Tablinium | MTD et Iulius Antoninus

  • Der Ianitor führte den Soldaten durch das Atrium, blieb vor dem Vorhang zum Tablinium stehen und bat ihn, einen Augenblick zu warten. Kurz darauf bat er ihn hinein.


    Der alte Tiberier lag auf einer Kline, sein Sekretär Lukios stand neben ihm, eine Tabula in Händen - offensichtlich war der Senator gerade etwas Korrespondenz durchgegangen. Nun fixierte er den Prätorianer scharf - irgendwie kam ihm der Bursche bekannt vor. Aber das änderte nichts daran, dass er ihn höchst ungern zu Gast hatte.


    "Optio, was liegt gegen mich vor, dass du mit einem ganzen Trupp Bewaffneter in mein Haus kommt?"


    Solch ein Verhalten gegenüber einem Consular war tatsächlich eine Missachtung der Würde des Senats und eine persönliche Beleidigung für alle Tiberier!

  • Antoninus war über den scharfen Ton wenig erfreut. Und sicher wäre er nicht im Haus eines so angesehen Mannes würde er jetzt einen anderen Ton anschlagen. „Salve Ehrenwerter Tiberius. Der Präfekt der Prätorianer wünscht dich zu sprechen. Im Übrigen bin ich jetzt Centurio.“ Er hatte wie er sich vorgenommen hatte einen ruhigen Ton angeschlagen nicht nur weil der Präfekt es verlangt hatte. Nein auch weil den Mann respektierte genau wie das letzte Mal. Erinnerte sich der Tiberius wirklich nicht an ihn? Er war etwas verwundert aber eigentlich? Was hatte er erwarte der Mann gab sich normalerweise nicht mit Leuten seines Standes ab.

  • "Oh, Verzeihung, Centurio."


    erwiderte Durus und dehnte dabei das 'Centurio' ein wenig - ihm war der Rang des Prätorianers eigentlich herzlich egal. Tatsächlich erinnerte er sich nicht an den Mann, der damals den unglückseligen Frevler gefoltert hatte - nicht nur, weil es im Kerker der Castra Praetoria etwas dunkel war, sondern weil er generell ein schlechtes Namens- und Gesichtergedächtnis hatte (mit zunehmendem Alter immer schlimmer). Und da schließlich sein externes Gedächtnis - der Nomenclator - ebenfalls nicht dabei gewesen war, hatte Antoninus keine Chance auf ein Wiedererkennen.


    "Der Praefectus Praetorio wünscht mich zu sprechen? Hätte es da nicht eine schlichte Nachricht getan?"


    fragte er etwas ungläubig. Offensichtlich war die Äußerung eine nette Umschreibung für ein Verhör...

  • Nun er schien ihn wirklich nicht zu erkennen. Gut dann war dem Eben so. Sollte sich jetzt hier nichts ergeben und er ihn später noch mal brauchen würde er ihn wohl erinner müssen. „Nun ehrenwerter Tiberius das hat er doch. Ich bin der Bote und die übrigen Männer sollen nur dafür sorgen dass Du auch genauso unbeschadet an der Castra ankommst wie das letzte Mal.“ Na ja ein kleiner Seitenhieb musst schon sein.

  • Im Vergleich zum letzten Mal wusste Durus allerdings nicht, worum genau es ging - und noch viel wichtiger: war er sich nicht der Gefahr bewusst gewesen, in der er sich befand. Einen Moment erwog er, Lukios anzuweisen, sämtliche Gästelisten des vergangenen Jahres zu verbrennen oder jemanden zu suchen, der Ahala adoptierte, falls ein Majestätsprozess gegen ihn angestrengt werden würde.


    "Ich habe heute allerdings leider nur sehr beschränkt Zeit, da ich noch zu einer Abendgesellschaft geladen habe, die ich gern etwas vorbereiten würde. Und deine Eskorte wird nicht nötig sein - ich bin sicher, dass meine Sklaven ausreichen werden, um für meine Sicherheit auf den Straßen Roms zu sorgen. Ich werde mich nur noch etwas umkleiden und meine Sänfte bereit machen, dann werde ich sofort beim Präfekten erscheinen."


    Sicherheitshalber würde er vielleicht doch einige Vorkehrungen treffen - möglicherweise seine Mitverschwörer warnen? Zumindest jedoch tatsächlich eine Cena anberaumen lassen - ein paar Gäste würden sich schon auftreiben lassen...

  • Antoninus war nicht gewillt sich abwimmeln zu lassen. Selbst wenn der Consular dann doch kommen würde. Erst mal würde es einen gewaltigen Rüffel geben wenn er mit lehren Händen käme. Deshalb setzt er eine Betroffene Mine auf als der Tiberius meinte er haben nicht viel Zeit heute. „Eheren werter Consular ich befürchte ich muss darauf bestehen. Der Präfekt harrt deiner schon zu lange, sagte er mir. Und wenn er dich einlädt dann ist es ihm eine Pflicht der Höflichkeit die Eskorte selbst zu stellen. Um deine Sänfte musst du dich nicht sorgen ich habe deinen Türhüter schon angewiesen sie vorbereiten zu lassen als ich rein kam. Natürlich sei es dir gestatte dich entsprechend zu kleiden aber der Präfekt ist in der Hinsicht nicht so.“ Antoninus fand seine Ausführungen sehr höflich aber es dürfte klar geworden sein das es nicht darum ging ob der Tiberius wollte.

  • Das war völliger Unsinn und bewies Durus, dass irgendetwas Gefährliches im Busch war - offensichtlich befürchtete man tatsächlich, dass er sich aus dem Staub machte. Die Situation war dementsprechend sehr bedenklich und er musste einen Moment schlucken.


    "Ich bin es aber. Einen Moment also bitte!"


    Mit einem Ächzen erhob er sich und machte sich, gestützt auf seinen Sekretär Lukios und seinen Elfenbeinstöckchen, davon. Während er davonging, gab er bereits einem Sklaven ausdrücklich den Befehl, seine Sänfte bereit zu machen. Später, außer Hörweite des Iuliers, hagelten dann allerdings zahlreiche weitere Befehle: Die Sklaven, die beim letzten Mahl beteiligt gewesen waren, sollten umgehend in Richtung seines Landgutes nach Misenum geschickt werden (wer wusste schon, ob sie unter der Folter Namen preisgeben würden?). Lukios, der in die gesamte Verschwörung eingeweiht war, sollte ebenfalls gehen und an einem sicheren Ort auf Nachricht warten. Außerdem sollte er sich mit Ahala, der irgendwo in der Stadt unterwegs war, treffen und ihn warnen. Seine Gattin einzuweihen hielt er dagegen für unnötig - sie wusste ohnehin von nichts und konnte dementsprechend auch nichts verraten. Ehe er dann allerdings in die Sänfte stieg, gab er Lukios den Auftrag, dass er - sollte er bis zum frühen Abend nichts von seinem Herrn hören - die übrigen Verschwörer warnen.


    Dann endlich war er bereit, um zu der Eskorte zu stoßen, die ihn so unvorbereitet erwischt hatte...

  • Es dauerte ein wenig länger als Antoninus erwarte hatte bis der Pontifex so weit war. Aber schließlich kam er dann doch. Antoninus lies seine Männer Abmarschbereitschaft herstellen was nicht lang dauerte da sie sich einfach nur hinter der Sänfte auf zu stellen brauchten . Auch Antoninus stand hinter der Sänfte was man jetzt da hinein Interpretierte war jedem selbst überlassen. Dann Marschierten sie ab zur Castra.

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