Klein aber ...bald wieder fein?

  • Chio lächelte bei seinen Worten. Sie wollte für immer mit ihm zusammen sein, auch wenn sie die Nächte alleine verbringen musste. Vielleicht wären Kinder doch nicht so schlecht, sie wäre nicht ganz alleine in dem Haus. Unsinnig darüber nachzudenken. Als er anfing, seine Gedanken in Worte zu fassen, hörte sie aufmerksam zu. Tischler, das wollte er auch vorher schon sein. "Das hört sich doch gut an. Du hast auf jeden Fall Talent dafür." Und wenn er auch noch öfter bei ihr sein konnte.. Nur nicht zuviele Hoffnungen machen, die wurden meistens enttäuscht. Eins wurde ihr jedenfalls klar. "Egal, was du tust, ich werde nicht 20 Jahre auf dich warten. Das ist viel zu lange." Was genau sie meinte, behielt sie noch für sich. Natürlich wußte sie, es war gemein, so etwas zu sagen, aber sie wollte erst seine Reaktion abwarten.

  • "Du willst nicht auf mich warten?" Er hatte sich abgemüht, wollte sehen, dass er das bestmögliche erreichte, was er als einfacher Legionär kriegen konnte. Musste immer damit rechnen, dass doch jemand hinter sein Geheimnis kam. Hatte sie was besseres gefunden? Das ging nicht, er hatte nur sie. " Egal was? Aber wenn ich..." die Legion verlassen, dass hieße Flucht. Ständig in Angst leben, aufgegriffen zu werden. Traurig sah er sie an. " Ich würde alles für dich tun." sagte er seufzend.

  • "Alles?" Ihr Blick wurde ernst. Mehr als seine Liebe wollte sie nicht, schon gar nicht einen Beweis dafür. Nein, es war etwas anderes, das ihr klar wurde. "Ich will nicht warten, nein." Zärtlich strich sie mit dem Finger über seine Lippen, hauchte einen sanften Kuss darauf. "Wenn wir nur darauf warten, dass wir hier zusammenleben können, dann würden wir die kostbare Zeit verschenken, die wir haben. Unser Leben sieht eben anders aus. Du arbeitest, ich arbeite, du mußt außerdem in der castra übernachten. Wir können nicht zusammen einschlafen, und nicht gemeinsam aufwachen, aber die restliche Zeit gehört uns." Ziemlich viel, auf das sie verzichten mussten, dafür gab es sicher andere schöne Momente. "Ich brauche also nicht zu warten... oder?" Verschmitzt blinzelte sie ihn an. "Höchstens darauf, dass du mich endlich küsst." .. und spitzte grinsend ihre Lippen.

  • "Nein, das brauchst du nicht." über sie gebeugt, gab er ihr den verlangten Kuss, zog sie zu sich. Worauf warten , hatte sie gefragt. Auf nichts, was sie schon längst hätten tun können. Seine Lippen, Hände, sein ganzer Körper, seine Empfindungen warteten nicht länger. Ein Geben und ein Nehmen, ohne abwarten und verschwenden von gemeinsamer Zeit. Wie konnte man sie besser nutzen als hier. "Ich liebe dich." flüsterte er ihn ins Ohr, bevor er sie mitnahm auf einer Woge der Gefühle der Zweisamkeit und sie beschenkte.

  • Er ließ sie nicht warten. Sein Kuss kribbelte durch bis in die kleine Zehenspitze. Mit allen Sinnen ließ sie sich mitreißen, berührte, verwöhnte, nahm sein Geschenk an. Sie könnte nicht glücklicher sein als in diesem Moment. Verträumt lag sie in seinen Armen, schmiegte sie sich an seinen durchtrainierten Körper, streichelte ihn zärtlich. An der Wand gegenüber das Gemälde zweier Liebenden. "Hast du dir die Bilder hier drinnen schon angesehen?" Denn dann hätte ihm auffallen müssen, dass es ihre Gesichter waren, die die Wand schmückten. Ein kleines Geschenk, denn ihm etwas zu kaufen, dafür fehlte noch das Geld und ein Handwerk, wie er das Schnitzen, beherrschte sie nicht... abgesehen von der Malerei.

  • " Nicht so richtig. abe warte Mal. Das bist du und das...." Er sah genauer hin. Sie hatte ihn und sich an der Wand ihres cubiculums verewigt. Er drückte sie. " Ich wusste gar nicht, dass du so künstlerisch veranlagt bist. Gefällt mir und ist für die Ewigkeit gemacht." Zurückgelehnt betrachete er es lang, streichelte sie. Es war sehr schön. So liegen wie die zwei an der Wand, jede Nacht. Er seufzte. Die zweisamen Stunden vergingen zu schnell.

  • "Naja, ich hatte kein Geld, einen Maler zu bezahlen, also dachte ich, ich versuche es. Mit ein bisschen Übung ging es ganz gut, natürlich nicht so gut, wie in den Villen der Betuchten.... schön, dass es dir gefällt." Chio genoss die Zeit mit ihm, bemerkte aber, dass er unruhig wurde. Noch enger an ihn kuscheln, soviel seiner Wärme mitnehmen, dass es für die Zeit ohne ihn reichen konnte. Dieses mal sollte es nicht so lange dauern. Schon morgen wollte er wieder bei ihr sein. "Mußt du gehen? Willst du noch etwas essen?" Die gemeinsame Zeit noch etwas verlängern. Es tat so gut, ihn hier zu haben.

  • " Das mit dem Geld ändert sich. Ich bekomme mehr Sold." Er lehnte seinen Kopf an ihren, legte den Arm fester um sie. Drückte sie an sich. " Ich habe einen Bärenhunger. Zur ersten Nachtwache muss ich wieder in der castra sein." Ein Kuss, er schälte sich aus ihren Armen und stand auf. Griff ihre Hände und zog sie zu sich aus dem Bett. " Du kannst einen ganz schön hungrig machen. Was hat meine Bäckerin zu bieten?" fragte er scheinheilig.

  • "Nicht viel, aber dein Lieblingsessen bekomme ich hin, denke ich." Sie konnte nur hoffen, es war noch sein Lieblingsessen. Er bekam noch schnell einen Kuss, dann suchte sie sich ihre Kleidungsstücke zusammen und zog sich an. Bevor sie Richtung Küche verschwand, strich sie noch einmal vielversprechend über seinen Oberkörper abwärts. "Ich glaube, hungrig warst du schon, bevor du zu mir gekommen bist." Jetzt aber schnell aus dem Raum, sonst bekam er alles, nur nichts zu essen. In der Küche klapperten Töpfe, Honig wanderte auf den Tisch. Honig, damit konnte man doch... Einen Finger voll davon hob sie hoch, drehte sich zur Tür und erwartete ihn damit.

  • Ein Berglöwe hätte nicht hungriger sein können und der hätte sich auf die vor ihm stehende Beute gestürzt, wenn sie nicht fluchtartig das cubiculum verlassen hätte. Lieblingsessen klang sehr gut. Er schnappte seine Tunika, zog sie über, legte sein cingulum an und folgte ihr in die culina. " Ist es das was ich denke? " fragte Antias, als er durch die Türe ging.

  • "Puls mit Honig?" Ob das tatsächlich sein Lieblingsessen war, sie war sich nicht mehr sicher. Dass er das mochte, schon. Zumindest hatte er es einmal erwähnt. Immer noch hielt sie ihm den Finger entgegen. "Eine kleine Vorspeise?" Schon bei dem Gedanken, er würde ihren Finger ablecken, dachte sie an mehr als nur den Honig...

  • Er nickte heftig. Sein Lieblingsessen. Vorspeise? Nur der Finger? Er hielt ihre Hand fest und leckte den Finger genüsslich ab, ließ sich viel Zeit dabei. Knapperte zärtlich an ihm herum. " Gibt es mehr davon?" Antias hatte ihre Hand los gelassen und die Arme um sie gelegt. Ein vielsagender Blick, der Puls wurde auf später verschoben. Die Küche lag vewaist da. Heute war die gemütliche Räumlichkeit gefragter.

  • Gebannt war ihr Blick auf seine Lippen gerichtet, als er an ihrem Finger leckte. Chio schluckte schwer, spürte, wie die Gefühle erneut entflammten. Mit einer Hand angelte sie nach dem Honig, die andere schlang sich um seinen Hals. Ihre Stimme klang belegt, als sie ihm den kleinen Topf vor die Nase hielt. "Honig ist noch genug da." Essen wollte sie machen, nicht einen Gedanken verschwendete sie mehr daran. Naschen konnte er auch an ihr.

  • Der Honigtopf stand in der culina. Das Feuer war runter gebrannt. Antias streckte sich. Dieses Bett und seinen honigsüßen Inhalt vermisste er spätestens heute Abend, wenn er auf seiner Liege schlafen musste. Antias setzte sich zu Chio, streichelte ihr übers zerzauste Haar. " Ich muss heute hungrig gehen glaube ich." sagte er grinsend. Zum Essen kochen war Chio nicht gekommen. Daran war er schuld. Sein Hunger richtete sich auf die Köchin und die hatte mehr Feuer, war heißer und süßer als eine Schüssel Puls mit Honig.

  • Chio gab ihm einen Kuss. "Das tut mir wirklich leid, aber an mir liegt das ganz bestimmt nicht." Ein unschuldiger Wimpernschlag, dann mußte sie ebenfalls grinsen, wurde aber gleich darauf auch wieder ernst. "Schade, dass du gehen mußt." Er ging zur Arbeit, mehr nicht. Das sagte sie sich immer wieder. Wie, um ihn daran zu hindern, setzte sie sich auf seinen Schoß, schmiegte sich an ihn, gab ihm noch einen langen Kuss, wuschelte ihm durchs Haar. "Wenn du morgen kommst, sollten wir zuerst essen... " Chio mußte schon wieder grinsen. Es tat so gut, ihn bei sich zu haben.

  • " Ja, das mit dem essen könnten wir morgen so machen." Sollte nicht wieder dieser übermäßige Appetit auf die Köchin dem einen strich durch die Rechnung machen. Nicht weg gehen, murmelte es in ihm. Er musste gehen, sonst war der morgige Ausgang hin. " Morgen um die gleiche Zeit." Er setzte sie neben sich auf's Bett, erwiderte ihren Kuss. Immer dieses Haare zerwühlen. Bei Lucilla ließ er es durchgehen. Noch mal drücken. " Ich hole mir auf dem Weg zur Castra was in einer Garküche. Bis morgen mein Schatz." Leicht war es nicht, das alles hier zurück zu lassen. Ein Trost, morgen kam er wieder her und hatte sie für sich alleine.

  • Morgen um die gleiche Zeit... Chio konnte vor Aufregung kaum einschlafen. In ihren Träumen lag er neben ihr. Je länger sie von ihm träumte, desto ruhiger wurde sie. So war sie auch gut ausgeschlafen, als sie extra früh aufstand, um rechtzeitig mit allem fertig zu sein. An einem normalen Tag würde sie nur das backen, was sie auch bis zum mittag verkaufen würde. Wenn der Laden leer war, nutzte sie dann die Zeit, Nachschub herzustellen. Heute sollte es anders sein. Alles mußte fertig sein, bis Servius zu ihr kam und die Aushilfe den Laden übernahm. Diese Frau konnte verkaufen, aber nicht backen. Kein Problem für Chio. Lange vor der verabredeten Zeit war zumindest im Laden alles fertig.


    Anders sah es in ihrem Schlafzimmer aus. Dort mussten zwar keine schwierigen Entscheidungen getroffen werden, die Vorbereitungen dauerten dennoch mindestens ebenso lange. Bei den Kleidungsstücken war die Auswahl nicht groß, ihre Wahl wäre aber auch dann nicht anders ausgefallen: die grüne Tunika, die sie von Servius geschenkt bekommen hatte. Keine Schuhe. Dafür widmete sie sich besonders sorgfältig ihrer Frisur. Mit edel verzierten Haarnadeln steckte sie sich ihre dunklen Haare so auf dem Hinterkopf fest, dass sie nur noch in einem schmalen Streifen über den Rücken fielen. Dazu die passende Schminke und ein nicht ganz so teures Parfum. Zur verabredeten Zeit stand sie schließlich in der Küche, bereitete sein Lieblingsessen und summte fröhlich ein Lied, dass sie noch aus ihrer Kindheit kannte. Er konnte kommen...

  • Der zweite Tag, sie hatten frei. Die nächsten waren dran in andere Centurien zu wechseln. Antias hatte sich in der Therme erfrischt. Sauber eingekleidet hatte er sich abgemeldet und war zu Lucilla unterwegs. Einen Schwenk über den Markt, Kirschen, eingelegte Oliven und Möhren. Bei einem Tuchändler blieb er stehen. Eine hellgrüne Palla, die kaufte er für Lucilla.


    Leise schlich er sich ins Haus. Seine Nase in die Luft gereckt. Es duftete nach Puls mit Honig und kam aus der culina. Auf leisen Sohlen, leichter gesagt als getan mit genagelten caligae, schlich er sich um die Ecke. Da stand sie und summte ein Lied. Er schlcih sich hinter sie und raunte: " Ist das Puls mit Honig? Der Duft sagt ja. Dafür bekommt die Köchin etwas extra außer einem hungrigen Mann." ginsend ließ er das Päckhen mit der Palla vor ihrem Gesicht baumeln.

  • Er war leise, sie hatte ihn trotzdem irgendwie gehört. Ihr Herz schlug wie wild, als sie darauf wartete, dass er zu ihr kam. Er sollte denken, sie wäre beschäftigt. Endlich, seine Stimme an ihrem Ohr. Chio wirbelte herum und wollte ihn umarmen, hielt aber in der Bewegung inne. Ein Päckchen, direkt vor ihrer Nase. "Ist das für mich?" Überrascht nahm sie es und ging zum Tisch, packte aus. Die Farbe war wundervoll. Chio hob sie hoch, hielt den Stoff an ihre Tunika. "Die passt gut zu meiner Tunika. Danke!" Nun aber fiel sie ihm wirklich um den Hals, drückte ihn fest und sah ihn dann an. "Danke." flüsterte sie noch einmal, bevor sie sich den langersehnten Kuss holte.


    Das Essen.. diesmal sollte er etwas davon bekommen. Es stand schon alles auf dem Tisch. "Setz dich. Das Essen ist fertig. Ich will nicht schuld sein, wenn du während deiner freien Tage verhungerst." Bevor er noch etwas erwidern oder tun konnte, nahm sie auf ihrem Stuhl Platz. Gemütlich machen konnten sie es sich danach.

  • Ein Blick nach links, einer nach rechts. „ Hältst du jemand vor mir versteckt? Wenn nicht, ist sie für dich.“ Sagte Antias grinsend, freute sich, dass sie ihr gefiel. Die Umarmung kostete ihn beinahe das Leben, ihre Mund zu Mundbeatmung holte ihn augenblicklich zurück. Vertrauen ist gut , Kontrolle besser, holte er sich bei ihr einen zweiten Kuss. Jetzt war er zu einhundert Prozent wieder im richtigen Leben. In dem mit Lucilla.


    Kaum am Hals, war sie wieder Meilen weit weg von ihm. Saß am Tisch bei seinem Lieblingsessen. Er setzte sich zu ihr, machte den Hals lang und sah in den Topf. „ Mmmhh, Puls mit Honig.“ Murmelte er und das Wasser lief ihn im Mund zusammen. Nur eins war für ihn klar, er stopfte sich den Bauch nicht voll. Es gab einen zuckersüßen Nachtisch, auf den wollte er nicht verzichten.


    Seine Schüssel wischte er mit einem Stück Brot aus. Fürs erste satt, aber noch nicht zufrieden. Das war er nach dem Nachtisch. Antias wartete ungeduldig, auf Lucilla. Ein Tunker mit dem Finger in den Honig. Ein Becher Wein durfte es zur Verdauung sein. „ Bleibt die Aushilfe für den Rest des Tages?“ fragte er und schnürte in aller Gemütsruhe seine caliagae auf und zog sie aus. Der Becher war geleert. Mit einem verheißungsvollen Blick sah er Lucilla an. Frech griff er über den Tisch und öffnete eine der Fibeln an ihrer Tunika. Mit der Fibel entzog Antias sich ihrer Reichweite, auf seinen Stuhl zurück. Wie eine Trophäe hielt er sie in die Höhe und neckte Lucilla.

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