Wann nur war aus ihrem süßen kleinen wunderbaren Sonnenschein so ein furchtbarer kleiner Tyrann geworden? Calvena wusste es nicht, ahnte aber, dass dies wohl nicht der erste Machtkampf sein würde, denn sie nun ausfechten musste. Rufus wollte seinen Willen mit aller Macht durchsetzen. Vera versuchte es im Guten, doch es brachte nichts. Das Gebrüll wurde nur noch lauter. „Wie du meinst, mein Sohn!“ Ihre Miene wurde sturmumwölkt. Sie nahm ihren Sohn hoch und brachte ihn dann hinauf in sein Zimmer. „Hier bleibst du, bis du dich beruhigt hast!“ erklärte sie streng und zog die Tür hinter sich zu. Leicht war es nicht, ihren tobenden Sohn einzusperren. Sollte er in seinem Zimmer so lange brüllen, bis er sich beruhigt hatte.
„Er bleibt da, allein!“ erklärte die Germanica Vera. Ihre Anweisung war unmissverständlich.
[Cubiculum] Lucius Quintilius Rufus | Auf weiter Flur
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Das war sie also die Strafe. Mama sperrte ihn in sein Zimmer ein. Den ganzen Weg über hatte er sie angeschrien und nun stand er vor der geschlossenen Türe und brüllte diese an. Wenn Mama gedacht hätte, dass er sich so einfach geschlagen gab, dann hatte sie sich aber gründlich geirrt. Rufus erinnerte sich an den Keks, den er in der Spielzeugkiste gebunkert hatte und ersann nebenbei, natürlich unbewusst, eine List. Immer noch schreiend trat er an die proppevolle Spielzeugkiste heran und öffnete den Deckel. Lange brauchte er auch nicht zu suchen, bis er ein Beutelchen fand und daraus den eingelagerten Keks herauszog. Mit diesem in der Hand setzte er sich aufs Bett und schrie noch eine Weile weiter, bis er keine Kraft und keine Lust mehr darauf hatte. Dann wartete er mit dem Keks in der Hand und einem verschwörerischen Lächeln im Gesicht, was denn nun weiter geschah.
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Sontje setzte Rufus ab, als er weiterbrüllte und ihre Ohren anhand dessen zu klingeln begannen. Schweigend folgte sie Calvena hinterher ins nächste Stockwerk. wer hätte gedacht, dass ihr Feldzug nach Keksen so enden würde? Nun standen sie beide vor der geschlossenen Kinderzimmertür. "Meinst du, es ist richtig so, ihn alleine zu lassen? Und wenn er sich was antut?" Mit gerunzelter Stirn wartete sie die nächsten Minuten ab. "Nun ist es drinnen still geworden... was soll ich tun? Soll ich nach Rufus schauen?" Da Miesepeter Diomedes gesagt hatte, dass es ohnehin gleich Essen geben würde, konnte die junge Germanin sich vorstellen, dass ihr Schützling nach der ganzen Aufregung nun großen Hunger hatte. Sontje konnte ihrerseits mehrere Schluck verdünnten Wein gut gebrauchen.
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Calvena hatte wenig bedenken ihren Sohn in sein Zimmer zu sperren. Dort konnte er brüllen so laut und so lange er wollte. „Was soll er sich antun?“ In Rufus Zimmer gab es nichts Gefährliches. Was ihr Sohn tun konnte, war mit seinem Spielzeug herum werfen. Selbst wenn er aus dem Bett fiel, fiel er nicht tief. „Er wird sich schon beruhigen.“ Es dauerte auch nicht lange, dann schien Rufus wieder zur Ruhe gekommen zu sein. So ganz traute sie der Ruhe nicht. Wer wusste was ihr Sohn sich alles einfallen lassen würde, um seinen Willen durchzusetzen. „Ich schau schon nach ihm“, meinte sie und staunte nicht schlecht, als sie ihren Spross auf dem Bett sitzen sah, ein freches Grinsen auf den Zügen und einen Keks in der Hand. Wo kam denn der Keks her? Irgendjemanden zu verdächtigen, jemand hätte dem Bengel einen Keks zugemogelt, war ausgeschlossen. Schließlich hatte sie vor der Tür gestanden und sich mit Vera unterhalten. So oder so, ihr Erziehungsversuch war gerade untergraben worden. „Wo hast du den Keks her?“ verlangte sie zu wissen.
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Lange musste Rufus dann doch nicht warten. Er saß auf dem Bettrand, seine Beine baumelten ein Stück weit über dem Boden und seine Fersen schlugen in regelmäßigen Abständen gegen den hölzernen Bettkasten. Warten war irgendwie langweilig, dachte er sich so dabei. Warum musste er alleine sein? Warum war Sontje nicht da? Schon allein des Kekses wegen, den er ihr geben wollte, wo sie doch schon Keinen in der Küche bekommen hatten. Er sah so lecker aus und Rufus Bauch war so leer. Bevor er dann überhaupt einen Gedanken daran verschwenden konnte, wurde die Tür aufgerissen und Rufus erschrak sich ein wenig.
Es war Mama und sie sah immer noch nicht wieder lieb aus und war es auch nicht, denn sie interessierte nur der Keks. Wahrscheinlich hatte sie selber Keinen bekommen und trachtete nun nach dem Keks für Sontje. Sofort verging ihm sein Grinsen.
"Sontje Keks für Rufus!", meinte er bestimmend und sah dann aber doch unsicher zu seiner Mutter. "Rufus Keks für Sontje?", fragte er noch einmal nach. Er wusste nicht wie er ausdrücken sollte, dass sein Keks für Sontje bestimmt war und nicht für Mama. -
Seine Mutter ging schon nach ihrem Sohnemann schauen. Sontje stelllte sich in den Türrahmen und war nicht minder erstaunt, als sie sah, dass ihr Schützling einen Keks in der Hand hielt. "Oho... er hat einen Keks." stellte sie überflüssigerweise fest. "Ich glaube, Rufus meint, dass der Keks für mich sein soll. Als Kind habe ich auch immer die Leckereien versteckt.. und später mit meinem Bruder geteilt." Mehr fiel ihr nicht ein, was sie sagen oder wie sie handeln sollte. Ganz spontan setzte sie sich zu Rufus auf sein Bett und leistete ihm Gesellschaft.
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Calvena war sich nicht sicher, ob sie noch böse sein sollte, oder einfach lachen. Es war niedlich wie ihr Sohn seinen Keks verteidigte und deutlich machte, dass er nicht für die Mama bestimmt war, sondern für Vera. Vielleicht sollte sie ein wenig schmollen, weil ihr Sohn nicht an sie dachte. Das war vielleicht sogar die beste Lösung in dieser Situation. Jedenfalls konnte sie ihm nicht mehr wirklich Böse sein. Also zog sie einen Schmollmund. „Du versteckst also deine Kekse vor mir um sie dann mit Vera zu teilen? Und ich bekomme nichts? Das ist nicht nett!“ quengelte sie herum. Gar nicht so einfach eine ernste Miene zu behalten, wenn man doch eigentlich laut lachen wollte.
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Sontje war lieb. Lieber als die böse Mama, die nicht erlaubt hatte, dass er einen Keks für Sontje bekam. Aber er hatte ja seinen eigenen Weg gefunden Sontje einen Keks zu schenken. Und sie schien sich ja auch darüber zu freuen, denn sie setzte sich neben ihn. Mit großen Augen überreichte er ihr die altbackene Süßigkeit und schmiegte sich an sich. Das hatte Mama jetzt davon. Sontje war gut und deshalb hatte er sie lieb und Mama war böse, daher hatte er sie gerade nicht so lieb.
Als Mama dann noch einen eigenen Keks einforderte, zog Rufus eine Schnute. Mama hatte vorhin keinen Keks gewollt und auch nicht gewollt, dass Sontje einen bekam. Warum sollte er ihr also jetzt auch einen schenken. Energisch shüttelte er den Kopf. "Rufus nur ein Keks! Sontje Keks! Mama kein Keks haben wollen!", legte er da. Er hatte ja nur den einen Keks gehabt und Mama hatte ihn nicht gewollt. Und nun gehörte er Sontje und Mama hatte keinerlei Ansprüche mehr darauf.
"Dio Keks für Mama!", rief er frech grinsend hinterher. Wenn Mama einen Keks wollte, dann sollte sie doch mit dem blöden Dio gemeinsame Sache machen. Dann bekam sie bestimmt ihren Keks. Nur Rufus nicht und er war derjenige mit dem größten Hunger.
Kurzerhand stupste er Sontje an, damit sie ihm zuhörte. Das musste man ja machen, denn sonst hörten die Großen ja nie zu. "Rufus Hung... Hunger." -
Kaum auf dem Bett sitzend schmiegte sich ihr Schützling an ihre Seite. Mit einem zuerst unsicheren Lächeln, welches sich zu einem dankbaren Lächeln wandelte, nahm sie ihm den Keks ab. "Danke schönchen!" Mit sachtem Fingerdruck spürte sie mit Hilfe der Fingerkuppen nach wie 'alt' der Keks war und stellte fest, dass er schon hart war. Tja, das war Pech! Trotzdem nahm sie ihn in den Mund und versuchte ein kleines Stückchen abzubeißen. Rufus hatte sich schliesslich bei der Beschaffung so viel Mühe gegeben. Währenddessen Rufus Mutter quengelte und sich beschwerte, dass sie seinen Keks bekam. "Tjo.. eine gewisse Logik steckt drin in dem was er sagt." Laut Rufus sollte sich seine Mutter nun einen Keks von Diomedes holen. "Während wir hier oben sitzen, hat er sie alle längst selber aufgegessen." Sie nickte Rufus zu und drückte seine kleine Hand, während die andere den geschenkten Keks umschloß. "Stimmt, du hast Hunger! Das war alles sehr anstrengend, nicht wahr, mein Kleiner?" Als nächstes klopfte sie auf ihre Oberschenkel, dass er auf ihren Schoß Platz nehmen konnte wenn er denn wollte. Sie war kräftig genug, sich zu erheben und ihn für eine Weile auf ihren Armen zu tragen. " Es ist längst Mittagszeit. Lasst uns in die Küche gehen und schlemmen..." schlug sie Mutter und Sohn vor.
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Irgendwie reagierte Rufus nicht so wie sie gedacht hatte. Er zog auch eine Schnute und schien nicht gewillt zu sein mit ihr zu teilen. Calvena verschränkt die Arme vor der Brust und schürzte nachdenklich die Lippen. So einfach wollte sie ihren Sohn nicht davon kommen lassen. Schließlich hatte er sich wie ein Tyrann aufgeführt und dafür wollte sie ihn eigentlich nicht belohnen. "Vera kann ja schon einmal Diomedes Bescheid geben, dass wir gleich essen wollen", schickte sie die Germanin erst einmal raus. Sie wollte mit Rufus kurz allein sein.
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Sontje freute sich über den Keks, den er ihr geschenkt hatte und er freute sich mit ihr. Es war schön jemanden etwas Gutes zu tun, den man gern hatte und Rufus genoss das auch. Und scheinbar schmeckte ihr der Keks auch, aber das war ja klar. Ihm schmeckten die Kekse ja auch. Dass alte Kekse anders schmeckten war ihm hingegen nicht klar. Aber was er nicht wusste, das beschäftigte ihn auch nicht.
Er verstand nicht alles was Sontje so zu Mama sagte, aber er verstand, dass sie wohl auf seiner Seite war und der böse Mama mal sagte, was Sache war. Vielleicht verstand Mama ja dann, dass er ihr keinen Keks geben konnte, der Sontje versprochen war. Das ging ja nicht. Man konnte ja nichts weggeben, was man nicht hatte.
Kurz blickte er sein Kindermädchen an, als es nach seiner Hand griff. Sontje war lieb und daher lächelte er sie an. Gute Menschen anlächeln war ja auch nicht sonderlich schwer. Mama war ja eigentlich auch gut, meistens, daher schenkte er ihr auch kurz einen lieben Blick.
Dann aber verschwand das Lächeln wieder, denn er ahnte bereits, dass sich etwas anbahnte, denn Mama schickte Sontje heraus. Erschrocken blickte er sie an und sah ihr auch traurig hinterher. Mama war bestimmt ganz doll böse auf ihn und jetzt wo Sontje weg war würde es bestimmt nicht schön werden.
Als er dann mit Mama alleine war zog er den Kopf ein, er nahm ja an, dass Mama gleich wieder laut werden würde, und fragte ängstlich: "Mama böse auf Rufus?" -
Er blieb auf seinem Platz sitzen und lachte sie total süß an. Calvena ordnete einen Auftrag an. Ihr blieb nichts anderes übrig als dem zu folgen, wollte sie die Mutter und Arbeitgeberin nicht verärgern. "Ja, gut.. dann gehe ich mal runter zum Koch." Sie schenkte Rufus ein aufmunterndes Lächeln und verliess das Zimmer mit gemächlichen Schritten. Kurz war ihr danach an der Tür zu lauschen, aber... sie war nicht die Mutter. Seufzend legte Sontje die Hand auf den Treppenhandlauf und bewegte sich nach unten. In der Küche traf sie auf Diomedes. "Ich soll Bescheid sagen, dass wir gleich essen wollen. Soll ich dir noch was helfen?"
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Damit sich ihr Sohn nicht hinter seinem Kindermädchen verstecken konnte, hatte sie Vera hinaus geschickt. Kurz zögerte die Germanin, aber sie kam der Aufforderung dann nach.
Sofort sah sie Rufus dann an, dass er es nicht so toll fand, plötzlich allein mit seiner strengen Mutter zu sein. Erst einmal versuchte er es mit dem lieben Blick. In dem er sie aus großen Augen ansah und stumm beteuerte, dass er doch ganz artig und brav war. Danach machte er sich erst einmal kleiner, wohl in der Hoffnung dem Donnerwetter zu entkommen.
Calvena setzte sich schließlich neben ihn auf das Bett und nahm ihn auf den Schoß. „Ich bin nicht mit dir böse“, erklärte sie ihm erst einmal. Gern war sie mit ihrem Sohn auch mal allein. „Aber das du so herum geschrien hast, war nicht nett! Du kannst eben nicht immer alles bekommen, was du haben willst.“ -
Das erwartete Donnerwetter blieb aus und zu Rufus Erstaunen blieb seine Mutter ruhig und reagierte ganz anders als er erwartet hätte. Ihr Blick war nicht Böse und ihr Gesichtsausdruck schon gar nicht, was ihn etwas beruhigte, so dass er wieder eine offenere Haltung annahm. Scheinbar wollte Mama jetzt gar nicht die strenge Mama sein, sondern die Gute, die lieb war und von der er immer bekam was er sich wünschte, naja meistens.
Dass sie ihn dann auch noch auf ihren Schoß nahm, bekräftigte ihn in seiner Vermutung nur noch und er schenkte ihr ein zuckersüßes Lächeln, denn dann konnte Mama ihm erst Recht nicht böse sein.
In der Tat stelltes ich jetzt heraus, dass Mama nicht mehr böse mit ihm war und dass seine Mama ihn scheinbar immer noch nicht verstanden hatte, zumindest fasste er ihre Worte so auf. Bekommen was er will? Er wollte doch gar nichts für sich. War das denn so schwer zu verstehen? Sanft lehnte er sich an seine Mutter, legte den Kopf in den Nacken um zu ihr aufzusehen und versuchte es noch einmal zu erklären. Vielleicht verstand sie es ja dann endlich mal ."Sontje Keks, nicht für Rufus.", erklärte er ihr also abermals. Der Keks war nicht für ihn gedacht gewesen sondern für Sontje. Und weil Dio für Sontje keinen herausrücken wollte musste er eben laut werden, für ihn auch gerechtfertigt. -
Es stellte sich als Schwieriger heraus wie gedacht, ihrem Sohn bei zu bringen, welchen Fehler er gemacht hatte. Und mit seinem unglaublich niedlichen Blick, machte er es ihr auch ganz schön schwer. Sie könnte es einfach dabei belassen, aber dann würde das nächste Theater nicht lange auf sich warten. „Hast du das auch Diomedes gesagt?“ fragte sie. „Das hast du nämlich nicht. Stattdessen hast du laut herum gebrüllt, als er dir erklärt hat, dass es keine Kekse gibt“, versuchte sie ihm zu erklären.
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Man sah Rufus ganz genau an, dass er über die Worte seiner Mutter nachdachte. Vielleicht hatte sie ja Recht. Er hatte bei Dio nur nach Keksen verlangt und nicht gesagt, dass sie für Sontje bestimmt waren. Das war blöd, aber dass Dio ihm keine Kekse hatte geben wollen war umso doofer. "Dio blööd.", rechtfertigte er sich daher. Hätte er von vornherein Kekse bekommen, dann wäre alles gut gewesen. Und damit war gut und er hatte Recht. Um das zu untermauern ließ er rasch ein "Rufus hat die Mama lieb" folgen. Jetzt würde sie bestimmt nichts mehr dagegen sagen und ihm zustimmen, dass Dio blöd war.
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Sie hatte ihren Sohn zum nachdenken gebracht. Die Stirn angestrengt gerunzelt, sah sie, dass Rufus sich ernsthaft Gedanken machte. Der Nachwuchs kam zum Schluss, dass der Sklave blöd war. Es entlockte ihr ein kleines Lächeln. „Ach ist das so? Du wirst deine Meinung sicherlich schnell wieder ändern, wenn du das nächste Mal Kekse haben möchtest.“ Kinder änderten ja schnell mal wieder ihre Meinung.
Zärtlich drückte sie Rufus an sich, als er erklärte, dass er sie lieb hatte. „Ich hab dich auch Lieb“, er bekam auch noch einen Kuss auf die Stirn. „So ich hab Hunger, du auch? Dio hat doch erklärt, dass es essen gibt. Wollen wir nach schauen?“ -
Sim-Off: Verzeih die späte Antwort, aber ich war in den letzten Tagen etwas arg eingespannt gewesen.
Rufus kam nicht nur zum Entschluss, dass Dio doof war, er erkannte es richtiger Weise, denn jeder der nicht so wollte wie er war doof. Ja, auch Mama war manchmal doof, nämlich immer dann wenn sie nicht seinem Willen nachgab. Aber es gab je Mittel und Wege wie man sie dazu bringen konnte zu tun was man wollte. Die Augen ganz weit aufgerissen und den Kopf schief gelegt, eine Schnute gezogen und einmal kurz geschnieft und schon bekam er wonach sein Herz begehrte. Naja nicht immer aber oft. Wie einfach man diese Erwachsenen doch rumkriegen konnte... Nur Dio eben nicht. Also war er doof. Das war doch in sich schon logisch. Zumindest wenn es nach Rufus ging.
"Neeeeeeeeiiiiiin.", meinte er also ernst und blickte auch dementsprechend drein, absolut davon überzeugt, dass nichts mehr seine Meinung ändern konnte. Dio würde immer doof bleiben. Würde er ihm Kekse geben, dann würde er vielleicht ein wenig weniger doof sein, aber immer noch doof. Das hätte er seiner Mama auch am Liebsten so gesagt, aber er wusste nicht wie man die Worte drehen sollte. Ach, der Gedanke war doch ziemlich lustig. Die "Doofheitsskala". Unbewusst begann er breit zu grinsen. Er war aber auch lustig.
Zufrieden fasst er nun auf, dass Mama endgültig wieder lieb mit ihm war, also überhaupt nicht (mehr) doof war. Auch sie bekam ein kleines Lächeln der Freude darüber. Dann knurrte ihm aber auch schon der Magen und beim Wort Essen begann er energisch zu nicken. Ja, Essen, das klang gut. Ob es wohl Kekse geben würde? -
Rufus war wieder besänftigt und schien auch zu verstehen, warum sie ihn hatte bestrafen müssen. Noch einmal drückte sie ihren Sohn liebevoll an sich, dann stand sie auf. Rufus in den Armen. Es ging wieder hinunter. In die Küche um endlich zu essen und auch den wiederhergestellten Frieden zu genießen. Nur eines fehlte noch zu ihrem Glück: Valerian. Aber leider konnte sie nicht immer alles haben.
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Sontje half Dio bei den übrigen Kleinigkeiten, die noch zur Vorbereitung des gemeinsamen Mahles anstanden und deckte den Tisch. Sie schaute nach, ob Rufus erhöhtes Sitzpolster sauber war und rubbelte mit einem Lappen einen alten Fleck aus dem Stoff. Als Mutter und Sohn eintraten, sah sie auf. Ein süßes Bild! "Da seid ihr ja. Das Essen köchelt schon so lange." grüßte sie die beiden und liess es sich nicht nehmen, beide zu bedienen, bevor sie sich selbst von den Speisen nahm und anfing zu essen. Immer noch war sie hier nur das Kindermädchen. Sie überlegte, was für den Rest des Tages noch anstand. "Ich gehe nachher mit Nero aus und bin zum späten Abend wieder zurück. Ist das in Ordnung, Calvena?" Nein, sie drängte sich nicht auf, gab nur einen kleinen Hinweis, dass sie unbedingt ausgehen wollte. Das Verliebtsein konnte sie nicht abstellen.
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