Neulinge zur Musterung - FDS, SIM, Garulf, Kieran et Ravdushara

  • “Mit der Spatha?“ fragte der Doctor ganz ruhig nach, ehe er unvermittelt anfing, laut zu werden. “Sehen wir hier aus wie Reitereinheiten? Oder Idioten, die ihre kleinen Schwänze hinter riesigen Schwertern verbergen wollen? SCHWERT! brüllte er, wobei das letzte Wort nicht ihm galt, sondern einem der helfenden Jungen, zwischen fünf und vielleicht fünfzehn Jahren alt, die unsichtbar am Rand der Arena warteten, um eben all die kleinen Arbeiten zu verrichten – Bringen neuer Waffen, Wegräumen von Dreck, Aufstellen verschiedener Maschinen, Festzurren von Riemen und Ausrüstungsgegenständen, Anreichen von Wasser oder was immer sonst von ihnen verlangt wurde. Sklaven ganz eindeutig, keine Freien, und hier im Ludus weit weniger wert als die Gladiatoren, denen sie dienten. Und sofort setzte sich einer der Burschen in Bewegung und brachte auch ein Holzschwert herbei, das er pflichtschuldig dem Doctor anreichen wollte. “Nicht mir, ihm! wurde er auch gleich verscheucht, woraufhin das Holzschwert Kieran hingehalten wurde. Es war nicht nur ein Kinderspielzeug aus Holz, sondern in Größe und Form wie ein Sica, ein leicht gebogenes Kurzschwert. Das Holz war dunkel und glatt, trotz der vielen Übungsstunden, die damit schon vollzogen worden waren. Und es war schwerer als jedes Eisenschwert, da sein Innenleben mit einem Bleikern ausgestattet war, um den Übenden die nötige Kraft anzutrainieren.


    “Was glaubst du, wo du hier stehst? In einem Barbarenhaufen, der wild und unkontrolliert um sich haut, in der Hoffnung etwas zu treffen? Wir sind die besten Kämpfer des gesamten Römischen Reiches. Solange wir auf diesem heiligen Grund stehen, der gebildet wurde aus Schweiß, Blut und Disziplin, sind wir den Göttern gleich!“ knurrte er den Hibernier an.
    “Aber du bist kein Teil davon. Du bist ein stinkiger Barbar, der sich einbildet, etwas zu wissen. Los, greif mich an.“ Das letzte wurde untermalt von einer auffordernden Geste mit den Händen. Ganz offensichtlich war sich der Ausbilder seiner Sache sehr, sehr sicher.

  • Leicht knurrte der Hibernier als der Mann abwertend über die Spatha sprach. Doch hielt er sich zurück und nahm das Schwert, das der Junge ihm hinhielt, beiläufig entgegen. Kurz stieß er überrascht Luft aus und es schien als würde er das Schwert fallen lassen, hatte er doch solch ein Gewicht nicht erwartet. Doch dann hob er es an, betrachtete die Form und bewegte diese ihm ungewohnte Waffe in seiner Hand leicht hin und her.
    Doch als der Doctor erneut anfing zu sprechen begann der Dunkelhaarige wieder zu knurren und hätte ihm gerne den Schädel eingeschlagen. Als er aufgefordert wurde anzugreifen blitzten seine Augen, war das doch eine gute Möglichkeit. Jedoch war der Mann zu selbstsicher und so begann er erst sich in einem leichten Halbkreis nach rechts zu bewegen, den Mann nicht aus den Augen lassend. Schließlich sprang er vor, tat so als würde er von rechts oben zuschlagen, ehe er herum wirbelte und versuchte einen waagerechten Schlag von der linken seite aus auszuführen. Dabei bereiteten ihn ungewohnte Form und ungewohntes Gewicht des Schwertes allerdings Probleme und er ahnte schon, dass der Schlag nicht sonderlich gut treffen würde.

  • Der Angriff traf nicht nur schlecht, er traf überhaupt nicht. Der Ausbilder hatte diese Prozedur schon unzählige Male mit unzähligen Neulingen durchgeführt. Kriegsgefangene. Sklaven. Verbrechern. Alle konnten auf die ein oder andere Weise kämpfen, ansonsten hätte die Direktion des Ludus sie nicht eingekauft, sondern direkt an die Minen weiterverkauft. Alle hatten ein gewisses Talent. Und doch hatte noch keiner ihn jemals wirklich treffen geschweige denn verletzen können. Es gab nur einen Grund, warum er hier der Ausbilder war: Er hatte Ahnung von dem, was er hier tat.


    Und so drehte der Ausbilder sich seitlich vor dem Schlag weg und gab Kieran noch mit bloßen Händen eins Mit in den Rücken, so dass dieser vom eigenen Schwung getragen zwangsläufig nach vorne stolpern musste. “Deine erste Lektion: Greife nur aus einem sicheren Stand an, sonst bist du tot.“ Ganz ruhig trat er soweit von dem Hibernier zurück, dass der aufstehen konnte, in Erwartung eines neuerlichen Angriffs. Fast alle gehorchten der aufkochenden Wut in ihrem innersten, nachdem sie das erste Mal hier in dieser Arena im Staub lagen. Stolz war ein Fehler, den fast alle Männer hatten.

  • Leise knurrend erhob sich Kieran langsam, das Holzschwert noch fester gepackt. Den Rücken noch immer etwas vorgebeugt verharrte er schließlich kurz, ehe sein Körper mit einem wütenden Schrei zu einem noch wütenderem, waagerechten Schlag auf Brusthöhe herum wirbelte.
    Er machte sich keine Aussichten auf Erfolg, doch half ihm dieser Gefühlsakt wieder einen kühleren Kopf zu bekommen. So begann er zu versuchen seine nächsten Schritte im Voraus zu planen. So fern er nicht schon wieder im Staub der Arena landen würde, versteht sich.

  • Und auch dieser hier stellte keine Ausnahme dar, wie es schien. Der Angriff folgte zwar mit einer kleinen Verzögerung, aber er erfolgte. Noch dazu aus einer Position heraus, die noch weniger erfolgversprechend war als die erste.
    Mit einer harschen Handbewegung schlug der Doctor die Holzklinge mit seiner Manica beiseite, so dass sie erneut ins Leere lief und nutzte erneut den Schwung seines Gegenübers, um ihn aus dem Gleichgewicht zu zwingen. Diesmal aber griff er in den noch gestreckten Waffenarm, drehte sich mit der Bewegung mit, griff nach Kierans Schulter und drückte ihn weiter nieder, als dieser von seinem eigenen Körpergewicht vorangetragen nicht schnell genug die Gegenbewegung einleiten konnte. Halbschräg nun hinter Kieran hielt er den Druck in seinen Armen, eine Hand am Unterarm, eine zur Faust geballte an Kierans Halsbeuge.
    “Du greifst ohne sicheren Stand an, um einen schnellen Sieg zu erzwingen. Ich hab dich jetzt schon das zweite Mal in der Arena getötet und schwitze noch nicht einmal“, meinte er mit Druck auf der Hand an Kierans Hals. Läge dort ein Pugio, wie ihn die meisten Gladiatoren als Notfallwaffe noch trugen, der Hibernier wäre tot. Läge dort ein Schwert, wäre er mehr als tot.
    Mit einem Ruck stieß er Kieran von sich, so dass dieser frei kam. Das war jetzt ein Test an die Lernfähigkeit und vor allem an den Lernwillen des Mannes. Aufmüpfige Kriegsgefangene gab es zuhauf. Die einen musste man erst gänzlich brechen, ehe man sie aufrichten konnte. Die anderen... nun, mit denen konnte man manchmal arbeiten.

  • Ein wütendes Knurren kam über die Lippen von Kieran, als er wieder ins leere lief. Gefolgt von einem überraschten Keuchen, als sein Arm gepackt und er zu Boden gedrückt wurde.
    Wieder antwortete er nicht, als er angesprochen wurde. Doch er wusste nun endgültig, er müsste die Taktik ändern. So würde er kaum auch nur einen Kampf überleben. Also erhob er sich dieses Mal ganz ruhig vom Boden, als er wieder frei gegeben wurde, obwohl es in ihm vor Wut kochte. Fest war sein Blick auf den Doctor gerichtet und langsam nahm er einen festen Stand ein, hob das immernoch ungewohnte Schwert etwa auf halbe Höhe. Dieses Mal würde er nicht angreifen...Zumindest noch nicht. Leicht veränderte er seine Fußstellung für einen noch festeren Stand und beobachtete dabei sein Gegenüber weiter, versucht dabei immer auf eine plötzliche Bewegung von diesem gefasst zu sein und reagieren zu können.

  • Wütend war er, das war zu hören. Aber offenbar wenigstens rudimentär lernfähig. Der Doctor sah sich den stand des Mannes an, der diesmal darauf verzichtete, einen weiteren nutzlosen Angriff zu führen. Er hielt das Schwert gut, der Griff schien fest. Ein bisschen zu niedrig, und die Beine verrieten zu sehr, wohin die Bewegung gehen würde. “Linker Fuß weiter nach vorn“, wies er seinen neuen Schüler an. “Und du hast Knie, also benutze sie auch ein wenig. Schwerpunkt weiter nach unten.“ Er deutete eine kleine Bewegung in Richtung Hocke an, nur ganz leicht, so dass die Knie ganz leicht gebeugt waren und so ein schnellerer Wechsel der Gewichtsverlagerung möglich war.
    Parmula! schrie er laut nach einem weiteren Burschen, der Kieran auch sogleich ein kleines, rechteckiges, leicht gebogenes Schild brachte und für den freien Arm anreichen wollte, so dass er es greifen konnte.

  • Folgsam führte der Schwarzhaarige die Anweisungen aus, veränderte seinen Stand und ging auch etwas in die Knie, ehe ihm schließlich das Schild gereicht wurde. Etwas ungewohnt war das Gewicht am linken Arm und kurz blickte er das Schild an, hob es ein wenig und versuchte seine Haltung nun mit der neuen Situation in Einklang zu bringen, während er erneut den Doctor betrachtete.

  • Der Ausbilder nahm nun wieder seine schwere Peitsche aus Ochsenleder zur Hand, korrigierte mit dem klobigen Griff leicht die Haltung des Schwertes nach Oben und des Schildes nach unten, besah sich Kieran genau, während er in gebührendem Abstand um ihn herumging. Er war nicht so naiv, zu glauben, dass dieser eine Schritt der Einsichtsfähigkeit etwas zu bedeuten hätte. Dafür waren zu viele Kriegsgefangene über diesen Sand an ihm vorbeigewandert, und fast alle hatten sie selbst nach Jahren noch Anwandlungen gehabt, die zu Gewalt neigten. Es gab nur wenige, die das eigentliche Glück verstanden, das sie hier hatten.
    “Wir bilden dich zum Thraker aus. Du wirst reden, wenn man dich etwas fragt, und ansonsten schweigen. Du wirst tun, was man dir sagt, sonst werd ich dich höchstpersönlich bestrafen. Und glaub mir, ich hab mehr Männer gebrochen, als du Barbar zählen kannst. Du wirst lernen. Von mir, von den anderen. Und wenn ich irgendwann mal mit deiner Leistung zufrieden sein werde, so dass ich nicht das Gefühl habe, dass du diesen Ludus blamierst, vielleicht machen wir dann einen Gladiator aus dir, der einmal im Jahr in die Arena darf und dem Volk Roms zeigen, was für Kämpfer hier ausgebildet werden. Dann wirst du Weiber kriegen, die sich darum prügeln werden, mit dir vögeln zu dürfen. Gold, mit dem du dich in vielleicht zehn Jahren freikaufen kannst, wenn du gut bist vielleicht in fünf. Du wirst hier drei Mahlzeiten am Tag bekommen, davon mindestens eine warm. Die Medici werden dich gesund halten. Du wirst dich jeden Tag waschen, ohne Ausnahme. Und du bekommst einen Schlafplatz.
    Und solltest du diesen Ludus doch blamieren und in den Staub der Arena geschickt werden, dann bring ich dir wenigstens bei, es als Mann zu tun. Und nicht als wimmerndes Stück Dreck in den Minen, nicht als Hure von einem alten Senator und nicht als hirnloser Ochse auf einem Feld. Als Mann.
    Hast du das alles soweit verstanden?“

    Eigentlich war das Leben als Gladiator alles andere als schlecht, verglichen mit dem Leben eines einfachen römischen Bürgers. Natürlich konnte man sterben: Beim harten Training, in der Arena, durch eine Strafe des Aufsehers, durch Willkür. Aber – das konnte man draußen auch! Hier verhungerte man nicht, erfror nicht im Winter, und nur selten starb jemand an einer Krankheit. Als Sklave außerhalb dieser Mauern konnte man auch jederzeit getötet werden, und nicht selten musste man ähnlich hart arbeiten. In den Minen sogar noch härter, bis hin zum Tod durch Erschöpfung.

  • Jeder durch die Berührung des Mannes vorgegebener Veränderung in der Haltung folgend blickte der Hibernier ihn mit zusammen gebissenen Zähnen an. Was er sagte jedoch...Nun, so schlecht klang das eigentlich garnicht für ihn. Vielleicht war es doch garnicht so schlecht, dass er zum Gladiator ausgebildet werden sollte. Es schien doch gar kein so schlechtes Leben zu sein. Und immerhin konnte er kämpfen, was nach schmieden seine liebste Beschäftigung war. Daher nickte er nun.
    Ja, ich habe verstanden.

  • Der Doctor sah sich den Mann noch einmal von oben bis unten an, seine Haltung, die Stellung seiner Füße, ob er das Schild vernünftig halten konnte, und grunzte dann zum Schluss, was wohl sein Pendant einer Zustimmung sein mochte.
    “Gut. Das dort wird dein Pfahl sein, am dem du üben wirst. Die beiden Versager - er erhob bei dem Wort seine Stimme, so dass die beiden Männer, die gemeint waren, es auch ja mitbekamen – “links und rechts wollen auch mal Thraker werden. Sobald sie aufgehört haben, wie Mädchen zuzuschlagen und am Ende des Tages zu flennen!“ Letzteres wurde auch wieder an Kieran vorbeigebrüllt, ehe er mit einem Wink an seinen Platz geschickt wurde, um die Übungen mit den anderen mitzumachen. Noch war noch nicht einmal Mittag. Und wenngleich der Ausbilder gerade auch die positiven Seiten des Lebens als Gladiator gepriesen hatte, so gab es dennoch die andere Seite. Und die hieß Trainieren, Trainieren, Trainieren.

  • Mit einem Grunzen nickte Kieran.
    Ich habe verstanden.
    Mit diesen Worten begab er sich zum Pfahl, nickte den beiden anderen Gladiatoren leicht zu, die ihn in diesem Moment jedoch mit Missachtung straften und machte sich daran an seinen bewegungen zu trainieren.

  • Sim-Off:

    text neu verfasst und angepasst sollte nun stimmiger sein


    Während Kieran bereits im Training zu sein schien stand Garulf noch bei den beiden älteren Herren und sah dem Treiben im Sand zu. Es war offensichtlich kein Vergnügen da unten aber soweit er wusste waren viele Gladiatoren sogar freie Römer die sich hiervon Ruhm und Geld versprachen.


    Noch in Gedanken versunken bekam er ein Zeichen und trat vor, entkleidete sich und wartete auf seine Musterung. Narben hatte er einige, die meisten vom heissen Eisen, manche aber auch von Kämpfen gegen feindliche Stämme. Aber er wusste dass man als Gladiator anders kämpfen musste, er hatte sie bei den Spielen beobachtet.

  • Auch hier machten sich die beiden Medici sogleich ans Werk und befühlten die Narben am Körper vor ihnen, testeten mit fachkundigen Fingern die Muskeln, fühlten nach Verhärtungen im Gewebe. Immer wieder gaben sie ein leises “Hmmhmm“, oder “Aha“ von sich, fachsimpelten über einzelne Narben und deren möglichen Auswirkungen.
    “Und wie ist dein Name? Und hast du irgendwelche Krankheiten?“ fragte schließlich der jüngere der Beiden, während der Ältere noch damit beschäftigt war, Garulfs Oberarmmuskeln mit einem einem dünnen Knotenseil zu vermessen und die Ergebnisse aufzuschreiben.

  • Garulf fand es ja nicht unbedingt seltsam, auf dem Sklavenmarkt und dem Weg dorthin hatte er solche Art Untersuchung mehrfach hinter sich bringen müssen, wie man daraus allerdings erkennen sollte dass er mal ein guter Kämpfer sein würde war ihm ein Rätsel. Sollten sie ihm doch einfach eine Waffe geben und kämpfen lassen, das wäre doch Beweis genug.
    Die Frage seinen Namen betreffen fand er etwas seltsam, aber er antwortete einfach darauf. "Ich heiße Garulf, Herr mich aber nennen Theseus."
    Na immerhin, sie vermaßen seine Muskeln da war er etwas stolz denn so prächtige Muskeln hatten selbst in seiner Heimat nur wenige, gerade sein rechter Arm war eine Wucht, war ja auch kein Wunder bei der vielen Arbeit mit dem Hammer.

  • “Also Theseus“, notierte der jüngere der beiden Ärzte, während der erste weiter vermaß.
    “Beine durchdrücken und Finger zu den Zehenspitzen, dann aufrichten und dasselbe seitlich nur mit einer Hand und dann der anderen“, ordnete der ältere an, um die Bewegungsfähigkeit des Rumpfes des Mannes zu untersuchen. “Und nochmal: Krankheiten irgendeiner Art? Ein Gebrechen, ein Leiden?“ Der Medicus war sich nicht ganz sicher, ob der Bursche ihn verstand, aber untersuchen musste er ihn ja trotzdem.

  • Die Beine mit den Fingern zu berühren war kein Problem, da hatte der Germane andere Dinge die ihm wirklich Probleme machten, schuld daran war die jahrelange Arbeit als Schmied, aber danach wurde erstmal nicht wirklich gefragt. "Nein keine Krankheiten, das einzige was haben ich ist Problem wenn schnell Oberkörper drehen, es etwas weh tun."
    Woher es genau kam wusste er nicht, aber er vermutete einfach dass es von der Arbeit kam, wo er oft mit schweren Werkzeugen hantierte und durch die Schürze auch oftmals ein paar der Werkzeuge sich selbst in die Rippen rammte wenn es schnell gehen musste. Aber es konnte auch anderes sein, vielleicht eine Verletzung die nie richtig heilte oder so etwas.

  • Die beiden Ärzte tauschten einen Blick. “Vielleicht eine tief sitzende Zyste?“ “Oder eine Verhärtung durch eine der Narben.“ “Wir müssten das genauer untersuchen, und über eine längere Zeit beobachten.“ “Ja, und auf jeden Fall eine genauere Diät ausplanen.“ “Ja, ein bisschen Speck muss der sowieso zulegen. Die sind immer zu dünn, wenn sie hier ankommen.“


    Nachdem sich die beiden Medici einig waren und Garulf noch ein paar Übungen ausführen musste, so dass die beiden die genaue Ursache noch etwas weiter eingrenzen konnten, waren sie soweit auch zufrieden. Sie schrieben ihre Erkenntnisse auf den Tafeln nieder und ordneten sie ein, um sie immer griffbereit zu haben, sobald ein Gladiator ein altes Leiden zeigen würden. Und auch, wenn sie nur für etwa 50 Männer verantwortlich waren, konnten sie sich auch einfach nicht alles merken.


    “Gut. Du musst etwas Masse zulegen, weshalb du eine Kost mit viel Getreidebrei erhalten wirst. Ansonsten bist du soweit tauglich. Aber zum Primus Palus wirst du es so wohl nicht bringen. Folg dem Burschen, er bringt dich zu den Doctores, damit die beurteilen können, zu was du ausgebildet wirst.“ Sie deuteten auf einen Sklavenjungen, der Garulf in die Arena führen würde.

  • Was die beiden Mediziner da beredeten interessierte Garulf nur nebenbei, er sah bereits dem Training zu. Als man ihm jedoch sagte dass er zunehmen musste, da schmunzelte er etwas. Seine Frau hatte sich immer beschwert er sei zu dick und nun würde er vollgestopft werden, solange man es essen konnte war ihm das egal.
    Als Garulf den Jungen sah wusste er bescheid, er nickte freundlich und ging auf den Knaben zu.

  • Nachdem der stumme Sklavenjunge schon Kieran zuvor bei einem der Doctores abgeladen hatte, wiederholte er die Prozedur jetzt auch für Garulf. Er winkte ihm zu, damit dieser ihm folgen möge, und führte ihn durch das Tor mit den dicken Eisenstäben und den kleinen, zur Arena hin offenen Raum direkt zum Trainingsoval. Noch immer arbeiteten die etwa zwei dutzend Gladiatoren an der Verfeinerung ihrer Technik an den eingegrabenen Pfählen, noch immer knallten die Peitschen, noch immer dröhnten die Worte der Doctores über das stumpfe Aufprallen der schweren Holzwaffen hinweg.


    Der Junge lief ganz zielsicher zwischen den Riehen der Kämpfenden hindurch und blieb vor einem der Doctores in gebührendem Abstand stehen, wartete einfach, dass er bemerkt wurde. Was auch nicht allzu lange dauerte.
    Der Mann hatte eine dunkle, wettergegerbte Haut und eine sehr häßliche Nase quer über sein Gesicht laufen, die ihn auch einen Teil seiner Nase gekostet hatte. Er machte sich nicht die Mühe, die fehlende Hälfte durch eine Protese aus Messing oder gar Gold zu überdecken, er schien sich so durchaus zu gefallen.
    Als sein Blick auf den Jungen fiel und daraufhin auf Garulf, machte er nur einmal ein abschätzig pfeiffendes Geräusch durch das große Loch in seinem Gesicht, und der Junge trollte sich schleunigst.
    “Frischfleisch, eh?“ Das Pfeifen hatte der Mann auch beim Sprechen in der Stimme. “Runter mit der Tunica. Und kannst du irgendwas? Woher kommst du?“

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