Marei hatte den Legaten sowie Cimon seit der Abreise aufs Landgut nicht mehr gesehen. Frija wurde von der Herrin und ihrem Sohn beansprucht. Baldemar hatte ebensoviel zu tun. Marei half wie immer in der Küche aus und lernte neue Feinheiten. Sie wurde immer sicherer im Messer schneiden und durfte sich asbald eigenständig um die Ware 'Brot und Kekse' kümmern. Das verleitete ganz natürlich zum Naschen und Klauen von leckeren Stückchen, die sie heimlich verzehrte. Sie bekam als jüngste in der Sklavengruppe zu spüren, dass sie eine niedere Sklavin war und dass alles was ihr in die Hände fiel einzig und allein der Herrin gehörte.
Sie verliessen das Landgut und reisten zurück nach Rom. Sie kehrten allerdings nicht in die Villa Aurelia ein sondern kamen bei den Germanicern unter. Die kleine Sklavin vermisste Cimon schmerzlich und war ziemlich traurig, den schwarzen Löwen nicht wie immer sehen zu können. Frija und Puppe Nina halfen ihr über den Abschiedschmerz hinweg. Oftmals dachte Marei daran sich zu Germanica Sabina zu schleichen und mit ihr zu quatschen sowie sich mit Sabinas Freunden anzufreunden und dann mit allen spielen zu gehen. Aber Marei war immer noch eine ziemlich junge Sklavin, die bestimmte Aufgaben zu erfüllen hatte.
Die Lux-Alpträume, die sie nachts überfielen, waren immer noch präsent und liessen sie weinend aus dem Schlaf aufschrecken. Nur 'ihre' Eltern und Puppe Nina wussten davon. Zwei Tage nach der Ankunft in der fremden Villa bekam Marei frei. Sie wusste seit der turbulenten Ankunft, dass Sabina Hausarrest hatte und beschloß, diese auf ihrem Zimmer zu besuchen. Marei schleppte neben Puppe Nina auch die Kiste mit den bunten Mosaiksteinen mit sich. Bis auf die Amme, die sich um die Zwillinge im Zimmer nebenan kümmerte, war sonst keiner auf dem Flur anwesend. Marei klopfte an und schob die angelehnte Tür auf. "Huhu? Sabina?"