Das Hafenviertel, laut und geschäftig. Kindheitserinnerungen wurden lebendig. Ich lehnte mich mit der Schulter an eine Hauswand, sog die vielfältigen Gerüche in mich hinein. Gewürze, Gebratenes, Fisch, frisches Holz, gegerbtes Leder. Ein Eseltreiber zog mit stoischer Ruhe seinen Esel an den Händlern vorbei. Wild gestikulierend drängte ein Kameltreiber nach. Ihm ging es nicht zügig genug. Die einzigen von dem Gespann, die keine Eile hatten, waren die Kamele.
Händler feilschten unbeeindruckt weiter um den Preis für ihre Waren. Missmutig schlug einer ein, zu wenig Gewinn, aber zurzeit war der Markt mit Datteln gesättigt. Mit elegantem Schwung verschwand eine Dattel in meinem Mund. Eine Handvoll zum probieren, hatte ich dem Händler abgeluchst. Der Kern fand, ausgespuckter Weise, seinen Platz auf dem Pflaster. Eine noch, es wurde zu süß und Durst hatte ich von den Datteln bekommen. In einer Seitengasse, war ein kleiner Getränkeausschank. Sie boten das an, was ich in der Wüste das erste Mal getrunken hatte. Ein As für ein Glas. Es half gegen den Durst.
Dem Verdursten entkommen, ließ ich mich in dem bunten Gewühl treiben. Vor mit tauchten ein Junge, geschätzte 15 und ein junger Mann, ca. 25 auf. Griechen nach der Kleidung. Der ältere hatte seine Hand auf die Schulter des jüngeren gelegt. Wie in Trance ging ich ihnen hinterher. Ihre Gesichter waren nicht mehr die ihren. Der Ältere sah aus wie Serapio, der jüngere trug mein Antlitz. Ich schüttelte energisch meinen Kopf. Es wäre wunderbar gewesen, zusammen hier, im Gewühl. Keiner hätte Anstoß genommen, wenn sich eine Hand bei der Enge verirrt hätte. Unsere Körper dicht an dicht durch die Menge gewandelt wären.
Ein Wein musste her. Ein kleiner Trost. Ich hatte Serapio noch nicht aufsuchen können. Heute noch wollte ich zu ihm. Ich quälte mich seit Beginn der Ausbildung der Tiro. Wie sollte ich ihm das sagen, was auf mich zu kam. Die Auslagen, das bunte Gewühl, das Feilschen, alles nur noch nebensächlich.