[celebratio finis pestis] Die Wettkämpfe

  • Die Eröffnungsfeierlichkeiten waren seit wenigen Stunden vorbei und alle Interessierten waren nun zu den Wettkämpfen geladen. Es hatten sich erstaundlich viele Wettkämpfer gemeldet aber anbetracht der Tatsache, dass es pro Disziplin auch 1000 Sesterzen zu gewinnen gab, war das nicht wirklich verwunderlich. Das war immerhin gut Geld.


    Die Disziplinen:
    - Wettlaufen über die Distanzen von einem stadium und mille passus
    - Ringen
    - Diskus werfen


    Begonnen wurde mit den Laufdistanzen. Die Vorausscheidungen würden einige Zeit in Anspruch nehmen, denn es gab insgesamt 12 Rennen per Stadium und 6 per Mille Passus. Für die Halbfinale am kommenden Tag würden bei dem Stadium immer die ersten beiden von den 11 bis 12 Läufern, die jede Runde antraten, weiter kommen. In den morgigen Halbfinalen die ersten 4 der beiden Läufe. Bei dem Rennen über die Diszanz der Mille Passus wären es sogar die ersten 4 jedes Rennen. Auch hier würde es Morgen zu den Halbfinalen kommen.


    Das Ringen würde ebenfalls heute schon mit den Vorausscheidungen stattfinden. 70 Männer hatten sich dazu gemeldet und die Ausscheidungen Heute und Morgen würden über mehrere Runden gehen. Übermorgen dann gab es den Kampf der letzten acht.


    Zum Diskus werfen hatten sich nicht so viele gemeldete, weshalb man beschlossen hatte hier die erste Ausscheidungsrunde erst am Nachmittag laufen zu lassen. Jeder Werfer hatte drei Versuche, die ersten 20 kämen ins Halbfinale und die letzten 10 ins Finale.


    Marcus war wieder einmal dabei, diesmal jedoch musste sein Kollege die Rede halten.


    Freunde des Sports und des Wettkampfs, Willkommen bei den Spielen von Mantua. Heute geht es um die Vorausscheidungen in den drei Disziplinen, welche uns Schritt für Schritt den Siegern näher bringen werden. Jenen winkt pro Disziplin ein Preisgeld von 1000 Sesterzen und die Ehre!


    Sobald gleich das Opfer für die Götter vollzogen ist und dieses hoffentlich positiv ablief, werden dort, er deutete auf die Laufbahn. Die ersten Rennen über die Distanz des Stadium stattfinden. Im Verlauf des Nachmittags folgen dann noch die Rennen über die Distanz der Mille Passi. Dort jedoch, nun deutete er auf einige Plätze, die eindeutig für das Ringen vorgesehen waren. Werden die Vorkämpfe der Ringer stattfinden. Es werden immer zwei Kämpfe parallel stattfinden. Der Sieger des jeweiligen kommt in die nächste Runde! Die Ausscheidungsrunden im Diskus werfen finden am Nachmittag statt.


    Das es auch Wetten gab und entsprechende Möglichkeiten diese zu platzieren, musste er wohl nicht erwähnen. So etwas schickte sich auch nicht. Nein, stattdessen verwies er nun auf das Opfer, welches auch sogleich durchaus positiv von den Magistraten, wozu dann wieder Marcus zählte, durchgeführt und von einem Mitglied des Cultus unterstützend vollzogen wurde. Als dies geschehen war, nahmen die ersten Läufer Aufstellung und auch die ersten Ringer gingen in ihre Kampfbereiche.


    Die Wettkämpfe hatten begonnen!


    Sim-Off:

    Bisher habe ich folgende Personen als Wettkämpfer bei mir auf der Liste:
    Aretas Laufen
    Priscus ?


    Bitte noch einmal entsprechend melden oder gleich hier in den entsprechenden Vorausscheidungen posten :)

  • Zum Laufen hatte er sich gemeldet, die Mille Passus waren nach seinem Geschmack. 1000 Doppelschritte , auf der Weide so oft gelaufen. Er hatte nach der Meldung keinen Abend ausgelassen um zu trainieren. Hatte seine Runden auf dem campus gedreht. Die letzten drei Abende hatte er sich ausgeruht, war in der Therme, ließ sich massieren, entspannte.


    An der Laufbahn hatte er sich eingefunden, meldete sich dort an. " Ich heiße Servius Obsidius Antias, gemeldet zum Laufen der mille passus. " Danach begann er sich warm zu machen. Er hoffte das Chio zusah, er wollte unbedingt gewinnen. Das Geld konnten sie gut gebrauchen.


    Viele Zuschauer waren gekommen. Aretas hatte keine Ahnung woher sie alle kamen. Hätte er gewusst, dass auch Römer unter ihnen waren, wer weiß ob er dann angetreten wäre.

  • Zitat

    Original von Aretas " Ich heiße Servius Obsidius Antias, gemeldet zum Laufen der mille passus. "


    Der Mann mit der Tafel sah auf eben diese und suchte nach dem Namen, fand ihn schließlich, hakte ihn ab und nickte. "Du bist in der zweiten Gruppe des Vorlaufs. Dort kannst Du Dich warm machen," meinte er und deutete auf die Bahn, wo dies möglich war. "Ihr werdet dann gleich aufgerufen."


    Im Hintergrund machten sich bereits die Läufer der ersten Gruppe bereit. Auch einige Zuschauer waren zugegen, wenn die Vorläufe auch noch nicht so viel Aufmerksamkeit brachten wie nachher die Ausscheidungs- und Endkämpfe. Dennoch füllten sich die Plätze. Als alle Läufer der ersten Gruppe bereit waren, kam das Startsignal. Sogleich stürmten ein paar der Unerfahreneren los und wollten beweisen, wie schnell sie doch waren und wie einfach das war, doch sie überschätzten sich. Distanzrennen gewann man nicht am Anfang. Zwei der Drei fielen schon nach einem Viertel der Strecke zurück und mussten erleben,wie sie sukzessive von den anderen Läufern überholt wurden. Der Dritte allerdings hielt sich wacker und schaffte es sogar, dass er fast dreiviertel der Strecke an vorderster Stelle lief, doch dann kamen einige der älteren Hasen, allen voran der Grieche Milo, der schon seit Jahren in Italia war und auch immer wieder bei Rennen mitlief. Er war schon einer der Älteren und dieser Wettkampf würde wohl mit zu seinen Letzten gehören aber er bewies dennoch einmal mehr, dass Technik und Ausdauer entscheidend waren. So kamen er, ein Mitarbeiter der Curia, der oft als Kurier tätig war, ein Legionär und der Jungspund vom Anfang auf die ersten vier Plätze, die sich für die nächste Runde qualifizierten. Der Junge völlig ausgepumpt, so das die Wetten schon alle gegen ihn liefen. Die restlichen Läufer konnten immerhin sagen, dass sie gegen keinen Unbekannten verloren hatten.


    Schließlich wurde die zweite Gruppe aufgerufen, zu der auch Antias zählte. "Nehmt Aufstellung," lautete die Anordnung des Startgebers, während im Inneren bereits die ersten Ringer sich miteinander maßen. Drei waren schon in der nächsten Runde und entsprechend Drei ausgeschieden. In der Mitte der aktuellen Kämpfe war ein spannender Zweikampf am Laufen, der die Aufmerksamkeit vieler Zuschauer fesselte. Zwei ebenbürtige Gegner, die mit Geschick und Können am Werk waren und es war bedauerlich, das einer von ihnen ausscheiden würde.


    "Alle bereit?" hieß es dagegen nun bei den Läufern und dann folgte nur noch ein: "Auf die Plätze! Fertig! LOOOOS!" Die zweite Vorausscheidung lief - im wahrsten Sinne des Wortes.

  • Bereit? Er war bereit, hatte sich warm gemacht und eingelaufen. Die Anspannung war ihm anzusehen. Er hatte das Rennen der ersten Gruppe verfolgt. Dieser Grieche war ein guter Läufer, gegen den war es schwer anzukommen. Ein alter Fuchs, das hatte man an seinem Lauf gesehen. Antias ging an die Startlinie. Gegen den Griechen wollte er unbedingt antreten, das hieß jetzt kühlen Kopf bewahren und die Kräfte richtig einteilen. Auf das Kommando los, lief Antias in den sich bildenden Pulk , reihte sich hinter dem dritten Läufer im Pulk ein und ließ sich von ihm ziehen. Zwei unbelehrbare waren nach vorn geprescht und liefen vor dem Pulk, waren bald eingeholt, fielen nach der Hälfte der Strecke aussichtslos zurück. Gleichmäßige Atemzüge, das Tempo steigerte sich. Aretas schob sich an dem Läufer vor ihm vorbei. Die ersten vier kamen in den Endausscheid. Er wollte sich nicht jetzt schon verausgaben. Gut durchkalkulieren und sehen was auf den letzen Metern wurde. Nochmals wurde das Tempo Angezogen. Der zweite Läufer überholte den ersten, der Zusehens zurück fiel. Antias war an die zweite Stelle gerückt. Das reichte ihm. Ein kurzer Seitenblick. Von hinten keuchender Atem. Einer versuchte an ihm vorbei zu kommen. Das Ziel war zum Greifen nahe. Antias machte keine Anstalten mit ihm zu ziehen und so unnötig seine Kräfte zu vergeuden. Ein guter Dritter Platz reichte für die Teilnahme am Finale. Von hinten war nichts mehr zu befürchten. Antias lief als dritter über die Ziellinie. Sein Atem ging schneller, ein wenig Kraft hatte es gekostet, vor allem das letzte Drittel. Zuversichtlich sah er dem Finale entgegen. Locker lief er aus, das war wichtig, damit die Muskeln weich blieben. Bloß nicht gleich hinsetzten. Ein flüchtiger Blick in die Runde. Chio (Lucilla :) ) war nicht zu sehen. Schluckweise trank er von seinem mitgebrachten Wasser und aß ein paar Trockenfrüchte.

  • Natürlich war Chio zum Rennen gekommen. Ganz vorne an der Laufbahn stand sie, feuerte ihn an. Noch bevor er auf ihre Höhe kam, wurde sie allerdings lautstark von einem ganz besonders wichtigen Römer vertrieben, weil sie ihm angeblich die Sicht auf die Laufbahn nahm. Ganz Sklavin gehorchte sie, ohne darüber nachzudenken. Erst später sollte ihr bewußt werden, wie dumm das war. Chio schob sich an anderen Zuschauern vorbei, versuchte immer wieder, einen Blick auf das Feld der Läufer zu erhaschen. Aretas schlug sich wacker, war sogar einer der ersten. Chio drückte beide Daumen so fest, dass es wehtat. Du schaffst es, du schaffst es... Das Ziel und als wievielter er es erreichte, konnte sie nicht mehr sehen. Sie wollte zu ihm, bahnte sich einen Weg, konnte ihn kurz hinter der Zielllinie erkennen. "Servius..." Eine kleine Gruppe drängte sie in die entgegengesetzte Richtung. Fluchend boxte sie sich durch, bis sie endlich dorthinkam, wo sie hinwollte. "Servius!" Diesmal musste er sie doch hören.

  • Sein Name wurde von einer ihm bekannten Stimme gerufen. Freudestrahlend lächelte er Lucilla ( so hieß Chio offiziel) an, als sie vor ihm stand. " Ist alles in Ordnung?" Er drehte sie vor sich, wollte sie im Ganzen sehen. " Keinen Schaden bei dem Gedränge genommen, Lucilla."stellte er fest. Ein flüchtiger Kuss auf die Wange. Sie waren in der Öffentlichkeit. Keine überschwängliche Umarmung. Das war zu auffällig. "Hast du gesehen? Die erste Gruppe, der Grieche. Gegen den werde ich es schwer haben. Die anderen, die ich bis jetzt gesehen habe , die schaffe ich. Kommt noch ein starker Läufer, dann wird's ein sehr spannendes Finale werden." Zuversichtlich sah er zu den Mitläufern, die für das Finale feststanden. " Bist du schon länger da? Hast du die Ringer gesehen? Ich habe nur die Rufe der Zuschauer gehört, dort geht es zur Sache." Er suchte ihre Hand und hielt sie fest. " Nach dem Laufen. Unternehmen wir was." flüsterte er ihr ins Ohr.


  • "Nein, alles noch dran."
    Dabei zwinkerte sie ihm zu, lächelte glücklich über den viel zu kurzen Kuss, der leider auch noch falsch plaziert war. "Ja, den habe ich gesehen. Sah so aus, als wäre er gut trainiert und an Erfahrung scheint es ihm auch nicht zu fehlen." Ob Aretas da Chancen hatte, Chio bezweifelte das. Anmerken ließ sie sich das aber nicht. Schließlich war sie hier, um ihn zu unterstützen. Sein Blick ging zu den anderen Läufern. "He, du schaffst das. Und außerdem... " Ein verschmitzter Ausdruck legte sich auf ihre Züge, als sie ebenfalls zu seiner Konkurrenz hinübersah. "...der Sieger bekommt einen Kuss von mir." Nun konnte sie nur hoffen... "Nein, die Ringer interessieren mich nicht so sehr." Dass sie eh nur Augen für ihn und so gar keine Zeit für anderes hatte, behielt sie für sich. Glücklich über die Aussicht, nach dem Rennen wieder etwas Zeit mit ihm verbringen zu können, drückte sie seine Hand und widerstand nur mühsam dem Drang, ihn zu umarmen. Eine Hand zärtlich an seine Wange gelegt, ein liebevoller Blick, das musste erlaubt sein. "Ich wünsche dir viel Glück." So allmählich sollte sie sich wieder unter die Zuschauer mischen, damit er sich auf das nächste Rennen konzentrieren konnte.

  • Licinus stand ebenfalls an der Laufbahn. Nicht an vorderster Front, eher in der Mitte. Von seinem Platz aus hatte er alles im Blick, vor allem jedoch das Publikum. Im Gegensatz zu den vergangenen Tagen war auch sein Mündel heute nicht bei ihm. Dafür trug er parma und gladius. Er hatte Dienst. Legionspolizeidienst um genau zu sein. Logisch, dass er trotzdem ein Auge auf die Wettkämpfe hatte und auch applaudierte, wenn einer der Soldaten eine gute Leistung hinlegte. Ein wenig mehr noch, bei einem aus seiner eigenen cohors oder gar centuria. Aber mehr hielt er die restlichen Leute im Blick, es gab günstigen Wein dieser Tage, das konnte zum Problem werden. Immer wieder schweifte sein scharfer Blick über die Veranstaltung und ihre Teilnehmer und regelmäßig gab er sich Zeichen mit seinem Kollegen auf der anderen Seite der Arena. Noch war alles ruhig.
    [Sim-Off]Jemand, der einen Krakeeler simmen will?[/simoff]

  • " Danke mein Goldstück." sagte Aretas. Sie war etwas besonderes, was man nicht alle Tage bekam. Ihre Hand so zärtlich. In den Arm nehmen und sie nicht wieder los lassen. Er riss sich von diesem Gedanken los. Das Rennen konnte jeden Moment beginnen." Stell dich da hin, dort siehst du den Zieleinlauf. Ich werde mich für dich besonders anstrengen." Seine Augen folgten ihr.Er musste alles geben.Sie war es Wert.

  • Chio lächelte und ließ ihn dann wieder alleine. Da hin, hatte er gemeint. Der Platz war gut, nun musste das Rennen nur noch beginnen. Es dauerte wohl noch eine Weile. Chio sah sich im Publikum um. Niemand, der ihr bekannt vorkam. Wie auch, sie waren neu und abgesehen von den Nachbarn kannte sie kaum jemanden. Schade eigentlich. Chio drehte sich wieder um, zwinkerte Aretas aufmunternd zu, wenn er denn zu ihr herübersah und wartete ungeduldig auf das nächste Rennen.

  • Heute war er auf Krawall gebürstet. Es gab kostenlos Wein und genug Leute, denen Morgus eine Lektion erteilen konnte. Vielleicht auch ein paar Sesterzen mit denen sich seine Opfer loskauften um seinen Schlägen zu entgehen. Erst musste er sich dazu in Stimmung bringen.
    Der Wein begann seine Sinne zu benebeln. Er wurde mutig und suchte sich sein erstes Opfer unter den Gästen und Zuschauern. Ein alter Klatzkopf hatte es ihm angetan. Leicht schwankend, sich durch die Menge drängend ging er auf ihn zu. " HEE, DU ALTER KLATZKOPF. WAS STARRST DU DIE GANZE ZEIT AUF DIE WEIBER DA VORN AN DER BAHN. ICH SCHLAG DIR GLEICH DEN SCHÄDEL EIN ODER GIB MIR DEIN GELD. " Seine Hand hatte die Tunika seines Opfers fest im Griff. Der Alte sah ihn verwirrt an und fing an zu wimmern. " Tu mir nichts, bitte. Hier drei Sesterzen, mehr habe ich nicht. Nimm. " Ein lauter Rülpser und missmutiges Gemurmel. " MEHR NICHT??" Die Leute nahmen Abstand von dem Pärchen. Keiner griff ein, sie hatten Angst. Er nahm die drei Sesterzen und stieß den Mann von sich und verschwand in der Menge. Ächzend stürzte der Alte auf den Boden.


    Morgus setzte schwankend und die Leute wegstoßend seinen Weg fort. Bis er ein bildhübsches Weib bei der Laufbahn sah. Die wäre was für ihn. Kein Mann in ihrer Nähe der stören könnte. Sie war alleine hier. Wenn sie Ärger machte, hatte er ein geeignetes Mittel dabei sie ruhig zu stellen. Von hinten drängte er sich an sie heran, blieb dicht neben Lucilla stehen. " Na Süße wie wäre es mit uns beiden?" Sein Atem roch nach Wein und Knoblauch. Seine Hand hatte er ihr frech auf den Hintern gelegt.



    Sim-Off:

    Ich simme Mal :D

  • Sim-Off:

    Ah, sehr schön


    Licinus Blick zielte auf einen Mann, der sich reichlich rücksichtslos einen Weg durch die Menge bahnte. Ein klein wenig zu rücksichtslos um unbeachtet zu bleiben.
    Licinus hielt auf seiner Höhe die Linie des Mannes und hielt ein scharfes Auge auf ihn. So unauffällig wie möglich versuchte er die Aufmerksamkeit der ausgeschwärmten frumentarii auf sich zu ziehen, die zwar sicherlich schon selbst etwas gemerkt hatten, aber sicher war besser.


    Der Mann schien auf eine junge Frau zuzusteuern. Was genau er tat, konnte Licinus nicht erkennen, aber sein Instinkt sagte ihm, dass hier gleich etwas passierte. Er schwenkte ab und näherte sich langsam dem Mann.

  • Chios Aufmerksamkeit war ganz auf Aretas gerichtet. Sie folgte ihm mit ihrem Blick bis zum Start. Schade, er war wohl so damit beschäftigt, sich auf das nächste Rennen zu konzentrieren, dass er sich nicht mehr nach ihr umsah. In der Zwischenzeit wurde sie dann auch von den Ringern im Inneren abgelenkt. Dort ging es mittlerweile heftig zur Sache und auch, wenn sie dem wenig abgewinnen konnte... irgendwie steckten die Rufe der Zuschauer an, so dass auch sie nicht mehr ruhig bleiben konnte und lautstark ihren Favoriten anfeuerte.


    Was ihr dabei entging, war der Kerl, der immer näher kam. Ein übler Geruch stieg ihr in die Nase, der ihr mit seiner Frage ins Gesicht wehte. Dann die Hand auf ihrem Hintern. Für lange Überlegungen blieb keine Zeit. Chio schnellte herum und keine fünf Sekunden später prangte der Abdruck ihrer Hand auf seiner Wange. Wütend funkelte sie ihn an. Vergessen war das Rennen.. Aretas. Ihr Zeigefinger tippte gegen die Brust des Betrunkenen. "Fass mich nochmal an und du wirst es bitter bereuen!!" zischte sie ihm entgegen und wich dabei keinen Schritt zurück. Aufrecht und stark... auch wenn ihr Herz vor Angst wie wild gegen ihre Brust hämmerte.

  • Licinus sah eine schnelle Bewegung, als ihm irgendein fetter Kaufmann die Sicht nahm. Als er wieder zu dem verfolgten Subjekt sah, erkannte er nicht viel mehr als zuvor, aber es schien so, als habe die Frau sich umgedreht, außerdem meinte er, dass die Zuschauer in unmittelbarer Nähe sich nicht mehr nur auf das Rennen konzentrierte.
    Licinus beschleunigte seine Schritte und erreichte endlich eine der Treppen, die hinab zur Arena führten. Auf diese schwenkte er ein und lief sie nach unten.
    "Platz da! Macht Platz!" fuhr er jene Bürger an, die in seinem Weg standen, weil sie gleichfalls hinauf oder hinunter wollten, oder gar dort saßen, weil sie keinen platz mehr gefunden hatten.
    "Verdammte Faulpelze" zischte er, als er beinahe über einen Mann gestolpert wäre, der quer über den Stufen lag. Offensichtlich jetzt schon völlig besoffen.

  • Sie wusste nicht mit wem sie sich anlegte. So kleine störrische Biester mochte er besonders. Die Wange brannte. Wut stieg in ihm hoch. Er packte ihre Hand, die unentwegt auf seine Brust tippte und drückte sie fest zusammen. " Kleine Lupa...." Säuselte er. " Das mag ich überhaupt nicht. Du glaubst ich habe Angst vor dir?" Er zückte sein Messer und drohte ihr, wurde lauter. " Miststück, du kommst mit mir. Wir werden uns schon einig." Er drückte ihre Hand fester und versuchte sie hinter sich her zu zerren. Um die Leute abzuhalten ihr zu helfen, begann er lautstark zu schimpfen. " Los du Lupa. Deinen Mann zu betrügen! Dir werd ich!" Er zerrt unverfroren an ihr herum. Grinste sie siegessicher an. Ihr kam keiner zu Hilfe. Das war Angelegenheit der Familie. Getuschel bei den Umstehenden. Sie hatten gesehen, dass die junge Frau mit einem Legionär zusammengestanden und gesprochen hatte. Stimmte das was der Betrunkene lautstark äußerte?

  • Die Nägel unter seinen Schuhsohlen schlugen Funken, als Licinus schlagartig bremste, weil er die Waffe erkannt hatte. Über das Getuschel hinweg konnte er nicht alles was der Mann rief verstehen, was durchdrang war Miststück, Lupa, Mann und betrügen. Die Aussprache legte nahe, dass der Mann getrunken hatte und gereizt war.
    Blitzschnell versuchte Licinus zusammen zu kombinieren, der Mann schien der Frau Untreue vorzuwerfen und sie heimholen zu wollen. Wenn das so war, dann war er im Recht. Allerdings war da noch die Waffe, die Licinus gar nicht gefiel. Er entschied einzugreifen und zu versuchen die Situation zu entschärfen. Eine Messerstecherei während seiner Wache, das fehlte gerade noch.


    "Was zum orcus geht hier vor?!" donnerte über die Kopfe der Gaffer hinweg, während er sich nach vorne schob.

  • Beim Druck seiner Hand ging sie unwillkürlich in die Knie, stöhnte. "Du.. " presste sie zwischen den Zähnen hervor, atmete tief ein und wollte eben ausholen, ihm das Knie in die Weichteile rammen, da fiel ihr Blick auf das Messer. Sämtliche Farbe wich aus ihrem Gesicht, während er ihr drohte. Lupa... sie konnte sich denken, was er mit ihr vorhatte. Während er im Begriff war, sie hinter sich herzuziehen, versuchte sie, ihm ihre Hand zu entwinden. Sein Griff wurde stärker, sie hatte nicht die geringste Chance. Hilfesuchend blickte sie sich um, sah nur in ängstliche Augen oder solche, die nicht wußten, wem sie glauben sollten. Einige waren auch darunter, die sie mit Verachtung straften.


    Aretas... ein Blick zurück, sie konnte ihn in dem kurzen Moment in der Menge nicht finden. Entmutigt und hilflos sah sie sich dem Kerl ausgeliefert, malte sich die schlimmsten Szenen aus, während sie weitergezerrt wurde. Chio wollte noch nicht aufgeben, stemmte sich dagegen, so gut sie konnte. "Lass mich los. Ich gehe nicht mit dir mit. Hilft mir denn keiner?" Dann endlich.. eine Stimme. Chio blickte sich suchend um, schrie in die Richtung, von der sie meinte, dass sie käme. "Hilfe, helft mir!!" Dann nahm sie all ihren Mut und ihre Kraft zusammen und trat dem betrunkenen Kerl, der sie unbeirrt weiterzog, von hinten in die Beine.

  • Eine kräftige Stimme war weiter hinten zu hören, nur weg hier. Ungeachtet ihrer Hilfeschreie, zog er sie weiter. Eine von den ganz störrischen hatte er erwischt. Was war das? Plötzliche furchtbare Schmerzen in den Waden und Knien. Er knickte ein, stolperte vorwärts, riss sie mit, nüchtern wäre er davon unbeeindruckt geblieben, betrunken konnte er nicht dagegen halten. Im Sturz ließ er sie los, versuchte sich mit den Händen abzufangen, war zu langsam und schlug mit dem Gesicht auf. Wildes Fluchen war zu hören. „Amasiuncula,.....stercus....“ Blut spuckend rappelte er sich unbeholfen auf. Einen Zahn hatte er sich ausgeschlagen. „ Wo ist das Weib, ich bring sie um!“ schrie er und fuchtelte mit dem Messer rum. Welche war es von denen gewesen, die hier standen? Er hatte sie nur von hinten und flüchtig von der Seite gesehen.Ihr Aussehen war ihm entfallen, er tappte vollkommen im dunklen.



    Sim-Off:

    Amasiuncula – Flittchen; stercus – Miststück;

  • Licinus hörte den beinahe schon verzweifelten Hilferuf und schob sich rücksichtlos durch die letzten Gaffer hindurch. Das Bild, dass sich auf der kleinen Freifläche bot, stellte sich ihm wie folgt dar. Ein Ring aus Gaffern, einige entsetzt, nicht wenige aber vor allem gespannt, was passieren würde. Die junge Frau, die ihm schon vorher aufgefallen war, am Rand des Kreises und in der Mitte ein tobender Mann mit stierem Blick, der wüste Drohungen ausstieß und ein Messer in der Hand hielt.
    Seine Augen waren blutunterlaufen und selbiges spuckte er aus seinem Mund während er brüllte. Solch ein Mann, auch wenn er kein ausgebildeter Kämpfer zu sein schien, war gefährlich.
    Licinus ließ seine vitiszu Boden gleiten und zog anschließend das gladius aus der Scheide. Langsam, um den Mann nicht übermäßig zu reizen.
    Dabei brüllte er nicht weniger, als sein Gegner:
    „Das Messer runter, oder ICH bringe DICH um!“
    So unauffällig wie möglich versuchte er sich in die Nähe von „ihr“ zu schieben. Auf lange Frist zwischen sie und den Mann, aber dabei durfte er keinesfalls die Aufmerksamkeit auf sie lenken.

  • Ruckartig wurde sie weitergezogen, bis er sie im Fall plötzlich losließ. Chio konnte sich gerade noch so abfangen, dem Kerl gelang das nicht. Der Länge nach lag er plötzlich vor ihr. Nur einen kurzen Moment blieb sie überrascht stehen, nutzte dann die Gelegenheit, ihre vielleicht einzige Chance. So schnell sie konnte, drückte sie sich in die Menge. Nur weg von hier. Hinter sich hörte sie diesen Mistkerl brüllen. Seine Worte ließen sie erzittern. Sie wollte weglaufen, sich in Sicherheit bringen, doch die Neugier hielt sie unter den Schaulustigen. Ein wenig hinter der vordersten Reihe versteckt, duckte sie sich, um ihm nicht sofort ins Auge zu fallen. "Das Messer runter, oder ICH bringe DICH um!" Diese energische Stimme von vorhin, da war sie wieder, machte ihr Mut. Für einen Moment vergaß sie sogar die Bedrohung. Neugierig und zitternd vor Angst lugte sie etwas wagemutiger zwischen zwei Frauen hindurch auf den Platz, war gespannt, ob der Kerl sein Messer tatsächlich ablegen würde. Dass er vielleicht schneller bei ihr sein könnte, als der Mann, der ihn zur Strecke bringen wollte, daran dachte sie in diesem Moment nicht.

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