ZitatAlles anzeigenOriginal von Faustus Decimus Serapio
[Blockierte Grafik: http://img337.imageshack.us/img337/1619/ravdushara.jpg] | Ravdushara
Auf weißem Velum war die Botschaft geschrieben, mit viel Mühe und doch ein wenig krakelig, ein rotes Seidenband hielt sie zusammen, und sie roch nach Zimtöl. Ravdushara, damit betraut sie zu überbringen, lauerte lange im Verborgenen vor der Villa Flavia, bis er endlich den bleichen Blonden alleine ausgehen sah. Er folgte ihm, und in einem ruhigen Winkel übergab er Sciurus die Botschaft.
“Dies ist von meinem Herrn für deinen Herrn.“
Der Sinne beraubt, im Taumel verloren
Von schwelenden Feuern verzehrt
Ich harre des Gottes, aus Flammen geboren
Der in rauschhafter Nacht mich begehrt
Morgen zu Sonnenuntergang,
auf dem Clivus Cinnae, bei den drei Pinien.
Ich muß mit Dir sprechen!
Schon kurz nach der Villa Flavia hatte Sciurus das Gefühl verfolgt zu werden auf seinem Gang zur Regia des Cultus Deorum. Er hatte wichtige Dokumente seines Herrn bei sich, doch letztlich nichts derart brisantes, dass er deswegen einen Verfolger befürchtete. Es musste etwas anderes sein - und es kamen durchaus einige Gründe infrage, wegen der jemand Sciurus hätte verfolgen können. Seine Muskulatur war angespannt und er betrachtete die Straßen vor sich genau. Da ihm auf der Via Lata zu viele Menschen unterwegs waren, bog er von der Hauptstraße ab Richtung Viminal und Subura. Als er schlussendlich stehen blieb und sich langsam umwandte, trat ein junger Kerl auf die Straße, offen und ohne Angriffslust in den Augen.
‚Dies ist von meinem Herrn für deinen Herrn‘ - mehr hatte der Fremde nicht zu sagen. Sciurus kannte ihn nicht, doch der Herr würde sich zweifellos durch das Schreiben offenbaren. Womöglich war es einer der Konspiranten. Rasch steckte Sciurus die Nachricht in den Beutel zu den übrigen Dokumenten, drehte sich um und ging weiter als wäre nichts geschehen. Da er seinen potentiellen Verfolger abgeschüttelt hatte, ließ seine Aufmerksamkeit ein wenig nach.