Der Claudier wollte nach Confluentes kommen,...auch gut. Primus erhob sich kurz und meinte zum Abschied.
Gut,...Claudius Menecrates,...ich erwarte dich also in Confluentes,...bei dieser Gelegenheit können wir auch einen Ritt durch das Umland machen, damnit du dir ein Bild von der Topographie machen kannst. Er reichte ihm den Unterarm und nach einem kurzen, kräftigen Griff verabschiedeten sie sich. Ein Manöver in diesem Ausmaß hatte Primus noch nie erlebt,...wohlan,...
Er nickte noch den übrigen Teilnehmern zum Abschied zu und nahm gegenüber des LAPP wieder Platz.
Militärbesprechung
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- Sermo
- Kaeso Annaeus Modestus
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Der Vorschlag stieß bei Menecrates auf Wohlwollen. "Eine Besichtigung des Geländes wäre eine noch viel bessere Idee", stimmte er zu. Er nickte dem Praefectus nochmals zu und erwiderte den Armdruck. "Ich habe ein, zwei Vorbereitungen zu treffen, dann werde ich umgehend den Besuch abstatten. Die Götter mit dir, bis dahin."
Obwohl die Runde im allgemeinen Aufbruch begriffen warf, zögerte Menecrates. Die Antwort auf seine letzte Frage stand noch aus.
...
Wenig später verabschieete sich Menecrates mit einem "Salvete", nickte seinem Sekretär auffordernd zu und verließ den Besprechungsraum.
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"Valete."
verabschiedete sich Modestus abschließend von allen Kommandeuren, außer dem Terentier. Dann schickte er auch die Angestellten und Sklaven der Regia zurück an ihre reguläre Arbeit, sodass sie nun allein in dem großen Besprechungsraum waren. Der Terentier hatte sich derweil am anderen Fußende, gegenüber seinem eigenen Platz, niederegelassen.
Modestus setzte sich auf die Sella curulis und wandte sich dann an den Terentier."Setz dich doch dort hin, Terentius Primus, dann müssen wir nicht durch den Raum rufen."
sagte Modestus und wies dem Terentier den nun leeren Platz zu seiner Rechten. Natürlich würde er nicht Brüllen müssen, damit der Terentier ihn verstand, aber je näher er war, desto leiser konnte man sprechen. Mit dem langen Tisch zwischen ihnen war dies jedoch kaum möglich.
"Dir fehlen also immer noch 4 Offiziere?"
fragte Modestus, obwohl er sich dieser Tatsache sicher war. Es diente nur zur Hinleitung des Terentiers auf das eigentliche Thema.
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Primus tat wie ihm geheißen wurde und nahm auf dem angebotenem Stuhl platz. Auf die Frage des LAPP entgegnete er,
In Anbetracht der momentanen Situation fehlen mir "mindestens" 4 Offiziere und die nach möglichkeit mit Kampf- und Führungserfahrung in einem Alenverband.
Er war sich durchaus bewußt, daß dies ein frommer Wunsch war, denn Alenoffiziere wuchsen nicht an Bäumen.
Jedoch hob er mit einer beruhigenden Geste die Hand und meinte,
...ein frommer Wunsch,...ich weiß...jedoch ist mir bereits mit der Beförderung eigener Unteroffiziere gedient,...Männer die mit der Einheit und deren Vorgehensweisen verbunden sind. Die Suche nach geeigneten Offizieren sollte man in diesem Fall nicht einem Officium in Roma überlassen. -
"Im Anbetracht der momentanen Situation muss deine Einheit voll einsatzbereit sein. Dafür bist du als Kommandeur verantwortlich. Daher wirst du vier Beförderungsgesuche nach Rom schicken. Dieser Serafim Varelas, den du das letzte Mal vorgeschlagen hast, und drei andere Männer aus den Reihen der Unteroffiziere. Es mag bisher angebracht gewesen sein die Beförderungen aufzuteilen, aber dafür haben wir nicht mehr die Zeit. Und dein Vetter wird sicherlich dafür sorgen, dass die Kanzlei dir keine Probleme bereitet."
sagte Modestus sehr direkt, denn die Wünsche des Terentiers waren illusorisch. Neue Männer kamen selten mit der Erfahrung, die die alten Männer schon hatten. Und wenn einem so viele Offiziere fehlten wie dem Terentier, immerhin waren es fast ein Drittel der Einheit, dann konnte man auch nicht besonders wählerisch sein. Zumal nun einfach die Zeit fehlte. Nur die Götter wussten wie bald schon römische Truppen in Marsch versetzt werden mussten. Außerdem hatte der Terentier nun den Praefectus Praetorio zum Verwandten. Dieser würde schon dafür sorgen, dass die Kanzlei ihn nicht wegen einer vermeintlichen Nachlässigkeit zur Rechenschaft zog.
"Es ist dann auch egal, wenn einer der Decurionen noch etwas grün hinter den Ohren ist, oder von einer anderen Einheit kommt. Die Hauptsache ist die Einsatzbereitschaft deiner Einheit."
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Primus fiel fast vom Stuhl,...was redete der LAPP denn da? Seine Stimme krächzte anfangs vor unterdrücktem Zorn als er dem LAPP entgegnete,
Bei allem Respekt, Legatus,...ich habe den Eindruck wir sprechen aneinander vorbei,...die ALA II NUMIDIA ist einsatzbereit.
Die Sollstärke mag unterschritten sein, jedoch habe ich eine äußerst disziplinierte und motivierte Truppe. Mein Wunsch mag unangebracht sein, aber ich arbeite gerne mit Offizieren zusammen denen ich vetraue,...von denen ich weiß wie sie unter Druck agieren,...außerdem habe ich Varelas nicht zur Beförderung zum Decurio vorgeschlagen sondern Mamercus Brigio und Atius Scarpus,...letzteren wohl mehr auf deinen Wunsch hin.
Er lehnte sich ein wenig in seinem Sessel zurück,fand wieder zu sich. Seine Gedanken gingen kurz zu seinen Männern, und auch Atius tauchte dort auf,...Atius, dem er mehr Zeit gewünscht hatte würde seinen Mangel an Erfahrung mit Eifer und Gehorsam wettmachen. Da tauchte auch Varelas vor ihm auf...Varelas,...er hatte eine seltsame Wandlung vollzogen.
Serafim Varelas habe ich mangels Abschluß der Academia zum Vexillarius befördert, ein damals nachvollziehbarer Entschluß den ich im Nachhinein als vorschnell empfinde,...Varelas war offensichtlich der Falsche für den Standartenträger der ALA II.
Er legte seine Hand auf den Tisch, sein Daumen rieb am Zeigefinger,...eine Geste wenn er glaubte irgendetwas auf der Spur zu sein.
Varelas bringt zwar die notwendigen Voraussetzungen eines Unteroffiziers mit sich. Er ist zäh, kampfstark und dient dem Imperium offensichtlich ohne Vorbehalte, er hat jedoch eine profunde Abneigung gegen Germanen,...welche er auch offen auslebt. Ein Charakterzug welcher in einer Einheit, welche zu fast 80% aus Germanen besteht nicht unbedingt dem Korpsgeist förderlich ist. Ich hatte vor dich zu bitten ihn in deine Garde aufzunehmen,...oder...
Er sah den LAPP direkt an.
...ihn mit dem römischen Bürgerrecht zu versehen um ihn bei der Reiterei der Leg II. einzusetzten...dort sind einige vakante Stellen und die Reiterei der Leg. II stellt traditionell die Schutztruppe für den LAPP.
Er erlaubte sich ein Lächeln...kurz, fast flüchtig.
Ich bin sicher, daß Valeras´militärische und charakterliche Eigenschaften unter deiner Ägide oder der des Claudiers eine vollkommen andere Entwicklung erfahren werden als in der ALA II NUMIDIA, wo er sich offenbar sehr unwohl fühlt.
Seine Daumen rieb nicht mehr...
...letztendlich kann es auch nur in deinem Interesse sein, denn sein Verbleiben garantiert nur den Hass der Germanen...ein nicht unerheblicher und vor allem nachhaltiger Faktor. Ich möchte nicht offenen Auges mitansehen müssen,ihn durch eine Moritat seiner "Anhänger" während eines Patrouillenritts oder bei Kampfhandlungen verlieren. Abgesehen davon erfreut er sich beim Offizierskorps geringer Beliebtheit wegen seines, oft respektlosen Auftretens.
Der Daumen rieb wieder.
...was meinst du dazu,...ein wenig Förderung deinerseits,...die richtigen Beziehungen,...er könnte sich bald mit dem Offizierstitel versehen lassen und wer weiß?...dem Imperium deutlich mehr nutzen als er es in der ALA II tut.
Er wollte Varelas aus der Schusslinie haben,...Ruhe in seinen Reihen. -
"Ich würde die Ala II Numidia nicht auf ein so bedeutendes Manöver schicken, wenn ich nicht glauben würde, dass sie bereit ist. Da zweifle ich eher an der Mobilität der Legio II. Das Mannöver wird jedoch zeigen, wie es um sie steht. Aber dir fehlen vier Offiziere, Terentius. Einem Viertel der dir unterstellten Turmae fehlt ein Decurio. Du magst fähige Unteroffiziere haben die diesen Mangel ausgleichen, aber ohne Offiziere kann es nicht weitergehen. Andere Männer müssten schon längst um ihre Posten bangen. Also such dir Männer aus und schicke Beförderungsgesuche nach Rom."
sagte Modestus sehr direkt, denn 6 fehlende Offizier wären normalerweise ein deutliches Zeichen von Nachlässigkeit. Auch wusste er, dass der Marcier bei seinen Bogenschützen alles andere als zufrieden war und auf eine Beförderung zum Alenpraefect spekulierte. Da er das Ohr des Vescularius Salinator hatte, zweifelte Modestus nicht, dass er Terentius Primus bei diesem anschwärzen würde, um an seinen Posten zu gelangen. Wobei der Vescularier aber den neuen Praefectus Praetorio sicherlich nicht gleich vor den Kopf stoßen würde, indem er seinen Vetter aus dem Amt jagte.
"Examen sind nur für Stabsoffiziere verpflichtend. Für reguläre Offiziere sind sie freiwillig, für Unteroffiziere unnötig. Deine Unteroffiziere sollten sich lieber um die Disziplin der Männer und nicht um Militärtheorie kümmern. Wie ich sehe möchtest du diesen Mann jedoch unbedingt loswerden. Allerdings dienen in meiner Leibwache auch Peregrini und ich kann nicht jedem dahergelaufenen Peregrinus, noch dazu aus den Mannschaften, das Bürgerrecht verleihen. Aber wenn dir das so wichtig ist, dann werden wir schon einen Weg finden. Hat der Mann sich irgendwo besonders hervorgetan? Bei einer Patrouille oder einem Scharmützel?"
führte Modestus aus, denn er hatte schon gehört, dass der Terentier recht komische Ansichten hatte, was Examen anging. Hoffentlich war das damit geklärt. Als es dann darum ging, dass der Terentier offensichtlich Serafim Varelas unter fadenscheinigen Gründen loswerden wollte, musste Modestus schmunzeln, aber er behandelte die Sache wie jedes andere Geschäft auch. Die Bemerkung des Terentiers, dass er letztes Mal Serafim Varelas nicht vorgeschlagen hätte, überging Modestus. Er erinnerte sich nicht mehr daran, wen der Terentier vorgeschlagen hatte, aber die Behauptung hatte seinen Zwecken gedient.
"Und was diese Tradition angeht, der Mann, der sie begründet hat, war ein Narr. Legionen brauchen ihre Reiterei selbst. Für die Aufklärung im Feld. Wenn ich also die gesamte Reiterei für meinen Schutz in Beschlag nehmen würde, dann müsste ich bei jedem noch so kleinen Einsatz für die Legion eine Kavallerieeinheit abstellen. Die Alternative dazu wäre einfach immer einige Wochen auf meine Leibwache zu verzichten. Beides scheint mir wenig vorteilhaft. Nein, es ist besser wenn jede Einheit der Provinz nur ein paar Männer abstellen muss."
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Unbekannte Gefühle erwuchsen in Primus als er vom LAPP belehrt wurde.
Er lehnte sich zurück,...ein wenig nur, um sich zu beruhigen und vor allem um dem LAPP keinerlei Ansatz für eine weitere Belehrung zu liefern.Ich bin nachwievor der Meinung, daß ein Offizier zumindest das Examen Secundum vorweisen sollte, um dem gemeinen Soldaten als Vorbild in militärischen Angelegenheiten zu dienen. Das Tertium und das Quattrum mögen für höhere Weihen vorbehalten sein, da stimme ich dir zu. Mein Wunsch erfahrene Offiziere zu erhalten birgt letztenendes die Gewissheit im Ernstfall durch Umsicht und Disziplin die Verluste bei den Mannschaften so gering wie möglich zu halten.Ich werde deinem Rat folgen und einen entsprechenden Antrag nach Roma senden um die Beförderung aus den Reihen der erfahrenen Unteroffiziere vorzuschlagen.
Seltsamerweise ging das jetzt,...bei einem der letzten Gespräche war es noch ein Ding der Unmöglichkeit und besonderer Akt Brigio Mamercus zum Decurio zu befördern...naja ,...Politiker. Wußten Heute schon nicht mehr was sie Gestern gesagt haben.
Auf Valeras angesprochen entgegnete er,Serafim Varelas ist ein gedienter Soldat, Seine Eigenschaften als Soldat und Immunes in den Magazinen sind tadellos. Sonst hätte ich ihn nicht zum Vexillarius befördert.
Es ist dessen Einstellung und Verhalten gegenüber den germanischen Freiwilligen die zu wünschen übrig läßt. Er läßt es zudem an Respekt den germanischen Decuriones gegenüber fehlen. Ein Verhalten das sich mir erst kürzlich, nach der Beförderung ersichtlich wurde.
Mein Ansinnen liegt in der Brisanz der momentanen politischen Situation.Sollte die zweifellos von Hass geprägte Lage eskalieren und man an Valeras ein Exempel statuieren, würde das die Integrität der gesamten Ala, zumindest aber einer Turma gefährden.
Ernst sah er den LAPP an.
Die betreffende Turma würde dann dezimiert werden,...exemplarisch,...das wäre der Disziplin geschuldet,...jedoch der Moral in diesen Zeiten nicht sehr förderlich und würde zwangsläufig zu Desertationen oder einer Meuterei führen.Abgesehen davon habe ich kein Interesse daran wegen der rassistischen Einstellung eines Vorgesetzten auf die Kampfkraft einer Turma zu verzichten, geschweige denn eine ALA im Aufruhr provozieren. Das dürfte am Limes rasch die Runde machen.
Wie gesagt mein Legat,...die Gesamtlage ist ernst.Die Versetzung des Valeras ist eine zwingend notwendige Angelegenheit.
Was die Garde anging, so würde der LAPP wohl kaum 4 Turmae zu seinem Schutz abrufen. Seinerzeit war es eine Turma die dem LAPP bei seinen Reisen durch die Provinz Schutz bot.
...und was das Abstellen von Männern zu deiner Garde angeht, käme meinem Ansinnen entgegen.Ich denke es dürfte in unser aller Interesse sein, daß sich die Männer auf den Kampf und nicht auf interne Abrechnungen konzentrieren.Ich brauche Ruhe in der ALA und Valeras eine neue Aufgabe in einem geeigneterem Umfeld, wo seine zweifellos ausgeprägten soldatischen Fähigkeiten nicht hinter seiner politischen Gesinnung stehen...ob du ihm die Bürgerrechte verleihst war ein Vorschlag,...denn eines ist Valeras nicht,...dahergelaufen.Primus tippte auf den Tisch,...zweimal.
Ich verliere ihn ungern als Soldat, besonders jetzt...und sein Weg im Exercitus ist noch ein weiter, mit vielen Möglichkeiten...aber nicht in einer ALA II NUMIDIA...nicht in dieser Besatzungsaufteilung,...nicht in der momentanen politischen Lage.
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"Es steht jedem Offizier frei sich fortzubilden wie er möchte. Allerdings wirst du keinen Kandidaten nur wegen mangelnden Examen ablehnen. Auch unter Männern ohne Bücherwissen gibt es taugliche Anführer. Gerade bei den Hilfstruppen. Für die Verleihung des Bürgerrechts gibt es also keinen guten Grund. Nun gut, dann schicke auch ein Beförderungsgesuch für ihn ab. Bis die Antwort aus Rom zurück ist, wird sich ein Platz für einen Decurio finden lassen."
sagte Modestus, dem langsam klar wurde, warum in letzter Zeit diverse Offiziere bei der Ala fehlten. Dabei konnte man bei den Hilfstruppen froh sein, wenn die Leute schon lesen konnten. Außerdem zählten bei einem Decurio wohl andere Qualitäten als bei einem Tribun.
"Und was interne Abrechnungen und Aufruhr angeht, mit solchen Aussagen solltest du vorsichtig sein. Mancher der davon hört, könnte das so interpretieren, dass du deine Einheit nicht im Griff hast und durch einen fähigeren Mann ersetzt werden solltest. Das gleiche gilt auch für sechs fehlende Offizere. Solche Dinge sollte man nicht herumerzählen. Im Anbetracht der momentanen Lage möchte ich einen Mann von deinem Format wirklich nicht verlieren. Und man dezimiert keine Turma. Man dezimiert eine Ala."
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Primus begann den Claudier zu verstehen, jedoch war der Claudier ein Mann des Worte von Senatorischem Rang. Primus war Soldat, ein Mann der Tat und kein glattzüngiger Politiker,... Zeit seines Lebens.
Er sah den Legatus an und entgegnete,
Bei allem Respekt,...ich betrachte es nicht als Unfähigkeit eine Ala einsatz- und kampfbereit zu halten ohne die dazu notwendigen Offiziere zu haben.
Ein Zustand den ich bei meiner Kommandoübernahme weit schlimmer vorgefunden und bisher erfolgreich korrigiert habe. Die Tatsache, daß die Ala trotz ihrer geringen Stärke die Aufgaben einer vollzähligen Ala versieht zeugt im Gegenteil von einem besonderem Korpsgeist, einem Gefüge aus Kampfgefährten. Ich dulde in meinen Reihen keine Vendetta und suche nach Lösungen um Einheit und Männer zu schützen.
Wenn mir in diesen Zeiten von meinem Vorgesetzen Inkompetenz unterstellt wird und offensichtliche Fehleinschätzung bei der Auswahl meiner Offziere, so genieße ich offensichtlich nicht dein Vertrauen.
Daher schlage ich vor entsprechende Schritte beim PU einzuleiten.
Ich bin Soldat Romas und mir meiner Verantwortung hier an der Ostgrenze voll bewußt.
Ernst starrte er den Annaer an.
Ich bin kein Politiker, kein Mann des Wortes, trotz meiner Bildung und meines Ranges bin ich Soldat und Kamerad geblieben,...ich habe diesen Posten nicht bekommen weil ich irgendeinem Protektor in den Arsch gekrochen bin,...solltest du einen geeigneteren Bewerber für mein Kommando haben, so mache tabula rasa,...Drohungen sind nicht notwändig.
Dieses Geschacher ging ihm gewaltig auf die Nerven.
Er wußte, daß er weit gegangen war. Der Annaer war ihm unbekannt, sicherlich mochte er keine Männer mit Rückgrad.
Zumindest ließ sein Innerer Kreis aus Speichelleckern darauf schließen.
Jedoch sei dir eines versichert, die ALA II NUMIDIA wird unter meiner Führung jeden Auftrag der Imperators erfüllen und die Grenze notfalls bis zum letzten Mann halten.
Ob das auch der Fall war wenn man ihn schaßte ...sicher,...nur würde es nicht dasselbe sein. -
"Drohungen, Terentius? Das war ein freundschaftlicher Rat, weil ich deinen Vetter sehr schätze. Dass du kein Politiker bist, ist offensichtlich, aber wie du gerade wieder bewiesen hast, wählst du nicht einmal deine Worte mit bedacht. Es gibt Männer in dieser Provinz, die dich lieber heute als morgen auf dem Heimweg nach Rom sehen. Marcius Crispus, der Klient des Vesculariers, ist einer von ihnen. Er wartet schon länger darauf, dass eine Ala für ihn frei wird. Und solltest du ihm solche Geschichten, wie die vom Duplicarius der die gesamten Hilfstruppen zur Rebellion bringt, erzählen, dann wird er in die Hände klatschen und den Göttern danken, dass du ihm eine solch guten Vorwand lieferst. Ich für meinen Teil habe nicht den Wunsch, dass du deinen Posten verlierst, denn es würde dir nur ein Klient des Vesculariers nachfolgen. Wie mir berichtet wurde, bist du ein guter Soldat im Feld. Und solche Männer brauchen wir bald. Aber du hast wie jeder Mann seine Fehler. Deine Ansprüche für Offiziersanwärter sind überzogen. Solange man nicht ein halbes Dutzend Posten neu besetzen muss, ist es nicht schlecht wählerisch zu sein. Aber derzeit ist das aber nun einmal der Fall. Und dann gibt es so Dinge wie mit der Stadtverwaltung Confluentes. Dinge die nicht angehen können. Aber deshalb bist du Soldat und nicht Politiker. Trotzdem solltest du so Männern wie Marcius Crispus und Vescularius Salinator nicht auch noch zuarbeiten, indem du unbedacht handelst. Gerade jetzt, wo der Princeps krank darnieder liegt und Potitius Vescularius Salinator nach Höherem trachtet."
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Primus sah den LAPP an. Es stimmte, er hatte Fehler. Das wußte er, doch dieses Klientelgeschacher brachte nichts weiter als Verdruß.
Wohin Korruption und Vetternwirtschaft geführt hatten zeigte Confluentes.
Confluentes war auf dem besten Wege ein Räubernest zu werden,...gut,...ich habe eigenmächtig gehandelt, jedoch stellen sich die Dinge anders dar als die Acta uns allen Glauben machen will.
Dieses verfluchte populistische Käseblatt.
Ich führe meine Einheit im Kleinen wie du deine Provinz im Großen. Ich will nur zuverlässige Männer an den Schlüsselpositionen,...ich kann nicht irgendwelche hochnäsigen Möchtegernmilitärs den Befehl über germanische Hilfstruppen überlassen. Diese Arroganz war es die uns schon einmal 3 Legionen in Germanien gekostet hat.
Er beugte sich ein wenug vor,
Die Ala ist ein fragiles Gebilde, Auxilliare die in ihrer Heimar eingesetzt werden sind bekanntermaßen zweifelhaft. Uns ist es gelungen die Ala zu einem Verband zu formen, einer Einheit, die bedingungslos hinter Roma steht,...sogar bereit ist gegen das eigene Volk zu kämpfen. Das kostet uns etwas Legatus,...zumindest Respekt und Anerkennung,...man kann nicht in einem Land leben und die Bewohner mit Füssentreten ohne eine Reaktion zu erwarten.
Er suchte nach Regungen im Gesicht seines Gegegnüber,...des Stellvertreters des geliebten Imperators.
...sollte der PU seine Befugnisse überschreiten wird dies der Praefectus der Praetorianer zu verhindern wissen,...da kannst du ganz beruhigt sein.
Primus hingegen war es nicht,...Appius war sein Cousain, jedoch im Gegensatz zu ihm war er der Macht, immer größerer Macht nicht abgetan.
Appius Streben war stets jenes nach Höherem.
...und Legatus,...ich habe nur einen kurzen Heimweg,...ich bin mit Leib und Seele dieser Provinz verbunden.
Er nickte ernst.
...wenn diese Provinz in Gefahr gerät, werde ich zur Stelle sein um sie abzuwenden,...wie auch immer.Sim-Off: [SIZE=7]Edit: Schreibfehler...[/SIZE]
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"Dann sorge dafür, dass diese Möchtegernmilitärs keinen Vorwand bekommen, die Ala II Numidia zu übernehmen."
wiederhollte Modestus noch einmal sehr direkt und überging dabei die Bemerkungen zur Acta. Das war nichts was hier noch besprochen werden musste, auch wenn er die Acta nicht unkritisch sah.
"Respekt und Anerkennung sollen sie haben. Aber das liegt in deiner Hand, da du tagtächlich mit ihnen zu tun hast. Und was diesen Varelas angeht, so schicken wir ihn dann zu einer Legion. Bis zu seiner Beförderung wird alles eingerichtet sein, sodass du lediglich eine Versetzung beantragen musst. Dann erwarte ich allerdings, dass dann Ruhe herrscht."
sagte Modestus, denn Respekt und Anerkennung kostete nichts. Davon abgesehen war es letztendlich Terentius Primus, der seinen Männern Respekt und Anerkennung erweisen musste, da Modestus die Männer sowieso nie zu Gesicht bekommen würde. Nach einigen Momenten des überlgens kam er auch zu dem Schluss, der Bitte des Terentiers nachzugeben und den Mann zur Legion zu schicken. Wenn er so gar nicht mit Hilfstruppen konnte, dann waren die Legionen wohl besser. Und es war ja auch sein Wunsch...
"Dann hoffen wir auf das Beste und auf eine baldige Ernennung von Maioranus zum Caesar. Vale, Terentius."
sagte Modestus abschließend, da es nun für den Terentier an der Zeit war zu gehen. Was der Terentier im Hinblick auf seinen Vetter und den Praefectus Urbi gesagt hatte, beruhigte ihn nicht, aber er würde sich sowieso nicht nur auf einige Worte verlassen und selbst Vorkehrungen treffen. Die Nachfolge von Valerianus musste gesichert sein. Und zwar so gesichert, dass Vescularius Salinator nicht Augustus wurde.
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Primus erhob sich. Das Gefühl hier keinen besonders guten Staat gemacht zu haben überwog als er salutierte.
Ich werde deinen Rat befolgen mein Legat,...vale.
Er schnappte sich seinen Helm und die Aufzeichnungen und verließ den Besprechungsraum mit gemischten Gefühlen.
Noch nie in seiner Laufbahn hatte jemand derart offen über die Dinge gesprochen wie Annaeus Modestus,...an der Türe warf er einen Blick auf den LAPP und schloß die Türe hinter sich.
Er machte sich eindeutig zuviele Gedanken. Lucius sah ihm grinsend entgegen und meinte,
Nachsitzen?...
Primus grinste halbherzig zurück,
Kann man so sagen,...es war wohl eher eine Art von Abschätzungh...
Lucius zog eine Grimasse.
...er wollte sehen woran er bei mir ist...
...und hat´s was gebracht?
Primus zog die Schultern hoch und entgegnete,
...was mich betrifft muss ich korrigieren,...was ihn betrifft...?!
Lucius nahm die Unterlagen entgegen und verstaute sie in einer Botentasche. Dann legte er Primus die Hand auf die Schulter und meinte,
Er wird schon merken was er an dir hat,...wenn germanien brennt pissen wir das Feuer aus!
Kopfschüttelnd ging Primus an Lucius vorbei und meinte grinsend,
Kaum zu glauben daß du aus einem hohem Haus stammst,...
Aber wo er Recht hatte, da hatte er recht,...zur Not würden sie auch das tun...
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