[Officium] Legatus Legionis Herius Claudius Menecrates

  • Menecrates würdigte Manuel keines Blickes, als er das Officium betrat. Wieder einmal wusste er nicht, wo sich sein Sekretär herumgetrieben hatte, wieder einmal fehlte er dann, als er gebraucht wurde. In Menecrates verfestigte sich der Entschluss, ganz gleich, wie Fontinalis' Einschätzung ausfallen würde, seinen Sekretär in Disziplin zu schulen. Und was konnte besser dafür sorgen als militärischer Drill? Es gab schließlich auch Scribae im Kastell, die ihn vorübergehend ersetzen konnten.


    "Ich höre", erinnerte der Legat Fontinalis an seinen Bericht. Schließlich wartete er immer noch auf die Antworten zu interessanten Fragestellungen.

  • Ich blickte den Legat wieder an und fuhr mit meinem Bericht vort.
    Nun er verfügt für einen Mann in seinem Alter und seiner Position eine gute Ausdauer, als ich ihn die ersten paar male um den Campus laufen ließ zeigte er eine gute ausdauer, er war fast nicht auser atem als er wieder hier ankam, auch wenn ich ihn liegestützen machen ließ, konnte ich erkennen das er nicht so schwach ist wie es den anschein hat. Ich würde schon fast sagen das sein Trainingszustand besser ist als bei so manchen jungen Männern die sich für den Dienst in der Legion enscheidet. Under er ist ein sehr guter Schwimmer, mann könnte fast denken er sei ein Fisch wenn man ihn im Wasser sieht.
    Ich machte eine kurze Pause. Und fügte dann meinen Vorschlag hinzu.
    Und was den Vorschlag angeht, so denke ich das es vielleicht gut wäre ihn auf einen Übungsmarsch mitzunehmen. Dann herschte eine Totenstille

  • Erstaunen prägte Menecrates' Gesicht, denn bislang schätzte er seinen Privatsekretär gänzlich anders ein. Der sah klagend, teils sogar bedauernswert aus, wenn er Fußmärsche an der Seite seines Herrn zurücklegen musste. Stets kam er zu spät, so als ob er die Kraft für die Zurücklegung der Wege falsch einschätzte. In Menecrates verfestigte sich der Gedanke, dass sein Sekretär statt unter fehlender Muskelmasse unter mangelnder Einsatzbereitschaft litt. Der Vorschlag des Legionärs kam für Menecrates daher folgerichtig.


    "Das sind ja unglaubliche Neuigkeiten. Dann kann ich zukünftig ja viel mehr von ihm verlangen und erwarten." Ein Lächeln schlich sich um Menecrates‘ Mundwinkel, als er Manuel anblickte. "Was hast du dazu zu sagen?" Die Antwort interessierte ihn brennend. Seine Entscheidung in Bezug auf den vorgeschlagenen Übungsmarsch stand fest. Umso besser, dass Fontinalis dies genauso sah.


    "Ein hervorragender Vorschlag", lobte er daher Fontinalis. "Wann ist der nächste Marsch in deiner Centurie angesetzt? Du übernimmst dann die Rolle des Beobachters und erstattest mir wieder Bericht." Das Kommando beim Übungsmarsch besaß selbstverständlich der Centurio, und zwar über alle. Fontinalis war zwar in gewissen Weise "höherrangig" als Manuel, und somit durchaus weisungsbefugt, musste aber selbst Befehlen folgeleisten.

  • "Gut", erwiderte der Legat. "Unterrichte deinen Centurio, dass sich mein Privatsekretär dem Marsch anschließen wird. Ich danke für den Bericht. Abite!"


    Menecrates wandte den Blick zu Manuel. Seine Antwort stand noch aus.

  • Sehr freundlich, irgendwann werde ich also auch beachtet und he meine Meinung ist auch gefragt, Wozu sollte ich diese aber sagen, wenn doch alles schon abgesprochen und wie man sagt in trockene Tücher gewickelt war. Mann kommt sich doch bescheuert vor, wenn über einen geredet und verhandelt wird, als wäre man ein nicht einwandfrei funktionierendes Werkzeug. Nach ihrer Meinung hatte ich dann wohl einen Defekt. Aber klar ich war es ja auch, einfach nur ein Gebrauchsgegenstand, der zu funktionieren hatte, wie alle Sklaven.
    Was jetzt von mir jetzt für eine Äußerung erwartet wurde, wusste ich auch nicht.
    So sagte ich einfach wie es immer gesagt hatte. "Dominus meine Füße schmerzen mir immer, beim vielen umherrennen." Auch wenn mir das jetzt keiner glaubte so war es aber.

  • Menecrates runzelte die Stirn.


    "Dann empfehle ich dir, heute zeitig schlafen zu gehen und vorher die Füße einzuölen. Die werden morgen sicherlich weit mehr als sonst strapaziert. Du bist morgen von der Schreibarbeit freigestellt und nimmst stattdessen am Übungsmarsch teil. Das bedeutet zeitig aufstehen. Lass dir am besten noch heute von Fontinalis oder einem seiner Stubenkameraden erklären, worauf du zu achten hast, wann und wo du antreten musst. Tja, das war es dann für heute. Du hast für den Rest des Tages frei."


    Militärischer Drill holte aus vielen Männern die guten Eigenschaften heraus. Menecrates war gespannt, was der Marschexcess bei Manuel bewirken würde.

  • Super einfach toll besser konnte alles nicht laufen. Diesen verfluchte Militärzirkus würde ich bestimmt nicht mehr lange mit machen. Mit meiner Wut in den Augen wollte ich Menecrates nicht anschauen. Ich hielt den Blick gesenkt, sollte er nur denken es wäre Reue oder ähnliches und antwortete den Standartsatz aller Sklaven: "Ja Dominus".

  • Eine Weile beobachtete Menecrates noch seinen Sekretär. Er hoffte, dem würde bald die Einsicht kommen, dass er sich und anderen das Leben leichter machte, wenn er pflichtgetreuer handeln würde. Nach Reue sah er jedenfalls aus und Menecrates empfand es als Großzügigkeit, ihm für den Rest des Tages freuzugeben. Auch der Hinweis auf das Einölen der Füße war gut gemeint, aber er hatte Zweifel, ob Manuel den Rat beherzigen würde.


    "Du kannst gehen", sagte er, dann suchte sein Blick auf dem Schreibtisch nach der am dringendsten anstehenden Arbeit.

  • "Ja Dominus", kam nochmals von mir, bevor ich möglichst schnell das Officium verließ. Zu jeder Zeit hätte ich mich über dieses frei gefreut. Nur heute fruete es mich wenig, hatte ich doch das unbestimmte Gefühl, selbst wenn ich mich ausruhen würde, könne dies nichts an den auf mich zukommenden Strapazen ändern. Ja und wo bekomme ich hier neues Öl? Wütend stieß ich draußen einen Stein durch die Gegend, was ich besser gelassen hätte. Denn ein lautes "AUTSCH" würde bestimmt einige dazu veranlassen sich nach mir um zu schauen. Schon humpelte ich weiter.

  • Den Weg von der Regia bis zum Castellum legten die beiden Kommandeure in wenigen Minuten zurück. Menecrates ging vor, als sie das Vorzimmer betraten, wies den Scriba an, für einen kleinen Imbiss und Getränke zu sorgen, und schritt in sein Officium. Seine Hand wies einladend auf die Sitzecke, denn an den Arbeitstisch wollte er sich nicht mit Terentius setzen. Das Gespräch sollte nicht rein dienstlichen Interessen dienen, sondern man wollte sich auch gegenseitig kennenlernen.


    "Bitte nimm Platz, Terentius Primus. Nach dieser Vorladung und dem Auftrag gönne ich mir eine Erfrischung. Wie sieht es bei dir aus?"

  • Primus legte seinen Helm ab und nahm auf dem angebotenem Stuhl Platz.
    Ja gerne,...warum nicht?!
    Er nickte dem Legaten zu und sah sich ein wenig um. Viel hatte sich seit seiner Zeit hier nicht verändert,...

  • Der Wein, dazu Wasser und alternativ der germanische Honigwein standen schnell auf dem Tisch. Die Zubereitung des kleinen Imbisses dauerte etwas länger. Noch bevor der Sklave forteilen konnte, fragte Menecrates nach den Wünschen des Gastes, nachdem er sich gesetzt hatte.


    "Was darf eingeschenkt werden?" Während sich der Praefectus noch entschied, sprach Menecrates weiter. "Ich bin noch ganz in den alten Gebräuchen Roms verstrickt und weiß nicht einzuschätzen, ob sich Lebenswandel und kulinarische Vorlieben im Laufe der Zeit wandeln. Bist du schon lange in dieser Provinz?" Menecrates ging davon aus, dass sich unter den hier Stationierten schnell herumsprach, wenn ein Wechsel an der Spitze einer Einheit stattfand, und seine Kommandoübergabe lag nur Tage zurück. Er selbst hatte noch keine Zeit gefunden, sich über die eigene Einheit hinaus einen Überblick zu verschaffen. Auch dazu diente dieses Gespräch. Natürlich auch zum kennen und einschätzen lernen.

  • Primus gab dem Sklaven zu verstehen, daß er verdünnten Wein wollte und entgegnete dem Claudier nachdenk er den Pokal entgegengenommen hatte,
    Oh,...im Grunde ...bis auf ein paar Jahre mein ganzes Leben.
    Er probierte einen Schluck und nickte anerkennend, daß der Claudier sich in Sachen Gastfreundschaft nicht lumpen ließ.
    Ich wurde hier geboren und bin mit 16 nach Roma. Dort wollte ich ...naja zu mir finden, bin dann ein paar Jahre als Händler herumgezogen,...war überall im Imperium,...aber irgendwie hat es mich wieder hierher verschlagen.
    Er hob den Pokal zum Salut,
    Ich bin wohl ein wahrer Sohn dieser Provinz.

  • "Oh!" Das Erstaunen stand in Menecrates Zügen, als er hörte, wie sehr sich Terentius mit der Provinz verbunden fühlte. "Das verschafft dir natürlich erhebliche Vorteile. Für mich ist sehr vieles fremd oder zumindest ungewohnt", gestand er ein. "Und das bedeutet weiter, deine Vorlieben und Gewohnheiten können sich gar nicht gewandelt haben, denn du pflegst sie seit Kindesbeinen."
    Ein Lächeln lag um seine Mundwinkel, dann öffnete sich die Tür und der georderte Imbiss wurde aufgetragen.


    "Mach mir die Freude und greif zu", forderte Menecrates seinen Gast auf. Er konnte sich zwischen Herzhaftem wie Hähnchenfleischstreifen und Käse oder süßen Teigwaren und Brot sowie verschiedenen Früchten entscheiden.


    "Du kennst also viel länger als ich das Land und vor allem die Leute", griff er das Thema des Naschmittags auf. "Was glaubst du, wird der ortsansässige Germane zu des Legaten Plänen sagen? Wird er überhaupt etwas SAGEN oder müssen wir nicht vielmehr mit Gegenwehr oder wenigstens mit Unmut rechnen?"

    Sim-Off:

    WiSim :)

  • Primus griff nach dem Käse,...er tat dies der Höflichkeit halber, denn im Grunde war er nicht sonderlich hungrig.
    Zu des Claudiers Einschätzung wiegte er nur leicht den Kopf und entgegnete,
    Diese Provinz ist wild, die Bewohner sind entweder oportun oder halten sich nicht an uns auf.
    Der Käse war gut.
    Glaub mir,...die Pläne des Legaten werden von entsprechenden Einwohnern solange toleriert, wie sie dadurch keinen Nachteil erfahren.
    Er sah den Claudier an.
    Die Germanen leben in kleinen Gemeinschaften,...sie teilen sich Traditionen und Götter, treffen sich sporadisch wenn es um Allgemeininteresse geht, jedoch dulden sie keinen König, geschweige denn einen Kaiser aus Roma.
    Er lächelte ein wenig.
    Im Grunde ist es wie im Senat,...lauter Interessenvertreter,...nur mit der Einigung tut es sich schwerer...die kommt nur wenn ein gemeinsames Interesse bedroht ist,...wie zum Beispiel Landvermessungen in ihrem Territorium.

  • Regelrechten Hunger verspürte Menecrates nicht, aber es unterhielt sich bei kulinarischen Genüssen besser. Und so kam es, dass eine Traube nach der anderen in seinen Mund fand, während Terentius auf seine Frage antwortete. Er wendete kaum den Blick von seinem Gast, sondern hörte mit Spannung zu. Der kluge Mann lernte nicht nur aus eigenen Erfahrungen.


    Alles hörte sich vernünftig an, alles schien ernsthaft hervorgebracht und schlüssig. Als aber der letzte Satz fiel, konnte sich Menecrates nach einer Gedankenpause, in der er auch aufhörte zu kauen, das Lachen nicht verkneifen.


    "Du bist gut, Terentius Primus." Der Legat gluckste noch einmal amüsiert, obwohl das Thema gewiss nicht amüsant war, nur eben die nüchterne Art, mit der der Praefectus sich ausdrückte. Erst fühlte sich Menecrates in seinen Sorgen nicht bestätigt, dann kam die Einschränkung. Und als Krönung ein Beispiel, das wie die Faust aufs Auge passte.
    "Sie können sich schwer einigen, was uns viele Vorteile verschafft, aber mit einer Ausnahme… Und der Witz ist, unser Auftrag bildet vermutlich diese Ausnahme." Menecrates schüttelte nochmals den Kopf über den aus seiner Sicht schlecht durchdachten Auftrag. Anders herum betrachtet… Er verzog den Mund, als ob er Zahnschmerzen verspürte.


    "Ich habe als Provinzfremder bereits die Gefahr erkannt. Was mir jedoch fehlt, ist der Durchblick. Erhalten wir die Befehle von einem größenwahnsinnigen Mann oder von einem gedankenlosen? Wie gut kennst du Annaeus?"

  • Primus lächelte wölfisch. Dies war mehr als nur eine rethorische Frage. Inwieweit wußte er wie der Claudier zum LAPP stand?
    Ich kenne ihn ebensowenig wie dich,...und als Soldat Romas habe ich die Befehle des Stellvertreters unseres Kaisers zu befolgen und nicht zu kritisieren.
    Er nahm noch ein Stück Käse und sah sein Gegenüber ernst an.
    ...und überlasse es berufeneren Mündern an geeigneter Stelle und vor allem bei den richtigen Leuten fragen zu stellen...
    Kauend betrachtete er die Wirkung seiner Worte.
    Ein Bote könnte Klarheit schaffen inwieweit unser LAPP im Auftrag oder in Eigeninitiative handelt,...du als Senator hast doch sich Möglichkeiten...dies zu eroieren...
    Ein Schluck des vorzüglichen Falerners ließ den Geschmack des Käse noch einmal erahnen.
    Pacta sunt,...es gibt sicher Verträge welche die Territorien abgrenzen,...sollten diese Verträge vom Imperium gebrochen werden,...und mit einer Landvermessung jenseits des Limes werden sie das,...ist zu befürchten, daß du mit deinen Gromatici und Teilen deiner Legion ein ernstes Problem bekommen werdet.
    Er stellte den Pokal zurück auf den Tisch.
    Daran wird auch eine verstärkte Patrouillenaktivität der Ala nichts ändern,...im Gegenteil,...ich würde dies und eure Vermessungen als eine Provokation, Vertragsbruch und bestenfalls Vorbereitung einer kriegerischen Intervention betrachten,...wenn ich Germane wäre.

  • Menecrates lächelte vielsagend zurück. Beiden Kommandeuren stand vor Augen, dass sie sich gegenseitig nicht einschätzen konnten und dennoch ein heikles Thema erörterten. Entsprechend unbrauchbar fiel auch die erste Auskunft des Terentiers aus. Da Menecrates aber ungeeignet im Eiertanz war, stellte er geradeheraus fest: "Wie es aussieht, bin ich dann derjenige, der den Legatus besser kennt. Und auf Sympathie ist er bei mir zu keiner Zeit gestoßen." Das Wort Sympathie traf nicht den Punkt, denn nicht nur die Charakterzüge, sondern auch das Auftreten und die Haltung des Annaeers missfielen Menecrates weitestgehend. "Ich für meinen Teil werde immer selbstständig denkend bleiben, auch wenn ich einen Vorgesetzten habe. Sehe ich meine Männer durch gedankenlose Befehle gefährdet, wiegt für mich die übernommene Verantwortung schwerer als die möglichen Folgen einer Befehlsverweigerung." Durch diese Aussage konnte sich der Terentier ein Bild von seinem Gegenüber machen. Entweder er wählte den sicheren Rückzug oder er begegnete ihm mit Offenheit. Beides brachte Klarheit in das Gespräch.


    Die Aussage konnte wirken, solange Menecrates den Wein genoss. Als er absetzte, griff er zunächst nach einem Hähnchenstreifen, bevor er weitersprach.


    "So ist es, die Patrouillenaktivität ist ein zweischneidiges Schwert. Sie soll dem Schutz und der Aufklärung dienen, aber ich fürchte, sie gefährdet unsere Männer, weil sie als Provokation angesehen werden kann. Ich werde diplomatisch und vorsichtig vorgehen müssen." Menecrates kam in diesem Moment auch ein guter Gedanke.
    Er biss vom Hähnchenstreifen ab und kaute gedankenvoll. Dann schluckte er herunter und blickte zu Terentius, weil er noch einmal auf dessen vorherigen Anstoß zurückkommen wollte.


    "War dein Gedanke, einen Boten nach Rom oder nach Misenum zu schicken?" Der Kaiser galt als Proconsul Germaniens. Der Senat saß in Rom, der Kaiser weilte in Misenum. Menecrates würde den Gedanken an eine öffentliche Hinterfragung sorgfältig prüfen, bevor er Entscheidungen traf. Das theoretische Erwägen half ihm dabei.

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