Klein aber ...bald wieder fein?

  • Erst wurde sie begutachtet und dann auch noch auf Griffigkeit geprüft. "Hee... ich bin doch kein Pferd..." Schon wurde sie für gut befunden und gepackt. Gut, mit einem Pferd würde er sicher das Folgende nicht testen. 8) Zumindest ging sie davon aus und wehrte sich nicht weiter, genoß jede einzelne Sekunde mit ihm. Vielleicht würden sie in nächster Zeit öfter die Gelegenheit haben, sich zu sehen. Er hatte es jedenfalls angedeutet.

  • "Ganz außer Puste? Na, dann sollten wir ihm wohl ein bisschen Arbeit geben, damit er ein paar Muskeln kriegt, wenn ihm schon deine Kleider zuviel sind. Oder hast du soooooo viel anzuziehen?" Ein ganzer Berg Kleider, dazu Schuhe obendrauf... Lucilla mußte lachen bei dem Gedanken. Endlich kam auch Servius und sie fiel fast in seine Arme. Ausgeheckt? Sie beide? "Nichts." Ein unschuldiger Blick zu ihm und ein Zwinkern für Marei. Dann mußte Lucilla wieder lachen. "Ehrlich? Die Sachen sind schon in ihrem Zimmer? Hast du das denn ganz alleine geschafft?" Lucilla kringelte sich vor Lachen.

  • Hinsetzen? Wieso sollte sie sich setzen, sie wollte doch ihre Waren verkaufen. Dazu mußte sie sich nicht setzen, im Gegenteil. Aus dem Augenwinkel nahm sie wahr, wie Marei ihr den Schemel brachte. "Danke, Marei." brachte sie gerade noch in ihrer Verwirrung heraus, bevor sie darauf Platz nahm. Nur einen kurzen Moment schenkte sie ihr ein dankbares Lächeln, dann suchte sie in Servianus Gesicht zu ergründen, was er von ihr wollte. Sein besorgter Blick verstärkte das mulmige Gefühl, das sich gerade in der Magengegend ausbreitete. "Was ist? Ist irgendetwas passiert?" In der Stadt? War mit ihrem Geschäft etwas nicht in Ordnung? Daraus resultierte der Gedanke, es könnte irgendjemand dahintergekommen sein, dass sie gar nicht Lucilla hieß und eigentlich eine Sklavin war, die... Alle Farbe wich aus ihrem Gesicht und ihr wurde schlecht. Lucilla atmete tief durch. Reiß dich zusammen... nichts anmerken lassen, erstmal abwarten, was er ihr zu sagen hatte.

  • "Wieso ihm Arbeit geben? Aber Lucilla.. er muss schon Muskeln in sich haben, sonst hätte er meine Beutel niemals bis hierher hinein ins Haus schleppen können..." wiedersprach Marei. "Nein, ich habe nicht zuviele Kleider. Mama Frija hat mir das Nähen und Flicken beigebracht und gesagt, ich muss noch viel an den Lumpen üben, wenn ich das Sticken können will." erklärte sie sich. Servius kam dazu und grüßte seine Verlobte. Marei bemühte sich unschuldig zu wirken, das Lachen zu unterdrücken und hielt die Honigkirschen in der Hand hinterm Rücken versteckt.


    "Ich soll hier helfen?" Das wurde ja immer schöner. Es kam noch eine Überraschung, die ihre Ohren erreichte. "Bäckereigehilfin?" Marei kam aus dem Staunen nicht mehr heraus und sah die beiden Erwachsenen argwöhnisch an, Laut dem Soldaten hatte sie ein eigenes Zimmer und dieses Zimmer war in diesem Haus und in diesem Zimmer lagen ihre Beutel. Woher hatten die Erwachsenen es gewusst? In Mareis Ohren begann es zu rauschen.. genau so war es wie sie es sich in ihrem Traum vorgestellt hatte. Was sollte sie darauf sagen? Sonst fiel ihr doch immer etwas zu sagen ein. Marei war wirklich überwältigt. "Donnerkeil! ... Brennend gern!"

  • Aus dem hinteren Teil der Bäckerei kam ein hocker auf zwei Beinen herein und offenbarte ein junges Mädchen. Nanu, fragte er sich unwillkürlich, hatte Lucilla eine Tochter? Er dachte sie sein nur verlobt. Andererseits wusste er natürlich, dass das bei Soldaten meist mehr hieß als bei den übrigen civiles.
    Schon verlor sie die Farbe, als sie sich auf den Schemel setzte. Mit einer solche heftigen Reaktion hatter er dann doch nicht gerechnet und er bemühte sich die Lage unter Kontrolle zu bringen, indem er die Sachlage schnell darlegte, bevor die junge Frau noch umgibte, bevor er was gesagt hatte. Seine Stimme klang leicht belegt, als er sprach:
    "Die legio. Sie rückt heute früh aus um gegen die Truppen des falschen Kaisers zu kämpfen."
    Angespannt wartete er Lucillas Reaktions ab, nur hoffend, dass sie jetzt nicht umkippen würde, denn dies würde ihn wohl heillos überfordern. Zu spät erkannte er die Schwachstelle in seinem Plan.

  • Marei lächelte zurück. Aber wieso wurde die junge Frau jetzt merkwürdig blaß im Gesicht? Besorgt sah das kleine Sklavenmädchen Lucilla an und legte ihre kleine Hand auf die Schultern der Bäckerin. Der frühzeitige Kunde mit dem Korb sagte etwas was Marei aufhorchen liess. Die Legion zieht aus? "Lucilla, wir müssen unbedingt dahin! Servius finden, er muss irgendwo da mit bei sein." ereiferte sie sich aufgeregt und dachte an ihre Freunde: Cimon und ihre Zieheltern sowie den primus pilus. "Lucilla.. komm.. beeilen wir uns..." Aufgeregt wie sie war machte sie sich daran die Schleife ihrer sonnengelben Schürze zu lösen. Der Korb des Kunden fiel ihr ins Auge. "Darf ich den Korb mal haben, bitte?" Sie wollte das Flechtwerk mit einigen von Lucillas Backwaren füllen und ihn dann an Antias (falls sie ihn denn fanden) übergeben mit der Bitte auch Cimon und ihren Zieheltern sowie Licinus etwas abzugeben. Oder sollte sie es lieber in einzelne Einschlagtüten tun?

  • Erschöpft, zufrieden, müde und wie müde, anstrengender als ein Tag Kampftraining. Sein Arm legte sich fast mechanisch über ihren Bauch und hielt sie fest. Nur eins, Schlafen, bei ihr, neben ihr, mit ihr, nicht an den Abend denken. Das Gehen müssen. Jetzt wo sie hier die Bäckerei hatte, könnte er die Legion sausen lassen. Sie waren nicht mehr auf das Geld angewiesen. Er könnte mitarbeiten und wäre jeden Tag zu Hause. Ein leises Schnaufen verriet, dass Antias eingeschlafen war.

  • Er umarmte Lucilla hob sie hoch und küsste sie. " Ganz alleine und es ist noch ein bisschen Kraft für dich übrig." Antias setzte sie wieder ab, wandte sich zu Marei. "Feuer und Flamme." lachte Antias. "Eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe für dich. Ich möchte, dass du Lucilla hilfst so gut du kannst." Er hatte ihr eine kleine Überraschung aufs Bett gelegt. Die Puppe war fertig und wartete auf eine Puppenmutti. " Sehen wir uns dein Zimmer an und dann gibts was gutes zu Essen." Lucilla hatte bestimmt was feines da.

  • Die Legio... Natürlich. Wären Aretas und sie aufgeflogen, sie hätten nicht Servianus geschickt. Lucilla atmete erleichtert auf, um kurz darauf gleich wieder entsetzt seinen Worten zu lauschen. Die rückt aus? Nein, das ... Aretas hatte ihr versprochen... "Kämpfen? Gibt es Krieg?" Die Wörter hatte sie ausgesprochen, doch was es wirklich bedeutete, realisierte sie noch nicht ansatzweise. Marei war da schneller. In ihrer Aufregung dachte sie so schnell weiter, dass Lucilla ihr nur verwundert zusehen konnte. Wir müssen da hin. Marei hatte recht. Sie mussten versuchen, ihn noch zu erwischen. Nun stand auch Lucilla auf, half Marei dabei, alles einzupacken. Der Korb musste reichen. "Sie wollen gegen den Kaiser ziehen?" Lucilla konnte es nicht glauben. Was war falsch an ihm? Wieso nur hatte sie nie mit Servius darüber gesprochen...

  • Glücklich lag sie in seinem Arm und lauschte dem ruhigen Atem. Er war eingeschlafen. Vorsichtig, ganz vorsichtig, drehte sie sich, hob den Kopf und beobachtete ihn eine Weile. Süß... und so friedlich. Lächelnd legte sie ihren Kopf an seine Schulter, schloß die Augen. Sein Atem verband sich mit seinem Herzschlag und entführte sie in einen wunderschönen Traum.

  • "Na, das hoffe ich doch." Liebevoll erwiderte sie seinen Kuss und nachdem sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte, drehte sie sich zu Marei. "Da hat dir deine Mama Frija wirklich etwas gutes beigebracht. Und wie gut du schon sticken kannst, mußt du mir unbedingt zeigen." Lucilla konnte es auch, da würden sie sich die langen Abende gut vertreiben können.


    Dass Marei ihr helfen würde, daran zweifelte Lucilla keine Sekunde. Schließlich war sie doch schon ihre kleine Bäckereigehilfin. "Ja, geht ihr nur das Zimmer ansehen, ich sehe zu, dass ich euch etwas zurecht mache." Mittagszeit. Da konnte sie den Laden für eine Stunde schließen. Essen war schließlich wichtig.

  • Lucilla verstand was sie machen wollte. Eilig tat sie das zusammengesuchte Gebäck in den Korb und rechnete den Verlust im Kopf zusammen. Uh, das waren viele Münzen, dann sollte sie in den nächsten Tagen nicht soviel wegnaschen, damit sie den Verlust durch den Verkauf wieder reinbekamen. "Lucilla.. deine Schürze.. du musst sie noch abnehmen." meinte Marei und lief zu ihr. "Soll ich der Aushilfe Bescheid sagen, dass wir kurz weg sind? Ach, ich glaube das dauert zu lange.. können wir die Tür festzuziehen und los?" Das Servius wie die anderen Soldaten in den 'Sturm' ziehen musste hatte sie duch eigene Beobachtungen im Kastell und Cimons Aufklärung begriffen. 'Sturm' klang in ihren Ohren weniger bedrohlich als 'Krieg'. Sie wandte sich zu dem Kunden um. "Ich meine, ich habe dich schon mal gesehen. Du bist der Sohn des primus pilus?"

  • Feuer und Flamme? Ja, das war sie... und Lucilla war nicht die strenge Köchin, der nervige Neffe nicht in ihrer Nähe. Eine verantwortungsvolle Aufgabe? War es nicht das was ihre Zieheltern immer für sie gewünscht hatten? "Mach ich." versprach Marei mit dem nötigen Ernst und blickte Servius geradewegs an. Aufs neue Zimmer gehen.. hm.. sie sah Lucilla an, die meinte, dass sie etwas schönes von Frija gezeigt bekommen hatte. Lucilla sagte Mama Frija! Unbewusst zog Marei ihre Puppe Nina ein bisschen höher auf ihren Arm und drückte sie an sich. Nicht an den Abschied von Baldemar denken, sonst würde sie wieder weinen müssen. Sie hatte Mama Frija nicht mehr gesehen. Warum nur? "Ja, das hat sie..." erwiderte Marei leise und sah zu Boden. Nach dem Zimmer ansehen etwas essen.. das klang gut. Es wuchs ihr über den Kopf. "Kannst du auch mit rauf kommen, Lucilla? Auf mein Zimmer?"

  • "Schlimmer noch Bürgerkrieg", antwortete Servius düster, während Lucilla sich der Lage langsam bewusst wurde. Gleichzeitig lief das kleien Mädchen, dass den Schemel gebracht hatte, zu Hochtouren auf und wirbelte geradzu um ihn herum.
    Natürlich gab er ihr den Korb ohne viele Worte. Er fragte sich, ob es eine gute Idee war, Lucilla ins siene Pläne einzubinden, aber das konnte er jetzt nicht mehr ändern.
    "Gegen den falschen Kaiser, für den richtigen", antwortete er auf ihre Frage. Auch wenn er fühlte, dass es ganz so eifnach nicht wahr, wenn man objektiv blieb. Aber er war nicht objektiv. Von dieser Seite hatte er deutlich mehr zu erwarten, als von der anderen.
    Allerdings es erschien ihm nicht vorteilhaft, wenn Lucilla sich in solch aufgelöstem Zustand aufmachte, zusätzlich wollte er auch nicht, dass sie nach wenigen Schritten zusammenklappte, daher setzte er an zu erklären.
    "Man hört viel von der Willkür des Vesculairers und ss steht zu vermuten an, dass er seinen Vorgänger hat umbringen lassen. Daher stehen die meisten Truppen auch gegen ihn auf der Seite der prima."
    Gut, das war gelogen, er wusste es nicht genau. Aber positive Nachrichten konnten hier nicht schaden. Weiter kam er aber nicht, denn es war das Kind, dass ihn nun unterbrach.
    "Ja, ja, in der Tat, das bin ich." antwortete er etwas verwundert, konnte er sich doch nicht entsinnen, sie jemals gesehen zu haben. "Aber woher kennst du mich?!"

  • Lucilla war überrascht, wie umsichtig Marei war. Sie dachte an alles, was Lucilla völlig vergessen hätte. Die Schürze, die Türe, eine Aushilfe. Hätte sie gewußt, dass sie mit dem Gebäck auch den Verlust auszurechnen versuchte... unglaublich. "Oh, ja, die Schürze... " Mit wenigen Handgriffen und Mareis Hilfe war sie schnell abgenommen. Bürgerkrieg? Das hieß, Römer kämpften gegen Römer? Das war wirklich noch viel schlimmer. "Und wer ist der richtige Kaiser?" Die Antwort folgte in einer genaueren Erklärung. "Es geht nur um Gerüchte? Auf welcher Seite stehen dann wir? Und wie können wir sicher sein?" So allmählich wurde Lucilla der Ernst der Lage bewußt. Standen sie auf der Seite der Verlierer, dann... darüber durfte sie gar nicht nachdenken. Wieder wurde sie bleich, oder eher grün im Gesicht. Zusammenreißen, sie musste sich zusammenreißen. Vor allem mußte sie versuchen, Servius noch einmal zu sehen, zu sprechen. "Nein, wir hängen ein Schild an die Tür und dann sperren wir zu." Ein Schild hatte sie schon hinten im Regal liegen, eines, auf dem stand, dass sie früher schließen musste, und dass sie am nächsten Tag wieder wie gehabt für ihre Kunden da wäre. Dieses Schild holte sie und befestigte es an dem Nagel neben der Türe, während Marei sich mit Servianus unterhielt. Der Korb gepackt, das Schild an der Tür, sie konnten gehen. Oder hatten sie noch irgendetwas vergessen? In Lucillas Kopf drehte sich alles, so konnte sie keinen klaren Gedanken fassen.

  • Der traurige Blick der Kleinen war ihr nicht entgangen. Das Essen konnte warten. "Natürlich komme ich mit. Ich schließe nur schnell den Laden ab." Lucilla beeilte sich, schloß die Tür ab und nahm Marei an der Hand. "Fertig. Gehen wir." Irgendwie konnte sie nachfühlen, wie es Marei gerade ging. Der Abschied von ihrem Zuhause, ihrer Domina, die doch mehr war als nur das. Eine Schwester, eine Freundin... noch viel mehr. Sie waren sich so nah gewesen. Nur nicht daran denken. Jetzt musste sie Marei den Abschied erleichtern. Vielleicht gelang es, indem sie mit entscheiden konnte, wie ihr Zimmer aussehen sollte. "Wir können Stoff kaufen und dir Vorhänge nähen, und bunte Kissen. Du darfst ihn aussuchen, was hältst du davon?" Marei sollte sich wohlfühlen in ihrem neuen zuhause.

  • Verwundert sah sie den Kunden an. Er kannte sie nicht? Wie denn das? Sollte sie sich demnächst einen Punkt auf die Nase malen, um bemerkt zu werden? "Na, von dem Essen mit dominus Ursus. Licinus hat dich ihm vorgestellt. Ihr beide seid dann irgendwann nacheinander gegangen. Ich kenne Licinus gut, denn mit seiner Adoptivtochter Esquilina bin ich befreundet." erzählte Marei freundlich.


    Lucilla legte die Schürze ab und kümmerte sich um das Schild. Nun konnten sie gehen. Die Bäckerin trug den prall gefüllten Korb. "Oh, warte noch einen Moment, Lucilla. Nina muss auch mit!!" Marei drehte sich um und holte ihre Puppe herbei, die ihr beim Brote schmieren zugesehen hatte. Die bunte Tasche aus dem Zimmer zu holen, dafür war keine Zeit mehr. Sanft legte sie ihre kleine Hand in die große Hand von Lucilla, während sie mit der anderen Puppe Nina festhielt und an die Brust drückte. "Jetzt können wir los. Wo müssen wir lang gehen?" lautete der nächste Satz aus ihrem Mund.

  • Lucilla kam mit. So war sie nicht mit dem Soldaten Servius alleine. Die Bäckerin reichte ihr ihre Hand. Zum Festhalten. Marei liess sich von Lucilla an die Hand nehmen und folgte ihr hinterher. Raus aus dem Laden. Hinein ins Haus. Noch ein Angebot, Wieder etwas Schönes. Ein buntes Zimmer? Ein verzücktes Lächeln huschte über das Gesicht der zukünftigen Bäckereigehilfin, "Ja.. das mache ich.. also das Aussuchen." entgegnete Marei und war allmählich gespannt aufs neue Zimmer. "Welche Farben magst du, Lucilla? Ich mag gelb.. wie die Sonne und Esquilina mag blau wie der Himmel. Nina kann sich für keine Farbe entscheiden.. sie mag es bunt." Entschuldigend sah sie Servius an. Jetzt ging es doch ums Zimmer. "Woher weisst du, dass ich hierher kommen werde?"

  • Servianus war ehrlich erstaunt, wie das kleine Mädchen, welches da um die beiden Erwachsenen herumwuselte es schaffte einen so viel klareren Kopf zu behalten, als er es einem Kind je zugetraut hätte.
    Was musste man alles erlebt haben, um so früh so abgeklärt zu sein. Sicher war sie nur eine Sklavin, also kaum behütet aufgewachsen. Aber das, was sie hier tat, fand er, ging über das normale Maß weit hinaus


    "Sein Name ist Appius Cornelius Palma. Viel mehr, muss ich zugeben, weiß ich über ihn auch nicht. Aber es geht um mehr als nur Gerüchte, glaub mir. Ich würde es dir gerne alles genau erklären, aber ich glaube, dazu fehlt uns gerade die Zeit. Daher nur in Kürze, was ich herausgefunden habe:
    Der Kaiser wurde ermordet, das ist unstrittig. Fragt sich, wer war es. Während man von Cornelius Palma nur wenig hört, weiß man von den Willkürurteilen des Vescularius, seinem ausschweifenden Lebensstil und seiner Vetternwirtschaft. Außerdem hat er sich schon zuvor mit allen möglichen Ehreninsignien gezeigt, die ihm noch gar nicht zukamen. Außerdem hat er das Testament, dass ihn zum Kaiser bestimmt, den Vestalinnen unter Andruhung von Waffengewalt abgenommen und sich damit für Stunden allein eingesperrt.
    Und daher hat sich der hießige legatus entschieden, sich auf die Seite des Palma zu schlagen."

    Natürlich war sich Servianus bewusst, dass sein Abriss sehr grob war, seine Quellen parteiisch bis unzuverlässig genannt werden konnten. Er hoffte, dass sein Vorwand, dass sie nur wenig Zeit hatten, wollten sie die legio einholen, nicht durchschaut, sondern aktzeptiert wurde. Er hatte die Intelligenz der Frau womöglich etwas unterschätzt, gestand er sich ein.
    Er beobachtete Lucilla, wie sie, doer vielmehr Marei, sich zu schaffen machten und das Schild aufhängte. Letztere sauste nochmal zurück um ihre Puppe zu holfen, dann war alles beisammen. Aber irgendwie schien Lucilla sich nicht sicher zu sein und er wagte einzuwenden:
    "Lucilla? Möchtest du die Tür nicht verschließen?"


    Natürlich hatte er bei dem Essen nicht auf die bedienenden Sklaven geachtet, außer um sie heranzuwinken. Warum sollte er auch, daher konnte er nur leicht mit den Achseln zucken.
    "Aber wie kommt es dann, dass du jetzt hier bist?" wollte er wissen, bevor sie anfing von seiner neuen Stiefschwester zu sprechen, die er selbst bisher noch nicht kennen gelernt hatte. Was ihn allerdings nur mäßig störte, denn mit Kindern konnte er nicht viel anfangen, daher klang er auch leicht gleichgültig, als er sprach:
    "So, du bist also mit beiden befreundet? Ich muss leider sagen, dass ich sie bisher nicht kennengelernt habe."

  • Als Hausherr voran, die Damenwelt folgte. Antias war froh, dass Lucilla mitging. Er hätte nicht gewusst wie er Marei alles erklären sollte. Vor allem was die Vorhänge und den Kram anging. Na alles was sich um Kissen und Decken drehte. Für ihn war wichtig, dass es bequem war, die Farbe spielte bei ihm keine große Rolle. Frauen waren eben anders und legte andere Maßstäbe an. An der Tür blieb er stehen und winkte die beiden herein. " Dein cubiculum. " sagte er stolz.

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