Die Aufgaben waren verteilt. Gerulf trug das Geld und ich versuchte mich als Besitzer einer Sklavin. Die Verständigung machte mir die wenigsten Sorgen. Neriman hatte mich verstanden, warum sollte sie mich nicht verstehen. Ihr Name war gut zu merken, fiel nicht aus dem Rahmen. Sie brauchte keinen neuen. " Runa, wir gehen für dich Tunika's kaufen." ich zupfte an dem Lappen, der weit entfernt einer Tunika glich, deutete auf die Stände, die sich an den Hauswänden drängten und Kleidung jeder Art, Gewürze und Schmuck. Ich winkte sie solle mir folgen. Je näher wir dem Forum kamen um so großer wurde das Angebot. Ein Stand bot relativ gute Ware an. Der Händler sah meine hellblaue Tunika, bei Legionären war immer was zu holen und sprang mir förmlich in den Weg. " Legionarius, beste Ware, such dir aus, ich mache gute Preise." Etwas ratlos sah ich mir die Tuniken an. "Ich brauche einfache Tuniken für sie." wandte ich mich an den Händler. Enttäuschte suchte er mir 5 verschiedene Tuniken von den billigeren raus. " Willst du dieses wunderschöne Kind nicht besonders kleiden? Sie wäre ein Blickfang bei jeder cena. Hier sieh sie dir wenigstens an." Drei weitere Tuniken aus feinerem Stoff kamen dazu. Ich zog Runa am Oberarm zu mir an die Auslagen, nahm eine von den einfachen Tuniken und hielt sie ihr an. Naturfarben für die normalen Hausarbeiten reichte die. Ich drückte sie ihr in die Hand. " Deine. " Mir wurde das Aussuchen zu viel. Was fanden Frauen daran so interessant, dass sie den ganzen Tag damit verbringen konnten. "Runa, eine von denen und eine von denen." Ich zeigte auf die Tuniken die vor ihr lagen. " Eine, davon." zeigte ihr, den Daumen als eins, auf die einfachen. " Eine davon." auf die drei guten. Das Gesicht des Händler hellte sich auf. Drei Tuniken, er witterte ein gutes Geschäft. Um zu bekräftigen, dass sie selber aussuchen sollte schob ich sie zu Tuniken. " Los, such dir aus." sagte ich aufmunternd.
Neue Eindrücke
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Sie liefen los. Runa fühlte sich ein wenig verloren und für den Bruchteil einer Sekunde schaute sie sich um, ob sich eine Flucht lohnen würde. Aber der Gedanke verschwand so schnell wie er gekommen war. Plötzlich zupfte ihr neuer Herr an ihrem Kleid. Sein Gesicht sah aus als würde er es nicht gerade ansehnlich finden. Runa schaute sich um während ihr Besitzer versuchte ihr etwas zu erklären und auf die Stände um sie herum zeigt. Ihr gefiel ihr Kleid. Es war schlicht, aus hellen Leinen, jedenfalls war es mal hell gewesen. Die Reise war natürlich auch an ihrer Kleidung nicht spurlos vorüber gegangen und nun entdeckte das Mädchen wie abgewetzt ihr Kleid war. Die Stände der Händler boten allerlei Dinge zum Kauf an und von einigen stiegen fremde Gerüche zu Runa herüber. Der Herr ging weiter, geradewegs auf einen Stand zu, welcher die hier üblichen Gewänder anbot. Die Sklavin trottete hinterher und versuchte dem Gespräch ihres Herrn mit dem Händler zu folgen. Auf einmal wurde ihr von ihrem neuen Besitze eine davon in die Hand gedrückt und wie es ausschaute sollte sie sich noch zwei weiter aussuchen, jedenfalls verstand das Mädchen seine Andeutungen so. Sie entschied sich für eine in einem hellen braun und eine braunrote. Besonders die letztere gefiel ihr besonders gut. Schüchtern zeigte sie auf die beiden und schaute ihren Herrn leicht ängstlich an. Sie wusste nicht was sie erwarten würde, wenn sie ihn doch falsch verstanden hatte und er nun wütend werden würde.
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Garulf sah den beiden zu, Runa taute langsam aber sicher auf, aber es war ja klar dass sie ihn jederzeit fragen konnte wenn sie etwas wissen musste. Die Tuniken sahen sicher prima an ihr aus, und nachdem sie ihre neuen Kleider ausgesucht hatte, reichte Garulf Massa das Geld.
Sind schöne Tuniken, werden stehen gut Runa. -
Sehr überrascht muss ich ausgesehen haben, als sie in kürzester Zeit die Tuniken ausgewählt hatte. " Drei Tuniken kosten 70 Sesterzen." Ich glaubte mich verhört zu haben. "Was willst du ? Du bekommst 40 Sesterzen mehr nicht." Die leidige Geschichte mit den Kindern." In Alexandria hätten sie dir für den Preis den Hals durchgeschnitten." Ruhe, kein Gezeter. " Zwei von den gewebten Gürteln, gibst du mir dazu." er legte sie ohne Murren auf die Tuniken. Ich überließ ihm 45 Sesterzen. Den Stapel gab ich Runa. " Deins." Garulf warf ich den Geldbeutel zu. " Ich handel den Preis aus, du bezahlst." Wir liefen fast übers ganze Forum. Zu Runa's Tuniken gesellten sich 2 Gürtel, 1 Kamm, 2 Fibeln und ein paar caligae. Mir reichte es. Nein, es fehlte etwas. "Gib mir das Geld. Ihr beide geht zur casa. Ich komme gleich nach. Zeig ihr, alles. Sie soll sich waschen und umziehen."
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Immer größer wurde das Bündel welches sie trug. Dies sollte alles ihres sein. Ungläubig schaute sie auf die Dinge die sie trug. So viel hatte sie noch nie ihr Eigentum nennen dürfen. Eigentum. Durfte sie jetzt, da sie das Eigentum eines Mannes war überhaupt irgendwas ihr Eigentum nennen? Sie wand sich an den Germanen. "Ist das wirklich alles für mich?"
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Ja, das ist alles dir Runa. Gewöhne dich daran, wenn man den Leuten gut dient wird man auch dementsprechend behandelt, dienst du ihnen schlecht wirst du dafür deine Strafe bekommen.
Garulf gab Massa den Beutel und nickte ihm zu. Natürlich würde er ihr alles zeigen, er war ja auch der einzigste der sie verstand. Wer sonst sollte ihr also alles erklären?
Werde ich tun Herr, haben du weitere Wünsche? -
Cato und Ofella waren auf dem Heimweg zur Kaserne, ihr wohlverdienter Feierabend nahte, als Ofella die kleine Sklavin entdeckte welche vor kurzem erst versteigert worden war. Er schupste Cato in die Seite, "schau mal die Kleine von vorhin, man hat sie herausgeputzt. Vielleicht treffen wir sie doch mal alleine in den Straßen". Die Sklavin vielsagend angrinsend gingen sie an ihr vorbei.
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" Ja, hast du sie eingewiesen und sie hat sich gewaschen, findet ihr euch im Peristylium ein. Sie soll die braunrote Tunika anziehen." Mehr war nicht notwendig. " Ach und verdünnten Wein, einen kleinen Imbiss. möchte ich außer euch vorfinden." Das sollte alles gewesen sein.
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Runa traute sich nicht zu fragen wie eine solche Strafe aussehen würde. Ein Mädchen in ihrem Dorf war von ihrem Mann mal für Ungehorsam mit 5 Streichen mit einem Lederriemen bestraft wurden und sie war sein Weib gewesen. Wie würde es da einer Sklavin ergehen. Sie schaute ihren Herrn an und bedankte sich mit einem gequälten aber ehrlich gemeinten Lächeln. Während die beiden Männer noch redeten schaute sich das Mädchen in der Gegend um und ihr Blick fiel auf zwei Kerle. Sie war sich sicher die beiden schon bei der Versteigerung gesehen zu haben. Der eine grinste sie an. Es war ein Grinsen was alles und wieder nichts sagte, eins von denen die die jungen Burschen den Mädchen zum Fest der Leinenernte zuwarfen, fand Runa und schaute schnell verschämt zu Boden. Sie wandte sich an Garulf "Wohin gehen wir jetzt?" Sie wollte hier weg, denn der Duft der verschiedenen Speisen, hier auf dem Markt, ließ ihren Magen leise knurren und die zwei Kerle waren ihr nicht ganz geheuer.
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Garulf grinste nur und sagte ganz lapidar Wir gehen ins Casa, dort wirst du die erdbraune Tunika ansehen und dann bringe ich dich ins Peristylum. Dort wirst du dann sicher die anderen Mitglieder der Familie kennenlernen, mit all ihren Sklaven.
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Runa hatte ein wenig Bammel davor so viele neue Menschen kennen zu lernen, aber sie musste sich nun fügen, ihr blieb nichts anderes übrig. Sie nickte dem Sklaven zu, damit er wusste, dass sie bereit war. Dann fiel ihr ein, dass sie nicht einmal seinen Namen wusste. "Verrätst du mir deinen Namen?" fragte sie ihn und hoffte auf eine Antwort.
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Mein Name ist Garulf, aber nun beeilen wir uns du musst dich noch waschen und dann zu deinem Herrn ins persystilum.
Er ging etwas schneller neben ihr her, sie konnte ihm aber folgen ohne Probleme.
Ich will dich nicht hetzen, aber wir werden genug Zeit zum Reden haben.
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