[Tiber] Ein Iunier kriegt den Kopf frei.

  • Es war recht sonnig an diesem Tag, Seneca hatte keinen Dienst mehr, er hatte die Nachtwache geschoben, sich nach dem Appell ein wenig hingelegt und hatte nun keinen Dienst. Er beschloss sich einfach mal ein wenig an den Tiber zu setzen, auch wenn das Wasser nicht gerade das klarste war und man sich an den Geruch anfangs gewöhnen musste, so hatte das fließende Wasser doch eine beruhigende Wirkung auf den jungen Iunier, es erinnerte ihn zum einen an Hispania, seiner Heimat, zum anderen hypnotisierte es ihn irgendwie, und verführte ihn zum Tagträumen. Es hatte sich viel getan seit seiner Ankunft in Roma vor mittlerweile schon einiger Zeit. Er hatte ein wunderbares Verhältnis zu seiner Verwandschaft, zumindest zu Axilla, er kannte ja außerdem nur noch Serrana welche er zu seinem bedauern eher selten sah. Zum anderen war er mittlerweile ein richtiger Soldat und hatte schon einige Erfahrungen mit der Truppe in den Straßen Roms gemacht, welche nicht immer schön waren, aber ihn doch irgendwie bereicherten.
    Und auch seine Zukunft hatte Seneca nun vor Augen, diese bescherte ihm jedoch ein paar Gedanken, welchen sich Seneca nun auch annehmen würde, zumindest hatte er sich das vorgenommen. Seine Cousine würde wieder heiraten, und er war nun irgendwie in die Rolle des Herren im Hause Iunia gerutscht, und auch wenn er sich dafür noch ein wenig unerfahren fand, würde er sich dieser Verantwortung stellen müssen und seine Cousine annehmbar unter die Haube bringen.


    So saß er also da, auf einem in quaderform gemeißelten Stein und betrachtete das Wasser des Tibers fließen, versunken in Gedanken über die Zukunft, jedoch auch ziemlich zufrieden über sein bisheriges dasein. Es gab zwar hier und da noch ein paar Baustellen, aber Seneca war ein geduldiger Kerl...



    Sim-Off:

    Mag wer dazustoßen bevor Seneca auf dem Stein einschläft? :)

  • Wirklich begreifen konnte er es immer noch nicht. Sie hatten ihn tatsächlich gewählt, und das nicht mit Ach und Krach sondern einem Ergebnis, mit dem man sich wirklich sehen lassen konnte. Ahala gab sich nicht der Illusion hin, dass das mit seiner Rede zusammenhing, die zwar ganz in Ordnung aber gewiss nicht brilliant gewesen war. Oder mit seinem unwiderstehlichen Charme, der, falls überhaupt vorhanden, eher auf Mitglieder des anderen Geschlechts denn auf alternde Senatoren wirkte. Nein, die beiden wenig spektakulären Antworten auf die entsprechenden Erwägungen waren wohl vielmehr der Name seiner Gens und allem voran der seines Vaters, des hochdekorierten Pontifex und Ex-Consuls Tiberius Durus.
    Aber wurscht, gewählt war gewählt, und Ahala wäre nicht Ahala gewesen, hätte diese Erkenntnis sein Selbstbewusstsein über Gebühr strapaziert.
    Viel entscheidender war, dass er sich jetzt auf einem Weg befand, von dem er immer noch nicht sicher war, dass es seiner war. Zugegeben, bis zu seiner Ankunft in Rom und der Adoption durch Durus war er auf gar keinem Weg gewesen und hatte lediglich aber dafür mit großem Genuss in den Tag oder, besser gesagt, in die Nacht hinein gelebt. Dafür war er allerdings eines der zufriedensten Individuen des römischen Imperiums gewesen, und von diesem entspannten Seelenfrieden war ihm in den letzten Wochen und Monaten doch so einiges verloren gegangen. Einen Großteil hatte dazu natürlich sein semi-freiwilliges politisches Engagement beigetragen, doch abgesehen von dem damit unvermeidlich verbundenen Mehr an Arbeit und Weniger an Spaß plante sein frohgemuter Senior auch noch einen gewaltsamen Umsturz inklusive Ermordung des Kaisers sowie des Praefectus Urbi und legte dabei ein wirklich beeindruckendes Maß an Rüstigkeit und Elan an den Tag, das selbst dem durchaus recht agilen Ahala Respekt abnötigte.
    Die Zukunft konnte also so einiges bringen: von langweiliger aber immerhin sicherer Verwaltungsarbeit bis hin zum deutlich spektakuläreren aber dafür ebenso deutlich unerfreulicheren Ende als Hochverräter war alles drin, und auch an diesem Tag dachte der junge Tiberius, während er gedankenverloren am Tiber entlang schlenderte, mit leichter Wehmut an seine so überaus sorglosen Zeiten in der kleinen Hafenkaschemme in Syracusae zurück.
    Ohne bewusst darüber nachzudenken, bewegte sich Ahala immer weiter zum Wasser hin und wollte sich mit einem kleinen Seufzer gerade auf einem der großen Steine dort niederlassen, als er entdeckte, dass in unmittelbarer Nähe bereits ein junger Mann saß, der offensichtlich etwa in seinem Alter war. „Oh salve, ich hab dich gar nicht gesehen.“ begrüßte er den Fremden mit einem freundlichen Grinsen und blieb vorsorglich erst einmal stehen. „Falls ich dich störe, gehe woanders hin"

  • Seneca scheckte auf, vielleicht war es ein militärisch geübter Reflex der ihn so schnell in Bereitschaft rief oder einfach eine ganz normale Reaktion, daran konnte er sich nicht mehr wirklich erinnern, schließlich hatte er schon eine gewisse Zeit mit täglichen Übungen hinter sich. Er rutschte fast von seinem Stein, ehe er den Mann erblickte, welcher scheinbar ähnliche Intentionen wie der junge Iunier zu haben schien...


    "Nein nein, ist schon gut.", sagte Seneca beschwichtigend, und richtete seine Kleidung ein wenig,
    "Miles Aulus Iunius Seneca.", stellte sich Seneca dem Zivilisten vor, und blickte wieder auf das Wasser des Tibers, "Schöner Tag nicht wahr?", fragte er den Mann wenig militärisch, aber es stimmte, und momentan war er nicht im Dienst also warum nicht mal die freundliche Seite rauskehren?

  • Ahala verfügte ebenfalls über recht gute Reflexe, die er sich, vermutlich im Gegensatz zu seinem Gegenüber, in erster Linie bei diversen Kneipenschlägereien antrainiert hatte. Auf die Reaktion des jungen Mannes hin fuhr auch er kurz zurück, entspannte sich dann jedoch recht schnell wieder und nickte dem Iunier zu, bevor er sich selbst auf einem Stein in unmittelbarer Nachbarschaft niederließ.


    "Aulus Tiberius Ahala, freut mich dich kennenzulernen." sagte er mit einem offenen Grinsen und musterte seinen Gesprächspartner unauffällig. Ein Miles, sieh an...Endlich mal wieder jemand, der nicht so wichtig war, dass man jedes einzelne Wort auf die Goldwaage legen musste, und mit dem man sich einfach nur unterhalten konnte.
    Und der Tag war tatsächlich schön, wie der Tiberius, der in diesem Moment zum ersten Mal bewusst darauf achtete, jetzt auch bemerkte.


    "Ja, das stimmt." Er streckte mit einem Seufzen die Beine aus und gähnte herzhaft. "In den letzten Tagen hab ich nicht allzuviel von der Wetterlage mitbekommen, wenn ich ehrlich bin. Ein schönes Gefühl, mal wieder in Ruhe einfach nur da sitzen zu können." Ein neugieriger Blick streifte Senecas Soldatentunika. "Du bist bei den Cohortes Urbanae, nehme ich an?"

  • Sim-Off:

    Denk dir die Signatur einfach mal urbanisch ;)


    Ein Tiberier also, Seneca musste Grinsen, hatte er doch nicht unbedingt gute Erfahrungen mit der Gens gehabt, aber er kannte ja nur einen kleinen Teil und vielleicht würde dieser Kerl sein Weltbild ja korrigieren können...
    "Es freut mich auch Tiberius.", entgegnete Seneca dem Mann den er noch nicht richtig einschätzen konnte, Soldat schien er nicht zu sein, hätte ihn aber auch gewundert, da es nicht gerade patrizische Weg war die reguläre Soldatenlaufbahn einzuschlagen,
    "Es tut gut einfach mal ein wenig rasten zu können nicht wahr? Und ja ich bin bei den Urbanern, aber heute habe ich den Göttern sei dank frei und muss mich nicht mit den zwielichtigen Gestalten der Suburbia herumschlagen.", meinte er scherzhaft, "Und was machst du so Tiberius? Verzeih wenn ich dich kennen sollte, ich bekomme in der Castra wenig mit."

  • Zwielichtige Gestalten der Suburbia...das hörte sich doch mal gut an, auf jeden Fall klang es nach etwas aufregenderen Zeitgenossen als die zahllosen vorbildlichen Purpurträger, mit denen sich Ahala in den letzten Wochen zwangsläufig hatte beschäftigen müssen. Seine netten kleinen Ausflüge, die früher regelmäßig sein Leben versüßt hatten, hatte er im Gegenzug auf ein Minimum heruntergefahren, ein Umstand, der nicht gerade zum Seelenfrieden des Tiberiers beitrug. Und so sah dieser auch einige Sekunden etwas verdrießlich drein, lachte dann jedoch laut auf und schüttelte den Kopf.


    "Mich kennen? Nein, das ist nun wahrlich keine Bildungslücke, mach dir keine Gedanken. Meinen Vater ja, den kennt in dieser Stadt vermutlich jeder, aber ich, ich bin ein absolut kleines Licht, das gerade mal den ersten Fuß auf die Karriereleiter gesetzt hat." Ganz abgesehen davon, dass Ahala nicht ansatzweise sicher wahr, ob die größere Popularität, die ein öffentliches Amt nun mal mit sich brachte, in seinen Augen wirklich so erstrebenswert war. Noch war es kein Problem, für ein paar Stunden in Gestalt von Sparsus dem Weinhändler die Würfelrunden und Lupanare der Stadt mit seiner Anwesenheit zu beglücken, ohne dass ihn jemand erkannte. Aber ob das auch so bleiben würde, wenn er jeden Tag mit wichtigem Gesicht zur Basilica Ulpia wanderte?


    "Warum hat es dich denn zu den Urbanern verschlagen, Iunius? Ist das in eurer Familie Tradition?"

  • Seneca hörte dem Mann zu, wahrscheinlich ein Politiker, und er stand wie er noch relativ am Anfang der Karriere..
    "Nun, ich werde mir deinen Namen merken, Tiberius, bei dem politischen Talent deiner Familie werde ich mich wohl in Zukunft daran erinnern müssen um nicht als Hinterweltler zu gelten.", meinte er scherzhaft, und richtete sich interessiert ein wenig auf, als in Ahala Tiberianus dann nach der Familientradition der Iunii fragte schwankte er zwischen einem Nicken und einem Kopfschütteln..


    "Naja, alle männlichen Iunier, oder zumindest glaube ich es sind alle, gehen zum Militär, viele dienen und Fallen in den Legionen, weshalb wir auch recht klein geworden sind, ich jedoch ziehe Rom vor, lieber diene ich den Menschen hier als irgendwo an den Reichsgrenzen zu versauern.", meinte er leicht grinsend und blickte auf den Tiber,
    "Wie ist das so? Jetzt wo wir unter uns sind kann ichs ja fragen, als Patrizier aufzuwachsen ist sicher nicht leicht oder?"

  • Ahala grinste. "Das kannst du gern machen, Iunius, ich fühle mich geschmeichelt. Allerdings dürfte es wohl noch eine ganze Weile dauern, bis ich eine auch nur ansatzweise wirklich bedeutende Position einnehmen werde, falls es überhaupt jemand dazu kommt." Bis dahin standen schließlich noch etliche weitere Wahlen an, und wer wusste schon, ob er auch in späteren Zeiten ähnlich gut durchkommen würde.


    Er hörte dem Iunier aufmerksam zu und pfiff dann leise durch die Zähne. "Nun, wenn so viele deiner Familenmitglieder beim Militär sind oder waren, dann macht es natürlich Sinn, dass du auch diesen Weg gehst. Aber sag, schreckt es dich nicht ab, dass so viele von ihnen bereits gefallen sind? Die Iunia ist doch eine alte und ehrwürdige Gens, da müsste es doch auch etwas "ungefährlichere" Möglichkeiten geben, um gut durchs Leben zu kommen." Ahala hegte den Verdacht, dass in Seneca deutlich mehr Idealismus und Pflichtbewusstsein schlummerten als in ihm selbst, anders war eine solche Lebensentscheidung kaum zu erklären. Dann kam eine Frage, die ihn ein wenig überraschte, weil er über dieses Thema noch nie wirklich bewusst nachgedacht hatte.


    "Schwierig.....? Nein, eigentlich nicht, wenn ich ehrlich bin." gab er schließlich nach kurzem Überlegen und mit seltener Aufrichtigkeit zu, und richtete seinen Blick dabei ebenfalls auf den vorbeigleitenden Fluss. "Du musst wissen, dass ich nicht der leibliche Sohn meines Vaters bin. Tiberius Durus hat mich vor einiger Zeit adoptiert, eigentlich stamme ich aus einem vollkommen unbedeutenden Zweig der Familie und habe den größten Teil meines Lebens auf Sicilia verbracht. Naja, und dort hatte ich ein sehr angenehmes Leben, jede Menge Komfort ohne Verantwortung, wenn du verstehst, was ich meine." Komisch, dass er das einem im Grunde noch wildfremden Menschen erzählte, aber irgendwie brauchte Ahala eine Auszeit von der ewigen Schaumschlägerei und Schönfärberei der letzten Monate, und sei sie auch noch so kurz. "Seit ich in Rom bin, ist es allerdings schwerer geworden, das stimmt. Es werden schon eine Menge Erwartungen an einen gestellt, wenn man plötzlich der Sohn eines Consuls ist."

  • Seneca zuckte mit den Schultern,
    "Für die Männer unserer Gens gibt es nichts ehrenvolleres als auf dem Feld zu sterben, und wenn man dann seinen Dienst geleistet hat, kann man seinen Lebensabend gänzlich erfüllt begehen und den Göttern ruhigen Gewissens gegenüber treten. Ich würde natürlich lieber meine Dienstzeit überstehen, eine Familie gründen und ein ehrbares Leben führen, aber sollte es mich eines Tages erwischen, so kann ich meinem Vater auch ohne mir was vorzuwerfen unter die Augen treten.", er blickte runter auf seinen Soldatengürtel, und blickte dann wieder zu dem Tiberier auf,
    "So gings mir in Hispania.", meinte er grinsend und fuhr dann fort, "Wie ist es auf Sizilien? Ich mein es ist nicht so dass ich noch nichts gesehen hätte, aber ich bin noch nie über's Meer gefahren, sondern habe mich auf meinem Weg von Hispania nach Roma für den Landweg entschieden.", dass in Rom nichts leichter wird, dass hatte er selbst schon kennenlernen müssen. Diese ganzen römischen Machtschachereien waren auch für eine alte Gens der Plebejer nicht ganz ohne Bedeutung,
    "Ich versteh dich Tiberius, Rom ist, wenn du mir diese Worte verzeihst, ein Schlangennest, man muss aufpassen keinen falschen Schritt zu tun."

  • "Nun, ich drücke dir die Daumen, dass du auf das Zusammentreffen mit deinem Vater noch einige Jahrzehnte warten musst." grinste Ahala und war erneut fasziniert von der idealistischen und konsequenten Lebensplanung seines neuen Bekannten. Jahrzehntelanger Dienst, im Überlebensfalle gekrönt von Ehe und Familiengründung, das hatte nichts, was den jungen Tiberius auch nur ansatzweise locken konnte. Der Iunius jedoch wirkte angesichts dieser Aussichten durchaus entspannt ja sogar zufrieden.
    "In meiner Familie hängt die Messlatte an anderer Stelle hoch." sagte er schließlich und kratzte sich mit einem Seufzen im Nacken. "Wir haben zwar auch hochrangige Militärs in der Familiengeschichte, aber nach all den Erfolgen, die mein Vater in der Politik gefeiert hat, war im Grunde von Anfang an klar, dass ich auch diesen Weg einschlagen würde. Ehrlich gesagt wage ich zu bezweifeln, dass ich auch nur halb so viel politisches Talent besitze wie er, aber hab den Ehrgeiz, es zumindest so weit zu schaffen, wie mein leiblicher Vater. Der hat es nämlich bis zum Quästor gebracht, bevor er starb." Sein Grinsen wurde ein wenig schief. "Naja, und sollte ich das nicht hinkriegen, dann wird mir meine Mutter vermutlich den Orcus heiss machen, es war nämlich immer ihr Lebenstraum, dass ich dem großen Tiberius Durus nacheifern soll." Ahala seufzte erneut, doch mit Senecas Frage stieg auch seine gute Laune wieder an. "Sizilien ist grandios." schwärmte er sofort und sah hinaus auf den Tiber, während er sich in Gedanken weit in den Süden versetzte. "Im Sommer ist es verdammt heiß, aber dafür haben wir milde Winter, und im Frühling ist dort alles grün und voller Blumen. Ich bin in Syracusae aufgewachsen, da kann man es verdammt gut aushalten, auch wenn die Stadt natürlich nicht mit Rom vergleichbar ist. Platon und Archimedes haben dort eine Zeitlang gelebt und auch ein ganzes Rudel bekannter Dichter, aber deren Namen konnte ich mir noch nie merken, ich bin nicht so der feingeistige Typ, musst du wissen..." Er hob entschuldigend die Schultern und grinste erneut, diesmal ein wenig verlegen. "Erzähl mir doch von Hispania, Iunius, dort war ich nämlich noch nie. Und was deine Einschätzung angeht, so gebe ich dir recht. Seit ich mich zu dieser Wahl gestellt habe, setze ich meine Füße um einiges vorsichtiger. Und du kannst mir glauben, dass ich auch früher schon hin und wieder mit finsteren Gestalten aller Art zu tun hatte, auch wenn ich das einem aufrechten Urbaner vermutlich nicht erzählen sollte."

  • Hispania. Seneca dachte zurück, und er erzählte wirklich immer wieder gerne über seine Heimat, da er dort seine bisher schönsten Tage verbringen durfte...
    "Hispania.", sagte Seneca mit einem Lächeln und fuhr fort, "Hispania ist ein buntes Land, die Gegend um Tarraco, dort komme ich her, ist sehr fruchtbar. Stell dir Früchte vor Tiberius, sie wachsen und gedeihen, Oliven, Gemüse, auf unserem Gut hatten wir alles was das Herz begehrt., sagte er mit einem Glanz in seinen Augen, welchen der Tiberier wohl aus seiner Kindheit in Syracusae nachvollziehen konnte, denn am schönsten ist es wohl zuhause. "Das Meer umschließt die Provinz sanft, genau wie hier in Italia, Fische, aller größe und Art tummeln sich vor unseren Küsten und die Fischer bringen sie immer frisch auf die Märkte. Im Norden ist Hispania karg, rauhes, wildes Gebirge, wilde Tiere, keine wirklich gefährlichen, aber für uns verkörpern sie die wilde Seele der Provinz. Weiter von dr Küste weg haben die Bauern ihre Kornfelder sanft in die hügelige Landschaft gepflanzt, und im süden, Baetica umgenau zu sein, gibt es eine Stelle am Meer welche so schmal ist dass man an guten Tagen, wenn man etwas erhöht steht, bis nach Mauretania Tingitana blicken kann., ja Seneca vermisste seine Heimat ein wenig, allerdings war er auch froh am Anfang einer hoffentlich glorreichen Karriere zu stehen um eines Tages als gedienter Mann zurückkehren zu können, dann verließ er wieder seine Erinnerungen um auf die Worte des Tiberiers einzugehen...
    "Ich will es mal so sagen, als Urbaner habe ich das Gefühl dass auf einen ehrbaren Bürger mindest drei Kriminelle kommen.", meinte er etwas sarkastisch grinsend und fuhr fort, "Was aber wohl auch daran liegen mag dass wir uns immer in der Suburbia rumtreiben, wovon ich dir, wie du sicherlich auch selbst weiß, nur abraten kann."

  • "Klingt, als hättest du es mit deiner Heimat ganz gut getroffen, Iunius." nickte Ahala anerkennend. "Hier in Rom sind wir landschaftlich nun nicht gerade verwöhnt, und der Tiber ist so verdreckt, dass es wahrscheinlicher ist eine Leiche rauszuziehen als einen essbaren Fisch. Aber dafür sitzen wir beiden Provinzler jetzt direkt auf dem Nabel der Welt, das ist ja auch schon was. Und wer weiß, vielleicht kriegen wir hier ja auch etwas zustande, mit dem wir unsere Verwandten daheim in der Ferne mal beeindrucken können." Wobei die Wahrscheinlichkeit im Fall des Iuniers in dieser Hinsicht sicher höher war als bei ihm selbst. Ahala besaß mit einem ehemaligen Consuln als Vater zweifellos die besten Startbedingungen, die man sich wünschen konnte, aber dafür schien der Iunius über ein gesundes Maß an Ehrgeiz, Ambition und Selbstdisziplin zu verfügen, Eigenschaften, die seinem tiberischen Gesprächspartner nur in der Minimalversion in die Wiege gelegt worden waren.
    "Irgendwann würde ich gern einige ausgedehnte Reisen unternehmen und dann auch in Hispania vorbeischauen. Aber vorerst komm ich hier aus Rom nicht weg, vielleicht, wenn meine Amtszeit vorbei ist..." Auf die dann vermutlich entweder eine weitere oder aber ein Tribunat folgen würden, aber darüber dachte Ahala in dieser entspannten Stimmung nun lieber doch nicht nach. "Aber ich will mich mal nicht beschweren, immerhin hast du noch einige Zeit mehr Dienst an Reich und Kaiser vor dir." fügte er mit einem Grinsen hinzu. "Wieviele Jahre bleiben dir eigentlich noch, wenn ich fragen darf?" Eindeutig ein unverfänglicheres Thema als die Subura, zumindest wenn man mit sich mit einem aufrechten Mitglied der Cohortes Urbanae unterhielt. Ganz abgesehen davon, dass der Iunius ohnehin nicht der Typ zu sein schien, der mit fiebrigen Glanz in den Augen in einer verkommenen Kneipe saß und für den es kein aufregenderes Geräusch gab als das von knöchernen Würfeln auf Holz. Und so beschränkte sich Ahala vorsichtshalber darauf, die Warnung des Iunius mit einem verständnisvollen Nicken zu quittieren, fragte sich jedoch unwillkürlich, wieviele wertvolle Tipps in Sachen Lokaliäten und Leute ihm da gerade durch die Lappen gingen, wenn auch in ganz anderer Weise, als der Iunius vermutlich annahm.

  • Seneca ging kurz im Kopf durch wie lange er noch dienen müsste, es war noch eine sehr, sehr lange Zeit..
    "Naja, da ich ja Urbaner bin hab ich eine verkürzte Dienstzeit, also müssten es noch etwa 11 Jahre sein.", sagte er und hoffte er habe richtig gerechnet..
    "Eine lange Zeit, aber vielleicht werde ich ja Centurio, das würde mein Leben wesentlich angenehmer machen. Ein eigenes Haus, ein größeres Einkommen, die Erlaubnis zur Heirat.", sagte er und zählte dabei nur einige der Vorzüge auf,
    "Wenn du zunächst nicht aus Roma wegkommst Tiberius werden wir uns ja eventuell nochmal über den Weg laufen. Bei der Größe der Stadt ist das natürlich nicht sicher.", meinte er kurz und sachlich, er schaute kurz umher und zupfte sich dann seine Kleidung zurecht.
    "Wie dem auch sei, ich bin sicher ich werde dich nochmal auf der Rostra sehen."

  • "Elf Jahre...." Ahala stieß einen beeindruckten und anerkennden Pfiff aus. "Elf Jahre sind schon eine verdammt lange Zeit, aber ich denke, wenn du diese Zeit richtig nutzt hast du für danach auf jeden Fall ausgesorgt. Vielleicht sitze ich ja hier dem zukünftigen Praefectus Praetorio gegenüber, wer weiß das schon." Er grinste vergnügt und hob einen imaginären Weinkelch in die Höhe. "Wir sollten mal gemeinsam was trinken gehen und auf das trinken, was uns in dieser Stadt in den nächsten Jahren noch erwartet, was meinst du? Ausserhalb deiner Dienstzeit natürlich..." Ahala ließ die Hand wieder sinken und hörte Seneca aufmerksam zu. "Centurio also...., vielleicht gibt es ja einen Weg, diesen Rang ein wenig schneller zu bekommen. Wie sieht es denn mit deinem Patron aus? Kann der dir in dieser Sache weiterhelfen?"

  • Seneca nickte..
    "Ja das können wir tun. Du weißt ja wo du mich findest, du kannst mir eine Notiz hinterlassen wenn es soweit ist, dann sehe ich wie ich meinen Dienst zusammenschustern kann.", meinte der Iunier grinsend, bevor mal wieder das alte, leidige Thema der Patrones auf den Tisch kam...
    "Ich muss gestehen, dass ich noch keinen Patron habe, ich schaue mich allerdings immer um. Am liebsten wäre mir natürlich jemand aus dem Militär, also falls du jemanden kennst, sag bescheid.", handelte Seneca das Thema ab, auch wenn er innerlich wusste dass es langsam wirklich mal Zeit wurde für einen Patron..

  • "Hervorragende Idee, das werde ich tun." erwiderte Ahala das Grinsen des Iuniers. "Am besten packe ich mein Amtssiegel drunter, dann macht es gleich mehr her und hört sich seriös und nicht ganz so nach Saufen an. Und was einen Kandidaten für einen geeigneten Patron angeht, hm..." er kratze sich am Hinterkopf "naja,....allzu viele Militärs kenne ich peinlicherweise nicht, mit Ausnahme von Aurelius Ursus, dem Mann meiner Cousine. Der ist immerhin Legat aber derzeit weit weg in Mantua. Ansonsten könnte ich für dich natürlich ein gutes Wort bei meinem Vater einlegen, der ist zwar kein Soldat, aber immerhin Consular, das ist ja auch nicht so ganz schlecht." Ahala grinste erneut, hob einen der kleineren Steine um sie herum auf und warf ihn in die vorbeiziehenden Fluten des Tiber.

  • "In der Tat, das wäre nicht schlecht, ich wäre dir sehr dankbar dafür.", sagte Seneca, es wurde wirklich langsam mal Zeit für einen Patronen,
    "Wie wäre es denn jetzt mit einem Wein? Irgendwie macht mich der Blick auf fließendes Wasser enorm durstig.", fuhr er breit grinsend fort, wenn man dann schonmal frei hatte sollte man das ja auch irgendwie ausnutzen...

  • "Kein Problem, es ist ja keine Muehe fuer mich, meinen Vater danach zu fragen." beschwichtigte Ahala wahrheitsgemaess und machte mit den Haenden eine abwehrende Handbewegung. "Aber das mit dem Wein halte ich fuer eine hervorragende Idee, hast du einen Vorschlag wo wir hingehen koennten? Schliesslich bist du ja ein aufrechter Praetorianer, da will ich dich mit meiner Wahl lieber nicht in Verlegenheit bringen."



    Sim-Off:

    entschuldige bitte die lange Wartezeit :(

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