[officium turmae] decurio Titus Decimus Cursor

  • Officium Turmae - hier saß der Decurio bei dem er sich melden sollte. Antias stand da zögerlich hob er die Faust. Sich einfach verdrücken, sagen der Decurio war nicht da. Das Lager war so groß und wieder so klein, dass man sich stehenden Fußes über den Weg lief. Er klopfte.



    " Klopf, Klopf."


    Ewig musste er ja nicht vor der Tür warten. Es war halt keiner da, konnte Antias behaupten und es raus schieben. Nur einen kurzen Moment warten, sich dann verdrücken.

  • Der decurio saß wieder einmal bei einer seiner Hauptarbeiten. Er wollte, dieses Mal nach sehr kurzer Zeit, die Bestandsmeldung der turma auf den neuen Stand bringen. Es klopfte. Er sah auf. Wer um diese Zeit hatte diese?


    Ein kurzes "Intra!".


    Erwartungsvoll sah er zur Tür.

  • Der Decurio war da. Nichts mit *er war nicht da* Antias betrat das Officium, schloss hinter sich die Tür. Vor dem Decurio nahm er Haltung an.


    " Legionarius Servius Obsidius Antias, IV. Centurie, IX. Cohorte, bittet zu den Equites versetzt zu werden."


    Wie hätte er es sonst sagen sollen.

  • "Salve, movemini!"


    grüßte der decurio zurück und betrachtete interessiert den jungen Mann.


    "Du willst also zu den equites. Aber bevor wir uns unterhalten muß eines geklärt sein resp. geklärt werden. Hast du deinen Wunsch schon mit deinem Vorgesetzten besprochen? Würde er dich an die Reiterei abgeben? Von meiner Seite aus steht deinem Vorhaben nichts im Wege, vorausgesetzt, daß du dich auch eignest, d.h., du müßtest erst eine Reitausbildung hinter dich bringen. Natürlich könnte die verkürzt werden, falls du Kenntnisse sowohl beim Reiten als auch im Umgang mit Pferden, ich meine damit deren Pflege und Haltung, mitbringst.


    Nun, was stehst du dazu?"


    Er beobachtete den Interessenten, der keinen schlechten Eindruck auf ihn machte.

  • Antias stand bequem. Der Decurio hatte viel zu sagen. Bei seinem Vorgesetzten fragen? Das hatte er nicht getan. Wie auch, er war gleich vom Stall hier her gekommen. Was der Centurio dazu sagte, wenn er sich zur Reiterei meldete?


    " Ich bin mit Pferden aufgewachsen, kann reiten, weiß wie sie gehalten und gepflegt werden. Ich war mit ihnen den Sommer über auf der Weide und habe sie bewacht. "


    Er wusste auch wie man Pferde zureitet, eine Auriga lenkt, repariert und baut. Für die Ohren des Decurio's war das aber nicht gedacht, deshalb behielt er es für sich.


    "Meinen Centurio habe ich noch nicht gefragt."

  • "Das hört sich nicht schlecht an",


    meinte der decurio zustimmend,


    "so einen wie dich kann ich gebrauchen. Also, wenn es dir mit deiner Bewerbung zu den equites wirklich Ernst ist, bittest du deinen centurio um Zustimmung."


    Er sah den jungen Mann an.


    "Noch eine Frage an einen Reiter, der sich auskennt: Wieviele Beine hat ein Pferd?"


    Trotz aller Bemühungen konnte er gewisses Grinsen nicht verbergen.

  • Die Frage die er als letztes Stelle, verstand er nicht. Was bezweckte der Decurio ?


    "Ein Pferd hat 4 Beine, mit Reiter 6."


    Wollter er ihn unsicher machen?


    Das hieße den Centurio aufsuchen. Konnte ich gleich tun. Wir hatten Dienstfrei. Es hing nur noch vom centurio ab.


    " Ich werde gleich zum Centurio gehen."

  • Obwohl er ernst zu bleiben versuchte überzog ein Grinsen das Gesicht des decurio.


    "Ein Pferd hat 12 Beine. Und wenn dich einer fragt, wie das angeht, ganz einfach: vorne 2, hinten 2, rechts 2, links 2 und auf jeder Seite 1, also nochmal 4, sind insgesamt 12 Beine." (*)


    Er sah den erstaunten jungen Mann an.


    "So, das vorneweg. Bei uns equites geht es mitunter etwas fröhlicher zu wie vielleicht bei anderen Truppenteilen. Wir können auch lachen und nicht nur mit grimmiger Miene durch die Gegend laufen oder reiten, was durchaus nicht heißen soll, daß hier die Disziplin vernachlässigt wird."


    Dann nahm er eine tabula zur Hand, schrieb einige Zeilen und reichte sie dem Jungen.


    "Dies legst du deinem centurio vor und, sofern er einverstanden ist, meldest du dich wieder bei mir."




    ad centurionem v.D.



    Der legionarius
    Servius Obsidius Antias
    cent IIII, coh IX


    bittet um Versetzung zur turma I.


    Seitens der turma I wird seine Bitte befürwortet.



    Titus Decimus Cursor
    decurio
    turma I










    Sim-Off:

    (*) Stammt übrigens von meinem Reitlehrer im RL. "Schärferes" gab es dann im Casino.

  • Antias grinste, gut, 12 Beine. Was den Offizieren alles einfiel, wenn der Tag lang war. Er nahm die Tafel.


    " Ja, Decurio. Ich lege sie ihm gleich vor."


    Mit einem zackigen Gruß meldete er sich ab und machte sich auf den Weg zu seinem Centurio.

  • Angeklopft und eingetreten, nicht wortwörtlich aber sinngemäß. Antias betrat das Officium des Decurio's der Turma I. Die Versetzung war befürwortet, mündlich vom Centurio, schriftlich hatte es Antias nicht in der Hand. Melden konnte er sich beim Decurio und Bescheid geben.
    " Salve Decurio, Legionarius Servius Obsidius Antias IV. Centurie, IX. Cohorte."

  • Der decurio sah von der Karte, die er gerade studierte, auf und fixierte den eingetretenen legionarius. Er hatte nicht damit gerechnet, daß sich jener noch einmal bei ihm melden würde. Desto überraschter, aber dennoch nicht voll davon überzeugt, daß ein neuer eques zu seiner turma gestoßen war, wandte er sich an den Jungen.


    "Salve. Wie ich sehe, nimmst du es mit deiner Bewerbung zu den equites ernst. Nun, hast du das Einverständnis deines centurio?"


    Ohne die ging es nun mal nicht!

  • Das war der springende Punkt, wie man sagte. Der Centurio hatte ihm die Tabula nicht ausgehändigt.
    " Decurio, die Tabula habe ich nicht zurück bekommen. Mündlich hat der Centurio sein Einverständnis erklärt."
    Was sollter weiter dazu sagen. Der Decurio konnte ihn wieder wegschicken und Antias blieb weiter in seiner alten Centurie. Dann war alle Mühe umsonst.

  • "Sehr gut",
    nickte der decurio zufrieden,
    "wenn du das mündliche Einverständnis deines centurio hast, dann ist dies dem Wort eines Offiziers gleichzusetzen. Die tabula bringst du nach."


    Er sah dem Neuen in die Augen. Der hielt seinem Blick stand.


    "Willkommen bei der turma I. Als erstes gehst du in die Rüstkammer und tauschst deine bisherige Ausrüstung in die für einen eques. Es ist kein allzu großer Unterschied zu der eines legionarius, aber dennoch von Nöten. Anschließend richtest du dich ein, contubernium ..."


    Er hielt inne und sah Antias fragend an.


    "Kennst du nicht einen meiner equites und möchtest in dessen contubernium?"


    Sein Blick ruhte forschend auf dem Reiteraspiranten.

  • Damit war er zu den Eques versetzt. Ein komisches Gefühl bald wieder ein Pferd unter sich zu haben.


    " Jawohl und danke Decurio." So ungefähr wusste er was er alles in die Rüstkammer mitnehmen musste, das es umgetauscht wurde. Zur Sicherheit, konnte er sich einen Tip bei einem der Eques holen.


    " Naja, ich kenne den eques Valentinus Lupercus." kennen war zuviel gesagt. Sie waren im Stall aufeinander getroffen und er hatte ihm den Rat gegeben beim Decurio vorzusprechen.

  • "Lupercus?"
    wiederholte der decurio,
    "ein guter eques. Er wird dich in alles Wissenswerte bei den equites einweihen, contubernium III."


    Er drehte sich um und nahm eine tabula vom Tisch. Nachdem er sie kurz überflogen hatte, gab er sie dem neuen eques.



    Ausrüstung für eques


    I ampulla (Feldflasche)
    II antilenae (Brustriemen mit Riemenverteilern)
    I P calcaria (Stachelsporen)
    II P caligae (Stiefel)
    I cassis (Helm)
    I cingulum (Bauchgurt)
    II cingulae militares (Gürtel)
    I cultellus (Messerchen)
    I culter tonsorius (Rasiermesser)
    I feminalia (Kniehosen aus Leder)
    I focale (Halstuch)
    I forfex (Schere)
    I frenum (Hebelstangentrense aus Eisen)
    I hasta cum cuspide (Stoßlanze mit eiserner Blattspitze u. Lanzenschuh)
    III iacula (leichter Wurfspeer in einem Köcher)
    I ligula (Löffel)
    I loramentum (Lederriemen)
    I lorica hamata (Panzerhemd mit verstärkter Schulterpartie)
    I lorum (Lederriemen)
    I lucerna (Öllampe)
    I paenula (Mantel)
    I panarium (Brotbeutel)
    I parma (flacher ovaler Reiterschild)
    I patera (Kasserolle)
    I pecten (Kamm)
    I pera (Ledertasche)
    I pharetra (Köcher für iacula)
    II postilenae (Schweifriemen)
    I pilum (schwerer Wurfspeer)
    I pugio (Dolch)
    I reticulum (Leinenbeutel zur Aufnahme v. Verpflegung)
    I situla (Topf)
    I spatha cum vagina et balteo (Langschwert mit Scheide sowie Gehänge)
    I stratum (Kissensattel mit metallversteiften Hörnchen)
    I tapetum (Satteldecke aus Filz mit Wollfranzen verziert)
    I tegimentum (lederne Schutzhülle für das Schild)
    II tunicae (kürzärmeliger Kittel aus Wolltuch)



    "Für alle Fälle, damit du weißt, was du zu bekommen hast. Wenn du alles im contubernium untergebracht hast, meldest du dich wieder bei mir, abi."

  • Was für eine Liste. Mehr als ein Legionarius an Ausrüstung trug. Es waren Sachen dabei, die er sehr gut kannte. Das passende für Pferd und Reiter. Ein Sattel hatte er mal gesehen, damit geritten war er noch nicht. Sie hatten Satteldecken für ihre Pferde benutzt.


    " Jawohl Decurio." Antias grüßte und zischte ab, seine Ausrüstung holen. Er wollte heute alles erledigt haben.

  • Umgezogen mit Sack und Pack. Die neue Ausrüstung angelegt. Was für ein gutes Gefühl wieder eine Hose zu tragen. Spatha und Gladius waren ein himmelweiter Unterschied. Für ihn kein Problem. Er hatte den Umgang mit der Romphaia und dem Falx gelernt. Die Lorica hamata war schwerer als seine vorherige Lorica segmentata. Man gewöhnte sich dran.


    Antias klopfte beim Decurio an und trat ein.


    " Legionarius Servius Obsidius Antias, I. Turma, III. Contubernium, meldet sich zurück."

  • Anerkennend musterte der decurio seinen Neuzugang. Meldung und Anzugsordnung waren korrekt. Seine Haltung, es gab nichts auszusetzen.


    "Nun, Antias, ich gehe davon aus, daß du dein neues Quartier bezogen hast und dich Lupercus ein wenig in das Leben bei der turma eingeweiht hat. Wenn du Fragen hast, dann stelle sie jetzt, um Unklarheiten und Unstimmigkeiten gleich zu Beginn deines Reiterdaseins aus dem Weg zu räumen. Wir equites kleckern nicht, wir klotzen. Also, keine Müdigkeit vorschützen, frag`nur zu!"

  • Eins fehlte ihm noch zum eques, das Pferd und die dazu gehörige Reitausbildung. Er konnte reiten keine Frage. Was die Legion für Anforderung an die Reiter stellte und an Fertigkeiten forderte, konnte völlig verschieden von seinem Wissen sein.


    " Ich habe noch kein Pferd und eine Reitausbildung für die Legion habe ich noch nicht mitgemacht. Bekomme ich ein ausgebildetes Pferd?"


    Sein Vater hat ihm das Werk "Über die Reitkunst" des Griechen Xenophon ans Herz gelegt. Nach dessen Grundsätzen wurde alle ihre Pferde ausgebildet. Antias hatte es angenommen und im Heer genauso gehalten. Hier würde er es nicht anders machen, vorausgesetzt er bekam ein junges ungelerntes. Bei den älteren war es schwierig.

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