Schon seit Tagen lief Albina überdurchschnittlich fröhlich durch die Flure der Casa. Das Lächeln war mit jedem Tag gewachsen, mit dem auch die Hoffnung gestiegen war. Und nun, nachdem sie am heutigen von einer eigens in die Casa bestellten obstetrix*, einer alten griechischen Sklavin namens Chariklía, die ihrer Meinung nach frohste Nachricht ihres Lebens erhalten hatte, ging sie zielstrebig auf das Tablinum ihres Gatten zu. Sie war sich sicher ihn wie sooft dort anzutreffen, nur ob sie ihn allein antreffen würde, war fraglich. Sie hoffte es inständig. So sehr sie auch in den letzten Wochen zu hoffen begonnen hatte, so schwer fiel es ihr noch es zu glauben. Und doch, sagte sie sich, sie hatte es gespürt. Tief in ihrem Innern hatte sie bereits gewusst, dass neues Leben in ihr wuchs. Bei dem Gedanken strich sie sich über ihren noch nicht wahrnehmbar gewölbten Bauch.
Sie erreichte das Tablinium und klopfte dieses Mal wider ihrer Gewohnheit nur wenig zaghaft an. Die Freude hatte schlichtweg zu viel Energie in ihr entfesselt.
* Hebamme
Edit: Fehler in der Historie.