Angetreten zum Abmarsch

    Das Manöver mit der ALA Numidia stand bevor. Der Tag für den Trossabmarsch zählte seit Sonnenaufgang keine ganze Stunde, als einer der Centurionen des Zugs dem Legat die Meldung überbrachte, dass die Männer der Cohors II zum Abmarsch bereit stünden. Menecrates erwartete ihn bereits.
    Mit ausgreifenden Schritten strebte er, vom Offizier begleitet, dem Exerzierplatz zu. Als er den Campus betrat und die komplette Legion angetreten sah, erfüllte ihn Stolz. Kampferfahrene Soldaten standen neben Jungspunden, einer wie der andere schnurgerade aufgereiht. Er hörte, wie Titus Ninnius Caudex, der den Zug begleitende Tribunus Angusticlavius, gerade über den Platz brüllte: "Milites, state! Oculus prosam! Legatus adest!"
    ["Soldaten, stillgestanden! Augen geradeaus! Der Legatus ist anwesend!"]


    Haltungen wurden noch einen Tick straffer, Kinnspitzen richteten sich aus, als Menecrates vor die Männer trat. Sein Blick schweifte durch die Reihen, bevor Tribunus Ninnius auf ihn zutrat, militärisch grüßte und Meldung erstatte.
    "Legatus H. Claudius Menecrates, ich melde die LEGIO II GERMANICA FIDELIS CONSTANS wie befohlen angetreten."



    "Danke Tribunus", erwiderte Menecrates. Dann ließ er den Blick erneut schweifen. "Männer! Soldaten Roms! Ihr kennt den Grund dieses Appells. Während sich drei Cohorten unserer Legion im freundschaftlichen Manöver mit der ALA Numidia messen, tragen die verbliebenen Cohorten die Verantwortung für die Sicherheit unseres Kastells sowie die der Stadt Mogontiacum. Ich habe keinen Zweifel, dass jeder seine Aufgabe mit Bravour erfüllt. Genau das und keinen Deut weniger erwarte ich von euch." Seine Stimme schwoll an. "Denn wir sind es, auf die Rom baut, wir geben die Sicherheit, den Schutz und das Schild."
    Er ließ die Worte einen Augenblick wirken, dann sprach er weiter.
    "Im Anschluss an den Appell begibt sich die Cohors II mitsamt Tross auf den Marsch in das Manövergebiet. Tribunus Ninnius hat das Kommando. Zwei Tage später folgen die Cohorten fünf und acht unter meinem Kommando. Während meiner Abwesenheit erteile ich einem Dreiergespann das Kommandio über die verbliebenen Kohorten im Castellum: Tribunus Laticlavius Antius Barba, Praefectus Castrorum
    Dellius Catullus und Tribunus Angusticlavius Vibienus Crus. Es herrscht Alarmbereitschaft."     Er wandte sich wieder allen zu, nachdem er die zuvor Genannten jeweils angesehen hatte.


    "Jeder gibt an seinem Platz sein Bestes zum Ruhm der Legio Secunda!
    Semper fidelis constans - semper parata!"    , fügte er den selbst erschaffenen Schlachtruf der Legion an. Dann wandte er sich an Ninnius Caudex . "Tribunus, dein Kommando." Er wollte dem Abmarsch beiwohnen.

    Herausgeputzt bis aufs Äußerste stand der junge Terentier zwischen all den anderen Soldaten. Es war ein wundervoller Tag und der Anblick muss ebenfalls sehr beeindruckend gewesen sein. Die Rede des Legaten fiel nicht anders aus als erwartet, er war gespannt wie die anderen so sein würden. Bisher kannte er ja nur die Kameraden seiner Stube und eben die anderen Tirones, alle standen sie nun hier in dieser Gruppe.


    Voller stolz hörte er den Reden zu, sein Herz pochte und er war bereit im Manöver alles zu geben was er nur konnte, zu zeigen was er gelernt hatte.

    Dem großen Antreten auf dem Campus ging natürlich das Antreten bei den Centurien vorraus. Jede Centurie hatte ihre Zeit in der sie Antrat, um zu überprüfen ob alle Diensttauglich waren, danach maschierte Centurie für Centurie in Richtung Campus. Aber es konnte schon vorkommen das eine Centruie etwas länger brauchte, weil Kameraden nicht aus den Federn kamen. So maschierte nun Centurie um Centurie auf den Campus.
    Es war ein enormes Schauspiel. Den diese Tausende von Soldaten verursachten einen Höllen Lärm, das klimpern der Rüstungen und Waffen, das Rytmische Stampfen der Soldaten.
    Hier und dort brüllten die Centurios ihre Kommandos, und dann kam da auch nooch die Legionreiterei, das Getrampel der Pferde, wieder Rüstungsklappern und Kommandos.
    Die Menschenmenge und die Gräusche konnten dafür Sorgen das einem das Blut in den Adern gefror. Immer wieder sah ich zur Tribüne hoch, den wenn es dort oben hektisch wurde konnte der Legat nicht mehr weit sein.
    Aber schließlich stand jeder auf seinen Platz, und nach kurzem warten ging es auch los. Der Tribun brülle von der Tribüne.
    Nun bewegten sich alle auf einmal, ein Donnern hallte über den Campus, als alle ins Stillgestanden gingen.
    Danach erfolgte eine kleine Ansprache, wo es hin geht, warum wir das tun usw. Die ganze Zeit über schielte ich nach links und nach rechts, um zu sehen ob alles in Ordnung sei. Es gab keine Auffälligkeiten

    Eine Auffälligkeit konnte Fontinalis allerdings doch sehen. Der Neue, ein Rekrut namens Lucius Helvetius Corvinus, hatte sich gestern Abend noch zur Centurie gemeldet. Es war nicht mehr viel Zeit geblieben an diesem Abend so das man ihn nur noch einer Stube zugewiesen hatte und dann alles weiter auf morgen verschoben hatte.
    Am nächsten Morgen dann war auch der neue mit angetreten.
    Im Gegensatz zu vielen neuen Rekruten trug er die Ausrüstung auch so als ob er sie gerade eben nicht zum ersten Mal anhatte. Zusätzlich hatte er seine Rüstung und Ausrüstung vollkommen richtig angelegt. So waren sie nun mit ihm auf den Antretetplatz marschiert
    Jedenfalls waren sie nun mit ihm hier und da Corvinus sehr groß, sicherlich 1,8m, für einen Römer war und dazu wahre Muskelberge mit sich trug, fiel er in der Reihe in der er jetzt stand doch arg auf und machte das schön symetrische Bild doch ein wenig kaputt.


    Ebenso die Tatsache das er scheinbar keine Rüstung von der Stange trug. Seine Lorica Segmenta war offensichtlich eine Einzelanfertigung, Fontinalis meinte sogar gesehen zu haben das sie ein paar minimale Verzierungen gehabt hatte.



    Sim-Off:

    Menecrates hat mir per PN geschrieben das ich hier schon mitschreiben kann/darf obwohl meine Vereidigung noch nicht ausgespielt ist. Diese liegt ja aber zeitlich vor dem Antreten und dauert Ingame ja nicht Tage.

    Tribunus Ninnius Caudex nickte zum Zeichen des Verstehens und trat zwei Schritte vor.


    "Cohors Secunda state! Aequatis passibus! Pergite! Unus - duo - tres - quatuor - unus - duo!" Während die restlichen Cohorten wie versteinert stehenblieben, rückten die Soldaten der zweiten die angezählten Schritte vor. Ernsthaftigkeit auf den Gesichtern, Spannung im Körper und Stolz im Herzen, weil sie auserwählt waren, am Manöver teilzunehmen.


    "Ad sinistram! Aequatis passibus! Pergite!", brüllte der Tribun erneut über den Platz. Wie aus einem Guss drehten sich die einzelnen Centurien der Cohorte nach links und liefen im Gleichschritt an - vorbei an ihren Kameraden, die Spalier standen. Die zeitgleich aufgesetzten Füße hinterließen ein rhythmisches Grummeln im Mager der Zurückgebliebenen. Dann zogen die Maultiere an, geleitet von Trossknechten folgten sie den Marschierenden. Ein ungewöhnlich langer Tross, denn er transportierte Verpflegung und Zelte für drei Kohorten.


    Der Tribun grüßte den Legaten noch einmal militärisch, dann bestieg er das bereitstehende Pferd, übernahm vom Knecht die Zügel und sprengte dem Zug hinterher. Auf dem Weg durch das Lager überholte er den Tross und als sie das Tor erreichten, setzte er sich an die Spitze des Zugs. Vor ihnen lag die Straße nach Confluentes. Die Sonne erhellte Landschaft und Gemüter, während sie eine Landmeile nach der anderen hinter sich brachten…



    edit: Link

    Auch Hadamar hatte sich eingefunden, auf Hochglanz gestriegelt und poliert. Kaum in die Legio eingetreten, schon ging es auf irgendein Manöver... was er grundsätzlich sehr positiv fand, er war ja hier um was zu erleben, auch wenn er noch nicht so genau wusste was, und auch wenn er sich nicht mehr so sicher war, ob das eine so gute Idee gewesen war, zur Legio zu gehen.


    Gemeinsam mit den anderen Tirones stand er als in der Reihe – und setzte sich in Bewegung, als der Befehl zum Abmarsch kam.

    Am Morgen des zweiten Tages nach dem Abmarsch der Cohors secunda bliesen erneut Cornicen zum Antreten auf dem Campus. Das Antreten löste keine Überraschung bei den Soldaten aus, denn der Befehl hing seit mehr als einer Woche neben den Dienstplänen. Es handelte sich - wie bereits bei der Verabschiedung der Cohors mit dem Tross - um einen Appell für die gesamte Legion.
    Menecrates weilte noch in der Principia, als die ersten Centurien den Campus betraten - geordnet und Gleichschritt. Sie reihten sich je nach Zugehörigkeit zur jeweiligen Cohorte auf. Neue Centurien rückten nach und so füllte sich der Platz zusehends. Auch die vier Turmae flankierten rechts und links den Block.
    Wieder war es ein Tribun, der für Ruhe und Stillstand sorgte, als sich Menecrates auf seinem Pferd im Schritt näherte.



    "Milites, state! Oculus prosam! Legatus adest!"

    Das viele Üben vor dem marsch hatte sich ausgezahlt, alle standen still als der Centurio den Befehl dazu gab. Und da ritt nun der Legat heran, so das de ganze Centurie mit den Blicken ihm folgte. Thyrsus stand besonders schramm, man sollte ja stets ein gutes Bild vor dem Legaten abgeben, wer weiß wozu es eines Tages gut war.
    Nun aber galt es erstmal heil beim Manöver anzukommen und dann der ALA zu zeigen wie man wirklich kämpft.

    Varelas befand sich in der Truma secunda, die vorne rechts neben dem Block postiert war. Am heutigen Tage würde er auf die Tirones der ALA II treffen, die er zum Teil noch mit ausgebildet hatte. Schon lange freute er sich auf diesen Tag. Er freute sich auf jeden einzelnen der germanischen Höllenbrut, die die Ehre des Exercitus Romanus befleckten. Doch in diesem Moment blieb er ruhig und warte auf den Legatus. Zudem wäre es äußerst unklug im kommenden Mannöver unüberlegt und nur durch Hass gesteuert zu agieren. Er hatte sich vor dem Decurio zu beweisen, denn er strebte seine Nachfolge an.

    "Nuntio! Oculos vostros ad sinistram!"


    Der Tribun meldete die verbliebenen Cohorten zum Appell angetreten.
    Eine Rede plante der Legat nicht zu halten. Alles Notwendige war vor zwei Tagen gesagt. Es blieb nur, die besondere Situation in Erinnerung zu rufen.



    "Oculos prosam! Movemini! Milites, die Einteilung der Cohorten ist bekannt, ab sofort herrscht Alarmbereitschaft. Die Kommandierenden im Castellum sind im Verbund: Tribunus Laticlavius Antius Barba, Praefectus Castrorum Dellius Catullus und Tribunus Angusticlavius Vibienus Crus. Bei außerordentlichen Vorkommnissen erwarte ich einen Boten im Manövergebiet.
    Jeder gibt auf seinem Platz das Beste zum Ruhm der Legio Secunda!
    Semper fidelis constans - semper parata!"     Seine Stimme - erst angeschwollen - ebbte ab.
    "Milites State! Cohors fünf und acht sowie Turmae zwei und drei: Aequatis passibus! Pergite! Unus - duo - tres - quatuor - unus - duo!" Die genannten Untereinheiten rückten die angezählten Schritte vor.


    "Ad sinistram! Aequatis passibus! Pergite!" Die Soldaten und Reiter folgten ihrem Legaten auf derselben Straße, die Tage zuvor der Tross genommen hatte.




    Tribunus Laticlavius Antius Barba ließ die verbliebenen Soldaten nach dem Abmarsch wegtreten. Der Dienstalltag begann.

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