ZitatAlles anzeigenOriginal von Aurelia Flora
Es besänftigte Flora ein wenig, das Veleda ihrer Meinung war. Die Sklavin hatte schnell gelernt und wusste ganz genau, was ihre Herrin hören wollte, wenn diese ihrem Unmut Luft machte. Ganz leicht nickte sie der Germanin zu. „Möbel, Vasen… ein paar Stoffe…“, meinte sie leise zu Veleda und beobachtete dann wie die übrigen Prätorianer ihre Waffen auf die Brust der Sklaven richtete.
Das schlug dem Fass direkt den Boden aus, als die Sklaven des Claudius durch die Begleiter des aufdringlichen Soldaten auch noch bedroht wurden. So etwas hatte sie ja noch nie erlebt. Erst drängte sich der Iulius auf, legte Dreistigkeit und Unhöflichkeit an den Tag und dann hetzte er auch noch seine Männer auf unbescholtene Bürger. Das war Amtsmissbrauch und schlimmer. Und das vor Zeugen, der halbe Marktplatz hatte mittlerweile die Aufmerksamkeit auf das Grüppchen gerichtet. Eifrig wurden die Köpfe zusammen gesteckt und getuschelt.
Das war überaus peinlich, peinlich für den Ruf der Prätorianer und auch für den Ruf des Patrons dieses Mannes. Dieses schlechte Benehmen würde nur auf Claudius Menecrates zurück fallen. „Man sollte sich an den Vorgesetzte dieses Mannes wenden. Bedrohung und Amtsmissbrauch… wenn man einmal vom schlechten Benehmen absieht“, meinte sie empört. „Und seinen Patron unterrichten…“, fügte sie noch hinzu. Sicherlich würde Felix von ganz allein auf diesen Gedanken kommen. Er stand sicher im engen Kontakt mit seinem Großvater.
„Er sagt er ist Klient Deines Großvaters… nicht gerade das Verhalten, das man von einem Klient erwartet. Ihm ist wohl seine Stellung zu Kopf gestiegen, wenn er sich das Recht heraus nimmt, jegliche Höflichkeiten fahren zu lassen…“ Flora sah den Soldaten nach. Mit Sicherheit würde sich die Geschichte von dieser kleinen Szene schnell herum sprechen. Täuschte sie sich oder entdeckte sie eine der größten Klatschbasen Roms unter den unzähligen Besuchern des Sklavenmarktes. Und sie sah unglaublich zufrieden mit sich aus.
Felix lenkte sie von den baldigen wilden Gerüchten ab, in dem er ihre Einladung zu dem Einkaufsbummel annahm und sogleich fragte, was genau sie suchte. „So einiges… Möbel, Stoffe, Vasen… ich werde bald heiraten und die Zimmer die ich beziehen werde, wollen noch eingerichtet werden!“ Immer noch beobachtete sie Aemilia Delmatica. Dadurch etwas abgelenkt plauderte sie das aus, worüber sie eigentlich nur ungern redete. Auch wenn sie wohl einen der dicksten Fische Roms heiraten würde, war sie nicht wirklich glücklich mit der Entscheidung, die man für sie getroffen hatte. Aber als wohlerzogene Patrizierin tat sie, was die Familie von ihr verlangte.
Er konnte Floras Reaktion durchaus nachvollziehen, ihre Empörung war vollends gerechtfertigt aber dennoch wollte der junge Claudier nun ein wenig vom Thema ablenken. Schlimm genug das dieser Mann ein Klient seines Großvaters war und das der ganze Markt bereits seine Augen auf Quintus geworfen hatte...
Dankbar nahm er daher Flora's Antwort auf seine Frage bezüglich ihres Einkaufes auf. Wenigstens konnte er so weiterem Unangenehmen aus dem Weg gehen.
Der Claudier lauschte ihren Worten und es machte ihn ein wenig traurig als die Aurelia ihm mitteilte, dass sie heiraten werde.
Eine weitere Schönheit, die bereits vergeben ist, was für eine Schande... und kriegen tut sie mit Sicherheit irgendein alter, stinkreicher Kerl.., dachte er sich im stillen und fragte dann
"Darf ich fragen, wer der Glückliche ist, der eine solch schöne Frau heiraten darf?"
seiner Stimme war eine leichte Bedrücktheit anzuhören.