Triclinium | Cena Coniurata

  • "Tatsächlich wird es in dieser Sache wohl am besten die Aufgabe der Consuln, verstärkt durch Getreue werden, Salinator festzunehmen. Idealerweise müssten wir einen von ihnen ins Vertrauen ziehen..."


    bemerkte Durus. Wenn er sich diese Option genauer ausmalte, schien es gar nicht so schwierig - man konnte bereits im Vorfeld Sklaven vorbereiten und dann bei der Nachricht vom Tod des Kaisers Salinator schlicht zum Consul zitieren, wo er dann ohne großes Aufsehen festgenommenw erden konnte. Im Grunde musste man nur alles passend arrangieren!


    "Übrigens böte sich die Gelegenheit wohl am besten bei einem gemeinsamen Essen der Familie in Misenum - soweit ich weiß, weilt der Knabe ja inzwischen dort, sodass sich dies sicherlich ergibt. Ebenso könnte man sicherlich ein Gift finden, das nicht unmittelbar wirkt und somit den Vorkoster überlistet."


    Das Wort "überlisten" gegenüber einem Vorkoster anzuwenden, der mit großer Sicherheit dadurch sterben würde, erschien dem alten Tiberier im Nachhinein doch etwas unpassend - aber zumindest wusste wohl jeder, was gemeint war.


    "Aber ich bin sicher, dass die technischen Feinheiten kein Problem darstellen, soweit wir uns alle über das grundsätzliche Vorgehen einig sind - wir sind alle Männer von Einfluss und Macht, die sich im Zweifelsfall sowohl den Zugang zu Valerianus, als auch zu Salinator verschaffen können."

  • "Es tut mir Leid, dass ich dir widersprechen muss, Durus, aber ich denke so einfach ist es nicht an Valerianus ran zukommen. Ich selbst habe es schon einige Male versucht. Doch jeder Versuch wird im Keim erstickt.
    Bei Salinator mag es einfacher sein, doch wenn er nur den geringsten Verdacht schöpft wird er sich vermauern und niemand an sich ran lassen.


    Wir müssten einen aus seinen Reihen für unsere Sache gewinnen. Der uns im Notfall Zutritt zu ihm verschafft.


    Aber um nochmal zurückzukommen auf das Grundlegende.... ihr seit euch schon sicher, dass der Kaiser zum Wohle Roms sein Leben lassen muss? Und ihr habt meine Frage noch nicht beantwortet.... wer soll seinen Platz einnehmen? Quarto, der seit Monaten nicht in der Öffentlichkeit auftrat? Mein Bruder.... nein, er hat schon abgelehnt..... Consul Macer? Ich denke nicht,. dass er sich dazu bereit erklärt.
    Wer also soll diese Bürde auf sich nehmen und dabei Gefahr laufen, dass er selbst sein Leben lässt?"

  • "Ich denke, dass ein offizieller Besuch nicht vonnöten sein wird - es sollte genügen, irgendeine Küchenhilfe oder einen einzelnen Diener mit der Tat zu beauftragen."


    erklärte Durus noch einmal.


    Die zweite Frage hingegen war drängender und möglicherweise auch etwas unangenehm - im Raum waren wohl nur Durus oder Lucianus geeignete Kandidaten: Durus, weil er einen Sohn vorweisen konnte, Lucianus, weil er zumindest über ein wenig militärische Erfahrung verfügte. Dass Hungaricus es nicht machen wollte, zwang die beiden im Grunde dazu, es unter sich auszumachen - oder einen anderen Dritten zu finden.


    "Im Übrigen sollte es uns klar sein, dass wir alle unser Leben riskieren - nicht mehr oder nicht weniger, als unser potentieller Kaiser-Kandidat. Geeignet für dieses Amt wäre ein Mann mit Kontakten zum Militär, aber auch in den Senat, also vorzugsweise ein Consular, der bereits ein wichtiges Kommando innehatte."


    Wenn er darüber nachdachte, war Purgitius Macer tatsächlich keine schlechte Wahl, andererseits glaubte der alte Tiberier, dass Lucianus ihn besser kannte, selbst wenn er mit einer Tiberia verheiratet war.


    "Wen hieltest du für geeignet? Veturius Cicurinus? Er ist allerdings schon sehr lange nicht mehr in Rom gewesen. Dennoch könnte es funktionieren, wenn wir für ihn den Kontakt zum Senat halten und er sich auf den Kontakt zu den Truppen konzentriert...


    Oder was ist mit dir, Lucianus? Du warst ebenfalls schon Kommandeur der stärksten Provinz des Imperiums und bist auch in Rom kein unbeschriebenes Blatt!"


    Darüber hinaus würde Hungaricus wohl gar nichts anderes übrig bleiben, als seinen Bruder als Kaiser zu unterstützen...

  • "Ich bin mir nicht sicher, ob es so einfach ist, so ein Attentat durchzuführen....."


    liess ich mal im Raume so stehen, bevor ich auf die weiteren Fragen einging


    "Geeignet ist weniger die Frage, denn wer es überhaupt machen würde..... Geeignet sind nur eine Handvoll Männer..... Quarto, Hungaricus, Macer, du Durus oder ich... eventuell noch Agrippa, wobei, obwohl ich den Matinius sehr schätze, er nicht meine erste Wahl wäre.


    Hungaricus fällt aus, ebenso Macer, ich bin überzeugt, dass er nie zustimmen würde. Meine erste Wahl wäre Quarto, schon alleine wegen der Verwandtschaft. Doch ich habe schon lange nichts von Ihm gehört.


    Kommen wir zu uns, Durus..... du und ich, Consulare mit Weib und Söhnen. Beide Senatoren, Consulare, keine unbeschriebenen Blätter, wie du so schön sagst, Du, der Mann der Politik und ich, wenn ich mich an meine jungen Jahre besinne, ein Mann des Militärs.
    Es mag anmassend klingen, aber wir sind beide sicherlich geeignet die Geschicke Roms zu lenken, doch wollen wir wiklich diese riesige Verantwortung auf uns nehmen?"

  • "Ich wäre jederzeit bereit, mich in den Dienst Roms zu stellen, wenn nötig auch an der Stelle des Kaisers."


    erwiderte Durus freiheraus, wobei ihm allein beim Aussprechen dieser Tatsache etwas mulmig wurde - war er wirklich dafür bereit? Und klangen diese Worte nicht anmaßend? Er beschloss, dies ein wenig einzuschränken:


    "Allerdings habe ich niemals Militärdienst geleistet, weshalb meine Beliebtheit bei den Truppen wohl eher gering bleiben würde - und auf die kommt es mindestens genauso an, wie auf die Unterstützung des Senats."


    Genaugenommen war Durus sicher, dass sie noch wichtiger waren - das Vierkaiserjahr lag noch nicht sehr lange zurück und auch die Prätorianer hatten schon den einen oder anderen Princeps gekrönt. Vielleicht musste man sich aber doch einfach noch einmal umsehen...


    "Aber ich bin sicher, dass wir jemanden finden werden - es gibt genügend verdiente Consulare und nicht wenige davon haben bereits Erfahrung im Kriegsdienst gesammelt. Wenn wir uns auf diese Variante einigen würden, garantiere ich euch also, dass ich einen geeigneten Candidatus finden werde!"


    Tatsächlich war er sich sicher, dass sich genügend Männer alle Finger nach diesem Amt ablecken würden!

  • "Das wird wohl in keinem Fall möglich sein - aber bei einem angesehen und sittenstrengen Mitglied des Senats unwahrscheinlicher sein als bei einem unbekannten Jüngling oder einem traditionsvergessenen Aufsteiger."


    In Wahrheit war es natürlich weniger die Frage, ob ein Kaiser sich zuerst um seine Interessen kümmerte - was er ja ohnehin tat - sondern ob er darüber hinaus die Mores Maiorum achtete und sich für den Staat einsetzte. Da dies zum Ethos eines jeden Senators gehörte, machte Durus sich daher weniger Sorgen.


    "Es wird natürlich niemals eine sichere Lösung geben und wenn wir die Reihe der Kaiser betrachten, war keiner ideal. Dennoch benötigte und benötigt das Reich einen starken Mann, der die Zügel in der Hand behält - wobei die Zügel im Augenblick in besonders schlechten Händen liegen! Wie Gracchus bereits sagte, sind wir alle wohl besser geeignet und ebenso viele andere Männer."


    So viel Ignoranz gegenüber den Mores Maiorum und Beleidigung des Senates hatte es wohl zuletzt unter Domitianus gegeben - und dass sein Name getilgt worden war, war wohl Beweis, was ihm dies eingebracht hatte...

  • "So wir beabsi'htigen, die Nachfolge über Valerianus' Testament zu regeln, sollten wir ein wenig darauf achten, dass diese Wahl aus Sicht des Imperators halbwegs plausibel erscheint, so dass es nicht nur ein Mann sollte sein, welcher um Rom sich verdient gemacht und im Senat geachtet wird, sondern der dem Kaiser zumindest mehr als einmal be..gegnet ist"
    , warf Gracchus ein, ohne sich näher zu den bereits genannten Optionen zu äußern. Aelius Quarto als nächster Imperator war für ihn gänzlich undenkbar, wenn auch dieser aus Valerianus‘ Sicht überaus denkbar erschien. Purgitius Macer dagegen hatte ebenfalls eine Verbindung zu dem Imperator ob der gemeinsamen Dienstzeit beim Militär und schien Gracchus durchaus tauglich, doch mochte er ungern einen Homo Novus auf dem Kaiserthron sehen. Welche Verbindung die Vinicier zu Valerianus konnten aufbringen, dies wusste Gracchus nicht, Durus dagegen mochte dem Imperator dagegen durch sein Amt als Pontifex pro magistro durchaus viabel erscheinen. Doch wie der Gastgeber anmerkte, es gab zweifelsohne auch außerhalb ihres Kreises geeignete Männer.
    "Eine Möglichkeit dazu wäre selbstredend diesen einzuweihen und im Na'hhinein einige Kontakte zu fingieren, doch scheint es mir sicherer - so wir uns für einen Mann außerhalb dieser Runde entscheiden -, diesem nicht das Wissen um unsere kons..pirativen Taten aufzubürden, wird er so doch auch nicht auf den Gedanken kommen trotz all seiner eigenen Vorteile, dem Wohl des Imperium Romanum und all unserer Vaterlandsliebe uns als Bauernopfer zu präsentieren."

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  • "Ich könnte mir vorstellen, einen Veteranen aus den Kriegen seines Vaters zu wählen, möglicherweise aus dem germanischen Aufstand."


    Wandte Durus ein - wie er sich aus Erzählungen erinnerte, hatten etwa einige seiner Verwandten bei Olpia unter Germanicus Sedulus gekämpft hatten. Oder vielleicht jemand aus dem parthischen Krieg...


    "Allerdings hätte es auch wieder Vorteile, wenn wir unseren neuen Kaiser einweihen - immerhin könnten wir wiederum seine Kontakte nutzen, um das Unternehmen sicherer zu machen. Allein, um Nachforschungen über das Ableben des Kaisers zu verhindern, die uns nachträglich noch den Kopf kosten könnten..."

  • "Wenn es also keine Einwände mehr gibt, schlage ich vor, jeder gibt seine Meinung ab, welche der genannten Varianten er bevorzugen würde, beziehungsweise ob er eine Variante kategorisch ausschließen würde."


    meinte Durus schließlich und knüpfte damit an die im Senat übliche Vorgehensweise an. Sie hatte den Vorteil, dass sie in diesem Fall keine echte Abstimmung darstellte und somit - wenn sie ungünstig verlief - eine weitere Diskussion ermöglichte.


    Um ein Beispiel zu liefern (und die Anwesenden etwas mit seiner Auctoritas zu beeinflussen) begann der alte Tiberier auch direkt:


    "Meine favorisierte Variante dürfte klar sein: Die Ermordung der gesamten kaiserlichen Familie, sowie eine anschließende Installation eines neuen Princeps aus dem Senat. Wer dies sein würde, könnten wir bei unserem nächsten Treffen ermitteln.


    Kategorisch ausschließen würde ich hingegen eine bloße Tötung Salinators, da mir Valerianus selbst sowohl als unfähig erscheint, das Reich selbst zu regieren, als auch dazu, einen geeigneten Regenten auszuwählen oder auch nur die Kontinuität seiner Familienherrschaft zu gewährleisten."


    Immerhin war Maioranus noch immer nicht dem Volk präsentiert worden und wenn der Kaiser starb - was jederzeit geschehen konnte, selbst wenn man es nicht darauf anlegte - würden die Truppen und der Senat, ja nicht einmal das Volk diesen unbekannten Knaben akzeptieren!

  • Sim-Off:

    Entschuldigt die zurückhaltende Beteiligung, aber ich musste erst einmal die Wahl „abarbeiten“ und hatte abseits davon nur wenig Zeit.


    Nach seinem ersten Einwurf beschränkte sich Sextus darauf, erst einmal zuzuhören. Es lag ohnehin nicht in seiner Natur, besonders viel oder besonders ausschweifend zu reden, sondern eher zuzuhören. Zwar ging es hier letztendlich auch um seinen eigenen Kopf, nur hieß das nicht, dass er deshalb nun hektisch werden sollte. Er hatte seine Einwände eingebracht und hörte sich nun geduldig und ruhig die Vorschläge, Einwände und Bemerkungen der anderen Anwesenden an.
    Auf die wichtigste Frage hatte sein Patron schon einmal keine Antwort. Wer als nächster das Imperium leiten sollte, wem sie ihr eigenes Schicksal damit in die Hände geben würden und wen sie letztendlich genug in der Hand haben mussten, um sicherzugehen, von dieser ganzen Geschichte zu profitieren und nicht vom tarpejischen Felsen geworfen wurden wegen Hochverrates. Nun, es war Hochverrat, aber Geschichte wurde immer von den Gewinnern geschrieben, und solange er am Ende auf der richtigen Seite war, musste er keine strafe fürchten. Jetzt musste nur noch sichergestellt werden, dass er auf der richtigen Seite war.
    Indes hatte er kaum eine Wahl. Er konnte sich nicht raushalten. Flavius Gracchus war der Cousin seiner Frau, Tiberius Durus sein Patron, Avianus lebte mit ihm unter einem Dach. Wer würde ihm glauben, wenn er behaupten würde, nicht ins Vertrauen der drei gezogen worden zu sein? Und lebenslanges Exil war nicht wirklich eine Option. Sextus hatte zu lange und zu hart dafür gearbeitet, jetzt hier seine Stellung zu haben. Er wollte Macht mehren, nicht vor ihr flüchten.
    Auch diese Unternehmung zu verraten kam nicht in Frage. Natürlich hatte er keinerlei Skrupel, das zu tun. Er fürchtete nicht den Fluch von irgendwelchen Göttern oder auch die der Lebenden, die ihn Verräter schimpfen würden. Nur würde ihm ein Verrat nichts bringen. Salinator würde ihn umarmen und Bruder nennen, ihm vielleicht einen schicken Posten geben, am besten weit weg von Rom, und die restlichen Männer hier umbringen lassen. Nur was gewann Sextus damit? Seine ganzen Verbündeten wären tot, er auf einem Posten, von dem er wohl nie wieder wegkommen würde, und jegliche Möglichkeit zum weiteren Aufstieg wäre ihm verwehrt. Sextus war nicht so vermessen, zu glauben,d ass der Vescularier ihm Achtung entgegenbrachte, wenn er diese Runde hier verraten würde. Kein Mensch mit Verstand traute einem Verräter, und der Praefectus Urbi war vieles, nur leider nicht dämlich.


    Die verschiedenen Möglichkeiten wurden durchgesprochen, und Sextus Augenbrauen wanderten nur kurz einmal nach Oben, als über die Möglichkeit nachsinniert wurde, die Vinicier zu Kaisern zu machen. Sicher, sie hatten beeindruckende Lebensläufe und hingen weit genug in dieser Sache mit drin. Was nicht hieß, dass Sextus ihnen traute oder annahm, dass diese Skrupel hatten, ihn über die Klinge springen zu lassen. Aber – und das war für Sextus doch entscheidend – sie waren Plebejer. Noch ein plebejisches Geschlecht an der Macht? Da konnte man es genausogut bei den Aeliern belassen und den Bruder des Imperators zum neuen Kaiser krönen. Das wäre vermutlich ohnehin die logischste Wahl, die auf am wenigsten Widerstand außerhalb ihres Zirkels stoßen würde.
    Aber nein. Auch wenn die Aurelier selbst vor 2 Generationen noch selbst plebejisch waren, Sextus bevorzugte einen patrizischen Herrscher. Nicht aus Sentimentalität, vielmehr aus praktischem Nutzen. Das einfache Volk war beeindruckt von dem alten Adel und ließen sich durch so etwas leicht blenden. Wozu hatte man denn sonst das Patriziat, wenn nicht, um zu herrschen in weltlichen wie religiösen Dingen und die weniger noblen zu leiten? Der Plebs könnte noch auf die Idee kommen, dass die Patrizier so inhaltsleer seien, wie sie tatsächlich waren. Ein unguter Gedanke.


    Schließlich erstarb die Diskussion und sein Patron bat wiederum um Meinungen. Sextus überlegte einen Moment und schwieg. Noch immer fühlte er allzu deutlich, wie zerbrechlich sein eigener Hals war, aber im Grunde hatte er ohnehin nur die Wahl, dafür zu sorgen, dass dieser da blieb, wo er war, indem er dafür sorgte, dass diese Unternehmung keine leichtsinnigen Fehler beging.


    “Auch wenn ich die Frage, wem wir die Macht über das Imperium übertragen sollen, für die wohl entscheidenste halte, Patron, sehe ich ein, dass dies hier und heute kaum befriedigend zu einem Ergebnis geführt werden kann. Dies muss sicher genau überdacht werden und benötigt seine Zeit.“ Soweit zum Einwand, den er hatte. Nun galt es, sich den Tiberier gewogen zu machen.
    “Was die verschiedenen Möglichkeiten anbelangt, so gebe ich dir recht. Gewiss ist es moralisch verwerflich, auch den Jungen zu töten, aber es erscheint mir die praktikabelste Lösung. Wenn Gift die Waffe sein soll, die Valerianus zu seinem Ende führt, ist es einfacher, ihn mit seinem Sohn zu Tode zu führen. Auch ermöglicht diese Konstellation eher, Salinator dafür zur Verantwortung zu ziehen, da dieser, um an die Macht zu gelangen, Vater und Sohn gewisslich aus dem Weg räumen würde. Auch erübrigen sich damit sämtliche Probleme, die sich daraus ergeben würden, den Kaiser allein zu treffen. Sofern es also ohne erhebliche Anstrengung möglich ist, auch Maioranus oder die gesamte Familie zu treffen, erscheint mir dies als angemessene Wahl.“

  • "Ich stimme eben dieser Variante vollumfänglich zu"
    , bekannte Gracchus, nicht etwa der Auctoritas des Consulars folgend, sondern da dies ebenfalls exakt seinen Vorstellungen entsprach. Da er alle weiteren Gedanken bereits geäußert hatte und ein Hinweis darauf, dass ein anderes Vorgehen allfällig gar eine Demission seiner Beteiligung mochte zur Folge haben, zu diesem Zeitpunkte noch überflüssig war, schwieg er hernach, die übrigen Meinungen abzuwarten.

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  • "Ich weiss nicht..." warf ich ein ".... Durus, du weißt besser als jeder andere hier drinnen, dass ich einer der ersten war, der gegen Salinator war und irgendwas unternehmen wollte. Und das will ich Heute noch. UNd wenn es diese eine Möglichkeit nur gibt, Rom zu retten, dann werde auch ich dahinter stehen. Aber ich würde es begrüßen, wenn wir diese Entscheidung nicht so leichtfertig treffen und wirklich jeder über die Alternativen nachdenkt!"

  • Auch Avianus hatte sich aufgrund mangelnder Vorschläge aus dem Gespräch zurückgehalten. Nicht aus Desinteresse, stand doch ihr aller Leben auf dem Spiel, sondern aufgrund der schwierigen Situation, der sie ausgestellt waren, wollten sie diese Sache wirklich durchziehen. Und das mussten sie, denn jetzt schon standen sie nur wegen ihrer Gespräche und Pläne tief bis zum Hals in dieser Sache drinnen. Es waren schon genug Worte gefallen, die eine Todesstrafe für alle hier bedeuten konnten, würden sie aufgedeckt werden. Daher mussten sie aufpassen, denn wenn auch nur einer von ihnen selbst oder jener, die sie in die Verschwörung involvieren wollten seine Zunge nicht zügeln konnte, war ihr Todesurteil schon beschlossene Sache.


    "Ich stimme meinen Vorrednern Tiberius und Aurelius Lupus in dieser Sache zu - wir werden den Mord am Kaiser nicht inszenieren können, ohne den Jungen nicht zu verschonen. So grausam dies sein mag, Opfer müssen gebracht werden." Nicht ganz ohne Hintergedanken äußerte er dies. "Opfer müssen gebracht werden". Würde er das sagen, wenn er eine Familie hätte und diese auf dem Spiel stünde? War er dadurch nicht ein Barbar und ein Monster, den Tod eines Kinder leichtfertig hinzunehmen, um einen politischen Feind zu beseitigen? Diese Frage würde ihn auf dem Heimweg genug beschäftigen.
    "Wenn wir Salinator den Mord an der Kaiserfamilie anhängen wollen, so wird es verdächtig sein, wenn er nur den Kaiser und nicht seinen Sohn tötet. Er wird derjenige sein, der die Macht an sich reißen wollte, und wir wissen beileibe alle, so sehr wir ihn hassen, dass er nicht dumm ist. Und weil er dies nicht ist, hat er wohlweislich auch den Kaisersohn ermordert. Wir benötigen ohnehin in der Zukunft eine starke Hand für Rom - wer garantiert uns, dass der Sohn des Kaisers fähig und gesund sein wird, wenn sein Vater dies nicht ist? Die Frage, wer Kaiser sein soll, wird sich wohl heute nicht klären lassen, aber es muss eine starke Hand für das Imperium sein."

  • Zufrieden stellte Durus fest, dass er fast alle Gäste überzeugt hatte, sodass er sich guten Gewissens auf die Suche nach einem möglichen Nachfolger machen konnte - Lucianus würde sicherlich noch zu überzeugen sein. Um dies zu erreichen, setzte er wiederum eine verständnisvolle Miene auf.


    "Lucianus, sei versichert, dass ich mir mein Votum keineswegs leicht gemacht habe. Ich habe dir meine Argumente dargelegt und meine Bedenken gegenüber den Deinen erwidert. Nach diesem schwachen Kaiser benötigen wir einen starken, der Rom wieder ordnet, die alten Riten wieder einsetzt. Maioranus ist uns völlig unbekannt, ebenso den Truppen und dem Volk, sodass es bei ihm leicht zu Aufständen kommen kann - zumal wir ebenso nicht wissen, wie groß seine Fähigkeiten sind. Wir haben vorerst wohl diese günstige Chance, die sich möglicherweise in Zukunft nicht mehr ergibt."


    Er sah zustimmungsheischend in die Runde. Sicherlich hatte niemand der Anwesenden Interesse daran, gleich einen weiteren Kaiser zu ermorden...

  • Nun wie konnte man sich einer solchen Übermacht erwehren? Gar nicht.... es war wohl bestimmt..... doch war es wirklich der einzig mögliche Weg?
    Ich war mir nicht sicher, aber sicher, dass es so nicht weitergehen konnte.


    "Nun gut, aber ich möchte alsbald die Entscheidung herbeiführen, wer den Platz an der Spitze des römischen Reiches einnehmen wird. Für mich ist dies überaus wichtig schon im Vorfeld abzuklären und noch wichtiger, damit ich meine ganze Energie und meine Verbindungen für unsere Sache einsetzen kann!"

  • "Natürlich, Du wirst als erster davon erfahren, sollte ich einen geeigneten Mann finden!"


    erwiderte Durus zufrieden - er hatte Lucianus offensichtlich überzeugt oder zumindest überredet, sodass man sich nun wohl über das grundsätzliche Vorgehen einig war.


    "Wollen wir das genauere Vorgehen nun also von unseren neuen Kandidaten abhängig machen, oder möchten wir gleich mit der Planung fortsetzen, wie unser Ziel in die Tat umzusetzen sei?"

  • "Der Meinung bin ich ebenfalls."


    erwiderte Durus und sah in die Runde.


    "Wie ich bereits sagte, würde ich den Mord an Valerianus vorzugsweise dem Vescularier in die Schuhe schieben. Dafür böte sich eine stille Ermordung an. Ich könnte mir etwa vorstellen zu versuchen, einen der Bediensteten des Kaiserhofs zu bestechen - möglicherweise so, dass er nicht einmal weiß, wer es ist oder er im Glauben ist, im Auftrag des Praefectus Urbi zu handeln. Am einfachsten wäre wohl eine Vergiftung von Vater und Sohn während eines gemeinsamen Essens, möglichst durch ein verspätet wirkendes Gift, das mögliche Vorkoster wirkungslos macht.


    Die Zuführung könnte entweder über einen Zulieferer des Kaiserhofs, der bestimmte Lebensmittel für die kaiserliche Tafel liefert, oder aber einen Diener bei den Mählern erfolgen.


    Der zweite Aspekt wäre die Fälschung des Testaments. Dies könnten möglicherweise Gracchus und ich bei einer Inspektion des Atrium Vestae bewerkstelligen."


    Wie gut die diebischen Fähigkeiten des Flaviers - und seiner selbst - waren, war zwar überaus fragwürdig. Allerdings war es sicherlich möglich, sich einen ruhigen Augenblick im Raum der Testamente zu verschaffen.

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