[Subura] Verirrt ...

  • Sim-Off:

    Jeder der Lust hat, kann hier mit posten, kann Luca ansprechen, anrempeln, versuchen zu überfallen oder sonst was *g*


    Es war ein seltsam schöner Tag für Luca. Nicht nur, dass er frei hatte (wenn auch nicht den ganzen Tag), so hatte man ihm doch gesagt, dass er sich frei bewegen konnte, es war ganz so wie bei seinem Vorbesitzer. Und Luca nutzte dies aus. Wiedermal zum nachdenken, aber auch, weil er die Stadt kennen lernen wollte, schliesslich musste er sie kennen, als neuer Leibwächter seines Herren Quintus Flavius Flaccus. Ein überaus freundlicher Mensch, wie Luca festgestellt hatte. Und sein Los war wirklich nicht mal so schlecht, so dass er erst einmal seinen anfänglichen Fluchtgedanken bei seiner Gefangennahme vor Monaten zwar nicht vergessen, aber bei Seite geschoben hatte.


    Und er trug eine Tunica aus einem sehr feinen Stoff, der sich wirklich gut auf seiner Haut anfühlte. Ab und an hatte er sogar andächtig darüber gestrichen und freute sich darüber einfach. Ja, er sah in seinen eigenen Augen fast schon etwas elegant aus und musste breit grinsen.


    Luca hatte also beschlossen, Rom zu erkunden. Seine Orientierung half ihm dabei ein wenig, doch leider nicht lange. Das letzte Mal hatte er sich nur auf dem Mons Esquilinus aufgehalten, nicht unweit der Casa seines Vorbesitzers. Nun aber war er weiter zum Zentrum vorgedrungen und merkte, dass er sich überhaupt nicht zu recht fand. Überall waren so viele Menschen und Gerüche, Geräusche und unglaublich viele Gebäude und Strassen. Das kannte Luca alles nicht.


    Und so verlief er sich unweigerlich. Er hatte keine Ahnung, wo er hin musste, gerade noch wo er her gekommen war, aber das war gerade mal ein paar Strassen weiter. Und irgendwie war es nun weniger bevölkert hier, wo er war, wo immer das auch war. Etwas orientierungslos blickte sich Luca um. Irgendwie sah hier alles etwas ärmer aus ... ging es nicht zurück nach links? Oder doch rechts? Verflucht. An diesem Brunnen war er doch eben schon vorbei gekommen.


    Und so stand der Hüne in der feinen Tunica erst einmal da und kratze sich am Hinterhopf. Und was ihm auch auffiel, waren so einige Kritzeleien an der Wand.

  • Wie üblich ging Axilla zu Fuß, sehr zum Leidwesen aller anderen Beteiligten. Als Dame von Stand sollte sie sich eigentlich in einer Sänfte dahin tragen lassen, wohin sie wollte. Das würde es auch sehr erleichtern, sie zu beschützen, wie beispielsweise Araros, ihr Ianitor, ihr zum wiederholten Male gesagt hatte. Außerdem würden dann ihre Kleider nicht so schmutzig, und es müsste nicht so oft ein Saum genäht werden, oder ein Stoff dunkler gefärbt werden, da sich am unteren Rand ein nicht mehr auswaschbarer Schmutzfilm gebildet hatte. Und es würde auch ihre Schuhe schonen, so dass sie nicht gleich zwei paar Caligae brauchte. Überhaupt versuchte ihre neue Ornatrix sie davon zu überzeugen, dass eine Dame in diesen Männerschuhen eigentlich nichts zu suchen hatte. Das machte sie vornehmlich im Balneum, wenn sie Axillas Haare gerade bürstete, während eine andere Sklavin sich um ihre Füße kümmerte und alles, was nach Hornhaut aussah, wegraspelte und Axillas Fußnägel fein säuberlich zurückfeilte.
    Aber: Axilla hörte nicht auf sie. Auf keinen von ihnen. Sie musste einfach zu Fuß gehen, wenn sie schon nicht so laufen, rennen, klettern konnte wie sie wollte. Weil es sich nicht schickte. Und sie konnte auch nicht jeden Tag so lange in der Palästra der Thermen verbringen, bis sie all ihre Kraft losgeworden war. Abgesehen davon, dass die auch nicht jeden Tag für Frauen geöffnet waren. Und dass sie dort dennoch nicht all das machen konnte, was sie wollte, denn die älteren Matronen hatten durchaus auch mal ein kritisches Auge auf junge Mädchen, die Stunden damit verbrachten, die Laufbahnen entlang zu fegen. Und so blieb ihr ja nicht viel anderes, als dieses kleine bisschen Freiheit für sich zu erobern, ihre Schuhe und ihre Kleider zu ruinieren und es ihren Bewachern schwerer zu machen, indem sie einfach zu Fuß ging und sich nicht faul und damenhaft in der Sänfte durch die Gegend tragen zu lassen.


    Heute musste sie in die Subura. Axilla hatte diese Gegend gemieden, so gut sie konnte, so lange sie konnte, und auch jetzt näherte sie sich nicht dem tiefsten Klüngel des Straßengewirrs. Sie war nicht lebensmüde. Und noch immer hatte sie zu viele Erinnerungen an Leander und den Überfall in sich, als dass sie es gern tun würde. Aber sie hatte dringend, wirklich dringend mit Kephalos sprechen müssen über die Aufstockung der Betriebsräumlichkeiten, und dieser war nunmal heute nur dort zu finden gewesen.
    Und sie hatte ja Malachi dabei. Der große Gladiator war wie ein steter Schatten bei ihr, hielt jeden, der ihr unheimlich war, auf Abstand, machte sie zu einem schwer überfallbaren Ziel. Zwar nicht unmöglich, doch warum sollte sich ein Dieb mit einem Mann anlegen, der seine Kraft ruhig zur Schau trug, wenn es hier so viele Existenzen gab, die niemanden hatten, der sie beschützte? Und so redete Axilla sich ein, sie wäre sicher, während sie die Straßen entlanglief und versuchte, sich zu orientieren.
    In der Nähe eines Schreins für Merkur sollte sie nach rechts abbiegen, hatte man ihr gesagt. Wenn sie beim Augustusforum wäre, wäre sie zu weit. Nun war nur das Problem, dass Axilla weit und breit nichts aussah, was auch nur annähernd wie ein Schrein für Merkur aussah. Nirgends auch nur eine einfache Herme oder irgendwas. Und sie war schon beinahe beim Augustusforum!
    Hilfesuchend sah sie zu Malachi, der aber auch keine Antwort wusste und nur kurz die Schultern zuckte. Er war zwar schon weit länger als sie in Rom, hatte aber auch nicht so viel davon gesehen. Und in der Subura brannte es so oft, dass andauernd neue Häuser entstanden, die die alten ersetzten, neue Straßen und neue Orientierungspunkte, so dass es auch nicht viel genützt hätte, wenn er sich hier ein wenig ausgekannt hatte.


    Axilla sah sich um, ob sie jemanden fand, der ihr helfen würde. Problem war nur, dass sie den meisten Menschen hier nicht traute. Bettler saßen auf der Straße und hielten ihre schalen jedem vorbeikommenden entgegen. Frauen boten noch blutiges Fleisch an ihren kleinen Ständen feil, und Axilla wollte nicht wissen, von welchem Tier sie stammen mochten. Vermutlich waren auch Hunde und Katzen auf diesen Tischen zu finden. Und dazwischen spielten magere Kinder fangen. Natürlich gab es auch hier unten bessere Straßen und schlechtere Straßen, aber was für eine diese hier war, darüber war sich Axilla noch nicht ganz sicher.
    Am Rand der Straße stand ein Sklave in besserer Kleidung, gut erkennbar an seiner Bulla. Axilla hatte jetzt keine Ahnung, wem er gehören mochte, aber dass er keinem der Gestalten hier gehörte, das war wohl klar. Und damit war er jemand, dem man prinzipiell vertrauen konnte, dass er einen nicht in eine dunkle Gasse schickte, um dort abgestochen zu werden.
    “Salve. Hast du hier zufällig irgendwo einen Schrein für Merkur gesehen? Ich suche das Wohnhaus des Kephalos und muss ihm dringend sagen, dass er in ehrbarere Viertel umziehen soll. Und man sagte mir, es sei gleich hinter diesem Schrein, nur find ich ihn nicht.“ Axilla plapperte einfach drauf los. Schlimmer als jetzt konnte es ja auch nicht mehr werden.

  • Luca schaute sich immer noch leicht fragend um. Er hätte natürlich jeden besten auf der Strasse fragen können, aber auch wenn er fast etwas Mitleid mit den Menschen hier hatte, den einfachen Bewohnern, den Bettlern und anderen, so glaubte er, dass auch er nicht sofort eine wirklich ehrliche Seele finden würde. Was für ein Vorurteil, wie er sich dann selber rügte. Gerade er, der doch die einfachen, wenn auch eher ländlichen Verhältnisse gewöhnt war. Aber in Rom war alles anders. Hier klaffte eine so große Kluft zwischen Armen und Reichen, dass es ihm fast schwindelte. Und wozu gehörte er? Er war ein Sklave, lebte aber wohl schon besser als so manche Menschen hier, wenn er sich teilweise das Elend anschaute.


    Luca, der nicht dumm war, überforderte dieses Bild aber irgendwie. Er musste noch so viel lernen. So viele krasse Gegensätze gab es hier in der Stadt. Und wie er selber inzwischen erfahren hatte, war auch die Familie der Falvier eine sehr angesehene, so wie die vorherige. Also hatte er wohl wirklich ein gutes Los gezogen. Außerdem erinnerte er sich an die Worte seines Herren, die dieser mit Respekt gesprochen hatte: Luca hatte wirklich wohl ein gutes Los gezogen. Hätte ihn niemand mehr beim zweiten Mal gekauft, er hätte ja auch auf einer der Galeeren sein Dasein fristen können.


    Das Leben war schon seltsam, aber auch interessant und weniger berechenbar als in seinem alten Leben. Luca kannte das einfache Leben und dennoch war er vom Verstand her alles andere als dumm. Auch dies war einfach ein Vorurteil. Denn Luca hatte gelernt in seinem Leben und war auf so manche Menschen getroffen, die seinen Horizont auch schon in jungen Jahren erweiterten. Und darüber war er sehr stolt. Er mochte für die meisten nur ein Bauer sein, aber er war weit mehr als das. Aber dazu dann ein ander Mal.


    Nun stand er hier wie abgestellt und vergessen und wusste nicht, wo es lang ging. Seine gute Orientierung machte ihm einen Strich durch die Rechung, denn hier konnte er sich nicht an Hügeln, oder Bäumen oder sonstigen Landmarken orientieren. Er war etwas aufgeschmissen.
    Allerdings hatte er keine Angst. Irgend wie hatte jede Stadt ihre Grenzen und er würde es schon schaffen, wieder zur Villa Flavia zu kommen. Doch dann passierte etwas anderes.


    Er wurde angesprochen. Kurz vorher war ihm die Frau mit ihrem Leibwächter, der ähnlich imposant gebaut war wie Luca, schon aufgefallen. Und ja, von der Kleidung passte die Frau hier überhaupt nicht in die Gegend. Und was tat diese Frau von höheren Rang? Sie fragte ihn, Luca, nach dem Weg. Wäre Luca nicht so höflich, er hätte gerne laut losgelacht unterliess es dann aber. Stattdessen wandte er seine Aufmerksamkeit auf die Frau und lauschte ihren Worten. Leider musste er sie enttäuschen. Schein des Merkur? War das nicht der mit den Flügeln am Helm? Oder war das Hermes. Ach verdammt. Oder nein, die Entsprechung. Doch sogleich, auch wegen ihres Leibwächters, sah Luca, dass es sich um eine Frau von höherem Rang handelte. Aber selbst wenn es eine Sklavin war, hätte er gerne geholfen. Und dann glaubte er sich sogar an so einen Schrein zu erinnern. Aber wo hatte er diesen gesehen? War es links die Strasse runter oder da die Strasse hinaus. Und dann stellte er sich im inneren die Frage, wie er eine solche Dame ansprechen musste. Domina? Aber sie war doch nicht seine Herrin. Also Herrin?
    Dringend musste Luca von Flaccus oder sonst wem einfordern, wie es sich schickte, als Sklave aufzutreten. Auch wenn Luca sicherlich nicht gerne unfreiwillig ein Sklave war. Abe es nutzte ja auch nichts, gegen etwas anzugehen, was man nicht kannte.


    Und so lächelte Luca erst einmal. Und erwiderte den Gruss mit: »Salve!« Ohne eine Titulierung. »Es tun mir sehr leid, aber ich selber haben mich hier ... wie sagen man auf Latein? Verkehrt ... oder ich sein in Irre geleitet. Ich nicht wirklich wissen, wo ich bin..« Kurz schaute er den Leibwächter in die Augen, aber Lucas Blick versuchte beruhigend zu sein, wusste er den Mann noch nicht einzuschätzen. Und nicht, dass dieser ihn gleich ansprang, nur weil Luca vielleicht nicht angemessen reagierte. Aber Luca war auch ein Hüne und erfahren im Kampf. Und Angst hatte nicht, was nicht heissen sollte, dass Luca stets immer furchtlos war. Im Gegenteil, er hatte gelernt, dass Furcht ein guter Lehrmeister sein konnte. Aber hier verspürte er diese Emotion nicht.


    Doch dann fügte er hinzu: »Aber ich haben Statur von Mann gesehen mit Flügeln an Helm.« Luca schaute sich um. Und fragte sich, wo das nur noch gewesen war. Und dann, dank seiner Orientierung, fiel es ihm ein. »Es waren in der Strasse und dann rechts, ich sein mir sicher, da ich noch so dachte, Mann von Schrein sehen aus wie ... Hermes ...« Damit outete sich Luca, dass er sich eher mit den Griechen auskannte.
    »Wenn Ihr und Eurer Begleiter es wünschen, ich bringen Euch hin ... .« Luca sprach sehr aufrichtig. Und überlegte nicht lange, denn er war in seiner Art sehr direkt und eben alles andere als unterwürfig. »Es würde mich freuen, wenn Ihr mir sagen könntet, wie ich zurück komme in Richtung ... Quirinal? Aber vorher ich Euch gerne helfen. « Lucas Worte waren ehrlich und ohne Hintergedanken und dann blickte er die Frau offen an.


    Und wie er heimlich bemerkte, war sie wunderschön. Fast ähnelte sie seiner einstigen geliebten Frau. Diese Augen strahlten viel Intelligenz aus, aber auch irgendwie Trauer ... für einen Moment war Luca wie gebannt. Diese Augen, die strahlen etwas aus, was ich kenne. Diese Traurigkeit oder Melancholie in diesem Blick faszinierte Luca für den Moment.


    Luca war für einen Moment einfach Gedanken verloren und blickte die Frau an, einfach weil es ihn an seine ehemalige Frau erinnerte ...

  • Appius schritt durch die engen Gassen der Subura und machte sich so seine Gedanken. Wo sollte er heute nächtigen?! Wie kommt er möglichst legal zu Geld?! Der Beutel auf seinem Rücken drückt ihn schwer, hatte er doch sein ganzes Hab und Gut dort drinnen. In Gedanken verloren bog er um die nächste Ecke und ist fast in zwei Personen hineingelaufen die sich dort anscheinend unterhalten. Vor Schreck lässt er seinen Beutel fallen. Nahrungsmittel, Kleidung und ein Dolch fallen heraus. Er kniet sich hin und räumt alles ein. Bei Iupiter! Könnt ihr nicht aufpassen und euch woanders in den Weg stellen?! knurrte er in seinem lateinischen Akzent der den Faliskern eigen ist. Grummelnd lässt er den Dolch unter seiner schmutzigen Tunika verschwinden.

    :bildhauer:Nolle in causa est, non posse praetenditur (Nicht Wollen ist der Grund, nicht Können der Vorwand):bildhauer:

    2 Mal editiert, zuletzt von Appius Metellus ()

  • Ein Lächeln war das erste, was sie erhielt, ehe sie eine Antwort bekam. Und selbige offenbarten auch den Grund für das Amusement, denn Axilla hatte nicht nur die einzig halbwegs vertrauenswürdig aussehende Person im Umkreis von 5 Straßen gefunden, sondern auch die einzige, die sich hier genauso wenig auskannte wie sie. Nunja... vielleicht nicht die allereinzige, Axilla weigerte sich, daran zu glauben, dass sie als einziges irgendwohin ging, ohne genau zu wissen, wo das war. Dann nämlich hätten unweigerlich all jene Kopfschüttler recht, die sie in die Sänfte zwingen wollten und nicht wollten, dass sie zu Fuß ging, erst recht nicht in solche Gegenden. Und da diese einfach Unrecht haben mussten, folgte anhand der reversen Beweisführung, dass es noch mehr Leute hier geben musste außer ihnen beiden, die hier in die Subura gekommen waren, ohne zu wissen, wo sie lang mussten.
    Änderte aber alles nichts an der Tatsache, dass der Sklave vor ihr sich auch nicht auszukennen schien. Axilla versuchte die Bulla zu lesen, als sie so vor ihm stand, aber es klappte nicht so ganz. Von dem ganzen Gewirr der Leute war sie abgelenkt und andauernd drehte sie den Kopf doch leicht nach einer verdächtigen Bewegung, sah hinüber zu einem vorbeieilenden Mann, einer vorbeihuschenden Frau, und über all das Gewirr hinweg versuchte sie dem Sklaven mit seinem unbeholfenen Latein auch zu folgen.
    “Oh, du meinst verlaufen, half sie freundlich nach, als dem Mann ein Wort fehlte. Ja, verlaufen hatte sie sich auch irgendwie. Sie konnte sich so ganz und gar nicht vorstellen, dass sie hier richtig sein sollte.
    Doch dann kam doch eine Bestätigung, dass sie so verkehrt nicht sein konnte. Es gab eigentlich nur einen Gott mit geflügeltem Helm – zumindest soweit Axilla das wusste. Kamen immer wieder ein paar Kulte doch hinzu und fremdländische Gottheiten – und das war Mercur. Oder eben Hermes, wie der Sklave ihn nannte. Axilla war lang genug in Ägypten gewesen, um sich absolut gar nichts bei den griechischen Namen der Götter mehr zu denken, die waren ihr so vertraut wie die in ihrer eigenen Sprache, selbst wenn sie die Interpretatio Romana nicht von Kindesbeinen an einigermaßen beigebracht bekommen hätte. Sofern sie nicht lieber ihren Lehrern ausgebüchst war, hieß das.
    Axilla strahlte also ihr Gegenüber an und nickte beinahe übereifrig mit dem Kopf beim Namen Hermes, bekam vor lauter Überschwang den Rest nur mehr rudimentär mit und erklärte sich daher auch großzügig mit allem einverstanden. “Ja, natürlich, ich kann dich da hinbringen, wenn ich bei Kephalos war, ist kein Problem.“ Dass wohl auch die Richtung gereicht hätte, war untergegangen. “Dann zeigst du am besten die Richtung, und Malachi und ich folgen dir. Wenn es wirklich nicht so weit ist, sollte es ja schnell gehen. Ich bin übrigens Iunia Ax...aaaah“


    Ein Mann rempelte sie an. Nun, nicht direkt, er war im Begriff, das zu tun, als sich auch schon Malachi zwischen sie und ihn schob und seine Herrin so ein wenig beiseite drückte, so dass sie kurzerhand gegen Luca gestoßen wurde und sich kurz und mit erschrockenen Augen an ihm festhielt. Bedrohlich wie ein Schatten ragte ihr Custos Corporis über dem Mann auf und beobachtete jeder seiner Bewegungen. Axilla, die erschreckt hinschaute, um zu verstehen, was geschehen war – und überdies vergaß, Luca wieder loszulassen und auf respektvollen und angemessenen Abstand zu gehen – sah den feinen Hauch von Anspannung auf den Muskeln unter der Haut. Erst danach, als der Mann sich nach dem Dolch bückte, verstand sie, was geschehen sein musste.
    Ein Dolch! Gut, jeder Zweite in Rom missachtete das Verbot, innerhalb des Pomeriums keine Waffen tragen zu dürfen, Axilla selbst hatte ja ebenfalls das Schwert ihres Vater in ihrem Cubiculum, was streng gesehen eine Waffe wäre. Und hier in der Subura galt das besonders. Dennoch wurde sie beim Anblick der Klinge mit einem Mal kreideweiß, als ungewollt Bilder in ihr aufkamen. Eine Situation, dieser nicht unähnlich, Menschen um sie herum, das Aufblitzen eines Messers, die Enge, der Gestank, der Schrei, der ihre Kehle verließ, ohne dass es sich wie ihre Stimme anhörte. Und Leanders Augen, so starr und so bar des Lichts, das sonst darin leuchtete. Einen Moment lang war Axilla sich nicht sicher, ob sie sich auf den Beinen halten konnte, und ihr war unendlich schlecht, so dass sie kurz nach Atem rang, bemüht, ihre Fassung zu bewahren und sich die Angst, die sie sonst nicht kannte und die mit so krallenbewehrten Händen in ihr Herz bohrte, nicht zuzulassen.
    Malachi hingegen war weniger überrascht und auch nicht annähernd ängstlich. Der Gladiator war ausgebildet und wusste um seine Kenntnisse. Und so hatte er nur ein Wort für den vermeintlichen Angreifer übrig. “Verschwinde.“


    Sim-Off:

    Entschuldige bitte die Reaktion, aber das ist die Subura und du bewaffnet und nicht unbedingt „nicht feindselig“ und vertrauenserweckend, da wär jede andere Reaktion unlogisch.

  • Lucas erste Lächeln war gar nicht als Amusement, sondern eher höflich und freundlich gemeint. Aber wie auch immer es ankam, die Frau schien in ihm jemanden zu sehen, dem man erst einmal vertrauen konnte, zumindest in dieser herunter gekommenen Gegend und natürlich freute das den Sklaven, der noch nicht viel Erfahrungen hier in Rom mit den so genannten "Freien" gemacht hatte. Er hatte viel gehört, wie einige Sklaven behandelten. Aber trotz Hörensagen schreckte ihn das nicht ab, auf seine doch recht natürliche Art freundlich zu sein, ohne dabei unterwürfig zu wirken. Es hatte sicherlich auch seltsam angemutet, wenn ein Mann wie Luca, ein Hüne mit breitem Kreuz so getan hätte, als würde er im Staube kriechen. Nein, Luca hatte sich seine Würde noch behalten und auch seinen Stolz. Doch da er nicht dumm war, wusste er genauso gut, dass er mit übertriebenen Stolz nicht weiter kommen würde. Egal, wer die Frau war. Ob Peregrini, Plebejer oder Patrizier ... Luca kannte sich damit eh noch nicht wirklich aus. Er wusste nur etwas Bescheid: Das die Patrizier der höchste Stand war und irgendwie hatte das mit dem Geburtsadel zusammen. Die Plebejer waren dann irgendwie das Volk und die Peregrini wohl eher freie Zuwanderer. Irgendwie musste Luca noch viel lernen. Er wusste nur, dass die Familie, wie auch seine Vorbesitzer, Patrizier waren. Also recht weit oben in der Hierarchie. Wozu nun diese Frau gehörte, wusste Luca nicht und es spielte für ihn auch keine Rolle. Menschen waren Menschen. Leider war er ziemlich weit unten in der Hierarchie, aber er konnte ja auch ziemlich froh sein, nicht als Galeerensklave geendet zu sein oder in irgendwelchen Minen. Auch war er heil froh, dass er kein Gladiator geworden war, auch wenn er wusste, dass sie besten ein sehr gutes Leben führten.


    Nun aber war er fast ein wenig versonnen, als er in das engelsgleiche Gesicht der jüngeren Frau schaute. Ihre dunklen Haare und grünen Augen erinnerten Luca sehr an seine verstorbene Frau, sogar ein wenig dieser manchmal leicht nachdenkliche oder traurige Blick. Doch schliesslich wurde er von ihr aus seinen Gedanken gerissen, denn die Frau half ihm in seinem schlechten Latein und meinte, dass er sich wohl verlaufen hätte. Luca nickte und lächelte wieder. Dabei senkte er leicht seinen Kopf, was aber nicht unterwürfig anmutete, sondern es war eine unbewusste Angewohnheit von ihm, sich immer etwas kleiner zu machen, denn Luca mass an die 1.92 Meter und überragte damit sehr viele Menschen. Er wollte nicht bedrohlich wirken. Dabei war die Frau selber nicht die kleinste, aber sie war irgendwie sehr zierlich und wirkte daher zerbrechlich, fast schon sehr dünn. Da sie aber modisch gekleidet war und einen Leibwächter bei sich hatte, ging Luca davon aus, dass sein Gegenüber von sehr guten Hause war.


    Und so hatte sie Luca wieder eine Kleinigkeit beigebracht. Ja, er hatte sich verlaufen. Dennoch schien die Frau von Stand - welchem auch immer - freundlich und strahle sogar. Sie winkte also nicht einfach nur abfällig ab und liess Luca stehen, nein, sie sprach mit ihm. Das freute den Sklaven. Sie nickte sogar übereifrig, schien dennoch etwas nervös, wohl weniger wegen ihm, hatte sie doch ihrem stattlichen Leibwächter dabei. Aber immer wieder schaute sie sich um.
    Dann aber meinte sie, dass es kein Problem sei, auch Luca zu helfen und bat darum, dass er ihr nun den Weg zu der Statur des Mercur zeigen sollte.


    Schliesslich stellte sie sich vor, oder war im Begriff, dies zu tun, aber sie kam nicht weit. Denn auf einmal kam wie aus dem Nichts ein junger Kerl, nicht viel älter oder jünger als die junge Frau, um die Ecke, an der sie standen und rempelte die junge Frau an, als hätte er sie einfach nicht gesehen. Doch dank des schnellen Eingreifens ihres Leibwächters, der sich sofort dazwischen schob, wurde das Schlimmste verhindert. Allerdings passierte nun, dass der Leibwächter, um die Frau zu schützen, diese von dem jungen Kerl einfach beiseite drückte und sie daher nun gegen Luca stiess. Mit erschrockenen Augen hielt sie sich nun an Lucas Oberarmen fest und Luca war nun selber überrascht, erst wegen des jungen Mannes, der unverhofft in sie reingelaufen war, doch dann, weil ihm die Frau auf einmal so nahe war und sich an ihm festhielt, um nicht zu stürzen. Instinktiv griff Luca sie an die Ellenbogen, aber nur um sie zusätzlich zu stützen, damit sie nicht auch noch mit viel Pech in den Dreck der Strassen hier fiel. Und ja, sie war ihm nun unverhofft unglaublich nah, so, dass er glaubte, ihren Geruch oder eines Parfüms oder was auch immer glaubte riechen zu können.
    Luca war seine Hilfe gar nicht unangenehm im ersten Moment. Auch wenn er ein Sklave war und überhaupt keine Ahnung hatte, wie man sie in solch einer Situation verhielt. Aber er konnte doch schlecht einfach einen Schritt weg von ihr machen, nur um ihr nicht zu nahe zukommen. Und so hielt er sie förmlich für einen Moment in seinen Armen, auch wenn er sie nur an den Ellenbogen hielt und sie stützte.


    Ihr Leibwächter hingegen war nun zwischen ihnen und dem Mann, der sie angerempelt hatte. Dabei hatte er seinen Beutel fallen lassen, ob aus Schreck oder sogar extra, konnte Luca nicht mehr beurteilen. Der Mann hockte sich dann zu Boden, um seinen Kram wieder einzusammeln. Darunter allerdings war auch ein Dolch, welchen er schnell unter seiner Tunika verschwinden liess. Ein Dolch?
    Bei Luca ratterte es in seinem Hirn. War es nicht verboten, Waffen zu tragen? Luca wusste sicherlich vieles nicht, aber dies hatte man ihm schnell beigebracht, selbst als Leibwächter von Flaccus.


    Die Frau, die wohl mit Vornamen Iunia hiess, war ihm immer noch nah und Luca war weniger verschreckt, als insgeheim froh darüber. Hoffentlich würde sie ihm aber nicht gleich eine Ohrfeige geben, weil er sie nicht gleich losliess. Er hielt sie ja nicht fest, er wollte sie nur stützen.


    Der Mann allerdings, vor dem sich nun ihr Leibwächter aufgebaut hatte, zeterte in einem ihm fremden lateinischen Akzent, dass sie alle doch hätten besser aufpassen hätten sollen. Für Luca klang der Mann sehr frustriert. So behandelte man doch keine Dame! Hatte er denn selber keine Augen im Kopf? Oder war das alles geplant von ihm? War das so einer der Tricks von Taschendieben, die einen anrempelte und so taten, als wäre ja sonst nicht geschehen? Luca kannte sich damit leider aber auch kaum aus. Würde ein Taschendieb mit dieser Masche, so unfreundlich zu sein, durchkommen oder eher auffallen?
    Gerade wollte auch Luca etwas zu dem Mann sagen, als er das Gefühl hatte, dass er die Frau weiterhin stützen würde müssen, denn er sah, wie sie für einen Moment kreidebleich wurde, auch wenn sie sonst eigentlich sehr standhaft wirkte. Dies aber war ein Grund mehr, ihr weiterhin seine Hilfe anzubieten und so liess auch er nicht von ihr ab. Außerdem roch ihr Haar so gut ... aber schnell riss sich Luca aus diesem Gedanken.
    Der Leibwächter gab dann klar und deutlich zu verstehen, dass der Mann verschwinden solle. Was sollte Luca dann auch noch dazu fügen, wo er sich eh nicht auskannte?! Aber dennoch. Vielleicht handelte es sich ja wirklich um einen gerissenen Taschendieb?
    Also schnauzte er nun auch etwas unverhohlen los, wollte den Mann zwar auch nicht weiter aufhalten, ihn eher loswerden, da er so rüpelhaft schien, rief dann aber: »Können DU nicht aufpassen und deinen Augen folgen? Und so man nicht umgehen mit Frau!!!« Lucas Augen verengten sich gefährlich. Doch schnell fragte er etwas leise an Iunia: »Fehlen Euch etwas? Ich meinen an Sachen?« Luca war einfach vorsichtig. Er hatte das in seinem Partisanenkampf einfach gelernt. Das ihr seelisch gerade nicht gerade wohl war, hatte er ja bemerkt. Aber nicht, dass sie dann doch einem Taschendieb zum Opfer gefallen war.
    Es war eben eine seltsame Situation. Vielleicht tat Luca dem Mann ja auch Unrecht mit seinen Bedenken, aber der Mann trug immer hin einen Dolch bei sich.


    Da wurde Luca auf einmal bewusst, wie schnell es auch gehen könnte, wenn er für Flaccus als Leibwächter unterwegs war. Er hätte wohl so gehandelt wie der Leibwächter dieser Frau: EInfach dazwischen gehen, auch wenn man einen Dolch in den Leib gerammt bekommen würde ...


    Sim-Off:

    Ich gebe Iunia Recht *zwinker* Aber es geht nicht darum, dass wir dich loswerden wollen *lach* Im Gegenteil: Unverhofft ist spannend. *g*

  • Appius stand wieder auf. Er klopft sich den Staub aus der Tunika als sich vor ihm dieser Berg von einem Menschen aufbaute. Völlig verduzt starrte er den Kerl an, der ihn anschrie, er solle verschwinden! Seine rechte Hand umfasste den knöchernden Griff des Dolches fester. Kaum hier und schon Ärger dachte er sich. Erst dann fiel ihm auf das es drei Personen und nicht nur zwei waren. Sie kamen ihm hier fremd vor. Gar nicht zu der Umgebung passend. Die junge Dame hinter dem Kerl, angelehnt an einen anderen Hünen. Beide in feines Tuch gekleidet. Die junge Frau stüzte sich an ihm ab, kreidebleich im Gesicht und sah zu Tode erschrocken aus. Der andere begann nun auch auf ihn einzureden. Appius verstand den Dialekt des Mannes schwer. Aber soweit er es verstanden hatte wollte er ihn wohl maßregeln. Das hatte er sich selten von Jemandem gefallen lassen müssen.


    Das kalte Metall der Klinge ruhte auf seinem Brustkorb, die Muskeln waren angespannt. Mit der linken Hand hielt er seinen wiederbefüllten Beutel fest. Er starrte nun den Mann direkt vor sich an. Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Angriff - Flucht - seine Instinkte, durch jahrelanges Training auf den Strassen Capenas geschärft, schrien danach. Aber hier war er nicht mehr in seiner alten Heimatstadt - dies war Rom. Dies war seine neue Heimat.....zumindest sollte sie das werden. Er entspannte sich, zog die rechte Hand aus der Tunika, stellte den Beutel ab und hob die Hände mit den Handflächen nach vorne. Entschuldigt mein Ungestüm. Ich will niemanden etwas Böses. Nunja solange man mich in Frieden lässt zumindest nicht. Er setzte ein Lächeln auf. Die Worte waren an alle drei gerichtet, die Augen hatte Appius aber an dem Mann vor ihm geheftet. Ich nehme mal an, dass das eure Herrin hinter euch ist?! und an die Dame gerichtet Werte Dame, darf ich euch etwas zu trinken anbieten. Ihr scheint in diesem Moment einen guten Schluck vertragen zu können, damit Eure Gesichtsfarbe wieder normal wird! Langsam hob er den Beutel auf, zog den Weinschlauch heraus und gab ihm den Mann vor sich. Seid so gut und verschüttet nichts. Dies ist guter alter gewässerter Falerner aus meinem Mutterhaus. Für manche vielleicht etwas süss aber sehr bekömmlich. Seine braunen Augen blitzen auf. Ein Plan gedieh in seinem Kopf. Er benötigt Geld, Unterkunft, jemand der sich hier auskennt. Dieser Tag kann vielleicht doch noch erfolgreich werden. Der lange Weg, 2 Tage unterwegs. Kein Geld in der Tasche. Wie konnte er sich am besten einschmeicheln?! Auf der anderen Seite - was haben ihm die Menschen hier getan? Er kannte die drei ja gar nicht. Früher wären ihm keinerlei Zweifel gekommen - aber nun......Verdienen sie so etwas? Vielleicht war dies ja auch der falsche Weg und er sollte es mit Ehrlichkeit versuchen. Die Gedanken rasen durch seinen Kopf. Appius war durcheinander und nahm die Hände wieder runter.


    Was mag Fortuna noch für ihn bereitet haben? Gerade hier, zwischen den Insulae der Subura. Vielleicht können diese Leute ihm weiterhelfen. Aber das durfte sich schwierig gestalten, eventuell gar unmöglich nach diesem Anfang.


    Sim-Off:

    Kein Problem. Das sind ja natürliche Reaktionen ;)

    :bildhauer:Nolle in causa est, non posse praetenditur (Nicht Wollen ist der Grund, nicht Können der Vorwand):bildhauer:

    4 Mal editiert, zuletzt von Appius Metellus ()

  • Eigentlich sprach Malachi wie stets ruhig und bestimmt. Ab einer gewissen Körpergröße und Muskelmasse war es schlicht nicht mehr nötig, die eigenen Worte noch durch Lautstärke zu intensivieren. So oder so schien es aber die gewünschte Wirkung erzielt zu haben, denn der Mann steckte die Waffe weg und gab sich friedlicher, zumindest im rudimentären Sinn des Wortes. Dennoch war das kein Grund für Malachi, so zu tun, als wäre nichts geschehen. Er blieb, wo er war, und ließ den Mann vor sich nicht aus den Augen. Auch den Wein rührte er nicht an. Als Gladiator trank er ohnehin keinen. Das letzte Mal, dass er Wein getrunken hatte, das war noch in Judäa gewesen im Haus seines Vaters zur Geburt seines Sohnes. Das musste schon zwölf oder noch mehr Jahre her sein.
    Nein, er blieb einfach nur zwischen dem Mann und seiner Herrin stehen, schirmte sie so mit seinem Körper, und wartete auf ihre Reaktion.


    Axilla allerdings war beiweitem nicht so ruhig. Es dauerte einen ganzen Augenblick, bis sie merkte, dass der unbekannte Sklave sie hielt und stützte, und sie sich an ihm festhielt und zitterte. Und noch einen Moment länger dauerte es, bis sie merkte, dass er sie etwas gefragt hatte. Und NOCH einen Moment länger, bis sie ihn loslassen konnte und wieder Teile ihrer Dignitas soweit zusammensammeln konnte, wieder allein dazustehen – wenngleich immernoch in auffälliger Nähe zu ihm. “Nein, ich bin in Ordnung“, flüsterte sie kraftlos, ehe sie sich räusperte und noch einmal wiederholte: “Mir fehlt nichts.“ Aber so wirklich glauben konnte sie sich nicht einmal selber.
    Der Zusatz mit den Sachen war in Axillas Hirn irgendwie untergegangen. Überhaupt hätte sie es wohl nur verneinen können, denn außer das, was sie anhatte, hatte sie nichts dabei. Geld nahm sie ohnehin so gut wie nie mit, und so leichtsinnig sie auch war, so todessehnsüchtig war sie nicht, als dass sie teuren Schmuck anziehen würde, wenn sie in die subura ging. Sie hatte nur ganz einfache Haarnadeln, die ihre Frisur hielten, und bronzene Fibeln, die ihr Kleid hielten. Kein Silber, kein Gold.


    Sie merkte, dass der Mann sie anredete, auch wenn seine Art zu sprechen irgendwie seltsam war. Axilla wusste nicht genau, was es war, aber es war auch nicht so interessant, als dass sie sich darüber näher Gedanken machen wollte. Diese kreisten gerade vehement um Ereignisse, die sie schon längst verarbeitet glaubte, schon lange vorbei und zwar nicht vergessen, so doch überlebt. Aber jetzt und hier war es wieder so frisch wie vor über einem Jahr, und ihr Herz schien zu bluten bei der Erinnerung daran.
    Irgendwie realisierte sie, dass er ihr etwas zu Trinken anbot, und Axilla schüttelte nur heftig den Kopf. Alles in ihr schrie danach, hier jetzt einfach wegzugehen, Kephalos zu vergessen, ihr Versprechen an den Sklaven neben ihr, alles. Einfach Malachi zu sagen, dass sie nach Hause wollte, und sich dort ins Dunkel zu verkriechen und zu versuchen, die Geister der Vergangenheit wieder loszuwerden. Aber sie konnte nicht. Ein Soldat weicht nicht zurück. Wie oft hatte ihr Vater ihr das gesagt? Hatte es ihr vorgelebt, hatte selbst seinen Tod so gefunden. Sie konnte nicht weglaufen, sie durfte nicht.
    Und so blieb sie stehen, allerdings ohne etwas zu sagen, und ohne dem Wein irgendeine Beachtung zu schenken. Nimm dich zusammen. Ein Soldat steht nicht verschreckt herum und zittert. Los! Und auch, wenn Axilla wohl nie Soldat werden würde, mühte sie sich redlich um innere Ruhe.
    “Mir geht es gut. Ich brauche nichts. Ich möchte einfach nur meinen Weg fortsetzen.“ Es klang nur halb gefasst, aber zu mehr war sie trotz aller Bemühungen gerade nicht in der Lage. Sie war schon stolz auf sich, dass sie hier stand, ohne Hilfe, und auch nicht mehr zitterte, obwohl alles in ihr danach verlangte, wegzulaufen, und weiter und weiter zu rennen, bis ihre Muskeln brannten und der Schmerz in ihrem Körper den in ihrem Herzen übertönen würde.

  • Appius war sichtlich verwirrt obder jungen Frau, die anscheinend völlig aus der Bahn geraten war. Er konnte sich nicht erklären was er getan haben sollte um dies auszulösen.Wahrscheinlich war sie eine von diesen schreckhaften Patrizierinnen die immer gleich in Panik ausbrechen sobald ihnen der einfachen Pöbel zu nahe kommt, dachte er sich. Aber wenn sie ihren Weg fortsetzen wollte, lag es nicht in seiner Absicht sie und ihre Begleiter aufzuhalten. Wahrscheinlich wäre jeglicher Versuch sowieso zum Scheitern verurteilt. Trotz seiner flinken Reflexe und dem gut ausgebildeten Muskelapparat, überragten ihn die beiden Kerle um mindestens eine Kopfgrösse. Der Mann vor ihm war wohl ihr Leibwächter und danach sah er auch aus. Entschuldigt, wenn ich euch aufgehalten habe. Darf ich euer aller Namen erfragen? Ich würde gerne wissen, wen ich da so verschreckt habe. Vielleicht könnt ihr mir auch den Weg zu der Rekrutierungsstelle der Auxiliartruppen beschreiben. Wisst ihr wie ich dorthin gelange? Er hob seinen Beutel wieder auf den Rücken und trat einen Schritt zur Seite für den Fall das die drei einfach weitergehen sollten.

    :bildhauer:Nolle in causa est, non posse praetenditur (Nicht Wollen ist der Grund, nicht Können der Vorwand):bildhauer:

  • Irgendwie war Luca schon aufgefallen, wie fahl die Gesichtsfarbe der junge Frau bei dem kleinen Zusammenstoss mit dem anderen Fremden geworden war. Er hatte mitbekommen, wie sie sich etwas länger und hilfesuchend an Luca festgehalten hatte, obwohl doch auch er ein vollkommen Fremder war. Er hatte bemerkt, wie sie leicht gezittert hatte. Irgendwas stimmte nicht, auch wenn er es vielleicht niemals herausbekommen würde, leider, denn er war ja in den Augen der "Freien" nur ein Sklave. Und natürlich ging ihn das auch nichts an, warum die Frau so dermaßen seltsam reagierte, wo sie doch einen sehr stattlichen Leibwächter an ihrer Seite hatte. Zu Mal ihr Verhalten auch unstimmig war, denn auf der anderen Seite strahlte sie auch eine gewisse und interessante Prise Selbstbewusstsein aus.
    Aber für Luca war alles noch so verflucht neu. Er war zwar nicht dumm und glaubte ein wenig die Menschen zu kennen, aber dies bezog sich auf seine Heimat. Auf seine Kämpfer, die Rebellen, die viel Wert auf seine Meinung und seine Kampftaktik in den Wäldern setzen. Hier war er das erste Mal in einer Großstadt. Hier galten sicherlich andere Gesetze und wieder einmal spürte er, wie fehl am Platz er sich fühlte. Dennoch war er natürlich so galant er konnte, aber eben auch vorsichtig. Er wusste einfach nichts über die Menschen, die hier so dichtgedrängt zu Tausenden lebten. War es nicht so, dass er sich nur einmal umdrehen musste und mit viel Pech einen Dolch im Rücken hatte? Nun, dies war nicht auf ihn, den neuen Sklaven gemünzt, denn wer sollte ihm schon ans Leder. Aber war das hier nicht so unter den Menschen? Luca glaubte die Menschen vielleicht zu kennen, aber nicht diese hier. Doch das gestand er sich im Moment nicht ein.


    Die junge Frau hatte dann gemeint, dass alles in Ordnung wäre und liess dann irgendwann auch von Luca ab, als der fremde Rempler Dinge von sich gab, die Luca erst einmal kurz schweigend in sich aufnehmen musste.
    Er entschuldigte sich für Luca mit blumigen Worten, wollte niemanden etwas böses, solange man ihm nichts böses wollte. Wie viel Wahrheit lag vielleicht in diesen Worten? Warum richtete er die genau an die drei? Niemand wollte ihm was Böses, schliesslich war er in sie gerannt, nicht die drei in ihn. Dann sprach er den Leibwächter an. Dieser antwortete nicht, nur mit seinem Körper zeigte er deutlich an, dass er gar nicht einverstanden war mit dem fremden Mann. Er blockte mit seinem Körper seine Herrin so weit ab, dass der Fremde nicht an sie heran kam. Gut so, Mann. Bloss nicht auf jedes Geschwätz eingehen. Die, die viel reden, sind unsicher, waren Lucas Gedanken. Dann bot dieser auch noch einen Wein an. Was dachte sich der Mann? Luca, der seit Jahren ein sehr misstrauischer Mensch geworden war: Willst du uns nun vergiften? Doch schnell ruderte er zurück: Vielleicht war das hier ja ein Brauch.


    Die junge Frau meinte dann, das sie einfach nur ihren Weg fortsetzen wollte und deutlich machte, dass sie keine weiteren Worte an den Fremden verschwenden wollte. Sie hatte sich inzwischen aber wirklich tapfer gefasst, dennoch sinnierte Luca kurz darüber nach, warum sie wohl eben doch recht empfindlich reagiert hatte. Da hatte sie doch ihren stattlichen Leibwächter und auch Luca war da, auch ein Hüne von Mann, wenn auch vielleicht mit wenigeren Muskeln als ihr Leibwächter. Oder dachte sie vielleicht inzwischen, dass der Fremde und Luca das alles eingefädelt hatten? Nein, dafür hatte sie sich zu sehr an Luca gefasst und sich ruhig von ihm gelöst.


    Luca schüttelte innerlich seinen Kopf. Das war schon irgendwie alles seltsam. Aber vielleicht war das Rom. Dennoch bemerkte Luca, wie die junge Frau sich wahrlich tapfer bemühte, die Fassung zu bewahren, welche sie eben zeitweise verlassen hatte. Jedenfalls merkte er einfach, dass diesem Zusammenstoss ein Ende gesetzt werden musste. Auch wenn Luca ein Sklave war, so wusste er längst noch nicht darüber bescheid, wie sich ein Sklave zu verhalten hatte. Und selbst wenn er es wüsste, hatte Luca genug Selbstbewusstsein, sich darüber hinwegzusetzen. Und so nickte er der jungen Frau einfach nur ernsthaft zu und weil er es nicht anders kannte, fasste er sie beruhigend mit einer Hand an ihre Schulter. Er meinte das nicht aufdringlich, er meinte es nicht anzüglich. Luca war aber kein geborener Sklave, der das ABC des Sklaventums kannte. Er war in diesem Moment er selbst. Ein freier Mann. Und so handelte er, ohne weiter darüber nachzudenken. Und so dachte er eben nicht weiter darüber nach, was MAN als Sklave zu tuen und zu lassen hatte, denn er wusste es einfach nicht, sondern er handelte, als der Mann die Worte der jungen Frau anscheinend missverstanden hatte oder einfach nicht verstehen wollte, denn er zog nicht des Weges, sondern fragte dann, wo es sonst wo hin ging. Vielleicht hätte sich Luca nun nicht einmischen sollen, aber sah der Mann denn nicht, dass die Frau in Ruhe gelassen werden wollte? Was fragte er denn nun noch nach einem Weg? Und dann auch noch nach Namen. Das stank Luca ungemein.


    Und so trat er von der jungen Frau weg und schob sich neben ihren Leibsklaven, schob sich sogar leicht vor ihn, weil der Mann nun einen Schritt zurück machte. Damit wollte Lucca den Leibsklaven nun aber nicht einfach beiseite schieben, er wollte einfach nur deutlich mit dem Mann reden. Und eigentlich war Luca sogar die Ruhe selbst, doch heute irgendwie nicht.
    »Warum dir seinen Namen wichtig?! Sie sein unwichtig ... « sprach Luca deutlich den Mann mit leicht ärgerlich verengten Augen an .


    »Du dich schon haben zwei Mal entschuldigen, warum du dann nicht gehen und ...« Luca fehlte das richtige Wort und es ärgerte ihn. Verdammte Sprache. Luca redete sich gerade fast ein wenig in Rage. Aber er verstand das hier alles nicht und nun kam sein kämpferische Natur zum Vorschein, da sein Bauchgefühl (womit er vielleicht ja auch einfach falsch lag) durch. Er fühlte sich einfach nicht wohl, was wohl daran lag, dass er diese Menschen und diese Stadt eben nicht kannte.


    Als der Mann dann nach einem Rekrutierungsstelle der Auxiliartruppen, wusste Luca überhaupt nicht, was der Mann meinte und mehr noch kam ihm das alles sehr seltsam vor. Erst rempelte ER die Frau an und schimpfte auch erst noch, nun aber schien er fast unterwürfig. Nein, Luca war angespannt. Und tat er etwas, was er eigentlich selten tat: Lügen:


    »Du finden Rekrutierungsstelle der Auxiliartruppen, wenn du gehen die Strasse zurück, dann zwei Mal du müssen gehen rechts, einmal links und dann wieder Rechts! Und dann immer gerade aus. Aber du müssen aufpassen auf deinen so kostbaren Wein. Denn hier hausen viele zwielichtige Gestalten ... «


    Natürlich hatte Luca sich irgendeinen Weg ausgedacht, nur um den Mann endlich loszuwerden. Nein, der Mann war ihm zu windig. Allein, wie er erst seinen Wein anbot und dann aber meinte, damit vorsichtig umgehen zu müssen. Nein, Lucas Nackenhaare standen aufrecht, was natürlich niemand sehen konnte.


    Luca war kein Unmensch. Aber bei diesem Mann hatte er einfach ein ungutes Gefühl. So wie eigenltlich bei fast jedem. (Womit er vielleicht vollkommen falsch lag, aber so reagierte Luca nun mal, denn er selber war ja auch nicht perfekt.) Denn vielleicht irrte sich Luca ja wirklich, aber er musste erst ein Mal selber mit seinem Leben klar kommen, als Sklave und da kam es schon mal schnell vor, dass er das vergass und er ganz der Kämpfer war, der er einst gewesen war.

  • Es reichte anscheinend nicht das Appius zur Seite getreten ist um die 3 durchzulassen. Der grosse Mann, der die junge Frau gestützt hatte, trat auf ihn zu und versuchte in seinem seltsamen Dialekt auf ihn einzureden. Irgendwie hatte er das Gefühl das er hier wohl nicht weiterkommen würde mit Freundlichkeit. Zumindest hatte er es versucht. Er schaute an dem Mann hoch da er wie gesagt etwas grösser war als er selbst. Appius nahm einen Schluck Wein und steckte den Weinschlauch wieder weg nachdem anscheinend niemand sein Friedensangebot annehmen wollte. Soso! Drei Dinge möchte ich zur Sprache bringen: Erstens! In meiner Heimat ist es Brauch um Entschuldigung zu ersuchen sollte man einen Fehler begangen haben. Zweitens! Ist es ebenso Brauch das derjenige der Unrecht getan hat dem anderen etwas zu seiner Entschuldigung anbietet und das die Entschuldigung angenommen wird. Aber anscheinend weis man das hier in Rom anders zu halten. Drittens! Ich danke euch trotz allem für die Wegbeschreibung. Also diese Strasse zurück und zweimal links, einmal rechts dann wieder rechts, dann links, halb rechts und geradeaus, ist das richtig? Wenn ich dort heil ankomme werde ich in eurem Namen Mars eine Ziege opfern. Er hatte absichtlich die Wegbeschreibung falsch wiedergegeben. Wer weis ob der Kerl vor ihm ihn nicht eiskalt anlügt. Freundlich schien er ihm nicht gerade gesonnen. Ein kleiner Test ob er sich nicht verhaspeln würde. Man kann halt niemanden trauen in dieser Welt. Wahrscheinlich tun die drei es auch nicht. Rom ist halt eine andere Stadt. Seine Jugend war bis jetzt zwar hart, aber hier in Rom wird es wohl noch härter. Wenn er es hier schafft. Dann auch überall sonst. Als Peregrinus ist es schwer weit zukommen. Zumindest auf legale Art und Weise. Und der Mann hatte Recht. Was tun Namen schon zur Sache. Im Moment ist sowas nicht wichtig. Sein Name wird vielen noch in Erinnerung bleiben. Seine Zeit wird noch kommen.


    Nun gut auch wenn er ihn anlügen würde, machte es irgendeinen Unterschied?! Er würde die Auxiliartruppen notfalls auch so finden. Er hatte schon ganz andere Sachen geschafft. Er erinnert sich an den Kaufmann der ihm auf den Weg nach Rom begegnet war. Betrunken wie der war hatte er den fehlenden Wein und den hübschen Dolch aus Germanien bis heute bestimmt nicht vermisst. Es war eine Kleinigkeit ihn darum zu erleichtern. Er lächelte in sich hinein. Verdammte Gedankenspiele! Konzentrier dich Appius, konzentrier dich! Er schaute den Mann erwartungsvoll an.

    :bildhauer:Nolle in causa est, non posse praetenditur (Nicht Wollen ist der Grund, nicht Können der Vorwand):bildhauer:

  • Sim-Off:

    Wär schön, wenn ich auch noch reagieren darf ;)


    “Ich bin nicht erschreckt!“ verteidigte sich Axilla instinktiv auf die Worte des Fremden. So langsam kehrte ihre Selbstsicherheit zusammen mit ihrer Gesichtsfarbe zurück. Und damit erinnerte sie sich auch mehr daran, wie sie sich benehmen sollte. Und eines war ja ganz klar, dass die Tochter von Atticus Iunius Cassiodor vor absolut gar nichts Angst hatte. Ein Soldat weicht nicht zurück.


    Doch irgendwie waren ihre Worte ohnehin nicht von Belang, da jetzt der fremde Sklave wie auch der Rempler miteinander redeten und keiner sie oder ihren Einwand beachtete. Eigentlich wäre das Axilla ja sogar egal, sollten sie sich streiten oder vertragen, solange sie hier von diesem Platz wegkam und die Peinlichkeit gleich vergessen konnte. Eigentlich war sie es ja gewohnt, dass man nicht wirklich auf sie hörte. Eigentlich war das nur eine kleine Lappalie, nichts, was sie sonderlich berührte.
    Aber uneigentlich sagte Luca genau den Satz, der sie tief traf. 'Sie sein unwichtig.' Axilla ist niemand... hallte eine andere Stimme eines sie um einen Kopf überragenden Mannes durch ihre Gedanken, und die Selbstsicherheit, die sich gerade ihren Weg wieder an die Oberfläche gekämpft hatte, fiel niedergeprügelt zurück in das Loch, in das sie sich geflüchtet hatte. Einen Moment lang erstarb jede Freundlichkeit in ihren Blick, auch wenn es völlig vergebens war. Luca stand mit dem Rücken zu ihr und konnte es ohnehin nicht sehen.
    Und sie wusste ja auch, dass er es nicht so gemeint hatte. Er konnte die Sprache ja nicht einmal richtig, und sein Verhalten sah eher danach aus, als wolle er sie beschützen. Axilla wusste das, und nach einem Augenblick des Unbill ließ sie dieses Wissen auch wieder zu, sah beiseite und versuchte, nicht daran zu denken. Er hatte es sicher nicht so gemeint, ganz sicher. Sie war nicht unwichtig. Sie war eine Iunia. Eine Iunia war niemals unwichtig. Ihr Vorfahr war mit Aeneas gereist und hatte Rom gegründet, ihre Familie hatte Könige hervorgebracht und den letzten von ihnen getötet. Die Iunier hatten die Republik gegründet. Sie war nicht unwichtig. Niemals. Der Sklave hatte es nicht so gemeint.


    Das Gespräch zwischen den beiden bekam sie nur halb mit. Axilla hatte keine Ahnung, ob es hier in Rom eine Rekrutierungsstelle für die Auxiliareinheiten gab. Sie wusste, dass es viele Alae gab, aber wie jede militärische Einheit war sie außerhalb von Rom und nördlich des Rubicon stationiert. Außer der Classis in Misenum, die ja aber keine Landtruppe waren. In Rom gab es nur die Cohortes der Urbaner und Prätorianer, aber kein Militär. Das Betreten des Pomeriums war diesen verboten. In Rom waren sie Zivilisten.
    Aber wenn es eine Rekrutierungsstelle gab, war sie in der Subura sicher gut stationiert. Hier lebten viele Peregrine, und für diese waren die Alae natürlich eine Möglichkeit, hier heraus zu kommen. Aber auch die Legiones suchten sich hier sicher ihren Nachwuchs. Drei Mahlzeiten am Tag überzeugten sicher auch viele der römischen Bürger, die hier lebten. Aber WO die war, davon hatte Axilla schlicht keinen Schimmer.


    Ein wenig verwunderte es sie schon, dass sich der Sklave da so sicher zu sein schien, wo sie war, war er doch eben gerade noch nicht einmal sicher, wo er selber war und wie er zurück nach Hause kam. Aber sie dachte nicht zu sehr darüber nach. Vielleicht hatte er die Stelle genau so gesehen, wie er die Herme gesehen hatte, zu der er sie führen wollte. Im Grunde war es gleich, und Axilla wollte im Moment am liebsten über gar nichts nachdenken. Je mehr sie sich erinnerte und je mehr sie nachdachte, umso mehr wühlte sie nur Dinge auf, die sie am liebsten vergessen wollte. Die sie am liebsten nie gewusst und erfahren hätte.

  • Luca wusste selber nicht, warum er plötzlich so unhöflich war und leicht über die Strenge schlug. Vielleicht lag das an der Reaktion der jungen Frau. Irgendwie erinnerte sie ihn leicht an seine eigene, verstorbene Frau und Luca's Beschützerinstinkt brannte einfach mit ihm durch. Dabei hatte die junge Frau ja ihren eigenen Leibwächter dabei, der das schon alles gut im Griff hatte.
    Vielleicht aber lag es auch an etwas anderem. Luca dachte darüber nicht groß nach.


    Er fühlte sich hier in dieser großen Stadt einfach nicht wohl und war kein freier Mann mehr, wenn auch dennoch in seinem Herzen. Und bei Flaccus hatte er es wirklich gut. Aber dennoch war da der ungebrochene Geist und Wille in dem Hünen. Und vielleicht reagierte er einfach inzwischen etwas empfindlich auf Menschen, die er nicht einschätzen konnte, so wie bei dem Fremden.


    Hätte Luca auch nur erahnt, wie seine falschen Worte bei der Frau angekommen waren, er hätte vielmals um Entschuldigung gebeten. Denn natürlich war die Frau wichtig, wie jeder Mensch in Lucas Augen. Er hatte auch nicht sie gemeint, sondern er meinte mit: Sie sein unwichtig, eigentlich nur die Namen, die der Fremde wissen wollte. Namen waren doch nicht so wichtig. Oder doch?


    Luca kannte sich eben einfach hier nicht aus, weder die Menschen, noch die Viertel und Strassen und insgeheim wurmte es ihn.


    Der Fremde nahm dann selber einen Schluck seines Weines und steckte diesen schliesslich weg und sprach zu Luca deutliche Worte. Und Luca hörte zu. Vielleicht hatte er sich in dem Fremden einfach wirklich geirrt. Denn dieser hatte schon Recht: Er hatte sich entschuldigt. Das musste man ihm lassen. Aber was wo Brauch war, davon hatte der Hüne aus fremden Landen einfach keine Ahnung.
    Vielleicht war es nun an Luca, soviel innere Stärke zu zeigen, sich selber zu entschuldigen. Doch kleinlaut würde er deswegen nicht werden. Nicht ER!


    Auch hatte Luca dennoch kurz den Einwand der jungen Frau vernommen, welche nun wieder selbstsicher da stand. Doch erst wollte Luca auf den Fremden reagieren und er rang innerlich mit den richtigen Worten. Und ausserdem hatte der Mann seine Wegbeschreibung vollkommen falsch wiedergegeben.


    »Nein, nicht zwei Mal links, ich sagten rechts ... aber ...« Luca zog scharf die Luft ein. Aber er hasste es eigentlich zu lügen. Er hatte den Mann angelgelogen, um ihn schnell los zu werden. Warum auch immer.
    Und dann brachte Luca seine Entschuldigung hervor, aufrecht und stolz, aber auch eben aufrichtig: »Gut, ich haben deine Worte verstanden. Nun es liegen an mir, bitten um Entschuldigung. Ich aber dafür nichts bieten können. Außer, dass ich ehrlich sagen muss, dass ich den Weg nicht kenne, den du suchen zu Auxiliartruppen ... ich haben gelogen ... «


    Nun war es raus. Wohl fühlte sich Luca nicht, aber er war zumindest jetzt ehrlich.
    Verdammte Stadt. Und nun hatte er die junge Frau auch noch durch sein Gehabe aufgehalten. Und auch wenn er natürlich noch sehr auf die Reaktion des Fremden wartete, stellte sich Luca nun so, dass er beide einigermaßen im Blick hatte, senkte leicht sein Haupt und sprach zu Axilla: »Es tun mir leid, ich wollten nur helfen ... « Luca kam sich gerade hier vollkommen seltsam vor. Gerne hätte er noch charmant gelogen, dass sie sich NATÜRLICH nicht erschreckt hatte, um ihr keinerlei Würde zu nehmen. Aber das wäre erneut gelogen.

  • Appius hatte es sich schon gedacht. Aber nachtragend war er nicht. Der Fremde hatte sich bei Ihm entschuldigt - damit war die Sache vergessen! Ein leichtes Schmunzeln huschte über sein Gesicht. Mein Freund......es ist nicht richtig das ihr mir nichts zu eurer Entschuldigung anzubieten habt.......die Wahrheit, als ihr eingeräumt habt mich angelogen zu haben, ist ein wertvolles Gut. Ich nehme eure Entschuldigung an. Nicht jeder hat den Mut wahr zu sprechen. Die Göttin Veritas wird zufrieden sein, wenn ich ihr heute noch einen Krug Wein in Eurem Namen opfern werde. Er grinste breit und drehte sich auf seinen Crepidae um, zog seinen Himation (in Rom auch als Pallium bekannt) aus dem Beutel, hängte ihn sich um und ging die Strasse zurück. Er sollte vielleicht noch einmal auf dem Forum Romanum einkehren. Dort soll ja irgendwo die Stadtverwaltung sitzen hatte er gehört. Mal schauen ob die ihm nicht weiterhelfen können. Er schaute noch einmal zurück, nickte jedem noch einmal zu und an die junge Dame gewandt Ich hoffe ihr werdet euren weiteren Weg in Ruhe fortsetzen können. Ich werde jetzt meiner Wege ziehen und wünsche euch noch viel Glück. Vale!
    Lächelnd strich er sich sein Kinn. Nun war es Zeit zu gehen. Hier würde er wohl nicht weiterkommen und es lag ihm nichts dran die Zeit der Dreien weiter zu verschwenden. Mal sehen wo er heute unterkommen würde. Der Seher hatte etwas von Regen gesagt.......

    :bildhauer:Nolle in causa est, non posse praetenditur (Nicht Wollen ist der Grund, nicht Können der Vorwand):bildhauer:

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  • So sehr Axilla es auch versuchte, sie verstand die Männer einfach nicht. Gerade eben noch hatten der Sklave und der Fremde sich angefaucht und misstrauisch umschlichen wie zwei Katzen kurz vor dem Revierkampf, und jetzt knickten sie ein wie Strohhalme bei einem Sommergewitter. Axilla verstand es einfach nicht. Irgendwas war grad passiert, nur war ihr der entscheidende Punkt wohl völlig entgangen.


    Die größte Überraschung aber war, dass Luca zugab, dass er gelogen hatte. Gerade eben, mit der Ala. Er hatte den Mann nur loswerden wollen. Nun, das überraschende war nicht, dass er den Mann loswerden wollte. Nach der Sache mit dem Rempler und dem komischen Gebahren und nicht zuletzt dem Dolch war Axilla nicht besonders traurig, dass er seiner Wege zog. Und die blumigen Worte über die verschiedensten Göttern, denen er alles Opfern wollte – wenn er das heute alles machen wollte, musste er sich mit dem Finden eines geeigneten Opfertieres aber beeilen. Und er sah auch nicht so aus, als hätte er genug Geld, um sich die versprochene Ziege für Mars leisten zu können. Der Kork seiner Schuhe quietschte sogar im Gehen ein bisschen, bildete Axilla sich ein. Die Iunia wusste wirklich nicht, ob sie traurig sein sollte, dass der Mann nun ging.
    Das überraschende an der Situation war vielmehr, dass Luca sich bei ihm entschuldigte, und ihm sagte, dass er gelogen hatte. Axilla war eine schlechte Lügnerin. Sogar eine hundsmiserable. Aber wenn sie log, hatte sie nie einfach so danach ohne Notwendigkeit zugegeben, dass sie es getan hatte. Und überhaupt, wenn sie schwindelte – lügen war so ein häßliches Wort. Manchmal nur war es besser, einen anderen im Glauben zu lassen, dass eine Sachlage anders wäre, als sie war – dann machte sie das aus gutem Grund und nicht einfach so, um es danach zurückzunehmen. Zu wollen, dass eine zwielichtige Gestalt ging, war eigentlich so ein Grund, nur der Sklave verstand vielleicht die Feinheiten davon nicht. Oder sie hatte den einzigen Menschen auf der Welt getroffen, der tatsächlich noch schlechter lügen konnte als sie.


    Und dann entschuldigte sich Luca auch noch bei ihr und brachte damit noch das letzte bisschen Ordnung durcheinander. Axilla sah nur kurz dem weggehenden Fremden nach, ob dieser auch wirklich und sicher ging, ehe sie ihre Sprache einigermaßen wiederfand, um Luca zu antworten. “Ist schon gut. Helfen wollen ist eine noble Eigenschaft.“ Es klang irgendwie nach hohler Phrase, und im Grunde war es das ja auch, auch wenn Axilla es durchaus irgendwie ehrlich meinte. Nur konnte sie nicht verstehen, wie Luca ihr hatte helfen wollen, indem er eine Lüge eingestand. Es hätte viel mehr geholfen, wenn er den Fremden einfach sonstwohin geschickt hätte und die Lüge eben Lüge hätte sein lassen. Wenn er es Axilla gegenüber später gestanden hätte, hätte sie es sogar als noble Geste von ihm empfunden. Aber so, wie es jetzt war, war es ein seltsames Durcheinander, das nicht so ganz in Axillas Weltbild passen wollte.
    Sicher, Veritas war die Mutter der Tugenden. Aber selbst jemand wie Axilla, die ihr Herz meist auf der Zunge trug und schneller redete als nachdachte, selbst ihr war klar, dass die Wahrheit einfach nicht immer angebracht war, und die nackte Wahrheit manchmal sogar unerträglich.


    Reichlich verwirrt also stand sie nun da, sah zu wie der Rempler weg ging und der Sklave fast wie ein begossener Molosserhund – was nach Größe und Gesichtsausdruck zu passen schien -neben ihr stehen blieb. Axilla hasste die Subura. Kephalos sollte in ein besseres Viertel umziehen, und zwar schnell.
    “Gut.... und jetzt?“

  • Luca blickte den Mann, dem er gerade noch gestanden hatte, dass er ihn belogen hatte, dennoch stolz entgegen, als dieser zu ihm sprach, ihn sogar seinen Freund nannte. Dennoch irritierte ihn, dass der Mann ihn so ansprach, wie er, Luca seinen Herren Flaccus ansprach, nämlich so ganz förmlich und nicht mit dem vertrauten Du. Aber er zeigte es lediglich damit, dass er eine Augenbraue leicht joch zog. Denn mehr noch irritierte Lucader Großmut, der in den Worten seines Gegenübers steckte. Er nahm seine Lucas Entschuldigung an und nannte die Wahrheit ein wertvolles Gut. Da gab Luca dem Mann einfach nur Recht. Und Luca ärgerte sich ein wenig immer noch über sich selber, hatte aber nun ja so eine Art Sühne getan, in dem er eben seine dumme Lüge zu gegeben hatte, was der Mann erkannte und worüber Luca sogar froh war.
    Das der Mann dann aber in Lucas Namen einen Krug Wein opfern wollte, wo der Mann doch seinen Namen nicht mal kannte, war dann zu viel des Guten. Aber so sei's. So waren wohl die Römer. Der Mann aber beschämte Luca nun fast ein wenig zu viel, dennoch liess es sich der Sklave nicht ansehen. Die spinnen einfach alle, die Römer, schoss es ihm durch den Kopf, aber diesmal meinte er es nicht einmal beleidigend. Ihn verwirrte das Leben hier einfach. Er kannte weder Sitten noch Gebräuche und wusste einfach mit den Menschen teilweise nicht umzugehen. Außerdem wollte er gar nicht hier sein, er war ein verfluchter Sklave. Ein Mensch zweiter Klasse. Obwohl das hier mit nun rein gar nichts zu tun hatte und Luca nicht der Mensch war, der sich selbst bemitleidete. Aber es war eben auch nicht einfach für den Mann aus Dalmatien.


    Und insofern war er froh, dass er das einzig richtige gemacht hatte: Wahr zu sprechen und einen Fehler zu zugeben. Auch wenn es in Rom vielleicht nicht üblich sein mochte, aber Luca schätze die Wahrheit und hatte aus reinem Eigenutz gelogen, um den Mann schnell los zu werden, weil er glaubte, damit der Frau zu helfen, die nun eben mal sichtlich erschrocken gewirkt hatte. Dennoch ärgerte sich Luca, dass er das alles nicht viel geschickter angestellt hatte.
    Aber nun war es eben geschehen und er schaute dem Mann offen und eines dankbaren Blickes in die Augen. Aber nicht naiv, sondern eher wissend wegen dessen Worte. Und er nickte, als seine Worte sprach, seinen Umhang aus dem Beutel zog und ihn umdrehte, um sich dann schliesslich zu verabschieden. Luca nickte einfach nur kurz und ernst. Er hatte eine Lektion gelernt.
    Der Mann schaute sich dann noch einmal um und Luca blickte ihn an und schliesslich nach.
    »Ich danken Euch! Euch auch viel Glück...« sprach er nur. Was sollte er noch sagen?


    Das war einfach seltsam gelaufen. Alles nur ein Missverständnis. Aber dennoch versuchte Luca das Ganze nun nicht zu ernst zu nehmen. Er hatte auch das Messer gesehen, dann kam ihm das Anrempeln eben erst sehr seltsam vor. Das es nun so harmlos endete, war doch eigentlich wünschenswert. Auch wenn Luca seine lüge offen zugegeben hatte. Was war daran schlimm? Der Mann hatte es erfasst, es war eigentlich löblich, wenn vielleicht auch in den Augen von manchen männlich. Aber das war Luca egal. Wer weiss, wohin er den Mann mit seiner falschen Wegbeschreibung hingeführt hatte. Womöglich in noch finstere Gassen, wo dieser schliesslich zum Ofper von Übeltätern geworden wäre.


    Egal, das Thema war durch.


    Und nun widmete er sich ganz der jungen Frau. Sie schien etwas verwirrt wegen dem, was gerade geschehen war. Und was auch immer durch ihren hübschen Kopf ging, Luca erahnte es nicht. Er war selbst noch über sein eigenes Handeln und den Verlauf mit dem Fremden verwirrt. Aber er hatte eine Notwendigkeit darin gesehen, seine Lüge zu offenbaren. Er schämte sich nun nicht mehr, zu Mal der Fremde wahrhaft nobel reagiert hatte, wenn er denn eben tatsächlich kein Schwindler war.
    Aber Luca merkte auch, dass "Helfen wollen" für ihn eine andere , neue Bedeutung bekam. Hatte er wirklich geholfen oder alles nur in die Länge gezogen?


    Egal, die Frau nahm dann wohl auch seine Entschuldigung an, die wohl leicht hilflos herüber gekommen war, oder unsicher. Und Unsicherheit war eigentlich keine von Lucas Charaker-Eigenschaften, aber doch hatte es ihn kurz erwischt.


    Und da er nicht wusste, was im Kopf der jungen Frau vor sich ging, konnte Luca nun einfach nur reagieren. Wollte aber nicht noch mehr Preis von sich geben oder sich gar noch lächerlich machen. Dennoch fragte er sich, was sie wohl von der ganzen Sache hielt. Wahrscheinlich gar nichts, wollte sie doch nur an einen bestimmten Ort.


    Und dann lachte Luca plötzlich auf und zeigte, dass er auch Humor hatte und versuchte die seltsame Stimmung irgendwie zu wenden.
    »Es sein ja alles gut gegangen. Und ja, Ihr haben Recht. Ich euch nun zeigen den Tempel mit Merkur oder wie die Griechen nennen ihn: Hermes ... « Dennoch viel Luca erneut die leichte Verwirrung in den Augen der jungen Frau auf, aber er würde einen Teufel tun, sie darauf anzusprechen. Kurz schaute er zu ihrem Leibwächter, dann wieder zu ihr.
    Luca vermied es natürlich, noch weiter darauf einzugehen, dass er seine Lüge offenbart hatte, aber für ihn war die Sache klar und abgeschlossen.


    »Kommen, ich euch bringen zu Mann mit Flügeln an Helm und Schuhwerk ...« Auf einmal, wo keinerlei Spannung mehr wegen des Fremden herrschte, wirkte Luca viel entspannter. Dennoch schaute er dann die junge Frau ernsthaft an, versuchte in ihrer Mimik zu lesen. Was auch immer er getan hatte, ob es ihr gefiel, oder nicht oder es sie verwirrte, sie hatte wieder seine vollkommende Aufmerksamkeit.
    »Ich noch so neu sein in dieser großen Stadt ...« lachte er und versuchte weiter abzulenken. »Ich noch nicht wissen, wie man tun sich richtig verhalten. Bitte tun mir verzeihen meine Unkenntnis ...« bat er dann mit einem offenen und dennoch fragenden Lächeln. »Aber nun ich hoffen, ich Euch endlich helfen zu kommen an Ort, den ihr sucht ... «


    Luca verbeugte sich leicht, aber nicht unterwürfig, sondern eher charmant höflich und deutete in die Richtung, in die sie alle gehe mussten, wollte aber der Dame und ihrem Leibwächter als höfliche Geste den Vortritt lassen.
    Dann fiel ihm schnell noch ein, dass sie sich ja vorhin noch halb vorgestellt hatte, als sie angerempelt wurde. Wie war der Name, den sie noch gesagt hatte? Luca fiel er leider nicht mehr ein, also war es an der Zeit, dass er sich vorstellte, ohne erneut dabei auf irgendeiner Art unterwürfig zu sein:
    »Und verzeiht, ich haben mich noch nicht vorgestellt.« Luka hatte keine Ahnung, ob dies dem Verhalten eines römischen Sklaven entsprach, daher tat er es einfach. »Man mich nennen Luca.« Eigentlich nicht mit C geschrieben, sondern mit K geschrieben wollte er erst noch erwähnen, aber wie sagte er vorhin: Namen sind nicht so wichtig.
    »Und ich arbeiten für Quintus Flavius Flaccus.« Das Wort dienen fiel ihm nicht ein und wenn, dann hätte er es nicht benutzt. Luca diente niemanden ...
    Luca nannte den Namen seines Herren nicht, um anzugeben oder so, sondern nur damit die Frau Beschei wusste. Mehr nicht. Er wollte auch hier ehrlich sein.

  • Axilla atmete noch einmal durch, um auch das letzte bisschen Unwohlsein auf ein Minimum zurückzudrängen. So ganz gelang es ihr zwar nicht, aber immerhin drängte sie dieses klamme Gefühl in ihrer Brust soweit zurück, dass ihr nichts mehr anzumerken war. Sie mochte die Subura nicht.
    Ein wenig wunderte sie sich da über sich selbst. Sie kannte sich so gar nicht. Üb erhaupt nicht. Sie war eigentlich nicht misstrauisch, hatte sich sogar schon das ein oder andere Mal sagen lassen müssen, dass sie viel zu leicht vertraute, zu schnell sich öffnete, zu offenherzig Freundschaften annahm. Wie oft hatte Urgulania ihr Vorhaltungen gemacht, sie solle vorsichtiger sein, solle nicht allein in Alexandria herumlaufen, solle mehr auf ihren Stand achten und mit wem sie sprach und sich anfreundete. Sollte auf ihren Ruf achten, damit sie nicht Opfer übler Nachrede wurde. Und auch Archias hatte sie ja geradezu bedrängt und eingesperrt, um ihrem Freiheitsdrang Herr zu werden, hatte ihr Schnüffler hintergeschickt, nur damit sie auf sie aufpassten, wollte ein ganzes Bataillon von Leibwächtern um sie wissen, was sie stets zornig abgelehnt hatte.
    Und was war jetzt? Sie stand hier in der Subura, so verschreckt, dass ein fremder sie darauf angesprochen hatte, und wusste nicht, ob sie überhaupt noch weiter gehen wollte. Nein, am liebsten hätte sie weglaufen mögen. Nicht unbedingt nach Hause, nicht hinter Mauern, die Sicherheit versprachen. Einfach nur wegzulaufen hätte ihr genügt, fort von diesem Ort, fort von den Erinnerungen. Aber dennoch blieb die Tatsache, dass sie es aus Furcht getan hätte, und diese Erkenntnis machte Axilla beinahe noch mehr Angst als die Situation davor. Sie war nicht ängstlich. Das war sie nicht. War sie nie gewesen. Ein Soldat weicht nicht zurück.


    Und so folgte sie dem Sklaven und versuchte, seinen Worten einen Sinn zu entnehmen. Ein paar Mal stolperte sie über seine Sprache, vor allem da es eine Weile dauerte, bis sie begriff, dass er mit 'ihr' nicht sie und Malachi meinte, sondern nur sie allein. Vielleicht kannte er das Wort für 'du' nicht?
    “Ähm, ich glaube, es wäre einfacher, wenn du vor gehst“ meinte sie, als Luca, wie er sich vorstellte, warten wollte, dass sie an ihm vorbei ging. Nur war das ja recht sinnfrei, wo sie ja gar nicht wusste, wohin sie gehen musste, und hier gab es ja so viele Abzweigungen und Seitenwege, dass sie kaum an jedem einzelnen erst warten und einen Blick zurück werfen konnte. Sollte Luca ruhig neben ihr hergehen, da war ja nichts dabei. Sie war ja kein parthischer Prinz, dessen Gefolge erst vier Schritte Abstand halten musste, wenn man den Geschichten glauben durfte. Aber die Parther warfen sich vor ihrem König auch in den Dreck, da war so ein Verhalten auch nicht ausgeschlossen.
    “Und ich heiße Iunia Axilla, und das hier ist Malachi“, vollendete Axilla nun auch die Vorstellungsrunde. Sie hielt sich zwischen den beiden großen Männern – und ging dabei fast unter, wie ein Kätzchen unter Löwen.
    “Du gehörst also Flavius Flaccus? Ich kenne ihn. Oder naja, ich hab ihn flüchtig kennengelernt und mich mit ihm gut unterhalten. Wie geht es ihm?“ Axilla konnte ja kaum sagen, dass sein Herr mit ihr offensichtlich nichts mehr zu tun haben wollte, nur weil sie Piso einen wohlverdienten Schlag in sein selbstverliebtes Gesicht gegeben hatte. Am Ende ließ der Sklave sie stehen, und sie wusste wieder nicht, wo sie lang musste.

  • Sim-Off:

    Danke auch hier noch mal fürs warten. - Dieses Treffen war VOR der Germanien-Reise


    Luca glaubte zu bemerkten, dass die junge Domina dieses ganze Zusammentreffen mit den Fremden und besonders mit dem Mann eben, mehr aufregte, als sie aber zeigen wollte. Luca war sicherlich nicht perfekt darin, Menschen einzuschätzen, aber auch nicht ungeübt. Als man ihn damals auswählte und darum bat, die Männer und Rebellen gegen die Tyrannei der Römer anzuführen, lag es nicht nur an dem Geschick, eine Waffe zu führen, sondern auch an seiner Fähigkeit, Menschen einzuschätzen, sowie auch Situationen. Und obwohl Luca damals nur ein einfacher Schmied und nebenbei Bauer war, hatte er das Glück gehabt, auf einen Mann getroffen zu sein, der ihm weit mehr beibrachte als das, was ein Mann in Lucas Situation sonst zu teil werden liess. Und als er dann seine Männer anführte und mit ihnen lange erfolgreich gekämpft hatte, hatte Luca ebenfalls viel gelernt, in den Mimiken, Gesten und Worten der Menschen. Und so glaubte er eben auch die Frau einigermaßen gut einzuschätzen und war beeindruckt. Denn sie war sehr stark in ihrem Willen und wirkte gar nicht so wie eine schwache Frau, die sich nur zu gerne beschützen lassen wollte. Nein, sie schien ihren ganz eigenen Willen und vor allem Lebenswillen zu haben und wollte es auch zeigen.
    Die Dominus hatte vielleicht Glück, dass sie auf Luca getroffen war. Denn niemals würde Luca sie noch einmal auf ihre Angst oder ihr Unwohl ansprechen, denn es ging ihm schliesslich nicht darum, Recht zu haben. Es ging ihm nur um zwei Dinge: Ihr so gut er konnte zu helfen und auch selber hier rauszukommen, aus der Subura, in der er sich verlaufen hatte. Doch als Ehrenmann ging es ihm erst einmal um ihre Sicherheit. Und nun war keine Gefahr in unmittelbarer Näher und selbst wenn eine Bande von Dieben oder anderen Gewürm lauern würde, Luca und der Leibwächter von der jungen Domina würden das schon irgendwie meistern.


    Und vor allem war es die junge Frau, welche die Aufmerksamkeit auf sich zog, nicht weil sie eine Frau war, sondern weil sie weder hysterisch würde oder sonst etwas, sondern sich bemühte, stark zu sein. Luca mochte starke Menschen. In diesem Falle natürlich gerade das, als allgemein gedeutete, schwache Geschlecht.


    Schliesslich meinte die Domina, dass es wohl einfacher wäre, wenn Luca vorgehen und ihr und ihrem Leibwächter den Weg zeigen würde und Luca lächelte etwas verlegen, aber keineswegs unterwürfig.
    »Oh, natürlich haben Ihr haben Recht! Ich werden gehen vor.« Als dann die junge Dame neben ihm ging, hatte Luca schon gar kein Problem damit. Und dann gingen sie ein Stück nebenher und die junge Frau stellte sich und dann auch ihren Begleiter vor und Luca nickte beiden zu, auch ihrem Begleiter. Iunia Axilla wurde dann flankiert von Luca und ihrem Leibwächter, aber so war sie eben auch am sichersten. Und dann sprach sie Lucas Herren an und erwähnte, dass sie ihn kannte, oder zumindest mal kennen gelernt hatte. Das freute Luca sogar. Denn noch war er so fremd in dieser Stadt. Und so hatte er doch irgendwie das Gefühl, dass doch nicht alles so fremd war, und sei es nur, dass die Domina von seinem Dominus wusste.
    »Es mich ehren und freuen, machen Bekanntschaft, Domina Iunia Axilla!« Und aber auch ihrem Leibwächter schenkte er ein freundliches Nicken, was sich nicht im Geringsten anders als ihr gegenüber äusserte. »Salve Malachi!«


    Es brauchte dann gar nicht lange und sie kamen an der Merkur-Statur an. Dort, wo Luca die Frau und ihren Begleiter hinführen wollte.
    Aber Luca war der Frau noch eine Antwort schuldig.
    »Und ja, ich sein noch sehr neu im Hause des Flavius Flaccus. Erst ein paar Tage, weswegen ich mich auch wohl haben hier verlaufen in Stadt.« Luca grinste ein wenig. Fügte aber schnell eine Antwort hinzu: »Aber ja, es gehen ihm wohl gut. Wir nun sein angekommen ...« Luca ging nicht weiter darauf ein, dass die Dominua seinen Herren kannte. Wie sollte er auch, alle Fragen wären nicht richtig, keine Reaktion. Er wusste sich schon richtig zu verhalten als Sklave, auch wenn er es nicht sonderlich schätzte. Aber er konnte ja nun wohl kaum die Frau ausfragen.


    Luca deutete auf die Statur. Lächelte. Und sein Lächeln war aufrichtig. Für ihm war Merkur ja immer noch eher Hermes. Und Luca überlegte, ob er weiter auf griechisch sprechen sollte, war sich aber einfach nicht klar darüber, ob die junge Frau des griechischen mächtig war und wollte sie also auch nicht eventuell blossstellen. Luca kannte sich ja einfach nicht in der römischen Kultur aus.
    Aber dadurch, dass er Merkur eher als Hermes kannte, war vielleicht klar dass er eher die Griechen kannte, als die Römer ...
    »Ihr finden von hier den Ort, den Ihr suchen?« fragte Luca dann weiter in seinem gebrochenen Latein und schaute die junge Frau offen an. Er selber wusste immer noch nicht, wie er hier je wieder rausfinden sollte. Aber wie hatte er mal gehört: Alle Wege führen nach Rom ...



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    Signatur für Luca's Sprache in Posts: Luca spricht griechisch | Luca spricht gebrochen Latein (Sorry, latein war früher chocolate aber das konnte man in Germanien nicht lesen)

  • “Nun, die Ehre ist ganz auf meiner Seite“, meinte Axilla noch etwas schwach. Der Schreck saß einfach zu tief, und die Anspannung ausgelöst durch die ganze Umgebung war einfach zu viel, als dass sie so fröhlich hätte klingen können, wie es eigentlich gemeint war. Darüber mochte auch das bemühte Lächeln nicht hinwegtäuschen.
    Malachi hingegen nahm den Gruß weitaus gelassener auf, wie er überhaupt alles mit einer wohl endlos scheinenden Geduld aufzunehmen schien. Er sah nur kurz einmal zu Luca, nickte zum Zeichen, dass er ihn verstanden hatte, und ging dann ruhig weiter. Axilla kannte dieses Verhalten schon, was nicht etwas mit Abneigung oder gar Antipathie zu tun hatte. Malachi... redete einfach nicht. So gut wie nie. Man musste ihm schon direkt eine Frage stellen, und zwar so, dass sie nicht rhetorisch klang, dann antwortete er. Er konnte ja sprechen. Er war nur lieber still. Was ihn nicht unbedingt gesellig machte, aber als Gladiator musste man das vielleicht auch gar nicht sein.


    Sie gingen also durch die Straßen, folgten einem leicht gebogenen Verlauf, vorbei an ein paar Bettlern und jeder Menge Leute, die unterwegs waren von hier nach da, einige mit Bündeln auf dem Arm, einige mit Krügen, viele hektisch und ungeduldig. Zwischen den beiden Sklaven war Axilla zwar gegen sie noch mehr geschützt wie durch dieses unsichtbare Schild, das von ihrer Kleidung, ihrer Erscheinung und ihrem damit offen vor sich hergetragenen Stand. Dennoch wollte und wollte sie sich nicht ganz wohl fühlen. Da kam ihr die Ablenkung durch Lucas Worte gerade recht.
    Dass er noch nicht so lange in Rom war, hatte Axilla sich schon gedacht. Sein Akzent war doch ziemlich stark und er konnte auch nicht so gut ihre Sprache reden. Es gab zwar einige Herren, denen das absolut nichts ausmachte, und verdammt viele Sklaven, die kein Latein sprachen. Einfach, weil ihre Aufgaben nicht solche waren, die es nötig machten, dass sie redeten und sich unterhielten. Die ganzen Feldarbeiter, Gehilfen in Küche, den Bädern, den Gärten, all diese mussten nur ihren Vorarbeiter verstehen oder die paar Worte, die sie betrafen, aber ihre Herren unterhielten sich normalerweise nicht ausgiebig mit ihnen. Allerdings schien Luca nicht zu diesen kleinen Gehilfen zu gehören, und zum anderen glaubte Axilla nicht, dass die Flavier es zulassen würden, dass ein Sklave sich lange nicht vernünftig artikulieren konnte, wenn er ihnen gehörte.
    “Und wem gehörtest du vorher und was hast du da gemacht?“ fragte Axilla also völlig unbedarft, um das Gespräch nicht abreißen zu lassen. Wenn er Flaccus erst so kurz gehörte und der ihn schon ganz allein rumlaufen ließ, lag ja der Schluss nahe, dass er ein vertrauenswürdiger Sklave war und keiner, bei dem man Angst haben musste, dass er bei erster Gelegenheit abhaute.


    Und schon standen sie auch bei der Herme, und Axilla musste sich orientieren. “Also normalerweise... wäre ich von.... von.... da...? Nein, nicht von da. Wo ist denn.... also da hinten ist das Augustusforum.... glaube ich... dann müsste ich also...“ Axilla drehte sich fröhlich mal in die eine, mal in die andere Richtung, so dass es fast ein bisschen wie Tanzen aussah, bis sie schließlich meinte, so zu stehen, wie sie hätte stehen müssen, wenn sie gleich richtig gelaufen wäre. “Gut.... ich komme von hier, und soll dann nach rechts... das wäre dann.... DA!“ Thriumphierend strahlte Axilla in die Straße, die wohl die richtige sein musste – außer es gab hier in der Subura noch mehrere Schreine für Hermes, was nicht auszuschließen war. “Also, gehen wir, das Haus müsste ein Schild mit griechischen Buchstaben haben. Kannst du griechisch lesen?“ Noch eine frage. Axilla hatte keine Ahnung, ob Luca überhaupt irgendeine Sprache lesen konnte. Aber da Griechisch im gesamten Mittelmeerraum gebraucht wurde, war die Wahrscheinlichkeit gegeben, wenn er überhaupt lesen konnte, dann das.

  • Wenn Luca ehrlich war und er war es, dann wunderte er sich doch etwas darüber, als die junge Herrin aussprach, dass es auch für sie eine Ehre war, Luca kennen zu lernen. Er war doch nur ein Sklave in den Augen aller. Nun gut. Er mochte wirklich noch viel lernen. Und egal wie seine Vorurteile waren, er lernte dazu. Das beste Beispiel war sein Dominus. Er hatte ihm nie das Gefühl gegeben, nur ein Sklave zu sein. Und hätte er gewusst, was die Zukunft bringen würde, Luca würde es wohl in diesem Moment in der Subura noch längst nicht glaubte. Doch Luca dachte nicht nur an sich. Er bemerkte, dass die junge Herrin schwach wirkte, auch wenn sie sich sehr beherrschte und niemals würde ihm in den Sinn kommen, sie darauf anzusprechen.
    Und sie hatte nun ja wirklich nichts mehr zu befürchten. Egal ob nun Luca da war, an ihrer Seite war ein, wenn auch sehr schweigsamer, starker Mann.
    Und so lächelte Luca erst einmal nur, zu beiden und war dann weiter gegangen. Dennoch hatte er auch das karge Nicken des anderen Sklaven und leibwächter freundlich aufgenommen und bestätigt.
    Auch er nahm alles um sich wahr. Die Bettler, den Gestank. Fast taten ihm die Menschen hier wahrlich leid. Wie konnte man nur auf so engem Raum leben? Er war das Land und ein Dorf gewohnt.


    Und auf dem Weg fragte ihn dann die Domina etwas, auf das Luca nicht gleich antwortete. Woher wusste sie, dass er vorher einer anderen Familie gehörte? Nein, sie konnte es nicht wissen. Es lag sicherlich an seinem Alter, war er doch gerade 30 Jahre alt. Viel zu alt für einen Sklaven, wie man ihm einst sagte. Aber Luca wollte nicht reden. Schliesslich wusste die Domina ja nichts. Und auch wenn er ungern log, aber er wollte nicht reden.
    Und er ahnte ja nichts von den Überlegungen der Domnia, warum Luca hier frei rumrannte. »Ich seien sehr neu in Rom. Quintus Flavius Flaccus sein mein erster Herr. Aber er sein sehr gut.« antwortete Luka dann mit einer Lüge, wobei er nur bei seinem ersten Satz gelogen hatte. Aber er wollte die andere Familie einfach nicht erwähnen, denn was nutze es wem schon? Es war unwichtig. Und er wollte niemanden schlecht machen. Weder sich, noch die andere Familie, die sehr gut zu ihm gewesen war. Und er lächelte aufrichtig, denn diese Lüge war keine böse, wie er es sah.


    Doch dann kamen sie schliesslich an. Luca hatte niemanden in die Irre geführt und schaute nun interessiert, wie seltsam sich die junge Domina verhielt. Sie schien sehr erleichtert, wirkte fast fröhlich, unbeschwert, im Gegensatz zu eben noch. Luca stand einfach nur da. Er selber kannte sich ja überhaupt nicht aus. Dennoch schmunzelte er leicht als er sah, wie sich die junge und überaus reizende Domina hin und her bewegte. Fast glich es einem Tanz. Und sie redete mit sich selber. Bis sie schliesslich meinte, zu wissen, wo es nun weiter ging und Luca lächelte weiter, aber still. Erst als sie ihn aufmerksam machte auf ein griechisches Schild und ihn ansprach, war Luca wieder bereit, etwas zu sagen.
    »Ja, Domina, ich spreche besser griechisch, als Latein. Und lesen kann ich es auch.« antwortete er dann knapp und schaute sich nach einem griechischen Schild um. Es freute ihn irgendwie, zu sehen, wie die junge Frau nun viel entspannter war, weil sie ihren Ziel näher war. Und dann fand Luca auch hoffentlich bald das Schild. Er deutete darauf: »Mein Ihr jenes? Es ist in griechisch geschrieben und ja, ich kann auch griechisch lesen.« Warum er das tat, behielt er für sich. Denn danach wurde er nicht gefragt. Und Luca war erst einmal noch sehr vorsichtig, obwohl er bei der Domina spürte, das sie alles andere als arrogant war. Im Gegenteil. Sie hatte sogar gesagt, dass es ihr auch eine Ehre wäre, Luca kennen zulernen. Doch noch so richtig verstand er es nicht.


    Doch nun fühlte er sich schon viel besser. Er hatte geholfen und konnte sich in griechisch unterhalten.


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    Signatur für Luca's Sprache in Posts: Luca spricht griechisch | Luca spricht gebrochen Latein (Sorry, latein war früher chocolate aber das konnte man in Germanien nicht lesen)

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