Tablinum| Gallus bitte zu Tisch

  • Auch Quintus fand sich im Tablinium ein, nachdem er im vorübergehen von 2 Sklavinnen aufschnappte, dass dort wohl ein größeres Treffen mehrerer Familienmitglieder, auch seinem Vater, geplant war. Er hatte sich also kurzerhand dorthin auf den Weg gemacht und grüßte im Hereinkommen nun Lepidus, der bisher als einziger neben Morrigan anwesend zu sein schien.


    "Salve, wie gehts?"

    Dann ging er weiter in Richtung einer zentral gelegenen Kline und ließ sich auf ihr nieder.

  • Nun schien das Essen langsam Gestalt anzunehmen. Felix war der nächste, welcher das Tablinum betrat.
    >Sei mir gegrüßt Quintus. Danke der Nachfrage, ich kann mich nicht beschweren und dir selber?<
    Schließlich hatte Lepidus in der letzten Zeit recht wenig mitbekommen was das Familienleben betraf.

  • Livineia war gerade auf dem Weg zu ihrem Bruder gewesen, als dieser sich auf den Weg zum Tablinum gemacht hatte. So hatte sie ebenfalls von dem Treffen erfahren und ließ sich auch nicht nehmen, zu diesem zu erscheinen. Sie hatte gar nicht mitbekommen, dass ihr Vater wieder in Rom war und es war nur höflich, diesen zu begrüßen. Außerdem gab es sicherlich etwas neues zu erfahren, dann musste sie erst recht auftauchen.
    Sie empfand es als selbstverständlich, dass auch sie anwesend sein durfte, wenn es ein Familientreffen war. Ja, sie war nur eine Frau, aber unter den gegebenen Umständen, dass wohl auch der Vater hier war - und nicht gerade viele Frauen in der römischen Villa lebten - würde man sie sicherlich auch dulden oder willkommen heißen. Schwungvoll ließ sich die schöne Frau in einem Korbsessel nieder und grüßte die Runde mit einem stillen Lächeln.

  • Der erste Tag verlief anders als geplant. Anstatt lange schlafen zu können, wurde Galeo geweckt, vor dem Frühstück gab es Ärger und so sank die Laune des Heimkehrers bereits auf null, noch bevor er seine Familie begrüßen konnte. Fluchend stapfte er Richtung Tablinum. "Völlig unfähig in der Erziehung von Kindern! Immer nur die Legion und die Karriere im Kopf! Und was kommt dabei raus? Lauter dümpelnde Schmarotzer!" Galeo vergaß, dass er selbst Sohn jenes Mannes war, den er soeben beschimpfte. Er besaß jedoch den Vorteil, bis zum Mannesalter eine sorgende Mutter an der Seite gehabt zu haben, worauf ein Teil der Claudier verzichten musste, wie sein jüngerer Neffe und sein Halbbruder. Nicht eben wohlwollend brauste Galeo in das Tablinium, so schnell das bei seiner wohlgeformten Figur ging. Ihm fehlte die körperliche Ertüchtigung, um so passabel wie sein Vater auszusehen. Immer wieder siegte die Esslust über das Körperbewusstsein, und auch jetzt verspürte er gewaltigen Hunger.


    In der Erwartung, nur die Faulenzer im Tablinium vorzufinden, setzte er eine grimmige Miene auf. Stattdessen erblickte er als erstes seine Tochter Livineia. Seine Miene taute auf und er blieb abrupt stehen. Unweit von ihr lag Felix, sein Sohn. Dann erfasste sein Blick Lepidus, der im Raum stand, und nach seiner bisherigen Kenntnis nicht der schlimmste aller Faulenzer der Claudier war.


    "Guten Morgen", grüßte er, ohne sich bewusst zu sein, dass die Sonne bereits die Hälfte der Bahn zurückgelegt hatte. Sein Tag begann erst vor wenigen Minuten. "Lepidus." Er nickte während dem Gruß, dann trat er auf Livineia zu, die er gern in den Arm schließen wollte. "Na, mein Schmetterling."


    Im Anschluss daran legte er sich auf die Kline neben Felix. "Wie geht es, Felix?" Zum stillen Gruß legte er die Hand auf das Handgelenk seines Sohnes.


    Dann jedoch blickte er auf und sah zu Morrigan. "Liegt der Rest noch in den Federn?" Sein Blick verdunkelte sich.

  • Woher bei allen Göttern sollte sie das wissen? Sie war weder Orakel noch mit hellseherischen Fähigkeiten ausgestattet.
    "Ich weiß es nicht Dominus. Mansuri und Menocares sollten die anderen beiden holen."


    Morrigan konnte sich aber gut vorstellen, das die beiden entweder noch schliefen.... oder gar die Nacht wo anders verbracht hatten.

  • Livineia konnte schon sehr bald ihren Vater herannahen sehen. Irrte sie sich oder hatte er während seiner letzten Reise noch einiges an Gewicht zugelegt? Sie verkniff sich ein Blinzeln und erhob sich selbstverständlich, um den Vater in die Arme zu schließen. Sein Kosename, Schmetterling, traf es sehr gut. Sie war hübsch anzusehen und bewegte sich nahezu lautlos und war außerdem federleicht. Daher mochte sie diesen Kosenamen durchaus gerne, was sie mit einem Kuss auf die Wange des Vaters quittierte. „Guten Tag, Vater.“ Langsam löste sie sich wieder von ihm und musterte ihn, verkniff sich aber eine Äußerung zu seinem Aussehen abzugeben. ‚Gut siehst du aus!‘ wäre eine dreiste Lüge gewesen. Er sah müde und verschlafen aus, außerdem überaus moppelig. Und alles andere sagte man ohnehin nicht, wenn andere vor ihnen standen.
    Als der Vater sich dann von ihr abwandte, um den Rest näher zu begrüßen, setzte sie sich wieder in ihren Korbsessel um alles Folgende hoheitsvoll verfolgen zu können. Sie hatten sich wirklich eine Weile nicht mehr gesehen. ,Zu ihrer Reise hatte sie sich vom Vater noch verabschiedet – und eine Weile danach schien auch dieser aufgebrochen zu sein. Nachdem sie mit ihrem Bruder wieder in Rom eingetroffen war, war der Vater jedenfalls seinerseits fort gewesen. Und da war er nun wieder. Sie lächelte lieblich.

  • Das Triclinum war aufgeräumt, sehr schön. Hier funktionierte alles wie am Schnürchen. Wenigsten die Sklaven taten das, was sie gesagt bekamen und es klappte immer besser ohne das sie viel dazu sagen musste. Teilweise kontrollierte sie nur nach, zufrieden feststellend, das es lief.


    In der Zwischenzeit, musste auch Brutus im Tablinum aufgetaucht sein. Mansuri ging gemütlich durch das Peristyl zum Tablinum. Dort war ein richtiger Auflauf am Gange. Sie stellte sich schräg hinter Morrigan und wartete ab. Heute schien hier Tag der Familienzusammenführung zu sein.

  • Wo der Römer den er holen sollte steckte wusste Menochares auch nicht.
    Einige der Claudier hatten sich schon im Tablinum versammelt. Er hatte aber keine Lust dort hineinzugehen, deshalb blieb er draußen auf dem Gang in Hörweite.

  • Gemächlichkeit lag Galeo nicht im Blut, er kannte keine Rast. Daher beschloss er, auch wenn noch geladene Familienmitglied fehlten, zum Grund dieses Beisammenseins zu kommen. Für den nötigen Treibstoff mussten die Sklaven noch sorgen, denn wenn sein Tatendrang auf Hochtouren lief, forderte der Körper stets die Nahrungszufuhr. Wie selbstverständlich nahm er an, dass alle anderen längst gefrühstückt hatten, dementsprechend reduziert fiel seine Bestellung aus.


    "Mir ist heute nach einem süßen Frühstück. Helle Backwaren, etwas Honig, süße Früchte." Wer auch immer sich von den Sklaven angesprochen fühlte, er blickte niemand direkt an. Aber eine Bemerkung schob er hinterher.


    "Wenn alle in diesem Haus so gut funktionieren würden wie die Sklaven, würde es längst wieder einen Kaiser Claudius geben." Das Lob für die Dienerschaft und der Tadel für die Verwandtschaft befreiten ihn von einem Teil des Frusts. Er wandte sich an Felix und betrachtete dessen Antlitz. Der knabenhafte Gesichtsausdruck wich sichtlich männlicheren Zügen. Galeo setzte Hoffnungen in seinen Sohn und es wäre ihm lieb, wenn er später ein ruhmreiches Beispiel den trägen und nichtsnutzen Verwandten präsentieren konnte.
    "Erzähl mir etwas über deine Pläne", forderte er ihn auf.


    "Und du, Lepidus, welchen Ruhm häufst du im Augenblick an?" Er nahm sich das Recht des Älteren heraus, seinen Cousin zu diesem Thema zu befragen. Man konnte die Nachfrage als höfliche Konversation betrachten. Den Hintergedanken behielt er zunächst für sich.

  • Da sein Vater keinerlei Anstalten zu hegen schien noch weiter Dinge zum Frühstück zu bestellen schloss Quintus sich kurzerhand den Essenswünschen seines Vaters an.


    "Ich hätte gern dasselbe wie mein Vater, außerdem aber noch etwas Saft, am liebsten Apfel. Was ist mit Dir, Schwester? Wie ich Dich kenne wirst Du ohnehin nicht allzu viel essen, aber ein wenig kann dennoch nie schaden, oder was meinst Du?"
    Dann wandte er sich wieder seinem Vater zu und lauschte dessen Worten. Dass jener gerade die Verwandtschaft getadelt hatte, überhörte der junge Mann bewusst. Er fühlte sich dabei nicht im Mindesten angesprochen, tat er doch die letzten Wochen über so einiges um seine Karriere ans Laufen zu bringen.


    "Da gibt es nicht allzu viel zu erzählen, Vater. Wie Du sicher ohnehin längst weißt, strebe ich die Mitgliedschaft im Senat und Ämter im Cursus Honorum an. Für letzteres möchte ich bei der übernächsten Wahl kandidieren, bisher bin ich der Meinung noch nicht bekannt genug für eine Kandidatur zur nächsten Wahl zu sein. Ich arbeite aber daran das zu ändern. Vielleicht sollten wir, sobald Großvater aus Germanien zurückkehrt, ein Festmahl arrangieren und zu diesem jeden der in Rom Rang und Namen hat einladen. Das würde die ganze Familie festigen, zu Menecrates Einfluss beitragen und mich und euch alle hier gleichzeitig mich vielen bekannten Gesichtern bekannt machen. Was hältst Du und was haltet ihr alle davon?"


    Quintus sah sich fragend in der Runde um und wartete erst einmal einige Reaktionen der Anwesenden auf seinen Vorschlag ab, bevor er fortfuhr.
    Seine Kandidatur bei den Salii Palatini. Er sprach hierzu lauter als normal, sodass es jeder im Raum gut verstehen, sein sprechen aber nciht als unangemessen oder zu laut interpretieren konnte.


    "Ich wollte, wie Du ebenfalls bestimmt schon weißt, schon seit geraumer Zeit bei den Salii Palatini aufgenommen werden. Letzte Woche war es so weit und ich trat, nachdem ich mich ausführlich mit Menecrates vor seiner Abreise und mit dem Magister Aurelius Avianus beraten hatte, vor die versammelte Sodalität in ihrer Curie.


    Ich wurde leider abgelehnt, eine Stimme hatte ich zu wenig. Was mich sehr enttäuscht hat war die fehlende Unterstützung von Iavolenus. Er gab mir zwar seine Stimme, half mir aber nciht bei dem, was ich Dir jetzt erzähle. Ich bin in der Curie von einem gewissen Aurelius Lupus direkt angegriffen worden und man kann seine Angriffe, meiner Meinung nach, teilweise auch direkte Angriffe auf die Gens Claudia nennen.


    Er unterstellte mir eine verworrene Meinung. Weitergehend soll ich die Aurelier beleidigt haben, mich über mangelndes Verständnis mir gegenüber beschwert und die Fragen von Mitgliedern dieses Collgiums als unwichtig abgetan haben.
    Lupus stellte mein Wissen, was Kulte und Riten betrifft, in Frage, beziehungsweise stellte mir Fragen zu Themen, welche wir Claudier schon im Alter von 5 Jahren lernen. Ich habe daraus geschlossen, dass ihm ,einem Patrizier gebürtige, Bildung, auch die Götter betreffend fehlt und es demnach wömöglich auch bei der ganzen Gens Aurelia nicht üblich ist, eine umfassende Ausbildung - auch dem Götterkult gegenüber - zu genießen.


    Aurelius Lupus hat hieraus fälschlicherweise geschlossen, dass ich seine Gens und damit auch den anwesenden Avianus beledigt hätte und er meinte den Lehrer spielen zu müssen.
    Auch wenn mir die Fragen, um genau zu sein nur die von Flavius Gracchus und vor allen Dingen Aurelius Lupus, als unwichtig und vom Thema wegführend erschienen sind, habe ich sie dennoch, des Anstandes halber, beantwortet.


    Lupus hat mich bezichtigt und ich zitiere ihn hier wörtlich:


    dass er vor sich "einen Mann sähe, der die Mitglieder der Salier nicht schätze, sich von diesen beleidigt fühle und ihnen im Gegenzug einen Mangel an Bildung in religiösen Belangen unterstelle"


    Das habe ich in keiner Art und Weise getan, dennoch hat keiner der Anwesenden etwas gesagt.
    Weiterhin griff er mich hiermit an:


    Ich würde " selbst bis auf den Verweis auf meinen Großvater und seine Zukunftspläne nicht das geringste vorweisen können, was meine Befähigung für die Mitgliedschaft glaubwürdig fördern könnte.Ich würde kein Engagement verspüren, Mars von mir aus dienen zu wollen. Ich sei nicht gewillt , um Aufnahme zu bitten, sondern diese durch Stand und Herkunft als mein natürliches Recht anzusehen, um das ich mich nicht weiter bemühen müsse. Ich würde anstelle von Höflichkeit in der Rede nur selbstverständlichen Hochmut zeigen und die Fragen der Mitglieder des Collegiums als unwichtig betitelt betrachten.“




    Natürlich habe ich all das hier auch schon schriftlich zu Großvater nach Germanien geschickt. "


    Er sah fragend zuerst seinen Vater an und dann in die Gesichter jedes einzelnen in der Runde. Wie würden sie hierauf reagieren?


    Sim-Off:

    EDIT: Ab jetzt will Felix Apfelsaft und hat die Lust auf Orange verloren^^

  • Wie selbstverständlich ging sie das Gewünschte in der culina fertig zu machen. Eine der Sklavinnen die der culina zugeteilt waren, füllte eine kleine Schüssel mit Honig. Mansuri ging in den Vorratsraum und holte die eingelegten Früchte. Apfelstücken, Birnenstücken, eingekochte Quittenstücken, Pflaumen und Feigen. Die hellen Brötchen waren fast frisch von heute Morgen. Man weiß ja nie, wann der Dominus oder die Domina gedenkt aufzustehen. Höchstens man hilft beim aufstehen nach. :D Alles war fertig. Mansuri sah nach dem Wein, um diese Tageszeit musste es nicht der gute Fallerner sein. Ein durchschnittlicher süffiger reichte aus.


    Ein Krug von ihm und ein Krug frisches Wasser aus der hauseigenen Leitung, vier Becher, der kleine Umzug konnte ins Tablinum. Leise und schnell wurde das Tablett auf einem kleinen Tisch vor Claudius Gallus plaziert. Ein Teller mit Löffel und ein Becher abgestellt, Die Serviette vor ihm auf der Kline ausgelegt. Auf einen extra Tisch kamen die restlichen drei Becher.


    Claudius Felix und Claudia Livineia bekamen das gleiche Procedere. ( Wie mache ich Apfelsaft orange ? -.^ Immer diese Sonderwünsche :D ) Mansuri kam mit einem kleinen Krug frisch gepressten Apfelsaft( naturtrüb) aus der culina und schenkte ihm ein.


    Ein junger Sklave stand bei den Krügen. Er wartete auf die Wünsche der Claudier um die Becher entsprechend zu füllen und zu reichen. Eine junge Sklavin nahm den Teller für Gallus bereit ihn mit dem von ihm gewünschten zu füllen.


    Sim-Off:

    Edit sagt: Es gab zu dieser Zeit keine Orangen ;)

  • Luca hatte es nur so nebenbei mitbekommen, dass heute ein grosses Treffen der Familienmitglieder stattfand. Bisher hatte ihm eigentlich niemand gesagt, dass er da auch auftauchen sollte, bis er aufschnappte, dass alle Sklaven kommen sollten, für was auch immer. Luca hatte an diesem Morgen nichts besonderes vor, er war am Fegen der Räume.
    Und so stiess er dann auch zu dem Familientreffen hinzu. Leider etwas zu spät. Und so hielt er sich etwas im Hintergrund. Schaute sich um und lauschte den Worten der Menschen. Da wurde zwar den Sklaven etwas aufgetragen, aber Luca hielt sich zurück, da er nicht wusste, ob auch er gemeint war. Und so stand er einfach nur im Eingang und versuchte zu lauschen, worum es ging. Natürlich interessierte es ihn. Denn hier waren Menschen versammelt, die er noch nicht gesehen hatte. Wahrscheinlich Familienmitglieder. Luca stand in der Tür und stützte sich mit seinen Armen lässig auf den Besenstiel, der dann aber wegbrach unter seiner Kraft, weil er doch nicht aufgepasst hatte und dieser klöterte dann zu Boden. Ausserdem musste Luca dann auch noch niesen. Verdammt ... Er hatte wirklich nicht stören wollen.


    Schnell nahm er den Besen wieder in seine Hand und stand dann einfach nur da, versucht, sich ein wenig im Hintergrund zu halten. Aber Luca war ziemlich gross. Er lächelte entschuldigend, falls ihn ein böser Blick traf.

  • Während Galeo auf die Speisen wartete, hörte er seinem Sohn auf das Genaueste zu. Er sprach sein Vorhaben, für den Cursus Honorum zu kandidieren an, das Galeo kannte. Neu war der Zeitpunkt der Bewerbung.
    "Es ist klug, noch eine Legislaturperiode zu warten. Das Abwarten eröffnet nicht nur die Chance, sich noch bekannter zu machen, sondern auch die Möglichkeit, sich einen verdienten Namen zu machen, Erfolge vorzuweisen. Natürlich kann ein Claudius nicht irgendeinen Posten annehmen, das macht es schwerer. Aber Engagement in einer lobenswerten Sache oder eine mitreißende Rede auf der Rostra können auch Eindruck hinterlassen."


    Überaschend schnell kam das Frühstück, dem Galeo nunmehr seine Aufmerksamkeit zuwandte. Leckerer Früchteduft zog durch den Raum, sodass Galeo das Wasser im Mund zusammenlief.
    "Von jeder Frucht zwei Stück", wies er die Sklavin an, die mit dem Teller bereitstand. "Bist du hier die Neue?", fragte er neugierig, weil er inzwischen von den zwei neuen Sklaven wusste. Er kannte den Haushalt viel zu wenig, um erkennen zu können, wer neu war oder wen er einfach noch nicht gesehen hatte.
    Dann lenkte ihn ein Klötern ab und sein Blick richtete sich auf den Türbereich, um die Ursache zu erkunden. In diesem Moment nieste auch noch jemand unverschämt. Der Übeltäter konnte sich nicht verstecken, dafür ragte er zu weit über die anderen hinaus.
    "Hey, du da." Galeo blickte den lächelnden Hünen an. "Komm her, ich liebe keinen Unfug beim Essen."

    Galeo wandte sich wieder seinem Sohn zu, während er auf den gefüllten Früchteteller und den ungeschickten Sklaven wartete.
    "Du kannst mit dieser Cena unmöglich warten, bis Großvater aus Germanien zurückkommt. Das kann Jahre dauern, aber wenn ich dich richtig verstanden habe, möchtest du in absehbarer Zeit kandidieren und brauchst den Kontakt zu Senatoren."
    Er signalisierte seinem Sohn, ruhig weitersprechen zu können und der berichtete alsdann von dem Aufnahmegesuch bei den Salii Palatini. Er unterbrach ihn nicht, obwohl er Mühe hatte, sich alles zu merken, aber er spürte, das Ereignis musste Felix sehr beeindruckt haben, weil er sich viel von der Seele redete.


    "Das ist eindrucksvoll", erwiderte Galeo, als Felix geendet hatte. Man sah ihm an, dass es in ihm arbeitete, er aber noch nicht sprechbereit war.

  • Mansuri hatte nur den Süßkram mitgebracht, den Gallus gewünscht hatte. Das war nun wirklich kein Frühstück für Lepidus. Seufzend machten sich Morrigan auf den Weg in die Culina um ihm ein „Männerfrühstück“ zu richten. Sie wusste, dass er es deftig mochte. Brot, Käse und Öl, Datteln, Oliven, Eier, Fisch, Fleisch und Gemüse fanden ihren Weg auf einen großen Teller. Noch eine kleine Schüssel mit Puls, warum auch immer, aber ihr Dominus mochte das Zeug. Noch ein prüfender Blick und Morrigan fand das dies wohl genügen sollte um in den Tag zu starten.
    Schon war sie wieder im Tablinum um zu servieren, als sie Luca husten hörte. Die blickte zu dem Hünen, dies sollte er lieber lassen, Gallus mochte Störungen beim Essen nicht, die Endeten dann meist mit einem Rohrstock. Schon war es zu spät, Gallus hatte Luca entdeckt…. Morrigan zog es vor sich seitlich neben Lepidus zu stellen, so dass er ihr zeigen konnte wo sie servieren sollte, oder er entschloss sich im Stehen zu Essen.

  • Es war Luca nicht gelungen, sich unauffällig im Hintergrund zu halten. Erst dass ihm der Besen auf den Boden gefallen war und somit Geräusche von sich gab, nein, er hatte auch sein Niesen nicht unterdrücken können. Und mit seiner Grösse konnte er sich eh kaum verstecken.
    Und prompt schaute einer der Herrschaften in seine Richtung und forderte Luca auf, herzukommen, kommentiert von den Worten, dass er keinen Unfug beim Essen lieben würde.
    Na toll, als wenn Luca das alles absichtlich gemacht hätte. Mansuri trug dem Mann dann sein Essen aus Früchten auf. Luca überlegte noch schnell, ob er den Besen einfach hinter sich in die Ecke stellen, oder mitnehmen sollte.
    Morrigan war vorher schon verschwunden und kam wieder mit einem lecker aussehenden Frühstück - wohl für jemanden der anderen Herrschaften - just in dem Moment, als Luca seine Missgeschicke passiert waren und blickte kurz zu ihm herüber. Aber dann stellte sie sich neben einen der Herrschaften und Luca blieb nun nichts anderes übrig, als der Aufforderung des Mannes nachzukommen, der nun allerdings weiter den Worten des Mannes lauschte.
    Luca wusste irgendwie immer noch nicht wirklich, wer eigentlich wer war und wer mit wem verwandt. Dennoch hatte er schon mitbekommen, dass die Familie hier zusammen gekommen war. Daher fand er es auch sehr unpassend, dass er nun vortreten sollte, was er aber tat. Wortlos. Den Besen hatte er lieber mitgenommen (Nicht, dass der noch aus Versehen erneut umkippte). Und Luca war ein wenig aufgeregt. Aber schliesslich stand er da. Und da er seinen Stolz hatte, stand er aufrecht und war dennoch gespannt, was nun kommen würde.
    Er hätte etwas sagen können, dass er nicht hatte stören wollen, aber er wollte auch das Gespräch nicht unterbrechen und womöglich noch negativer auffallen. Voller Erwartung schaute er nun den Mann an, der ihn aufgefordert hatte, herzukommen ...

  • Delon hatte als letzter mitbekommen das wohl alle sich im Tablinum versammelt hatten. Dummerweise kam er gerade dazu als der neue hünenhafte Sklave wohl Mist gebaut hatte. Anders konnte Delon sich nicht erklären warum er vortreten musste. Und wofür hatte er überhaupt einen Besen dabei?


    Delon beschloß das alles garnicht wissen zu wollen, sondern sich lieber darauf zu konzentrieren das er nicht auchnoch unangenehm auffiel. Darum schlich er so vorsichtig wie möglich halb schräg hinter Claudia Livineia und stellte sich neben eine Säule. Er versuchte möglichst dekorativ auszusehen und vor allem nicht aufzufallen. Man hatte ihm erzählt das die Sklaven im Haushalt der Claudier wie Möbelstücke betrachtet wurden. Das wäre in der jetzigen Situation perfekt. Er dachte: "Beachtet mich garnicht! Ich stehe hier nur rum und sehe gut aus. Wie die Säule." Na hoffentlich würde das gut gehen.

  • So langsam schienen sich alle Familiemitglieder im Tablinum eingefunden zu haben. Auch Gallus, die Hauptperson betrat mit einem nicht gerade gut gelaunten Gesichtsausdruck die Runde und Lepidus erwiderte mit einem >Gallus...< die Begrüßung seinerseits.


    Lepidus nickte Morrigan zu und er bewegte sich zu einer freien Kline und ließ sich nieder.
    Derweil war Morrigan nun damit beschäftigt, das Frühstück für Lepidus anzurichten. Bei Gallus' und Felix' Bestellung verzog Lepidzs kurz das Gesicht. Morrigan wusste das Lepidus dem süßen Genuss nichts abgewinnen konnte.
    >Ich habe ein paar Atraktive Angebote am laufen, es ist aber noch nichts spruchreif.<
    Entgegnete Lepidus lapidar auf die Frage von Gallus nach seinem Ruhm, den er derzeit anhäufte.
    Obwohl es derzeit nicht wirklich Ruhm war, mit dem er sich bekleckerte. Aber das musste er ja nicht unbedingt zum Besten geben.
    Derweil war auch Morrigan mit dem Frphstück zurück, possitionierte es bei Lepidus und nahm ihren Platz direkt hinter ihm ein.
    Ein Nicken Richtung Morrigan sicherte ihr die Zufriedenheit ihres Dominus.


    Lepidus lauschte dem Gespräch zwischen Gallus und Felix, doch irgendwie war das eine ganz verworrene Geschichte. Lepidus war von Hause aus Frühaufsteher doch auch hier waren es zu viel Fakten auf einmal.

  • Galeo blieb längere Zeit stumm. Der Bericht seines Sohnes musste ihm die Sprache verschlagen haben, anders ließ sich das Schweigen nicht erklären. Offensichtlich dachte er nicht einmal mehr an die lecker duftenden Brötchen. Die Zeit tröpfelte dahin, und Lepidus' Antwort rauschte an ihm vorbei, nur Wortfetzen drangen in sein Ohr.
    Endlich regte er sich, indem er langsam anfing, den Kopf zu schütteln.
    "Das ist unglaublich", murmelte er. "Ich brauche jetzt einen Wein." Er blickte zu seinem Sohn. "Ich kenne diesen Lupus gar nicht? Was macht er?"


    Als sich Galeo nach dem Weineinschenker umsah, fiel sein Blick auf Luca. Dann entdeckte er den Besen.
    "Warum, um alles im Imperium, wird während dem Essen und in einer Familienbesprechung ein Sklave für die Reinigung eingeteilt? Wer bist du überhaupt? Gehörst du etwa zu den beiden Neuen?" Er musterte den Mann, den er - wie andere auch - noch nie zuvor in der Villa gesehen hatte. Sogleich fiel ihm ein Essen während des letzten Heimaufenthalts ein, bei dem eine - ebenfalls ungeschickte - Sklavin die gesamte Stimmung verdorben hatte.
    Das fing ja wieder einmal gut an. Aber Aufregen half wenig und verstärkte nur die Magenkrämpfe, unter denen er ohnehin in letzter Zeit öfters litt. "Wo - bleibt - mein - Wein?", wiederholte er - bemüht, eine gemäßigte Tonart zu finden.


    "Und entschuldige, Lepidus. Deine Antwort ist jetzt leider völlig untergegangen. Was für einen Spruch meinst du? Einen Richterspruch? Um was ging es?"

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