Es war recht sonnig an diesem Tag, Seneca hatte keinen Dienst mehr, er hatte die Nachtwache geschoben, sich nach dem Appell ein wenig hingelegt und hatte nun keinen Dienst. Er beschloss sich einfach mal ein wenig an den Tiber zu setzen, auch wenn das Wasser nicht gerade das klarste war und man sich an den Geruch anfangs gewöhnen musste, so hatte das fließende Wasser doch eine beruhigende Wirkung auf den jungen Iunier, es erinnerte ihn zum einen an Hispania, seiner Heimat, zum anderen hypnotisierte es ihn irgendwie, und verführte ihn zum Tagträumen. Es hatte sich viel getan seit seiner Ankunft in Roma vor mittlerweile schon einiger Zeit. Er hatte ein wunderbares Verhältnis zu seiner Verwandschaft, zumindest zu Axilla, er kannte ja außerdem nur noch Serrana welche er zu seinem bedauern eher selten sah. Zum anderen war er mittlerweile ein richtiger Soldat und hatte schon einige Erfahrungen mit der Truppe in den Straßen Roms gemacht, welche nicht immer schön waren, aber ihn doch irgendwie bereicherten.
Und auch seine Zukunft hatte Seneca nun vor Augen, diese bescherte ihm jedoch ein paar Gedanken, welchen sich Seneca nun auch annehmen würde, zumindest hatte er sich das vorgenommen. Seine Cousine würde wieder heiraten, und er war nun irgendwie in die Rolle des Herren im Hause Iunia gerutscht, und auch wenn er sich dafür noch ein wenig unerfahren fand, würde er sich dieser Verantwortung stellen müssen und seine Cousine annehmbar unter die Haube bringen.
So saß er also da, auf einem in quaderform gemeißelten Stein und betrachtete das Wasser des Tibers fließen, versunken in Gedanken über die Zukunft, jedoch auch ziemlich zufrieden über sein bisheriges dasein. Es gab zwar hier und da noch ein paar Baustellen, aber Seneca war ein geduldiger Kerl...
Mag wer dazustoßen bevor Seneca auf dem Stein einschläft?