Obszöne Szenen in ROM-Staffel1-Episode2

  • Zitat

    Original von Aurelia Flora


    Man darf die heutigen Moralvorstellungen nicht mit denen der Antike vergleichen. In Rom standen solche Dinge wie Ehrgefühl sehr im Mittelpunkt der Menschen. Deshalb wird ja vorrausgesetzt, dass eine Frau die vergewaltigt wurde, Selbstmord zu begehen hat. Einfach weil es für eine Familie nicht tragbar war, einen solchen Schandfleck in der Familie zu haben. Klingt hart, war aber so.


    Man darf alles vergleichen. Vergleichen heißt nicht das es gleich ist. Ein Vergleich kann auch Unterschiede herausstellen. Auf Unterschiede habe ich weiter oben bereits hingewiesen.


    P.S.: Ich kann meine Posts leider nicht editieren. Kann ein Mod diese bitte zusammenfügen?

  • Zitat

    Original von Fridumuot
    Vorrangig sicher nicht, aber sie transportieren das eben (vielleicht ungewollt) mit.


    Kann ich mir kaum vorstellen.. da muss man schon wirklich absolut abgestumpft sein, um nicht zu checken, dass sexuell konnotierte Darstellungen auch immer etwas von den Vorstellungen einer Zeit über Sex und Sexualität mitteilen. Und die Drehbuchschreiber von Rome haben in anderen Serien gezeigt, dass sie definitiv nicht so abgestumpft sind. Da können wir durchaus davon ausgehen, dass die wussten was jede Szene mitteilte.

  • Sex war in der römischen Antike vor allem auch Machtdemonstration; indem man eben mit Sklaven und Prostituierte geschlafen hat, hat man gezeigt, dass man vollumfänglich über sie verfügen kann. Sprich, wer besonders mächtig war, musste ein besonders aktives Sexleben haben. Zumindest nach außen hin.
    Was man praktisch getan hat und theoretisch die Moral von einem verlangte, war in der römischen Antike schließlich ein großer Unterschied. Deshalb auf der einen Seite diese "Sittenstrenge" und auf der anderen Seite diese Freizügigkeit.


    Übrigens hat sich nicht erst mit der Christianisierung, sondern schon davor (irgendwann in der späten Kaiserzeit, keine Ahnung wann genau) eine neue Moralvorstellung entwickelt. Eine, die nämlich - anders als davor - eheliche Treue betont hat. Dadurch wurde übrigens auch gleichgeschlechtlicher Sex ins gesellschaftliche Abseits gedrängt - weil es ja in der Regel außerehelich war. Diese neue Moral wurde durch das Christentum nur noch verstärkt.

  • Wow, sehr interessant. Aber hier im IR wird die Ehe so gespielt, dass auch eheliche Treue betont wird.
    Diese Szenen in Rome bringen mich zumindest zum lachen, weil das eben für die heutige Zeit schon so unvorstellbar gilt, aber man auf der anderen Seite, vor allem als Mann ;), irgendwo sehnsüchtig wird!


    Aber es wundert mich schon, dass so ein eigentlich tolerantes Volk, wie die Römer, die Frauen so schlecht behandelt haben. Das sieht man ja mit der Szene mit dem Soldaten, der von Gallien kommt, und von dem, die Familie und die Ehefrau dachte, dass er tot sei. Verallgemeinern kann man das sicher nicht, aber trotzdem.

    Lebe für nichts, oder stirb für etwas!

  • Naja... ganz so kann man das jetzt nicht sagen. Oder zumindest muss man da Einschränkungen machen.
    Eine Frau stand unter der Gewalt ihres Vaters, wie ein Mann im übrigen auch. Väter waren im rechtlichen Sinne Besitzer ihrer Kinder und durften die beispielsweise auch verkaufen (je nach Zeit). Steht beispielsweise auch im Zwölftafelgesetz, dass einem Vater, der seinen Sohn 3 Mal verkauft hat, die Gewalt über diesen entzogen werden soll ;)
    War der Vater tot, brauchte die Frau einen Tutor, der bei Rechtsgeschäften für sie sprach. Aber je weiter das römische Reich voranschritt, umso leerer wurde die Tutela. Wenn einer Frau nicht passte, was ihr Tutor da so bestimmte, konnte sie ihr persönliches Vermögen auch einklagen beim Prätor, der ihr dann ersatzweise die Erlaubnis zu dem, was auch immer sie machen wollte, geben konnte. Und solang das in vernünftigem Rahmen war und nichts anrüchiges, bekam sie die Erlaubnis auch normalerweise.
    Die Tutela konnte auch auf Personen außerhalb der eigenen Verwandtschaft von Gerichts wegen übertragen werden. Das musste jetzt nciht das männliche Familienoberhaupt sein, auch wenn es das normalerweise war.


    Und bei den Rechten der Frauen muss man auch immer ein bisschen die Zeit anschauen und was man als "Recht" definiert. Bei den Römern hatte die Frau zumindest das Recht, sich jederzeit scheiden zu lassen, was später im Christentum beispielsweise gänzlich unmöglich war. Da konnte der Mann seine unliebsame Frau ins Kloster stecken, wenn er wollte, aber Scheidung war von seiten der Frau ausgeschlossen. Bei Römern nicht - und das wird häufig unterschätzt. Es gab keine Vermögensvermischung bei den Römern (de facto waren jedwede Geschenke unter Eheleuten verboten), so dass ein Mann sich häufig zweimal überlegen musste, ob er riskierte, dass seine Frau sich von ihm trennte und Geld und Ländereien, von denen er indirekt profitierte, einfach mitnahm, weil sie ihr gehörten. Zumindest bei der manusfreien Ehe, die aber ab der Kaiserzeit vorwiegend war.
    Auch konnten Frauen Geschäfte besitzen (zumindest in späterer Zeit, nachdem der ägyptische Einfluss über Griechenland und dann nach Rom geschwappt ist) und somit ihr eigenes Vermögen auch vermehren. Das sind schon immense Rechte, die man definitiv nicht unterschätzen sollte. Oder kleinreden.
    Soooo schlecht ging es den Frauen also definitiv nicht per se. Und bei Sklaven und Prostituierten ging es ihnen auch nicht schlechter als ihren männlichen Kollegen, die ja ebenfalls für sexuelle Dienste herangezogen wurden.
    Allerdings war die ganze Zeit damals auch vom Überlebenskampf geprägt, und auch eine frau musste sich überlegen, ob die ihren Kerl, der ihr ein Dach über dem Kopf verschafft und regelmäßig Essen auf den Tisch schafft, verlässt, nur weil er nicht der tollste Liebhaber ist oder der zärtlichste Schöngeist. Überleben > Romantik. (Abgesehen davon, dass die Römer eh glaubten, Liebe sei was für Schwachsinnige und Geliebte, aber nicht unbedingt für die Ehe)



    und die sittenstrenge Ansicht mit Frau als Matrona und am besten fruchtbar und nur Sex mit dem Mann, am allerbesten ohne Spaß dabei, das war schon zur Anfang der Kaiserzeit unter Augustus. Der hat ja sein eigenes Töchterlein verbannt, weil die sich nicht an seinen strengen Vorschriftenkatalog gehalten hat, sondern weitaus freizügiger gelebt haben soll.

  • Konnte da auch der Vater einer Tochter, also das Familienoberhaupt bestimmen, welchen Mann die Tochter heiraten darf oder war das der Tochter selbst überlassen?
    Wenn die Frauen kein Bürgerrecht hatte, konnten sie dann auch nicht wählen oder war das generell nur den Männern vorbehalten?
    Haben die Römer das Zwölftafelgesetz der Griechen ohne Weiteres so übernommen oder gab es da Änderungen?
    Wurde der Tutor dann vom Prätor bestimmt oder gab es da eine eigene Verwaltung die sich damit beschäftigte?
    Das musste ja für das Reich ein irrsinniger Verwaltungsaufwand gewesen sein, diese Tutela. Wenn ich mir denke, dass man alle toten Väter dokumentieren muss und dann schauen, wieviele Töchter der hatte und ob sie alle verheiratet waren oder nicht. Wurde die Tutela immer leerer, weil der Verwaltungsaufwand immer größer war oder weil es einfach sinnlos war?


    Heute kommen diese Rechte etwas wieder auf, dass Frauen selbstständiger werden, arbeiten, sich vom Mann unabhängig machen wollen. Es gibt weniger kirchliche Hochzeiten, mehr Scheidungen.


    Warum war es denn damals ein Überlebenskampf, wenn die Frau arbeiten gehen konnte oder einen Betrieb eröffnen konnte? Sie hatte ja dann Geld und konnte sich selbst versorgen und ihr Dach selber über den Kopf bestimmen. Wenn der Mann ein Soldat war, war sie ja noch unabhängiger, weil er ja bei jeder Schlacht sterben konnte.....

    Lebe für nichts, oder stirb für etwas!

  • Ja, ein Vater konnte bestimmen, wen seine Tochter heiratet. Sie konnte da aber auch Einspruch einlegen, selbst wenn sie unter Patria Potestas stand, allerdings nur wegen gravierender "Mängel" beim Ehemann wie allzu hohes Alter oder erwiesene Grausamkeit.
    Nein, Frauen hatten kein Wahlrecht, das haten nur Männer, die nicht unter der Patria Potestas standen, und auch kein generelles Wahlrecht, sondern es gab da immer mal wieder Anlässe, zu denen gewählt wurde. und es wurde auch bei Weitem nicht alles von allen gewählt.
    Das Zwölftafelgesetz ist von den Römern, nciht von den Griechen.
    Der Tutor war üblicherweise der nächste lebende, männliche Verwandte, also in der Regel ein Bruder oder ein Onkel. Nur wenn es Gründe gab, warum dieser die Tutela nicht ausüben sollte (Schwachsinn, Exil, unehrenhafte Beschäftigung, beispielsweise als Schauspieler; oder aber auch bei den Kindern von politischen Feinden, die man nciht gleich mit über den Styx befördert hat), wurde das von einem Prätor bestimmt. Oder wenn die frau beim Prätor eine Änderung ihrer Tutela verlangte.
    Und die Tutela wurde immer gehaltloser, weil eine Frau einfach klagen konnte, wenn ihr was nciht gepasst hat. Das war auf dem Papier, dass da irgendein Kerl die Macht über sie hatte. Solange sie die richtigen Fäden gezogen und die richtigen Fürsprecher genervt hat, konnte die mit ihrem Vermögen machen, was sie wollte. Dass da auf dem Papier steht, sie muss ihren Bruder/Onkel/sonstigen Tutor erst fragen, ist ja recht witzlos, wenn der im Grunde eh nur "ja" sagen kann, weil sie sonst klagt ;)


    natürlich gilt das nciht für alle Frauen. Aber grade Damen der Oberschicht mit den richtigen Kontakten konnten da schon recht freizügig schalten udn walten.



    Und ich glaube, du verkennst auch die Lebensumstände im allgemeinen. Nur weil eine Frau reicher sein KANN wie ein Mann, heißt das nicht, dass sie reicher sein MUSSTE. 80% der römischen BEvölkerung krebsten am Existenzminimum rum. Die waren theoretisch auch Bürger. Und Arbeit wurde schlecht bezahlt, bloße Arbeit gar nicht. Normalerweise wurde nur das Endprodukt bezahlt, nicht die Arbeit als solches. Frauen konnten auch nicht jeder Arbeit nachgehen. Und sie brauchten meist mehr Schutz, wenn sie wirklich selber in einem Geschäft standen und irgendwas verkauft haben. Wen würdest du als Einbrecher lieber überfallen: Den 2-Zentner Fleischer oder die kleine, zierliche Fleischerin vom Stand daneben?
    Krankheiten, Hunger, schlechte Versorgung war an der Tagesordnung. Nicht wie heute, wo man mal eben in den Supermarkt einkaufen geht. Natürlich war das Leben gerade in den unteren schichten ein ständiger Überlebenskampf.
    Und auch in den höheren Schichten musste eine Frau überlegen, ob sie denn was besseres als das momentane Exemplar Mann findet, wenn sie neu heiraten wollte. Denn eine ledige Frau galt als Schande, unverheiratete Frauen mussten an den staat nach augusteischer Gesetzgebung sogar Strafe zahlen.

  • Zitat

    Original von Phaeneas
    Sex war in der römischen Antike vor allem auch Machtdemonstration; indem man eben mit Sklaven und Prostituierte geschlafen hat, hat man gezeigt, dass man vollumfänglich über sie verfügen kann. Sprich, wer besonders mächtig war, musste ein besonders aktives Sexleben haben. Zumindest nach außen hin.
    Was man praktisch getan hat und theoretisch die Moral von einem verlangte, war in der römischen Antike schließlich ein großer Unterschied. Deshalb auf der einen Seite diese "Sittenstrenge" und auf der anderen Seite diese Freizügigkeit.


    Übrigens hat sich nicht erst mit der Christianisierung, sondern schon davor (irgendwann in der späten Kaiserzeit, keine Ahnung wann genau) eine neue Moralvorstellung entwickelt. Eine, die nämlich - anders als davor - eheliche Treue betont hat. Dadurch wurde übrigens auch gleichgeschlechtlicher Sex ins gesellschaftliche Abseits gedrängt - weil es ja in der Regel außerehelich war. Diese neue Moral wurde durch das Christentum nur noch verstärkt.


    Das Sex (auch) eine Machtdemonstration ist war nicht nur in der Antike so. Prostitution gibt es noch heute, das Ausnutzen von Machtposition auch und Machtgefälle in Beziehungen auch. Das einige mächtige Männer sich gern mit hübschen und jungen Frauen zeigen ist auch heute keine Fremdheit.


    Die Idee ehelicher Treue dürfte es eigentlich auch immer gegeben haben. Das ist doch ein Kern von dem was die Ehe als soziale Institution ausmacht: Den (relativ) exklusiven Zugang zu bestimmten Bereichen des Partners - hier des sexuellen. Freilich schwankt die Effektivität solcher Institutionen immer wieder.

  • Zitat

    Das Zwölftafelgesetz ist von den Römern, nciht von den Griechen.


    Ouwe, da hab ich was verwechselt. Aber irgendwas haben doch die Griechen festgehalten wegen ihrer Demokratie oder Volksabstimmungen?



    Zitat

    Das Sex (auch) eine Machtdemonstration ist war nicht nur in der Antike so. Prostitution gibt es noch heute, das Ausnutzen von Machtposition auch und Machtgefälle in Beziehungen auch. Das einige mächtige Männer sich gern mit hübschen und jungen Frauen zeigen ist auch heute keine Fremdheit.


    In gewisser Weise hast du recht, aber trotzdem kann man nicht mehr sagen, dass heute nur noch Sex als Machtposition mehr gilt, weil wir keine Macht mehr haben! :) Time changes und change happens.
    Wenn man heute Sex zu politische Zwecken genutzt hat und zu gesellschaftlichen Zwecken, ist ja heute nur noch eine Angeberei.
    Für die Männer persönlich ist es klarerweise immer noch eine Machtspiel, aber das ist rein biologisch und hat bei den ersten höher entwickelten Eukaryonten schon angefangen. Bei den Tieren finden wir die Machtspiele auch, nimm mal eine Stockente her. Das Männchen ist schön gefiedert, auffällig, jeder staunt über diese Pracht und die Weibchen haben ein hässliches Braun. Natürlich hat diese Farbe auch etwas mit Tarnung zu tun, aber trotzdem.
    Außerdem bei dieser Machtposition kommt es glaub ich auf die Stellung darauf an.
    Das sieht man doch, wo in Rome diese patrizische Frau Sex mit einem ihrer Sklaven hatte. (Ich glaub es war ein Sklave). Da war die Frau oben, was ich so interpretiere, als eine klare hierarchische Stellung der Domina über dem Sklaven.
    Als dann Marc Anton Sex ist er plötzlich oben in der gewöhnlichen Missionarsstellung!

    Lebe für nichts, oder stirb für etwas!

  • Zitat

    Original von Rambosius


    In gewisser Weise hast du recht, aber trotzdem kann man nicht mehr sagen, dass heute nur noch Sex als Machtposition mehr gilt, weil wir keine Macht mehr haben! :) Time changes und change happens.
    Wenn man heute Sex zu politische Zwecken genutzt hat und zu gesellschaftlichen Zwecken, ist ja heute nur noch eine Angeberei.


    Öhm... also bevor ich hier jetzt anfange, über Menschenhandel, insbesondere Frauenhandel (auch die sog. "Katalogfrauen" aus dem ehemaligen Ostblock), Zwangsprostitution, Kinderprostitution (vor allem in Asien), den Menschenrechtsverletzungen in den Ländern, in denen der Koran noch oberstes Gesetz ist, der Beschneidungspraxis bei Frauen in Afrika, den ganzen Völkerrechtsverletzungen in Afrika und meinem Mangel an Mitleid für Vergewaltigungsphantasien von Männern zu philosophieren, frag ich dich doch nochmal, wie du das bitte meinst und ob du diese Position vielleicht ggf. nochmal überdenken magst.

  • Danke, Axilla! Danke, dass du's gesagt hast! =)=)=)


    'Heute' gibt es eben nicht nur die reichen Industrienationen, also in erster Linie Europa und die USA, sondern eben auch Asien, Afrika, den Nahen Osten und Lateinamerika. Und dort läuft einiges anders als bei 'uns'!
    Unter anderem die Dinge, die Axilla aufgezählt hat.


    Zitat

    Original von Fridumuot
    Die Idee ehelicher Treue dürfte es eigentlich auch immer gegeben haben. Das ist doch ein Kern von dem was die Ehe als soziale Institution ausmacht: Den (relativ) exklusiven Zugang zu bestimmten Bereichen des Partners - hier des sexuellen. Freilich schwankt die Effektivität solcher Institutionen immer wieder.


    Verzeihung, da hab ich mich missverständlich ausgedrückt. Vor der neuen Ehemoral galt Sex mit Sklaven und Prostituierten nicht als Ehebruch. Mit der Veränderung der Moralvorstellungen wurde aber auch das miteingeschlossen.
    Ja, das mit der Effektivität ist ein gutes Stichwort.

  • Sicherlich alles richtig und berechtigt, aber: bitte differenziert und ohne Pauschalisierungen...


    Zitat

    Original von Iunia Axilla in denen der Koran noch oberstes Gesetz ist


    Das zum Beispiel. Da sollte man doch stark zwischen dem Werk an sich und der AUSLEGUNG desselben unterscheiden. Der Koran an sich ist nicht das, was man heute gender biased nennt. Die Auslegung allerdings schon, die oft durch kleine Gruppen geschieht die mit ihrer Lesart vor allem auch ein ganz bestimmtes Ziel verfolgen. Ist bei der Bibel genau der gleiche Fall.. mit solcherlei Argumentation kann man sehr schnell gleich alle Religionen als Ursprung von Unterdrückung und Unterwerfung bezeichnen. Dass Religion letztlich auch ein formbares Werkzeug ist, das in verschiedenen Händen entweder Gutes oder Böses bewirken kann, darf hier nicht außer Acht gelassen werden.


    Zitat

    Original von Iunia Axilla
    Vergewaltigungsphantasien von Männern


    Vorsicht. Hier gab es schon Studien, die die Waageschale immer anders ausfallen lassen. Mal sind es Frauen die mehr auf derlei Fantasien abfahren, mal sind es Männer... eindeutig ist bisher keine dieser Studien gewesen, allerdings zeigen sie vor allem eins: das ist kein Monopol der Männer.


    Im Kontext der Erdbereiche auf die hier die ganze Zeit angespielt wird, ist es sicherlich eher der gesellschaftliche Rahmen, der das Problem darstellt. Und die Hemmschwelle für Männer niedriger werden lässt als für Frauen sich mit sexueller Gewalt durchzusetzen.
    Die tierische Komponente im Menschen wurde in der Zeit immer mehr durch gesellschaftliche Normen und Dogmen eingeschränkt und mit Sanktionen bedroht... aber sie ist immernoch da. Wenn es Gesellschaften gibt, in denen das nicht so ist, dann liegt das nicht am Menschen, sondern an seiner Sozialisation.. und die wird von beiden Geschlechtern gleichermaßen getragen.
    Also lass mir mal bitte die stete Pauschalisierung des Männertums da raus.. das ist ultrafeministische Kackscheisse.

  • Ich hab nicht vom Koran als Ursprung gesprochen, sondern von den Ländern, in denen die Scharia durchgesetzt ist und den teilweise menschenrechtsverletzenden Umständen. Ich pauschalisiere da sicher nicht, oder noch schlimmer, mache eine Religion dafür verantwortlich. Genau lesen bitte. Aber in den Staaten: Malaysia, Indonesien,Algerien, Ägypten, Mauretanien, Sudan, Somalia,Gambia, Senegal, Katar.... wird die Lesart des Korans nunmal gerne dazu missbraucht, vor allem den weiblichen Teilen der Bevölkerung gewisse Menschenrechte abzuerkennen oder besonders drakonische Strafen ihnen aufzuerlegen.


    Und ich pauschalisier auch nicht alle Männer oder behaupte, dass alle diese Phantasien hätten. Auch hier bitte genau lesen. Nur habe ich für jene Exemplare der Gattung Mensch, die solche Phantasien haben, wenig Mitleid und noch weniger Verständnis, und ich finde es gefährlich, darüber nachzusinnen, dass es "schade" sei, dass heutzutage die Männer ja keine solche Macht mehr hatten wie ein Römer über seine Sklavinnen. Und ich sage, dass diese Behauptung pauschalisiert ist, da es durchaus noch Teilbereiche in der heutigen Welt gibt, in denen es durchaus noch so umgesetzt wird. Ob das rechtlich in der Verfassung der Staaten steht oder nicht, sei da mal außen vor. Es passiert. Und die Augen davor zu verschließen und zu sagen "Ja, heute gibts sowas ja gar nicht mehr" ist naiv. Nicht mehr, und nicht weniger.


    Und mir wurde schon desöfteren unterstellt, ich sei ein Chauvie, aber das ist jetzt das erste Mal, dass mich jemand ultrafeministisch nennt...

  • Zitat

    Original von Iunia Axilla
    Ich hab nicht vom Koran als Ursprung gesprochen, sondern von den Ländern, in denen die Scharia durchgesetzt ist und den teilweise menschenrechtsverletzenden Umständen. Ich pauschalisiere da sicher nicht, oder noch schlimmer, mache eine Religion dafür verantwortlich. Genau lesen bitte. Aber in den Staaten: Malaysia, Indonesien,Algerien, Ägypten, Mauretanien, Sudan, Somalia,Gambia, Senegal, Katar.... wird die Lesart des Korans nunmal gerne dazu missbraucht, vor allem den weiblichen Teilen der Bevölkerung gewisse Menschenrechte abzuerkennen oder besonders drakonische Strafen ihnen aufzuerlegen.


    Dann sprech von der Scharia, und nicht vom Koran. Richtig schreiben bitte. Denn das ist ein gewaltiger Unterschied ob man das Werk an sich in direkter Verbindung mit den Missständen erwähnt, oder das daraus von einigen Irren abgeleitete Regelkonstrukt.


    Zitat

    Original von Iunia Axilla
    Und ich pauschalisier auch nicht alle Männer oder behaupte, dass alle diese Phantasien hätten. Auch hier bitte genau lesen.


    Es ist äußerst bequem von 'Bitte genau lesen..' zu sprechen, wenn man es selbst nicht schafft genau zu definieren. Aber ich zitier gerne noch einmal:


    Zitat

    Original von Iunia Axilla
    und meinem Mangel an Mitleid für Vergewaltigungsphantasien von Männern zu philosophieren


    Da ist nicht von 'gewissen Männern' oder 'ein paar wenigen' oder 'einer bestimmten Gruppe von Männern' die Rede, sondern von 'Männern'.
    Pauschaler kann man es wirklich nurnoch mit 'dem Teil der Menschheit der einen größeren Anteil an Testosteron im Blut hat' sagen.


    Zitat

    Original von Iunia Axilla
    Nur habe ich für jene Exemplare der Gattung Mensch, die solche Phantasien haben, wenig Mitleid und noch weniger Verständnis, und ich finde es gefährlich, darüber nachzusinnen, dass es "schade" sei, dass heutzutage die Männer ja keine solche Macht mehr hatten wie ein Römer über seine Sklavinnen. Und ich sage, dass diese Behauptung pauschalisiert ist, da es durchaus noch Teilbereiche in der heutigen Welt gibt, in denen es durchaus noch so umgesetzt wird. Ob das rechtlich in der Verfassung der Staaten steht oder nicht, sei da mal außen vor. Es passiert. Und die Augen davor zu verschließen und zu sagen "Ja, heute gibts sowas ja gar nicht mehr" ist naiv. Nicht mehr, und nicht weniger.


    Da bin ich durchaus d'accord.
    Es geht mir allerdings auch nur darum, Monopolisierungen von Menschenrechtsverletzungen und Unterdrückung auf den männlichen Teil der Menschheit zu bekämpfen. Was auch nur ein kleiner Teil deiner Argumentation war, aber um den geht es mir halt.
    Dass Frauen (und ja, ich pauschalisier hier) genauso das Zeug dazu haben, wenn der gesellschaftliche Rahmen ihnen die Möglichkeit dazu gibt, ist mittlerweile wohl erwiesen. Es gibt kein friedliches Geschlecht, weil es keine friedliche Menschheit gibt. Easy as is.


    Zitat

    Original von Iunia Axilla
    Und mir wurde schon desöfteren unterstellt, ich sei ein Chauvie, aber das ist jetzt das erste Mal, dass mich jemand ultrafeministisch nennt...


    Ich hoffe, du gewöhnst dich nicht dran.


  • Man wird wohl kaum bestreiten können das Bibel wie Koran ziemlich patriarchale Gesellschaftsnormen festlegen. Das es natürlich einen gewissen Auslegungsraum gibt, der dann bis zur Hinterfragung der Gültigkeit jeder Anweisung des heiligen Buches für die heutige Zeit geht steht natürlich außer Frage. Eben das ist mit der Bibel in liberaltheologischen Kreisen passiert, beim Koran sieht man da bis heute wenig Strömungen.


    Was ein Mann ist und wie er sich in sexueller Hinsicht verhalten soll, kann und darf ist ebenfalls sozialisiert. Das sagen übrigens auch die Mehrheit aller Feministinnen. Das Thema Phantasien über sexuelle Gewalt ist noch einmal ein weit komplexeres. Es ist z.B. ein großer Unterschied ob man in der Fantasie der aktive oder der passive Part ist. Bei den jeweiligen Studien würde ich sehr genau schauen was da als "Vergewaltigungsfantasie" operationalisiert wurde. Das kann nämlich mitunter sehr verschieden sein und kann auch nicht mehr dem entsprechen was wir als Vergewaltigung verstehen. Die nächste Frage ist dann warum besagte Frauen zu diesen Fantasien tendieren. Das kann sicher an der Umsetzung eines gewissen Männerbildes in die Fantasie sein oder aber die Sehnsucht nach gewissen sexuellen Praktiken die dann in der Fantasie einen überzogenen Höhepunkt findet, es kann aber auch die psychische Verarbeitung der Angst vor sexueller Gewalt sein.

  • Zitat

    Original von Fridumuot
    Man wird wohl kaum bestreiten können das Bibel wie Koran ziemlich patriarchale Gesellschaftsnormen festlegen. Das es natürlich einen gewissen Auslegungsraum gibt, der dann bis zur Hinterfragung der Gültigkeit jeder Anweisung des heiligen Buches für die heutige Zeit geht steht natürlich außer Frage. Eben das ist mit der Bibel in liberaltheologischen Kreisen passiert, beim Koran sieht man da bis heute wenig Strömungen.


    Was ein Mann ist und wie er sich in sexueller Hinsicht verhalten soll, kann und darf ist ebenfalls sozialisiert. Das sagen übrigens auch die Mehrheit aller Feministinnen. Das Thema Phantasien über sexuelle Gewalt ist noch einmal ein weit komplexeres. Es ist z.B. ein großer Unterschied ob man in der Fantasie der aktive oder der passive Part ist. Bei den jeweiligen Studien würde ich sehr genau schauen was da als "Vergewaltigungsfantasie" operationalisiert wurde. Das kann nämlich mitunter sehr verschieden sein und kann auch nicht mehr dem entsprechen was wir als Vergewaltigung verstehen. Die nächste Frage ist dann warum besagte Frauen zu diesen Fantasien tendieren. Das kann sicher an der Umsetzung eines gewissen Männerbildes in die Fantasie sein oder aber die Sehnsucht nach gewissen sexuellen Praktiken die dann in der Fantasie einen überzogenen Höhepunkt findet, es kann aber auch die psychische Verarbeitung der Angst vor sexueller Gewalt sein.


    Sicherlich alles richtig und schon gewusst, ändert aber rein garnix an meiner Argumentation.

  • Zitat

    Original von Titus Duccius Vala
    Sicherlich alles richtig und schon gewusst, ändert aber rein garnix an meiner Argumentation.


    Dieser Kommentar war absolut unnötig.
    Sieh Fridumuots Äußerungen doch als allgemeine Ergänzung zum Thema und nicht als direkten Angriff deiner Position.

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