.

  • Na endlich kam eine reaktion. Ich öfnete die Tür und trat ein. Im Vorraum stand ein Optio und der Scriba der Legion. Salve Optio, ich bin Legionarius Aulus Hadrianus Fontinalis, ich möchte zum Legatus um dort Bericht zu erstatten was den Trainingsvortschritt seines Scribas angeht.

  • Der Optio hörte sich das Anliegen an und trat an die Tür zum Officium heran. Nach dem Anklopfen hörte er ein 'Herein', öffnete die Tür und lehnte sie wieder an, während er den Besucher samt Anliegen anmeldete. Wenig später kam er wieder heraus.


    "Du hast Glück, der Legat wartet offensichtlich bereits auf dich. Sonst klappt das nämlich nicht so schnell mit den Gesprächsterminen." Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, ging er zu seinem Schreibtisch zurück und begann das Aufrechnen von Personenzahlen erneut.

  • Obwohl Menecrates wissbegierig den Auskünften entgegensah, erhob er sich zunächst, um etwas anderes zu regeln.


    "Legionarius Fontinalis, wie hat man dich gelernt, einem Vorgesetzten militärisch zu grüßen?" Nicht zum ersten Mal erlebte er eine flapsige oder gar keine Haltung und das fehlende Salutieren. Neben der Respektsbekundung gehörte für Menecrates das korrekte Grüßen zum Militär einfach dazu. Bereits die Torwache musste er einmal auf ein derartiges Versäumnis hinweisen.


    Er stand mit auf den Rücken gelegten Armen mitten im Officium und wartete gespannt auf eine halbwegs plausible Erklärung. Seine Miene drückte Strenge aus.

  • Das fehlte gerade noch. Normalerweise grüßte ich immer Millitärisch Korekt, aber ich dachte mir nun da ich den Legaten erst vorhin gesehn hatte, würde es eine leicht abgewandelte Versoin auch tun. Verzeiht Legatus, ich dachte da wir uns kurz vorher erst gesehn hatten könnte ich das hier nun ein wenig abkürzen Betreten sah ich kurz zum Boden.
    Danach nahm ich Haltung an.

  • "Das ist korrekt, wir haben uns vorhin erst gesehen", erwiderte der Legat. "Allerdings habe ich nun schon mehrfach festgestellt, dass einige Legionäre in der II. des militärischen Grußes nicht ganz mächtig sind, denn wenn du dich erinnerst, als du dich in der Schreibstube mit deinen Kameraden eingefunden hast, erhielt ich zwar eine Meldung, aber gleichsam wie jetzt keinen militärischen Gruß." Menecrates schaute ernst, nahezu streng. Er gehörte gewiss nicht zu den pingeligen Menschen, aber eine gewisse Respektsbezeugung gehörte nach seiner Auffassung beim Militär dazu. Sie arbeiteten schließlich nicht in einer Taverna. "Es gibt einen feinen Unterschied zwischen dem 'Salve' eines römischen Bürgers gegenüber einem Staatsbeamten, dem eines Vaters gegenüber seiner Tochter und dem eines Untergebenen beim Militär gegenüber seinem Vorgesetzten. Ist dir dies bekannt, Legionarius Fontinalis?"

  • Das war ein Treffer dachte ich mir, ich versuchte mich schnell zu erinnern was im Praetorium war. Und er hatte recht. Ich hatte zwar eine Meldung abgeben, aber nicht millitärisch Korekkt gegrüsst. Und was den unterschied angeht. Nun ein Vater grüßt seine Tochter liebevoller als ein Legionarius seinen Legaten. Damit drückt man schließlich seinen Respekt gegenüber der Person und seinem Rang aus
    Aber eines nahm ich mir nun vor. Ab jetzt jeden Milltärisch richtig zu grüßen, um genau soetwas wie das hier zu vermeiden

  • "Nun gut, ich erwarte Besserung", erwiderte Menecrates, dessen geübtes Auge die Einsicht beim Legionär erkannte. "Kommen wir also zum eigentlichen Zweck deiner Vorsprache. Ich hätte es lieber gesehen, wenn mein Privatsekretär bei deiner Berichterstattung anwesend gewesen wäre. Das geht nun leider nicht. Ich höre mir jetzt erst einmal deinen Bericht an. Vielleicht ist es nicht notwendig, dass mein Sekretär Rede und Antwort steht."


    Der Legat setzte sich gemütlich hin und richtete den Blick auf Fontinalis.
    "Bitte", forderte er ihn zur Berichterstattung auf.

  • Ich wusste gar nicht wie ich beginnen sollte, während Menecrates sich sezte suchte ich nach den rechten Worten.
    Linos hat gleich am ersten Tag gezeigt das er nicht allzu viel von dieser Trainingsaeinheit hält, er kam pünktlich, aber meine Großmutter wäre schneller zu Fuß gekommen. Auch sein Verhalten war nicht das allerbeste. Ich gab ihm eine anweisung und er kommentierte dies mit den Worten jawohl Centurio. Auch bei den Übungen versuchte er am Anfang hier und dort zu tricksen, oder war nicht mit dem eifer dabei den man erwarten sollte. Ich holte kurz Luft und fuhr fort. Auch stellte er sich am anfang ein wenig auf dumm, somit musste ich die Übungen vormachen, wahrscheinlich kannte er sie doch. Aber von Tag zu Tag besserte sich sein Verhalten. Gestern dann versuchte ich das Waffentraing zu beginnen, aber Linos weigerte sich selbst du Übungswaffen in die Hand zu nehmen, die ich mitgebracht hatte. Er sagte es sei gegen seine Prinzipien und das er lieber alles andere machen würde ohne zu murren und zu mekern. Ich ging mit ihm Schwimmen, und er hielt Wort, ich dachte fast ich wäre mir einem Soldaten unterwegs, ein sehr vorbildliches verhalten. Ich unterbrach kurz, um dem Legaten die gelegenheit zu geben eine frage zu stellen

  • Alles, was Menecrates zu hören bekam, glaubte er Fontinalis sofort. Er kannte seinen Privatsekretär und konnte ihn sich bildlich unter dem Kommando des Legionärs vorstellen. Dieser Grieche besaß jede mange Talent, nur setzte er es mitunter an der falschen Stelle ein und der flüchtige Betrachter lief schnell Gefahr, in zu unterschätzen. Manuels liebste Strategie bestand darin, sich dumm zu stellen. Viele kauften ihm diesen Zustand auch ab.
    Von unterschätzen konnte bei Fontinalis jedoch keine Rede sein, er lag in seinen Einschätzungen richtig. Was ihm fehlte, war die Erfahrung eines Offiziers, aber die Aufgabe diente dazu, ihm erste Erfahrungen zu ermöglichen. Es blieb dabei nicht aus, dass er nicht immer eine gute Figur machte.


    "Glaubst du, einen Optio interessieren die Prinzipien eines Legionärs?", fragte Menecrates, nachdem eine Pause entstand. "Glaubst du, ein Optio würde mit sich handeln lassen, indem er Übungen absetzt und andere aufnimmt, so wie es der Probat oder Legionär vorschlägt?"
    Der Legat schaute Fontinalis offen, fast wohlwollend an. Weder Tadel noch Abwertung lag in seinen Fragen. Er nahm vielmehr die Rolle des Lehrenden gegenüber einem Auszubildenden ein, denn er verstand Förderung für Untergebene als selbstverständlich. Je besser die einfachen Soldaten desto erfolgreicher die gesamte Einheit.


    Und für seinen Spezialisten Manuel plante Menecrates längst weiterführende Maßnahmen ...

  • Nein mein Legatus, einen Optio Kümmert es nicht im geringsten welche Prinzipien ein Tiros oder ein Legionär hatt, aber ich wusste mir nicht anders zu helfen, ihr hattet mir gesagt ich sollte ihn nicht so hart rann nehmen. Ich wollte heute sowieso diesbezüglich eine Meldung machen, aber da habt ihr mich ja rufen lassen.
    Ich machte eine kurze Pause, ich konnte in Menecrates keine Wut oder ähnliches erkennen. Schließlich fuhr ich fort.
    Ebenfalls war ich erstaunt welche Ausdauer und Kraft Linos hat, für einen Mann in seiner Position hätte ich mit Schlimmeren gerechnet. Und wenn ich einen Vorschlag unterbreiten dürfte? Warf ich noch mit hinter her und blickte den Legaten an

  • "Nun, bei Manuel ist es ein Fehler, die Zügel schleifen zu lassen. Vielleicht muss man ihn gerade herannehmen, das war dann wohl ein Fehler von mir, ihn nicht zu hart heranzunehmen." Menecratzes konnte sich zwar nicht mehr erinnern, dass er Ähnliches gesagt hatte, aber er glaubte dem Legionär. Der hatte weitaus weniger im Kopf zu behalten.


    Interessant fand er die nachfolgende Schilderung über Manuels Stärken, von denen er keine im Mindesten kannte. "Tatsächlich? Ausdauer und Kraft? In welcher Hinsicht denn?" Und noch bevor Fontinalis antworten konnte, fügte er an: "Nur zu, welcher Vorschlag wäre das?"

  • Nachdem ich den Probatus im Valetudinarium abgeliefert hatte, wurde es mir langsam doch etwas mulmig. Was wenn ich gar kein frei hatte und ich schlicht weg einfach vergessen wurde? Oder irgend ein Depp hatte vergessen mich zu informieren. Bestimmt würde die Schuld mir dann in die Schuhe geschoben. Seufzend schaute ich mich um. vielleicht konnte mir ja irgendwer erzählen wo ich den Legaten jetzt finden würde.
    Leider war das Glück mir gewogen und ich traf einen, von den dreien die die türe eingebaut hatten und der sagte mir menecrates erwarte mich im Officium der Principia.
    Dort angekommen wollte ich gerade anklopfen und stellte fest, die Türe war nicht fest geschlossen. Vorsichtig drückte ich sie ein wenig weiter auf. Schon hörte ich die beiden mir bekannten Stimmen. Und über wenn unterhielten sie sich, klar über mich. Wie heißt es so schön, der Lauscher an der Wand hört seine eigene Schand. Ehe mein Qälgeist seinen Vorschlag Menecrates unterbreiten konnte, drückt ich die Türe ganz auf und trat ein. Schloss sie sorgfälltig, etwas überlaut und blieb an der Türe stehen.

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