Es war der Tag nach der Küchenkloppe. Pera hatte die beiden Streithühner im Servitricium eingeschlossen, wo beide schmollend die Nacht verbrachten. Zumindest glaubte Sermo das, denn am nächsten Morgen waren beide noch lebendig und weitestgehend unversehrt. Statt Caelyn, die Sermo mittlerweile zu rund geworden war, hatte er sich dann einfach Pera mit ins Bett genommen. Die Arme hatte wohl schon lange nicht mehr bei einem Mann gelegen und erst recht nicht mehr bei ihrem Herrn. Aber Sermo hatte sich charmant gegeben und die Sklavin so relativ schnell mithilfe der nötigen Überredungskunst rumgekriegt.
Jetzt stand er im Atrium, nachdem er den Morgen damit verbracht hatte, über den Markt zu streifen und sich neu einzudecken.
"Hol die Weiber," befahl er seiner neuesten Errungenschaft. Issa, ein britannischer Sklave, der in Gefangenschaft geboren und aufgewachsen war, hatte er bereits eingewiesen und mit seinen Hausregeln bekannt gemacht: Sermo war der Boss und der Rest tanzte nach seiner Pfeife. Mehr gab es nicht zu wissen.
[Blockierte Grafik: http://img130.imageshack.us/img130/7191/cleonjung.jpg] Issa
Issa spurte ohne Murren. Er war es gewöhnt zu gehorchen und ergab sich sofort in sein Schicksal. Der neue Herr war direkt und redete nicht so viel nerviges Zeug. Perfekt, wenn man seine Arbeit machen und dabei seine Ruhe haben wollte. "Der Dominus schickt nach euch," begrüßte er die beiden Sklavinnen emotionslos, als er das Servitricium aufgeschlossen hatte. Issa musterte beide nur kurz, dann trat er hinaus und begleitete sie wortlos ins Atrium. Dort hatte er zuvor vier Seile an nebeneinander liegende Säulen gebunden. Man konnte ahnen, was es damit auf sich hatte, wenn man den schmalen Rohrstock in Sermos Hand bemerkte, der unauffällig in seiner Hand lag.
Sermo nickte Issa wortlos zu, woraufhin dieser als erstes Gaia an einem Arm packte und sie zu den Seilen hinzerrte. Gaia fing an zu wimmern und zu schreien. Sermo möge Erbarmen haben, sie schonen, Caelyn seid doch an allem schuld, rief sie. Aber Sermo sagte nichts. Er sah nur Caelyn eindringlich an und sein Blick sagte ihr, dass es keine Chance gab zu entkommen. Sie würde es nicht weit weg schaffen, denn welche Schwangere konnte mit ihrem Bauch schon so schnell laufen wie ein schlanker junger Mann? Oder wie ein frischer junger Sklave?
Gaias war nun an beiden Handgelenken zwischen zwei Säulen festgebunden, den Rücken in die Mitte des Atriums gewandt. Sie wimmerte noch immer, ganz zu schweigen von Pera, die jetzt an Gaias Beinen hing und ebenfalls zu betteln und zu flehen begann. Sermo ignorierte die beiden noch immer, während er Caelyn fest fixierte. Issa hingegen ging nun auf sie zu und hob seinen Arm, bereit sie ebenfalls zu den Säulen zu führen und neben Gaia anzubinden. Hoffentlich machte sie genauso wenig Ärger wie die eine der beiden Schwestern.