• Kein Becher also. Das sollte mich nicht stören und Alwina offensichtlich auch nicht. Dann trinken wir aus dem Krug. Dabei sah ich Alwina an, sie grinste schelmisch, dabei bildeten sich zwei grübchen, die ihren Gesamteindruck weiter abrundeten. Erzähl mir doch von deiner Sippe bat ich sie. Schließlich wollte ich ja auch was von ihr Wissen.

  • Das der Zeitpunkt kommt, an dem man sie nach ihrer Sippe fragen würde, war zu erwarten. Sie hatte in ihrem Versteck im Wald um ihre Angehörigen getrauert. Den Göttern Vorhaltungen gemacht und ganz zum Schluss feststellen müssen, dass sich nichts an der Tatsache änderte, dass alle Tod waren, die ihr Nahe standen. Ihr Vater hatte ihr in seiner letzen Stunde einen Weg gewiesen. Den ging sie nun ohne zurück zu sehen. Die Erinnerungen an ihre Familie und die Sippe, waren das einzige was sie bewahrte.


    " Ein Stück fruchtbarer Boden, darauf Häuser, Äcker, Gärten, Vieh. Von Wald umgeben, in der Nähe ein plätschernder Bach. Kinderlachen, Krieger mit Ger und Schild. Scherzende Frauen, beim Spinnen, Weben, der Gartenarbeit. Die Männer an der Solequelle beim Salz sieden. " Es hörte sich schön an. Kein Unheil das drohte, eine Idylle. Wäre da nicht der stetige Kampf um die Solequelle gewesen.


    " Mein Vater Otger war Oberhaupt der Sippe. Er war ein guter und angesehner Mann. Mit meiner Mutter Tilrun, hatte er 4 Kinder. Ich war die Älteste hatte 2 Brüder und eine Schwester. Wir lebten mit der Familie meines Onkels, zusammen im Haus. Es war ein sonniger Tag, an dem sie kamen, unsere Siedlung überfielen....2 Tage habe ich mich im Wald versteckt." Sie wischte sich schnell eine Träne weg, sah ihn an. " Es ist vorbei. Mein Vater hat mir gesagt wohin ich gehen soll. Jetzt bin ich hier und fange neu an."


    Sie nahm ihm den Krug mit dem Wein ab und trank einen großen Schluck. Nach Luft ringend setzte sie ab. Ein ungewöhnlicher Geschmack. Es kratzte im Hals, sie schluckte und hustete. Ihre Gesichtszüge sprachen eine deutliche Sprache. Sie schüttelte sich und gab ihm den Krug zurück.

  • Diese beschreibung hörte sich fast so an als wäre es meine Kindheit gewesen, gedankenverloren hörte ich ihr zu. Sie erzählte von ihrem Vater, von ihrer Mutter. Aber das ganze fand ein jähes Ende. Ich wurde aus meinen Träumen gerissen und in die wirklichkeit zurückgeholt. Sie hatte ihre ganze Familie verloren. Das war eine schlimme Sache, und mir endging es auch nicht das sie ein Träne vergoß. Das...Das tut mir sehr Leid Ich erfasste nur nebenbei das sie einen Schluck des Weines trank und hustend mir wieder den Krug gab.

  • Es war geschehen und nicht zu ändern. Der Wein machte es nicht besser. Was für ein Getränk,kein Vergleich zu Bier und Met . Wie viel man davon brauchte um sich daran zu gewöhnen? Sie wurde wieder durchgeschüttelt. In ihrem Trinkschlauch war noch Wassser. Ein Schluck und der Geschmack verflüchtigte sich weitestgehend. "Hast du auch ein Pferd, wie die anderen Krieger?" Mit dem Kochen, das ließ ihr keine Ruhe. " Wer kocht für dich, näht deine Sachen, wenn du keine Frau hast. Macht das eine der Frauen,von den anderen mit?" Bei Alwina in der Sippe, waren dafür die Mutter, Schwester oder Frau zuständig.

  • Nun die Legion hatte Pferde. Aber ein eigener hatte ich nicht. Nein ich hab kein Pferd. Ich bin ein Fußsoldat. Ich brauche kein Pferd. ich lächelte Alwina wieder an um sie aufzuheitern. Nun du wirst es nicht glauben. Aber wir Soldaten kochen unser essen selbst und nähen können wir auch, zumindest fast jeder. Natürlich gibt es auch Soldaten die ihre Kleidung ihrer geliebten bringen. Diese sie näht und er sie sich beim nächsten besuch daheim wieder mit nimmt. Aber wir machen alles selbst. das mochte in Alwinas augen ein komisches Bild abgeben

  • Pferde waren ein Statussymbol, bis heute war das bei ihren Sippen so. Hier war es anders. Er brauchte keins. Verstand das wer wollte. Sie riss die Augen auf. " Ihr kocht und näht selbst ? " Sie hüpfte von der Mauer, ging zu ihm. Ihre Augen suchten die Tunika ab. " Zeig her, ich will das sehen." Sie traute dem Frieden nicht. Keiner der Männer nähte freiwillig seine Sachen.

  • Ich hüppfte ebenfalls von der Mauer und stellte mich seitlich zu Alwina auf. Stolz zeigte ich ihr meine Näharbeit. Sie war nur wenige Zentimeter lang und recht sauber genäht. Zumindest wenn es ein Mann gemacht hat. Siehst du. Wir nähen und kochen selbst.

  • "Sei froh,dass du ein Mann bist. Ich hätte als Strafe für die Naht alle Kittel der Männer unserer Familie flicken müssen." Sie zupfte an der Naht und einem kleinen Ende Faden. Ein winziges Loch zeigte sich. " Zieh aus, ich nähe das. Das wird länger halten als die Tunika selbst." Aus einem Beutel am Gürtel, fischte sie ein Stück Leder und wickelte es vorsichtig auf. Nadeln und ein kleiner Wickel Leinengarn,lagen darin. "Na, gib schon her." Der Faden war eingefädelt. " Sieht das Kochen bei dir genauso aus?" spöttelte Alwina, mit einem schlemischen Lächeln im Gesicht.

  • Natürlich war ich keine Frau. Ich nähte nur wenn es erforderlich war. Ich sah mich nochmal um ob noch jemand da war. Dann zog ich das gute Stück aus und reichte es Alwina. Während dessen hatte sie ihre Nähsachen ausgepackt. Ich hatte nur eine Nadel und einen Faden. Neugierig sah ich ihr auf die Finger. Wenn ich nur genau zuschauten dann könnte ich noch was lernen. Aber so schlecht hab ich auch nicht genäht . ich musste grinsen. Während dessen huschten ihre finger über das Kleidungsstück. Ich konnte mich nur wundern. Bei mir dauerte das alles viel länger.

  • Die Arbeit war vertraut, ging zügig von der Hand. " Zwei Tage, länger hätte es nicht mehr gehalten." Mit ihrem Messer schnitt sie den Rest des verstochenen Fadens ab. Ihr war nicht entgangen, dass er sich vor dem Ausziehen umgesehen hatte. Sie hielt seine Tunika fest, macht keine Anstalten sie ihm zurück zu geben. " Was bekomme ich dafür ?" neckte sie ihn.


    Die Fibel von dem Stand wäre ein guter Tausch. Naja, mehr Wert als ihre Arbeit. Sie könnte ihm anbieten, dass er ihr die Tunika wieder zum Nähen bringen kann.

  • Das wunderte mich dann doch. Ich hatte die Tunika erst letzte Woche genäht. Ich wollte zu meiner Tunika greifen, aber Alwina hatte andere Pläne. Sie gab sie mir nicht zurück, sondern fragte statt dessen was sie bekommen würde. Was möchstest du den haben? Ich musste leicht grinsen, den es war schon eine Komische Situation, die aber von niemanden bemerkt wurde, den der Markt neigte sich seinem Ende und die meisten Besucher waren auf den Weg nach Hause.

  • Sie drehte die Tunika, sah sie an. " Die Fibel, die ich vorhin gesehen habe." Ein gutes Geschäft. Ein bisschen Luft zum verhandeln hatte sie. " Ist dir kalt oder schämst du dich? " sie kicherte. Ein wenig unter Druck setzen, dann war die Fibel eventuell ohne Zugeständnisse bald ihre.

  • Ich hätte es mir fast denken können. Ihr arbeit wollte sie entlohnt haben. Nachdenklich musterte ich sie. Für einmal nähen willst du die Fibel? das nennen ich teuer. ich musste wider grinsen. Und Alwina machte immer noch keine Anstalten mir meine Tunika wieder zu geben. Ich musste noch versuchen den Preis runter zu handeln. jetzt sah ich ihr tief in die augen, ihre blauen Augen. Zum versinken.

  • " Du hättest den Preis vorher aushandeln sollen." gab sie lächelnd zurück. Sein Blick, die braunen Augen, wie ein Wolfjunges. Nein, nein, sie schlug die Augen nieder. " Sieh mich nicht so an, das ist unfair. Ich nähe sie dir beim nächsten Riss ohne was zu verlangen." Alwina zog einen Schmollmund. Ihre Taktik war nicht aufgegangen. Er hatte mit unfairen Mittel gearbeitet.

  • Jetzt schmollte sie auch noch. Das konnte ich wiederrum nicht sehen. Na gut. Du sollst sie bekomm. Aber nicht das du denkst das du jedesmal eine Fibel bekommst grinsend streckte ich meine Hand aus, um meine Tunika zu bekommen. Den ich konnte ja schlecht ohne sie herum laufen. Und wie soll ich dich nicht ansehen? unschuldig sah ich sie an.

  • Die Fibel war ihre, der Schmollmund wie weggewischt. Es hatte gewirkt. Unlautere Mittel waren ihr ebenso geläufig wie ihm. " Nein, das nächste Mal,suche ich mir was anderes aus." meinte sie verschmitzt. " Du weißt schon wie." Sie knuffte ihn in die Seite und reichte ihm seine Tunika. "Gehst du wieder zu deinen Freunden?" Es war später Nachmittag, die Sonne verschwand hinter dem Wall. Um unliebsamen Fragen vorzubeugen, fügte sie an. " Ich habe eine Unterkunft für die Nacht gefunden. Zum Fackelzug werde ich da sein, das vespreche ich dir. Die Fibel kannst du mir Morgen geben." Die Händler räumten ihre Auslagen zusammen. Heute war es zu spät.

  • Sollte das Treffen wirklich schon zu Ende sein. Die Zeit verging viel zu schnell. Wie es mit allem schönen Sachen war. Aber wir sehen uns am Abend nach dem Marsch. Und deinen Lohn bekommst du dann. ich lächelte sie am Und danke für die Näharbeiten. Und ich freu mich schon auf morgen. Während dessen schnappte ich mir meine Tunika wieder. Nicht das Alwina es sich nochmals anders überlegen würde.

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