Auf der Suche nach Nahrung

  • Wenn man sich in Rom nicht auskennt, kann's auch passieren, dass man sich in die Subura verirrt! meinte Rambosius noch.
    Rambosius spürte irgendwie einen Widerstand, er suchte in Rom einen Ort, wo er sicher war, doch hatte er jetzt in dem Augenblick das Gefühl, dass andere Leute von ihm Abstand nehmen würden.
    Ich schenk euch mein Messer!, und ging dabei sich jeder Person zuwendend durch das Geschäft eilig umher. Er holte das Messer hervor, das in ein starkes Leder gehüllt war, und reichte es jedem zu Anschauung.


    Ich brauch das Messer nicht - es hat mir immer geholfen - aber ich brauch es nicht mehr. Ich kann auch ohne Messer kämpfen.
    Er blickte sich etwas um, und sah am Eingang des Geschäftes einen Mann stehen, der anscheinend auf etwas wartet und ihn komisch anblickte. (Simplex)
    Rambosius zeigte auf ihn:
    Wie wärs mit dir? Du hast sicher interesse an einer guten Klinge. Sie ist ein Vermögen wert, ich schenk sie dir - euch allen. Keine Ahnung, warum ich sie euch schenke.......
    Er legte er schließlich irgendwo hin.


    Danach beruhigte er sich wieder etwas. Zuckte mit den Schultern. Er brauchte irgendwo die Sicherheit, seine innere Sicherheit - er hatte das Gefühl, draußen vor den Stadttoren hatten sich sicherlich schon germanische Armeen versammelt, die ihn töten wollten. Um hier in der Stadt überleben zu können, musste er irgendwie Geld verdienen, wie ein normaler Mensch irgendwo wohnen, essen und sich mit Leuten befreunden.
    Auf einmal sagte er:
    Mein Neffe ist vermutlich tot. Ich denke, es hat keinen Sinn ihn weiterzusuchen. Ich werde hier in Rom bleiben!

    Lebe für nichts, oder stirb für etwas!

  • [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/anchesa.jpg] |Anchesa und ihr Sohn Merenre
    Es kam recht häufig vor, dass sich Ortsfremde in Rom verirrten, dann in der Subura landeten und dann überfallen worden. Aber wenn man die Augen offen hielt, dann fiel einem die leichte Veränderung der Straßen auf und man konnte einen Umweg nehmen.
    Calvena, ebenso wie Merenre und Anchesa schüttelten den Kopf. Sie brauchten kein Messer und Simplex durfte offiziell keines tragen. „Wenn dein Messer so viel wert ist, dann verkaufe es“, schlug Merenre vor. "Es gibt da einen Händler aus Germanien…“ Kur musste er überlegen wo denn dieser besagte Händler zu finden war. Ein Hehler und auch Schmuggler, der sich am Rande der Legalität bewegte. „Er hat ein kleines Geschäft nicht weit von hier. Zwei Straßen weiter, ein sehr schmales Geschäft. Hat einen gelben Vorhang vor der Tür, aber kein Schild!“ beschrieb er dann noch. So konnte Rambosius etwas zu Geld kommen und machte ihnen keine Schwierigkeiten in dem er versuchte ihnen sein merkwürdiges Messer anzudrehen.


    Dazu dass sein Neffe womöglich Tod war, konnten sie nichts sagen. Sie kannten ihn ja nicht einmal.

  • Rambosius packte sein Messer wieder ein und dankte für die Auskunft. Er begriff langsam, dass er nicht wie gewohnt hier in Rom leben konnte. Aber es war immer noch ein Funke in seinem Herzen, dass ihn ständig fragte: "Wer bist du?" Und sein anderes Ich antwortete dann immer: "Du weißt, aus welchem Holz du geschnitzt bist. Du bist geboren, um zu töten. Du wirst so lange an dir herumfeilen, bis du erkennst, wer du bist!"
    Aber Rambosius war instinktiv noch auf der Suche nach seine Neffen und fürchtete, obwohl er sicher war, dass die Stadtkohorte Schutz genug sei, dass ihn seine Verfolger schnappen würden - und diesmal würden sie ihn nicht foltern, sondern sicherlich grausam töten.


    Er zog einen Geldbeutel hervor und gab ihn der Verkäuferin:
    Das ist alles, was ich an Geld besitze, nehmt es.
    Als er den Jungen ansah, kam ihm einer weiser Spruch aus einer vernarbten Seele noch über Lippen
    Schützt eure Kinder! Wenn ihr tot seid, sind sie das Einzige, was von euch bleibt!

    Lebe für nichts, oder stirb für etwas!

  • [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/anchesa.jpg] |Anchesa und ihr Sohn Merenre
    Reichlich verdutzt sahen die Frauen, Simplex und auch Merenre Rambosius nach. Das war ein seltsamer Vogel. So etwas erlebte man auch nicht jeden Tag. Seine Worte zum Abschied waren schon seltsam.
    Schließlich klatsche Anchesa in die Hände. „So, dann nehmen wir mal Maß, damit ich deine Kleider ändern kann“, meinte sie mit Elan und griff nach einer Kordel mit vielen kleinen Knoten. Die Kleider würde sie die nächsten Tage ändern und dann auch direkt durch Merenre liefern lassen. Calvena verabschiedete sich dann auch von der Schneiderin.

  • Und Rambosius bog gleich um die Ecke und folgte der Gasse, die zum Hauptmarkt führte. Zufrieden spazierte er mit seiner neuen blauen Tunika durch die Menschenmenge, die sich von den Markthändlern bedienen ließ.
    Als er den Hunger schon fast vergessen hatte, stieg ihm ein Duft in die Nase, der ihn das Essen schmackhaft machte. Nun brauchte er nicht mehr seinen Augen zu folgen, sondern nur noch seiner Nase. Der Duft lockte ihn an einen Stand, wo jemand frische gefangene Forellen über offener Glut knusprig grillte, dazu gab es Reis oder Couscous zur Beilagenauswahl.
    Da Rambosius aber noch einfiel, dass er sein ganzes Hab und Gut verpfändet hatte, traute er sich nicht an dem Stand anzuhalten.
    Da kamen ihm, wie vom Himmel herab die Worte von Merenre:

    Zitat

    „Wenn dein Messer so viel wert ist, dann verkaufe es“


    Zitat

    "Es gibt da einen Händler aus Germanien…“


    Zitat

    „Er hat ein kleines Geschäft nicht weit von hier. Zwei Straßen weiter, ein sehr schmales Geschäft. Hat einen gelben Vorhang vor der Tür, aber kein Schild!“


    Sein Magen war es ihm langsam leid - jetzt, wo er was zu essen gefunden hatte, gab es trotzdem nichts. Und sein Verstand konterte, dass es ohne Geld eben kein Essen gibt.
    Er bog also zwei Straßen weiter um die Ecke und suchte nach einem schmalen Geschäft mit gelbem Vorhang, über dem kein Schild angebracht. Und wie der Junge ihm beschrieben hatte, fand er es auch so vor.
    Er ging eilig hinein, denn sein Hunger verfolgte ihn, wie seine Verfolger außerhalb der Stadt.
    Das Geschäft war etwas düster, jedoch kam noch genug Licht durch den Vorhang hindurch, dass man eiserne Figuren als erstes wahrnahm. Weiter hinten befanden Schmuckstücke aus Bronze, Kupfer, Gold oder Silber. Und gleich rechts nebenan, waren auf einzelnen Regalen, antiquitäre Waffen ausgestellt, darunter kleine Messer, Rundschilder, Kurzspeere und Kurzschwerter.
    Die Ladentheke lag gut versteckt und hinter ihr ein kleiner, älterer Herr mit Glatzenansatz, aber freundlicher Miene. Da Rambosius wusste, dass er Germane war, sprach er ihn gleich auf nordgermanischem Allemannisch an:
    Zewas! Min Namen isch Rambosius. I han kört vo zwoa Ecka ume links döt vorna bei da Schneiderei dötta vor dir. Mis Problem isch, i dörf kei Waffiga träga dau z'Rom. I hoff, ich bin ana richtig Adress z'Waffa vrkofa?
    Er wartete gespannt, ob der Mann diesen germanischen Dialekt verstehen würde. Schön wär es natürlich, aber bevor er gar nichts verstehen würde, sollte lieber wieder Latein sprechen.

    Lebe für nichts, oder stirb für etwas!

    2 Mal editiert, zuletzt von Rambosius ()

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    Der Verkäufer musterte erst einmal den jungen Mann, der da vor ihm stand und in einem germanischen Dialekt sprach. Er kam hinter der Theke hervor und schritt langsam auf den Fremden zu. Er ging kurz in sich, denn dieser Dialekt war nicht zuzuordnen. Er fuhr sich durch die Haare, denn er verstand zwar etwas, doch dann dachte er, dass es wohl ein alemannischer Dialekt sein musste, den er als Kind öfter gebrauchte, aber seit her nie wieder. Deshalb versuchte er sich an gewisse Worte zu erinnern und brachte als erstes nur langsam die richtigen Silben hervor:
    Grü-ezi! Du suachscht ön Abnehmr.....för din Messar?


    Rambosius zog langsam den Lederscheide hervor, in der das Messer steckte.
    Der Mann war von der Größe der Lederscheide schon beeindruck, für Gewöhnlich war das schon fast die Größe einen römischen Kurzschwertes!
    Des luagat us, als wia en römisch Schwert. Was für ein Messer ischt das?


    Rambosius wechselte plötzlich ins Latein:
    Es ist mein eigenes Messer, aus eigener Hand geschmiedet, aus germanischem Stahl, sehr hart, aber scharf wie eine Rasierklinge!
    Die Augen des Verkäufers funkelten. Hätte er nur diese Klinge in Besitz, sie wäre sicher ein Vermögen wert. Wenn er diese weiterverkaufen könnte, müsste er sicher nie mehr wieder arbeiten und könnte sich auf die faule Haut legen. Und der alte Mann hatte Glück, denn Rambosius war gekommen, um sein Messer zu verkaufen - doch hatte der alte Herr überhaupt genug Geld, um dem Wert des Messers zu genügen?
    Rambosius unterbrach plötzlich die funkelnde Stille, die in des Mannes Augen lag und gebannt auf das Messer starrte:
    Wenn ihr die Klinge sehen wollt, müsste ihr sie schon aus den Lederschaft selbst ziehen!

    Lebe für nichts, oder stirb für etwas!

  • Der alte Mann griff zu und die Klinge glitt so schnell und leicht aus dem Leder, dass er einige Schritte zurückwich. Als er das Messer vor Augen hielt, erschrak er vom Anblick solcher Gefährlichkeit und Schönheit und ließ es unglücklicherweise fallen, wodurch es mit der Spitze senkrecht nach unten fiel und knapp vor seinen Füßen sich in den Holzboden bohrte und steckte.
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    Rambosius bewahrte Ruhe, denn er kannte die Gefährlichkeit des Messers und starrte dem Händler einsichtig in die Augen. In seinen Augen lag Stolz und ein kämpferischer Geist und man hatte das Gefühl, als würde er den Verkäufer durchleuchten, was dem alten Mann noch zusätzlich Angst einjagte!
    Rambosius sah nun, dass auch der alte Mann den Wert des Messeres und seine Funktion und Gewalt erkannte hatte und es freute ihn. Vielleicht brächte es Rambosius ein paare Münzen mehr ein, wenn er mit dem Verkaufsgut Eindruck erweckte.

    Lebe für nichts, oder stirb für etwas!

  • Der Händler antwortete sogleich wieder:
    Na, das ist ja ne ganz schöne Klinge! Sie auf jeden Fall hier in Rom etwas Besonderes, Eindrucksvolles. Sowas hat hier noch kein Mensch gesehen. Die üblichen Messer, die ich verkaufe sind kleiner, und haben nicht so bösartige Zacken dran. Aber genau dieses gewisse Etwas steigern den Wert noch um einiges! Ein wirklich außerordentliches Messer!

    Rambosius hob das Messer wieder auf, steckte es in die Lederscheide zurück und reichte es dem Manne. Doch dieser ließ ein Lächeln und Stöhnen von sich geben:
    Aber, mein Herr, ihr chönnt doch so a Messr ned oafach so heagea! So a Messr heand ihr sicha nötiger als jemand vo do - ussrdem sind dia Art vo Messr, so wit i woaß, gea nüd erloubt do z'Rom!
    Er wechselte nun wieder in seinen Dialekt, weil ein anderer Kunde hereintrat und sich derweil umschaute. Und der Händler wollte, nicht dass dieser das Verkaufsgespräch mithörte!
    Doch Rambosius war hartnäckig. Er wollte sich möglichst schnell von dem Ding trennen, bevor er sich es noch anders überlegte, denn schließlich war ihm das Messer ans Herz gewachsen, es war ihm immer treu gewesen, doch er musste sich davon trennen, wenn er hier eine Chance haben wollte. Er fragte den Händler mit deutlichem Ton und blickte ihm dabei direkt in die Augen:
    Wie viel?
    Der Händler zögerte etwas, sagte dann aber darauf: Naja, ich wüsst gea nüd, ob ich soviel Vermögen han, um eaba des Messr an mia znea.....
    Nach einer kurzen Pause war ihm der Blick von Rambosius etwas unheimlich geworden:
    Abr i mirk, du wettesch's unbedingt los wörra. Ok, 150 Sesterza, mehr isch für mi ned drin!


    Rambosius musste jetzt auch nachdenken. Flüsterte dann dem Händler auf Lateinisch:
    Ich denke da eher an 200 Sesterzen. Immhin sind an diesem schon mindestenz 200 Mann gefallen und ich bin immer noch am leben!


    Der Händler machte einen unglaubhaften Eindruck. Er vermutete, dass er nur angab, um seine 200 Sesterzen abzubekommen.
    Er rieb sich die Hände ins Gesicht und sagte dann mit hauchender Stimme:
    180 Sesterzen. Nicht mehr! Das ist mein letztes Angebot!
    Rambosius war betrübt, doch bevor er es gar nicht mehr anbrachte, willigte er ein!
    Gut, machen wir 180!
    Der Händler gab ihm das Geld! Und wendete sich darauf dem nächsten Kunden zu! Er hatte viel Geld verloren und musste nun mehr als 180 Sesterzen wieder einnehmen.
    Rambosius ging aber glücklich zur Tür hinaus, weil er viel Geld eingenommen hatte und sich nun auf wichtigere Dinge konzentrieren konnte, wie der gebratenen Forelle mit Reis! :P :]
    Und Rambosius ging die Gasse bis zur nächsten Straße hinaus.

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  • Rambosius machte sich also auf durch die Gasse zum Händler mit dem guten Fisch. Und bald schon kam ihm der gasförmige Geruch von Gebratenem und Reis in die Nase. Von weitem schon sah er den Stand und die Menge an Leuten, die sich um ihn tummelten.
    Viele Germanen, die keinen Fluss in der Nähe hatte, besonders Kelten, wussten gar nicht, was eine Forelle ist. Nur Rambosius hatte das Glück, da er in der Nähe eines Flusses aufgewachsen ist und sein Großvater leidenschaftlicher Forellenjäger war. Durch ihn lernte er auch den Genuss dieses Fisches kennen, wenn auch nur für kurze Zeit.
    Gewöhnlich aßen ja die Kelten "Ritschert", ein Eintopf aus Rollgerste und Bohnen. Dazu gab es Brot oder Kartoffeln. Der feine Geschmack wurde durch gut durchzogenen Schweinerippen erreicht.


    Rambosius stellte sich hinten an und hoffte, dass auch er bald an der Reihe, dem Händler eine Portion Fisch und Reis abzukaufen.


    Endlich war Er an der Reihe, er ging hin und sagte: Unum portionem piscis et oryzis a me!
    Der Händler nahm eine schlichte Holzschale und schöpfte großzügig zwei Forellen, gut durchgebraten mit knuspriger Haut und ein Schöpfer voll Reis dazu. Bevor er Rambosius die Schale gab, fügte er noch hinzu: <Aber die Holzschale bekomm' ich wieder, alles klar?!>
    Rambosius nickte. Mit gutem Gewissen wieder der Händler: <Das macht dann alles ein As!>
    Rambosius gab ihm das Geld und hockte sich irgendwo am Rande der ganzen Stände und des Getummels hin, um in Ruhe zu essen. Sein Magen dankte es ihm, denn es war nicht nur Nahrung, sondern es schmeckte dazu noch hervorragend!
    Er machte der Entropie Konkurrenz, indem der die ganze Schale bis zum letzten Krümel aufaß, sodass Ordnung wieder hergestellt war.
    Sogleich setzt er sich auf, um dem Händler wieder seinen Teller zurückzugeben.
    <Na, hats geschmeckt?>, sagte er plötzlich
    Rambosius war fast sprachlos, doch ein Vorzüglich! kam ihm noch über die Lippen! Wie gesagt, so etwas Gutes hatte er schon allzu lange nicht mehr genossen.
    Nun, da er richtig satt war, waren seine Sorgen erst einmal verflogen und in seinem Geist richtete sich etwas Entspannung ein.
    Gemütlich spazierte er wieder zurück, die ganzen Stände, die er bereits beim Hergang gesehen hatte, wieder entlang bis zum Anfang des Marktes, wo er hergekommen war!

    Lebe für nichts, oder stirb für etwas!

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