Während unten in der Arena trotz des herbstlichen Wetters die Gladiatoren des Ludus trainierten, führte der junge Schreiberling Serapio, Ravdushara, Garulf und Kieran zielsicher in Richtung der Tribüne. Hatte man den Ludus betreten, war es nur ein kleiner Weg durch einen dunklen Durchgang und dann die Treppen nach oben, und schon fand man sich auf den im Vergleich zu einem Amphitheater spärlichen Zuschauerrängen wider.
Der Junge winkte einfach und bedeutete den Vieren, zu folgen, ehe er mit einer Handbewegung auf die weißen Bänke deutete. Offensichtlich konnte der Bursche nicht reden, aber er bemühte sich um ein freundliches Lächeln, ehe er loszog, den Director hinzuzubitten.
In der Arena wiederum wurde das Training unverändert fortgeführt. Das Brüllen der einzelnen Doctores hallte über den Sandplatz, während die Gladiatoren wieder und wieder und wieder ihre Schläge gegen die in den Boden eingelassenen Pfähle ausführten. Nur einige wenige übten gerade mit den Holzwaffen im direkten Kampf gegeneinander, während die stetig wachen Augen ihrer Ausbilder ihnen beständig Verbesserungen einzutrichtern versuchten. Ganz am Rand waren noch einige Männer, die Ketten an Händen und Füßen trugen und gerade unter der strengen Aufsicht eines mit Peitsche bewaffneten Doctors damit beschäftigt waren, massiv aussehende Holzblöcke immer wieder zu stemmen. Offensichtlich sollten sie ein wenig muskulöser werden.
Es dauerte nicht lang, ehe auch Spurius Iuventius Murcus dem dräuenden Himmel zum Trotz nach draußen kam, in feine Toga angetan, den Ritterring am Finger, den schmalen roten Streifen im Stoff. Mit stoischer Ruhe stieg er zu Serapio herab, begrüßte ihn dennoch freundlich, wenngleich ohne Lächeln oder dergleichen. “Decimus, eine Freude, dich wiederzusehen.“