Die Reise für Tiberius Durus war mehr als beschwerlich gewesen: Mit dem Schiff hatte er die Adria überquert, war über Korinth nach Athen und von Athen mit dem Schiff über Rhodos nach Antiochia gereist. Dort allerdings hatte er selbstverständlich erfahren müssen, dass der Statthalter sich gerade auf einer seiner Rundreisen befand, sodass Durus sich weiter nach Süden aufgemacht hatte, wo er allerdings sowieso einige Landgüter im ehemaligen Iudaea besaß. Zuvor hatte er Veturius Cicurinus aber glücklicherweise in Tyrus, der alten Phönizierfestung, angetroffen.
Erfreulicherweise hatte der Tiberier dort dank seines consularen Rangs ziemlich zügig eine Audienz bekommen. Sie hatten über Rom gesprochen, über das Consulat des Purgitius Macer und die Provinzreform und andere Debatten im Senat, ehe sie auf Vescularius Salinator zu sprechen gekommen waren. Rasch war man sich einig geworden und so wurde Durus noch am gleichen Abend zu einem privaten Abendessen geladen, bei dem neben erlesenem Mittelmeerfisch auch Mittel und Wege auf den Tisch gekommen waren, wie man sich des Problems, das Valerianus und vor allem sein Stellvertreter für Rom darstellten, entledigen konnte. Es gab eine lange Debatte, ehe sich die beiden wieder leichteren Themen zuwandten und man Durus schließlich ohne eine Entscheidung des Statthalters nach Hause schickte. Nach einer Nacht voller schlechtem Schlaf - und das nicht nur wegen der schwer verdaulichen Kost des Statthalters - traf Durus bereits seine Vorbereitungen zur Weiterreise, als ein Liktor Cicurinus' ihn doch noch herbeizitierte. Bereits wenige Stunden später bestieg er schließlich vollauf zufrieden das Schiff, das ihn nach Caesarea Maritima brachte.
Die Rückkehr nach Westen war schließlich weniger erfreulich gewesen: Die Fahrt über Alexandria war verwehrt geblieben, sodass das Schiff über Cyprus und Rhodos wieder nach Achaia zurückgekehrt war, um von dort schließlich nach einer stürmischen Nacht auf der Adria in Brundisium einzulaufen. Dann endlich ging es im schlecht gefederten Reisewagen die Via Appia hinauf nach Rom. Als Durus dann endlich die Porta Capena passiert hatte, war er sich nicht sicher, ob er Seefahrten und Landreisen weniger mochte - bei ersterer hatte er sich die ganze Nacht ständig übergeben müssen, bei letzterer hatte sein Bein dank der Erschütterungen immer wieder zu schmerzen begonnen und war inzwischen wieder etwas dick und geschwollen. Doch immerhin war er zurück!
Seine Boten hatten seine Rückkehr bereits angekündigt, sodass er nun bereits vom Maiordomus erwartet wurde, als Lukios ihm aus der Sänfte half, die ihn die letzten Wege durch die Straßen Roms getragen hatte.
"Ave, Maiordomus - was für eine Reise!"
begrüßte er ihn und blickte sich dann nach seinen Familiaren um, die ihn hoffentlich ebenso sehnsüchtig erwarteten wie der Chef der Sklavenschaft.
Das hoffe ich