Kandidatur zum Curus Honorum [05/11] - Titus Duccius Vala

  • Nach den möglichen Vigintiviri kamen die möglichen Quaestoren an die Reihe und es waren sogar schon fast alle Senatoren anwesend.


    "Titus Duccius Vala kandidiert als Quaestor."

  • Es war nicht das erste Mal, dass Vala in der Curia Iulia war und die gefühlte Ewigkeit ausharren musste, bis man ihn in die Mitte des Senats rief um sein Anliegen vorzutragen. Und doch war er nervös bis zum Umfallen. Es war definitiv etwas anderes den eigenen Weg Stück für Stück vorzubereiten, für jede neue Bewährung zu kämpfen und das eigene Scheitern zu verhindern, und dann letztlich an dieser Schwelle zu stehen und alles auf einen einzigen Fall der Würfel zu setzen. Und wenn diese Würfel ihm wohlgesonnen waren lag die nächste große Prüfung vor ihm. Eine von vielen. Es war noch so viel zu tun, und doch galt dieser eine Moment alles. Alles.


    Als man ihm deutete, dass es ihm nun ihm war sich dem Senat zu präsentieren, sog Vala zwischen zusammengebissenen Luft ein und flüsterte ein kaum hörbares 'Die Geister der Ahnen mit mir... Vater, steh mir bei.', bevor er an den Senatsdienern vorbei trat und mit bedacht würdevollen Schritten in die Mitte des Senats trat.
    Die Curia Iulia hatte schon so viel Geschichte erlebt, dass sie in der Lage war einen zu erschlagen. Für Vala entbehrte es nicht einer gewissen Ironie, dass die schlichte Curia Hostilia als maßgeblicher Ort der Entscheidungsfindung in der res publica zu Lebzeiten des Divus Iulius niederbrannte, und durch diesen Bau ersetzt wurde, der fortan einem durch die Kaiser entmachteten Senat als prunkvoller Versammlungsort diente. Ein radikaler Schnitt, der die res publica in eine neue Ära begleiten sollte. Eine Ära, in der Homines Novi wie Vala deutlich bessere Chancen hatten in den Senat aufgenommen zu werden als noch in der alten Res Publica, in der neue Namen wie Marcus Tullius Cicero und Gaius Marius krasse Ausnahmen darstellten. Und genau darauf pokerte Vala... konnte nicht anders, als darauf zu pokern.


    "Patres Conscripti...", begann Vala seine eigene, persönliche oratio in toga candida, wobei er sich keine Hoffnung darauf machte, der legendären Rede des Cicero auch nur annähernd gerecht zu werden, "Capita capitis mundi, Elite des römischen Volkes. Nach drei Jahren gilt euch mein Dank erneut, dass ihr mir die Ehre zuteil werden lasst, hier vor euch sprechen zu dürfen."
    Der Tradition entsprechend schwieg die versammelte Elite Roms während seiner Rede, und in der kurzen Pause die Vala nach dem formellen Gruß machte legte sich bleierne Stille über ihn.
    "Vor dieser Zeit gabt ihr mir die Möglichkeit mich als Decimvir Litibus Iudicandis zu bewähren, und ich habe diese Aufgabe im Sinne der Res Publica gemeistert. Ich habe mich zuvor durch eigenes Studium der facettenreichen Traditionen und Gesetze Roms, aber auch durch den Dienst an meinen Mentoren Tiberius Prudentius Balbus und Marcus Aurelius Corvinus auf den Dienst am Gemeinwesen Roms vorbereitet, und trotz meiner geringen Herkunft habt ihr mir die grenzenlose Großzügigkeit erwiesen, mich bewähren zu können. Ich habe die mir vom Praetor Urbanus aufgetragenen Erbschaftsfälle gewissenhaft den Traditionen der Res Publica bearbeitet und zur Zufriedenheit des ersteren abgeschlossen.", erzählte Vala knapp zusammengefasst von den Leistungen, die er im Zuge seiner ersten Amtszeit erbracht hatte, und machte erneut eine kurze Pause um seine Worte einsickern zu lassen wie um sich selbst zu Atem kommen zu lassen.


    "Nach dem erfolgreichen Abschluss meiner Amtszeit blieb ich nicht untätig, ich führte meine Studien fort, vor allem die Komplexe des Exercitus und der Leges waren dabei meine Schwerpunkte. Aber auch als zweimaliger Tribun der Heimatlegion, der ruhmreichen Legio Prima Traiana Fidelis habe ich mich bewährt. Wie ihr sicher wisst, ward die Stadt Mantua von einem schrecklichen Fluch der Götter geschlagen, eine schreckliche Pestis suchte die Stadt und ihre Bewohner heim. Hunderte, wenn nicht tausende fanden den Tod in unwürdigen Qualen, ganze Familien treuer Bürger der Res Publica wurden ausgetilgt und auch die Soldaten der Legion blieben nicht verschont. In dieser Zeit der göttlichen Prüfung hat sich das Gemeinwesen der Civitas Mantua bewährt, genauso wie die erste Legion, schon in Parthia ungeschlagen, ihre Stärke bewies. In gemeinsamer Anstrengung schafften wir es die Not des Volkes zu lindern, die Sicherheit der Res Publica sicher zu stellen und die Ordnung in der Civitas aufrecht zu erhalten. Unter dem Legaten der ersten Legion war ich als Tribunus Laticlavius an der Bewältigung dieser Herausforderungen beteiligt, und habe mich auch in diesem Sinne der mir aufgetragenen Aufgaben gewachsen gezeigt. Mantua ist vom göttlichen Fluch befreit, und der Wiederaufbau der geschundenen Strukturen schreitet noch in diesem Augenblick voran."


    Erneut machte er eine kurze Pause um seine Worte wirken zu lassen, immerhin kam es gerade auf diese Erzählungen an. Sie bildeten, nebst der Vorarbeit bei den Salutationes, sein wichtigstes politisches Kapital.


    "Und nun stehe ich vor euch, Patres Conscripti, um mir die Möglichkeit zu gewähren, mich erneut zu beweisen. Als Quaestor des Reiches würde ich meinen Willen, meine Stärken und mich selbst erneut in den Dienst der Res Publica stellen. Als Quaestor Prinicipis, so ihr mir diese Gunst erweist, würde ich in den Fußstapfen meines eigenen Vaters wandeln, Flavius Duccius Germanicus."
    Trommelwirbel.
    "Erweist mir diese Gunst, ehrwürdige Väter der ewigen Stadt! Gebt mir die Möglichkeit, mich erneut im Dienste an der Res Publica und am Kaiser zu beweisen, und ich werde diese Herausforderung in eurem Sinne meistern. Für euch, für den Kaiser, für Rom!"
    Tusch.

  • Als Patron des Kandidaten empfand Hungi es als seine Pflicht, den jungen Duccier zu unterstützen. Daher stand er auf und erhob seine Stimme.


    Werte Kollegen! Es ist mir in diesem Fall eine Freude, den jungen Mann, meinen Klienten, zu unterstützen. Meinen Informationen zufolge hat er seine Arbeit als Decemvir tadellos erledigt und auch von seiner Zeit in Mantua bei der Legio I hörte ich nur Gutes.

  • Auch ich meldete mich zu Wort


    "Senatores, ich kann die Meinung von Consular Vinicius nur unterstreichen. Auch ich lernte den Candidatus als zuverlässigen und einsatzbereiten Mann kennen, dem ich die Aufgabe im Cursus Honorum ohne jeglichen Bedenken zutraue."

  • "Du bist der Sohn von Duccius Germanicus? Dein Vater war mir ein lieber Freund. Aus Respekt und Achtung vor deinem Vater werde ich dich unterstützen und ich bin davon überzeugt, dass du die Aufgaben wie dein Vaters einst mit Bravour meistern wirst."

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    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO PURPUREA

    SODALIS MAIOR - GERMANITAS QUADRIVII

    Stadtpatron - Tarraco

  • Macer konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen, als der Mann nach vorne trat, der ihm als Gastgeschenk einen Miniaturwald geschenkt hatte. Man musste ihm wahrlich zugute halten, dass er es damit geschafft hatte, sich vergleichweise tief in Macers Erinnerungsvermögen einzubrennen. Dabei wäre das in diesem Fall gar nicht einmal nötig gewesen, denn einem Tribun der Legio I stand Macer schon aus anderen Gründen wohlwollend gegenüber. "Nicht viele Kandidaten haben schon so viel zu berichten, wenn sie hier ihre Absichten erklären. Ich unterstütze diese Kandidatur daher", erklärte er vernehmlich, bevor er sich direkt an den Kandidaten wandte. "Welche Funktion kam dir in der Legio I bei dieser göttlichen Prüfung in Mantua zu?", erkundigte er sich dann. Das hatte zwar wenig mit der Kandidatur zu tun, interessierte ihn aber und gab vielleicht dem einen oder anderen Senator Einblick in die vielfältige Arbeit der Legion.

  • Es brauchte viel Selbstbeherrschung, um den Senatoren, die sich als Unterstützer seiner Sache erklärten, nicht gleich dankbar und erleichtert zuzunicken. Haltung bewahren, Würde zeigen, um wenigstens auch die Gegner zum Grübeln zu bringen. Ganz und gar Römer sein.
    Er würde sich seinen Unterstützern später noch erkenntlich zeigen können, gerade den vinicischen Legenden. Die Meldung eines Senators, den Vala nicht kannte (und weil Sirius nicht hinter ihm stand auch nicht so leicht identifizieren konnte) brachte ihn dann doch etwas aus dem Konzept. Der Mann war ein Freund seines Vaters gewesen? Einen ewigen Moment zeigte Vala sich doch sehr irritiert von dieser Bekundung und abseits jeder Selbstbeherrschung. Flavius Germanicus hatte seinem Sohn einiges über seine Zeit in Rom und im Reich erzählt, viele düstere aber auch viele heitere Geschichten, in denen Namen wie einem Wasserfall fielen und in einem Tosen der Eindrücke aus einer in der kindlichen Fantasie eines Jungen zu einer einzigen großen Idee Roms geworden. Dass sich jetzt so unvermittelt einer der Namen aus diesem Tosen löste und den sich beruhigenden Strom Valas Heranwachsen hinabtrieb überraschte ihn dann doch, und so konnte er kaum anders, als sich vorzunehmen den Mann nach dieser langen Sitzung anzusprechen.


    Auch der Purgitier erklärte sich für seine Sache, und Vala bekam das leise, aber noch sehr unsichere Gefühl der Hoffnung, dass er es tatsächlich schaffen könnte. Den in seiner Familie legendären Erfolg seines Vaters nicht nur einzustellen, sondern vielleicht gar zu übertrumpfen. Aber bis dahin galt es sich im Hier-und-Jetzt zu halten. Für Traumwandlerei war später noch Zeit genug.
    "Als Tribunus Laticlavius war ich dem Legaten der ersten Legion, Titus Ursus von den Aureliern direkt unterstellt. Ich führte unter seiner Aufsicht mit den Tribuni Angusticlavi die Organisation der Zusammenarbeit mit der hiesigen Administratio der Civitas. Dazu gehörte auch die Pflege der Erkrankten und Sterbenden, wie auch die Aufrechterhaltung der zusammenbrechenden Versorgung der Stadt.. und die weniger erfreulichen Dinge wie die Bestattung von vielen hunderten Toten. Die Sicherheit in der Civitas musste auch gewährleistet sein, da es zunehmend zu Plünderungen und anderen Verbrechen gegen die siechende Gemeinde kam."

  • "Vielfältige und anspruchsvolle Aufgaben, gerade auch in der zivilen Verwaltung", kommentierte Macer. "Zweifellos können wir uns darauf einstellen, dass du auf die Aufgaben einer Quaestur zumindest gut vorbereitet bist." Damit war von seiner Seite alles gesagt, was er zu dieser Kandidatur sagen wollte, so dass er wieder Platz nahm.

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