[Officium] Legatus Legionis Herius Claudius Menecrates

  • "Selbstverständlich ergreifen", antwortete Menecrates. Was auch sonst? Er schüttelte den Kopf. "Falls euch das aus welchen Gründen auch immer nicht möglich ist, dann haltet euch SO lange bedeckt, bis sich die Gelegenheit für den Zugriff ergibt. Im Grunde müsst ihr aber aus der Situation heraus selbst entscheiden, denn wir wissen im Vorfeld ja nicht, was sich jeweils ergibt."
    Er breitete die Hände aus. "Es ist alles gesagt. Ich wünsche euch viel Glück!" Ein Wunsch, der von Herzen kam.


    "Optio Fontinalis, ich erwarte dann zeitnah deinen Bericht"


    Nun, wo der Entschluss zur Ergreifung gefasst war, konnte es Menecrates nicht schnell genug gehen. Er gehörte stets zu den ungeduldigen Männern. "Fangt also sofort an." Oder stand dem etwas im Weg? Als Optio gab es Verpflichtungen, und Fontinalis war kein Legionär mehr, den er kurzfristig aus dem Dienstplan herausnehmen konnte. "Ähm, solltest du Wachdienst haben, lass dich vertreten. Solltest du zur Ausbildung eingeteilt sein, dann nimm die Tirones mit nach Mogontiacum und binde sie in den Auftrag mit ein. Wir sprechen hier von einem Tag, der für die Ausbildung verloren geht, das kann ich vertreten."

  • So selbstverständlich war das nicht. Vielleicht wollte der Legatus linos persönlich ins castellum zurück schleifen. Aber das war nun auch egal. Wir hatten unsere befehle und es konnte losgehen. Ich habe alles verstanden. Wir werden uns sofort auf den weg machen. Und in drei tagen werde ich berichten was wir alles wissen Ich sah zu Macro dann wieder zum LegatusVale, Legatus Legionis ich salutierte nochmal und verließ das officium. Vor dder tür wartete ich auf Macro.Ich hab noch schnell was zu regeln. Geh zu linos seinen sachen und sie nach ob er vielleicht was da gelasen hat. Vielleicht hat er aufzeichnungen da gelassen. Wir treffen uns dann gleich am tor Eilig war ich verschwunden.

  • Es gab Arbeitsschritte, die täglich wiederkehrten, so auch heute. Unter den abzulegenden Unterlagen gehörten dieses Mal die gesammelten Informationen über den Landstrich jenseits des Limes und die danach angefertigten Karten. Wegen der Aussetzung der Befehle hatte Menecrates seinen Schreibkräften keinen Druck bei der Einarbeitung der gesammelten Auskünfte in die Skizzen gemacht. Als aber nun, Monate später, noch immer keine Aufforderung zur Abgabe kam und der Statthalter ohnehin auf der Militärbesprechung festgelegt hatte, die Legio II von der Vermessung und somit der Fertigung des Kartenmaterials zu entlasten, sah Menecrates keinen Grund mehr, das Material bereitzuhalten. Er ließ die Unterlagen bündeln und in das Archiv der Legion schaffen. Für ihn besaßen diese Karten keinen Wert, denn sein Auftrag lautet, die Grenze zu schützen und nicht sie nach Osten hin zu verschieben.

  • Die Post, die Menecrates heute vorgelegt wurde, ließ ihn für einen Moment in Ungläubigkeit verharren. Er bekam Post vom Gardepräfekt. Die Tatsache an sich erstaunte ihn bereits, hinzu kam die Erkenntnis, dass der LAPP offensichtlich laut über die selbst verschuldete Missstimmung gejammert hatte. Was für ein Weichei, dachte Menecrates bei sich. Erst provozieren und anschließend lamentieren.


    Als er dann die Belehrung darüber las, wem er diente, stand er so geräuschvoll auf, dass der Stuhl schnarrte.
    "Unverschämtheit!", presste er heraus, dann aber beruhigte er sich wieder. Man konnte niemand eine falsche Sicht der Dinge vorwerfen, der auf das Geflüster des LAPP gehört hatte. Die Frage war nämlich nicht, ob Menecrates die richtige Gesinnung besaß, sondern wem sich eigentlich der Statthalter verpflichtet fühlte. Vermutlich nur sich selbst.
    Und Menecrates würde gewiss nicht einem exzentrischen und machthungrigen Mann in die Hände arbeiten, wenn sein Sachverstand eine Bedrohung Roms Sicherheit in dessen Handeln erkannte.


    "Nun gut, soll er kommen. Ich habe mir nichts vorzuwerfen", murmelte der Legat und legte den Brief in eine kleine Truhe, die Platz in seinem Schreibsekretär fand.

  • Etwas mulmig stand Thyrsus vor der Tür zum officium des legatus. Was er mit ihm zu bereden hatte war nicht gerade angenehm, sicher wäre Primus oder auch Cyprianus nicht begeistert davon, aber er hatte keine große Wahl. Er wollte nicht als einfacher Soldat verkümmern, er wollte seinen weg gehen und dazu gehörte als erster Schritt eben die Aufnahme in den Ritterstand. Cyprianus hatte ihm bereits deutlich gemacht dass er ihm da wenig helfen würde, Primus und Thyrsus hatten keinen Kontakt.


    Er ging zum Scriba und meldete sich an, der Grund für seinen Besuch war aus seiner Sicht erstmal nur ein einfaches Gespräch, mehr musste erstmal nicht genannt werden.


    der Scriba ging zum Legatus hinein

  • Dem Officium des Legaten war - wie überall üblich - eine Schreibstube vorgelagert, in der sich wenigstens ein Scriba jeweils befand, um die wichtigen von den unwichtigen Anfragen zu sondieren, die Briefe zu schreiben, die Termine zu koordinieren und Besucher in Empfang zu nehmen. Als es klopfte, horchte er auf.



    "Jah!", erwiderte er. Er klang zackig, wie auch er überkorrekt und dienstbeflissen war.

  • Thyrsus musste draußen warten, während der Scriba des legatus dessen Zimmer betrat. Diese Warterei war nichts angenehmes für ihn, im Gegenteil es machte alles nur noch schlimmer. Er hatte seine Frage schon in Worte gefasst, nun haderte er damit ob diese Worte wirklich angemessen waren.
    Was wenn der legatus etwas gegen seine Gens hatte, was wenn der Legatus auch gar kein Interesse daran hatte einem einfachen Tiro zu helfen?
    Auf der anderen Seite war da ja der Anreiz mit Cyprianus, das musste doch etwas wert sein, zumal ja Primus auch sein Onkel war. Das waren doch hoffentlich gute Argumente...
    Waren sie das?

  • Thyrsus seufzte, es war schwer mit solcher Nervösität umzugehn, das kannte er nicht.
    Ich bin der Tiro Thyrsus und würde gerne mit dem Legaten ein Gespräch führen, der Grund des Gespräches ist ein Patronat sowie eine Familienangelegenheit.


    Er konnte nur hoffen dass der Legat ihn zu einem Gespräch hereinbitten würde.

  • Zusammen mit dem Vexiliarus betrat Thyrsus das Vorzimmer und der Scriba saß wie gewohnt auf seinem Platz.
    Salve, der Vexiliarus Vespa möchte den Legaten sprechen. Der Legat erwartet ihn bereits.


    Thyrsus drehte sich zu Vespa um.
    Ich denke nun werde ich nicht mehr gebraucht. Ave Vexiliarus.

  • Er nickte dem Terentier zum Dank und wartete darauf, zum Legaten vorgelassen zu werden. Hätte der Tiro sich mit seinem Namen gegenüber dem weitaus ranghöheren Varelas gemeldet, hätte er sich bestimmt gewundert, warum ein Verwandter des Praefectus bei der Legio und nicht bei der ALA war.

  • Der Scriba verzog zuerst das Gesicht, erhoffte sich dann aber von dem angekündigten Besucher das ersehnte Dienstende, nachdem ihm der Legat nach seiner Rückkehr noch erheblich Arbeit aufgehalst hatte.


    "Richtig, der Legat erwähnte einen Vexillarius. Ich melde ihn an", sagte er dann doch recht diensteifrig und trat an die Tür zum Officium, hinter der er Menecrates wusste. Er klopfte und trat nach der Aufforderung ein. Mit einem zufriedenen Lächeln kam er wieder heraus.


    "Vexiallarius Vespa kann eintreten", verkündete er. Anschließend setzte er sich wieder. Er war dazu verdonnert worden, erst nach Schließung des Legatenarbeitszimmers, den Feierabend antreten zu dürfen.

  • Auch dem Scriba nickte er zu und betrat das Officium. Der Grieche fand seinen neuen Vorgesetzten an seinem Schreibtisch vor. Wie auch der Praefect hatte er anscheinend viel Papierkram zu erledigen. Zudem stand noch das Mannöver in naher Zukunft an.
    "Ave Legatus. Vexillarius Serafím Varelas meldet sich als Titus Vibius Vespa zurück aus Mogontiacum.

  • Nach dem anstrengenden Ritt und nachfolgender Büroarbeit sehnte sich Menecrates nach einem Becher Wein und einem entspannenden Bad. Sein Feierabend würde aber erst nach dem Eintreffen des Vexillarius' beginnen können, weil der Erfolg oder Misserfolg der Vorsprache in der Regia erheblichen Einfluss auf die Pläne des Legaten nehmen würde. Als der Mann vom Scriba angemeldet wurde, blickte Menecrates entsprechend interessiert auf. Er ließ ihn sofort eintreten und erhob sich anschließend, weil mit der geplant kurzen Unterredung der Feierabend unmittelbar vor seiner Arbeitszimmertür stand.


    "Das sind gute Nachrichten", erwiderte Menecrates auf die Meldung. "Sehr schön, dann kann ich dich also mit einplanen. Ich teile dich heute noch einer Turma zu, du stellst dich dem Decurio vor und beziehst deine Unterkunft. Genaue Anweisungen zum Manöver und alles weitere folgt morgen." Menecrates beugte sich noch einmal über seinen Schreibtisch und zog eine Tafel zu sich, dann richtete er sich auf.


    "Turma secunda, Decurio Decimus Titius Firminus. Der Mann geht in einem knappen Jahr in den Ruhestand. Seine Turma ist für den Einsatz beim Manöver vorgesehen und du kannst dich unter seinem Kommando für die Übernahme in die Legion empfehlen. ich denke, er wird auch bald anfangen, sich nach einem Nachfolger umzusehen. Was ich damit ausdrücken will: Jeder kann selbst an seinem Glück schmieden."

  • Auch wenn alles nach seinen Vorstellungen lief, verzog Varelas kein Miene. Er stand militärisch Stramm und lauschte den Worten des Claudiers.
    Falls er sich nicht zu dumm anstelle würde, könnte er wohl bald der Nachfolger des Decurio Firminus werden, eine Sache, die er sich eigentlich schon bei der ALA als Ziel gesetzt hatte.
    "Jawohl, Legatus." erwiderte er die Anweisungen. Hoffentlich würde er bei der Legion auf weniger Germanen stoßen als bei der ALA.. allerdings konnte er schon ahnen, dass er damit zu rechnen hatte. Mit erwartendem Blick rührte er sich nicht vom Fleck, bis der Legatus ihn abtreten ließe.

  • Das war eine Unterredung ganz im Sinne des Legaten: keine Fragen, kein Zögern. Der Feierbaned nahte. Er nickte noch einmal zufrieden, dann befahl er: "Abite Vexillarius Vibius Vespa." So konnte sich der Mann gleich an die neue Anrede gewöhnen. Menecrates hingegen musste nicht umlernen, denn der unbürgerliche Name saß ohnehin noch nicht fest im Kopf.
    Er wandte sich nochmals seinem Schreibtisch zu, griff nach zwei Tafeln, die er in seine Privaträume mitzunehmen gedachte und verließ kurz darauf das Officium. Der Scriba schloss die Räume bis zum nächsten Morgen ab.

  • Zitat

    Original von Lucius Terentius Thyrsus
    Thyrsus seufzte, es war schwer mit solcher Nervösität umzugehn, das kannte er nicht.
    Ich bin der Tiro Thyrsus und würde gerne mit dem Legaten ein Gespräch führen, der Grund des Gespräches ist ein Patronat sowie eine Familienangelegenheit.


    Er konnte nur hoffen dass der Legat ihn zu einem Gespräch hereinbitten würde.


    Der Scriba blies unschlüssig die Luft durch die Lippen, bevor er sich einen Ruck gab.


    "Also, ich gehe da jetzt nicht rein, um einen Tiro mit Gesprächsbedarf anzumelden. Da fliege ich sicher hochkant wieder raus. Wenn ich dir einen Tipp geben darf - ein Patronat bekommst du als Tiro beim Legaten sicherlich nicht. Warte also, bis du etwas vorzuweisen hast, oder such dir einen Patron unter den Optiones oder Centuriones.
    Deine Familienangelegenheit kann ich nicht beurteilen, und ob du sie mir erzählst, bleibt dir freigestellt. Ansprechpartner für dich ist ansonsten immer dein unmittelbarer Vorgesetzter. Solltet ihr euch persönlich kennen, der Legat und du, dann versuche es mal mit einem Brief und bitte da um ein Gespräch. Tja, mehr kann ich im Augenblick nicht für dich tun."


    Der Scriba zeigte seine leeren Handflächen.

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