Menyllus marschierte diensteifrig voraus, so wie er das seit Beginn seines Lebens an von erwachsenen Sklaven gesehen hatte. Es war wie eine Berufung, wie ein von Anfang an feststehendes Schicksal – fatum. Immer hatte er es so gesehen und gewusst, dass er all diese Dinge allmählich auch tun würde. Und lange dauerte es ja auch nicht mehr, bis man ihn als Erwachsenen anerkennen würde. ‚Ein paaaaaar Jahre noch‘, rechnete der Junge innerlich für sich.
Und das meiste davon war ja wirklich nicht schwierig, das konnte Menyllus schon lange (mindestens genauso gut wie seine größere Schwester): „Herr, die Klinen hier stehen für dich bereit. Möchtest du auch etwas zu trinken gebracht bekommen?“
Abwartend und lächelnd sah der Junge den alten Mann an. So Leute mit weißen Haaren waren ihm sympathisch, er wusste auch nicht warum.
Ein reiner Freundschaftsbesuch für Lucianus
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- Atrium
- Phaeneas
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Als ich hörte, wer mich da besuchte, liess ich ihn keine Sekunde warten und eilte sogleich ins Atrium.....
"Matinius..... welch unerwarteter aber erfreulicher Besuch!"
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Aufseinen Stock gestützt folgte er dem Sklaven. "Vielen Dank, gerne würde ich einen Becher Wein nehmen." Er liess sich auf der Kline nieder und wartet darauf bis der Consular erscheinen würde, was dann auch bald geschah. "Ich grüsse dich Lucianus, du siehst gut aus, ich hoffe dir geht es auch gut?"
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Ich wusste nun nicht genau, ob ich nun die Wahrheit sagen sollte, oder aber freundlichkeitshalber lügen sollte... ich entschied mich für eine Mischung
"Danke, der Schein trügt ein wenig, aber im Großen und Ganzen geht es mir ganz gut und dir Agrippa? Alles in Ordnung?"
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"Falls das Alter keine Krankheit ist, geht es mir gut, ich bin eben alt. Dagegen kann man wohl nichts tun? Oder kennst du ein Mittel dagegen?" Er schaute sich ein wenig um. "Es ist lange her, als ich zuletzt hier war."
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Ich lachte "Alt sind wir beide., Agrippa, aber es könnte Schlimmeres geben!"
Inzwischen brachte ein Sklave Wasser und Wein und ich liess auch gleich einschenken
"Zu lange, es ist zu lange her. Was gibt es in Hispania Neues?"
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"Wohl wahr, uns könnte der Himmel auf den Kopf fallen.", erwiderte er grinsend.
"Aus Spanien? Nichts bewegendes, ich erhalten viele Briefe von Klienten aus Spanien, aber Apollodores und Menodores kümmern sich ausgezeichnet darum. Ich war schon Jahre nicht mehr in Spanien. Ich bevorzuge momentan die Albanerberge und den Golf von Neapolis."
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"Ich selbst war nie in Spanien..... aber ich habe mir sagen lassen, es soll wunderschön sein?! Rom ist zuweilen ein gefährliches Pflaster, der Senat momentan ohnehin und dieser Vescularius.... naja, ich schweife ab..... die Albanerberge sagst du?"
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"Spanien ist fern, es ist ähnlich wie Italien. Der Stadtpräfekt in der erste Mann Roms, ich habe schon Leute gehört, die ihn den ungekrönten König von Rom nannten."
Er nippte an einem Becher Wein und stellt den Becher danach wieder hin.
"Ich besitze ein Grundstück in den Albanerbergen, in der Nähe des Albanersees, es ist eines der ältesten Besitztümer, es hat schon meinem Urgrossvater gehört. Das Klima dort oben tut den alten Knochen gut, ganz anderst als der Gestank Roms."
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"Der ungekrönte König Roms?! Welch Frevel am Andenken unseres geliebten Kaisers, die Götter mögen ihm gnädig sein!"
Ich schüttelte den Kopf voller Unverständnis
"Ich frage mich, wie das weiter gehen soll, wo das hinführen wird. Dieser Vescularius blamiert und diskreditiert uns wo er nur kann. Er lässt den Senat wie eine Art Puppenspiel dastehen und setzt sich über alles hinweg!"
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"Du sprichst als wäre der Kaiser Tod? Wobei ich gestehen muss, ich habe ihn schon Jahre nicht mehr gesehen und niemand wir zu ihm vorgelassen ..."
"Die Res Publica Libera ist schon lange Tod. Es gibt immer gerechte und schlechte, starke und schwache Kaiser. Das was mit dem Senat passiert, ist unschön, aber was können wir dagegen tun? Wir hatten schon schwerere Zeiten, denke an Nero oder Caligula."
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"Ich sprach auch von unserem alte Kaiser, Iulianus..... das waren noch Zeiten!"
"Was wir dagegen tun können?!" fast hätte ich angefangen auszuplaudern, was am Laufen war doch "...... nun, Agrippa, ich weiß auch nicht..... es gibt einige Stimmen, die es ändern wollen, aber was daraus wird..... ich weiss nicht..... abgesehen davon ist es nicht einfach, gefährlich, ganz zu schweigen von den Konsequenzen...."
ich faselte mehr, als ich sprach, wahrscheinlich verstand Agrippa kein Wort.....
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"In der Tat Iulianus war ein guter Mann, der nicht nur herrschte sondern die Herrschaft auch teilte."
"Das hast du wohl recht, Krieg gegen den Kaiser bedeutet den Tod, egal ob man gewinnt oder nicht. Im schlimmsten Fall endet es in einem Bürgerkrieg und Senatorenköpfe landen auf einem Spiess."
"Ich kenne den Stadtpräfekten nicht persönlich, vielleicht sollte ich ihn einmal besuchen. Ich glaube er ist noch nicht verheiratet?"
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"Ich denke er ist es nicht...... hast du noch eine Tochter, die vermählt gehört? Mein Sohn, Massa kommt auch bald in das richtige Alter.... vielleicht sollte ich mich auch schon langsam umsehen!"
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"Nicht Töchter, sondern die Töchter meiner Söhne, also meine Enkeltöchter. Sie sind jung und hübsche gestalten. Wie alt ist dein Sohn?"
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"Er ist 17, Agrippa, jung und voller Tatendrang, doch noch sehr unschlüssig was er mit seinem Leben anfangen will. Ich habe ihm vor Kurzem meine Ländereien und meine Betriebe übertragen und ich bin guter Dinge, dass er sie zu meiner Zufriedenheit verwalten wird!"
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"Davon bin ich überzeugt, hast du bereits ein zukünftige Braut ins Auge gefasst?"
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"Nein, bisher noch nicht, ich habe mir aber auch noch keine Gedanken darüber gemacht...... welche Verbindungen würdest du denn als ideal sehen?"
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"Ich würde die eine Verbindung mit der Familie eines ehemaligen Consulars in Betracht ziehen, eine Patrizierbraut wäre doch was nettes, findest du nicht auch?"
Er nippte an seinem Becher.
"Oder du wählst die Tochter eines Klienten des Stadtpräfekten ..."
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"Ach hör mir auf mit dem Stadtpräfekten...." rutschte es mir heraus "...... niemals würde ich eine Verbindung mit seiner Familie wollen..... ein Bauernjunge ohne jegliche Erziehung mit einem großen Hang zur Macht!"
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