Marcus Decimus Catus

  • Der helle Sonnenschein der Mittagssonne schien in das kleine cubiculum, das ich inzwischen bewohnte. Es war ziemlich spartanisch eingerichtet, die wenigen Möbelstücke waren ein nicht sonderlich breites Bett, neben dem ein Stuhl stand und eine Kiste für Kleidung am Fußende. Außerdem standen an der Wand noch ein kleines Regal mit mehreren Buchrollen darin und ein Schreibtisch, vor dem noch ein Stuhl stand.
    An diesem saß ich gerade und versuchte mit einer Rohrfeder die Buchrolle, an der er zuletzt arbeitete, weiter abzuschreiben. Doch noch immer hatte ich durch die Verletzung am Kopf manchmal Probleme damit alles scharf zu sehen. So auch jetzt. Ich seufzte, legte die Rohrfeder beiseite und rieb mir mit den Fingern die Nasenwurzel. Die Schwellung an meiner Stirn war inzwischen zurückgegangen, wenn auch noch zu sehen. Und wenigstens befiel mich kein Schwindel mehr, nicht so wie vor ein paar Tagen noch.
    Da es gerade wohl nichts brachte stand ich von dem Schreibtisch auf und ging in meinem cubiculum auf und ab, überlegend was ich stattdessen tun könnte.

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    Silas sah nach hinten. Er war außer Sichtweite, kein anderer war zu sehen. Ein breites Grinsen lief über sein Gesicht und er rannte los, stob um die Ecke, den Gang entlang. Vor dem cubiculum, in das der neue Dominus eingezogen war, holte er ein paar Mal tief Luft, klopfte und trat ein.


    " Dominus ..., entschuldige...., du hast Besuch von einer Domina Duccia Vera."


    Verlegen blieb er an der Tür stehen, senkte den Kopf. Er hatte nicht gewartet, war nach dem Klopfen einfach eingetreten. Sie war so hübsch, da durfte man sie doch nicht warten lassen, war seine Meinung.

  • Freundlich lächelte ich den Jungen an. Es störte mich kaum, dass er einfach herein kam, hatte ich doch gerade nichts zu tun und außerdem hat er mich vor der Langeweile gerettet. Und blond, das kann doch nur eine sein.
    Vielen Dank Silas. Geh bitte schonmal in die Küche und sag einem Sklaven dort bescheid, dass er etwas Wasser für mich ins Atrium bringen sollen.
    Ich lächelte nochmal und winkte den Jungen dann fort. Anschließend ging ich zu meiner Kleiderkiste. Ich zog die beige Tunika aus, die ich in meinem cubiculum meist trug, und suchte mir eine hellrote Tunika mit gelben Säumen, die mir bis zu den Schienenbeinen ging. Außerdem suchte ich noch einen schwarzen Gürtel heraus den ich mir umband.
    Ich versuchte noch mir meine Haare halbwegs zu richten, was ohne etwas in der man sie sich ansehen konnte mehr schlecht als recht ging.
    Nachdem ich dachte es müsste wohl halbwegs gehen verließ ich das cubiculum und ging zum atrium.

  • Nach einem recht anstrengenden Tag, den ich viel mit Gesprächen und und meinen Buchrollen verbracht hatte, etwas anderes gab es zur Zeit ja nicht für mich, schlurfte ich langsam in mein cubiculum. Wie immer stand mein Fenster, trotz der Kälte, offen.
    Da ich nun schnell schlafen wollte zog ich schnell meine gesamte Kleidung aus und warf sie, zu faul und müde sie richtig zu verstauen, einfach auf meine Kleiderkiste, legte mich auf mein Bett und wickelte mich in meine Decke ein.
    Schnell dämmerte ich weg, doch richtig schlafen konnte ich heute nicht. Immer wieder wachte ich auf, weil ich dachte ich hätte etwas gehört oder auch einfach ohne Grund, und dämmerte schnell wieder weg, schlief jedoch nie wirklich tief ein...

  • Sontje drückte die Tür auf und schob sich hinein in die Räumlichkeiten von Catus. "Heilsa..." begrüßte sie den Blondschopf und kam ihm lächelnd entgegen. "Sokrates tauchte trotz der Ausgangssperre bei uns auf und holte mich hier her. Du weisst gar nicht, was vorhin unten an deiner Tür los war. Die Urbaner wollten uns festnehmen, wenn wir nicht nachweisen könnten, dass du mich sehen willst." Sie blieb abrupt stehen, stemmte die Hände in die Taille und musterte Catus. "Also.. weisst du.. krank siehst du mir nicht aus. Was ist denn eigentlich los? Wegen dir in den carcer zu wandern ist bisher nicht in meinm Leben eingeplant.."

  • Nachdem Silas bei mir war, lief ich noch eine Weile unruhig in meinem Cubiculum auf und ab, mein Geist war voll von Sorge. Als es dann plötzlich klopfte blieb ich erschrocken stehen, mein Gesicht wurde bleich und mein Herz schien in meine Hose zu rutschen. Doch da erkannte ich, dass das nicht das unerbittliche Klopfen eines Urbaners war und auch, dass keine lauten Befehle erschollen war ein Beweis dafür. Gerade wollte ich zur Tür gehen, als diese geöffnet wurde und ein mir bekanntes, von blondem Haar umrahmtes Gesicht kam herein. Ich lächelte erfreut, doch im Laufe der Standpauke die ich erhielt wurde es immer verlegener und schließlich beschämter.
    Es tut mir leid Vera, ich wollte dich wirklich nicht in Gefahr bringen und hätte auch nicht gedacht, dass es solche Probleme geben wird. Bitte verzeih es mir, dass ich aus egoistischen Gründen dich habe holen lassen. Denn um ehrlich zu sein wollte ich dich nur hier haben um mich mit dir zu unterhalten, ansonsten würde ich hier wohl eingehen.
    In diesem Moment wurde mir jedoch auch noch etwas anderes bewusst, und zwar, dass ich sie hier in meinem Cubiculum und nicht im Atrium empfing und was für einen Eindruck das auf die Sklaven und Bediensteten haben könnte.
    Oh, bitte verzeih, wollen wir vielleicht lieber runter in das Atrium gehen? Falls dir das lieber ist. Ich bin mir sicher dann könnte ich auch noch irgendwie etwas zu essen oder zu trinken organisieren.
    Immernoch verlegen und um Verzeihung bittend war sein Lächeln, das ich ihr nun zuwarf.

  • "Entschuldigung angenommen.. auch wenn du mir einen gehörigen Schrecken und große Ängste zugemutet hast." Sie nahm die aufgestemmten Hände von der Taille und ging zu ihm hinüber. Worüber er sich wohl mit ihr unterhalten wollte? Mitten im Notstand und Ausgehverbot? "Ich verstehe, dass du dich einsam fühlst, weil ich das Gefühl selbst ganz gut kenne." Sontje musterte ihn. Blond, groß, lieb. Sie vermisste ihren Zwillingsbruder. "Nein, lass mal, es ist schon in Ordnung, lass uns bitte hier drinnen bleiben. Ich kenne dein Zimmer noch gar nicht. Du hast sehr viele Rollen... von denen heraus merkst du dir alles was da drin steht? Worüber möchtest du dich denn mit mir unterhalten? Da wir ja ein strenges Ausgangsverbot haben, schätze ich, dass ich über Nacht hier bleiben muss und werde." Ob ihm das recht war, sie als Gast zu beherbergen?

  • Ich lächelte sie an. Sie war wirklich eine sehr hübsche, junge blonde Frau die auch noch sehr lieb und nett war. Na dann, setzt dich doch. Erst als er das sagte fiel ihm auf, dass seine einzigen Sitzmöglichkeiten ja sein Bett und ein Stuhl waren. Da das Bett weicher war zeigte er etwas verlegen auf dieses und zog sich selbst den Stuhl zurecht um sich zu setzen. Worüber ich sprechen will...Hm, ich weiß nicht. Einfach irgendwas würde ich sagen. Wie ist es dir während der Ausgangssperre bisher ergangen? Als sie dann fragte ob sie über die Nacht bleiben sollte wurde er etwas rot und lächelte verlegen. Oh...Ähm...Ja, darüber habe ich noch garnicht nachgedacht. Aber das sollte kein Problem sein. Wir haben hier genug frei stehende Zimmer, ich bin sicher du könntest in einem davon schlafen. Falls du es so möchten solltest... Verlegen lächelte er sie an und kratze sich am Hinterkopf, hoffend er hätte sie damit nicht irgendwie beleidigt.

  • Sie kicherte leise, als er ihr sein Bett als Sitzplatz zuwies und schob die Laken hinter sich zurück, sodass sie nicht auf ihnen saß. "Ich sage nur, Ausgangssperre ist langweilig. Ich war viel mit Rufus beschäftigt und habe mit ihm einiges unternommen, sodass ich gar nicht dazukam, mir etwas zuzulegen, womit ich mich beschäftige, wenn ich nicht bei Rufus bin. Da ist mir eingefallen, dass ich in Mogontiacum begonnen habe zu schneidern. So habe ich meine Truhen durchgeschaut und einige Stücke Stoff gefunden, an denen ich derzeit nähe, um etwas zu tun zu haben. Oder sagen wir mal so.. beschäftigt zu sein.." Sontje holte in ihrem Redeschwall Luft. "Ah, das ist schön zu hören, dass ihr freie Zimmer habt. Ich hab keine Lust den patrouillierenden Soldaten erneut in die Arme zu laufen und in den carcer zu kommen. Denn Calvena ist mit ihrem Sohn ziemlich unerwartet zu den Germanicern gezogen und hat bislang nicht nach mir verlangt. Rufus Vater ist im Dienst und somit ebenfalls nicht zu Hause Ich habe dem quintillischen Majordomus gesagt, wo ich zu finden bin.. tja.. und hier bin ich nun." Sie lächelte Catus an. "Du sagtest vorhin, du würdest eingehen... ist die Ausgangssperre in deinen Augen schlimm? Sie wird bestimmt nicht lange anhalten.. die Leute müssen ja irgendwann raus Einkaufen und so..."

  • Schmunzelnd lauschte ich Vera und nickte dabei leicht. "Ja, das stimmt. Die Ausgangssperre ist wirklich sehr langweilig. Die meisten der Rollen die ich hier habe, habe ich leider schon gelesen und einige auch bereits kopiert. Ich hoffe nur man wird es mir nicht übel nehmen, dass ich die geliehenen wegen der Ausgangssperre erst später zurück geben kann." Ein leichtes Schmunzeln wanderte kurz über meine Lippen, ehe ich die Blonde erneut ansah. "Du schneiderst? Das ist ja wirklich sehr interessant..." Ich blickte sie interessiert an, entschied jedoch dieses Thema für später aufzusparen. "Du hast Recht, das wollen wir auf gar keinen Fall. Ich werde gleich ein paar Sklaven bitten dir eines der Zimmer fertig zu machen, wenn du nichts dagegen hast." Bei ihrer nächsten Frage verdüsterte sich mein Blick ein wenig. "Weißt du, ich habe zehn Jahre lang bei einem Stamm sarmatischer Nomaden gelebt, da wurde niemand eingesperrt oder in seinem Zelt festgehalten. Ich bin es einfach nicht gewöhnt mich so lange nicht unter freiem Himmel aufzuhalten und werde daher langsam nervös. Ich hoffe aber du hast Recht und die Ausgangssperre wird bald vorbei sein, ich möchte endlich mal wieder hier raus." Erneut lächelte er sie nun an. "Ich vermisse irgendwie unsere Spaziergänge durch die Stadt. Wir haben ja leider schon länger keinen mehr gemacht."

  • Decima Stella? Also irgendwie sagte der Name mir etwas...Nur wieso? Kannte ich sie irgendwie aus der Vergangenheit? Vielleicht aus Griechenland? Ich grübelte weiter, während ich von meinem Schreibtisch aufstand, meine Tunika glatt strich und dann zur Tür ging um sie zu öffnen. "Danke Ephialtes, ich finde den Weg. Du darfst zurück zu deiner Arbeit gehen." Leicht lächelte ich ihn an und begab mich dann hinab ins Atrium.

  • "Sie ist sehr sehr sehr langweilig.. also die Ausgangssperre." entgegnete Sontje mit einem leichten Augenrollen. "Nein, das kann dir keine rübel nehmen, wenn du alles später erst zurückbringst. Oh.. du kopierst die Rollen? dan hast du ja was zur Beschäftigung gefunden." Sie nickte. "Ja, ich schneidere.. es macht Spaß und ist zugleich haufenweise Arbeit."


    Wieder nickte sie. "Gut, dann gib den Sklaven Bescheid, das sich hier bleibe." Sie blickte ihn an. "Ich möchte auch raus.. doch wenn man gleich wegen einer Runde Luft schnappen den carcer angedroht bekommt, überlege ich es mir lieber gleich dreimal. Du hast woanders gelebt, ja, das hast du schon mal erzählt, aber nicht wo genau. Ich bin ganz schlecht im Karten lesen. Ich weiss noch nicht mal in welcher Richtung Mogontiacum liegt. Die Spaziergänge.. die vermisse ich auch.. hast du nicht zufällig eine Karte von Rom? Dann können wir gleich dei Köpfe zusammenstecken und schauen wo wir schon waren und wir noch hin müssen." Eine Reise durch Rom in Gedanken.. das wäre doch mal was.

  • "Oh ja, langweilig ist sie, das auf jeden Fall." Och schmunzelte leicht, sprach sie mir damit doch aus der Seele. "Ich kann mich damit beschäftigen, ja, aber manchmal wird mir auch das recht schnell langweilig. Dann muss ich mich irgendwie anders beschäftigen...Oder eben langweilen." Als sie über das schneidern sprach nickte ich leicht. "Das stimmt, es ist haufenweise Arbeit. Ich hatte ja mal eine Schneiderei, auch wenn ich sie wegen der schlecht laufenden Geschäfte leider schließen musste." Kurz seufzte ich, lächelte sie dann aber wieder an. Anschließend stand ich kurz auf und ging aus dem Zimmer heraus. Dort fing ich einen Sklaven ab und schickte ihn los ein cubiculum für die heutige Nacht fertig zu machen. Als er verstanden hatte nickte ich nochmal und ging zurück, um mich wieder auf das Bett zu setzen. "Nun, es war eigentlich kein fester Platz, wir zogen immer umher in den weiten Steppen des Ostens. Und ehrlich gesagt war ich auch selten sicher wo wir waren, wir hatten ja keine Karten da. Aber eine Karte Roms...Hm...Ich müsste kurz gucken, aber ich glaube ich habe tatsächlich eine." Mit diesen Worten stand er auf und ging zu dem Regal an der Wand, in dem er die meisten seiner Buchrollen lagerte und durchsuchte diese.

  • "Du hattest eine Schneiderei? Weisst du warum die Geschäfte schlecht liefen?" fragte Sontje interessiert nach. "Besitzt du immer noch die Rechte an dieser Schneiderei oder planst du sie irgendwann einmal wieder zu eröffnen?" Interessiert war sie auch an den Erzählungen über sein Leben bevor er nach Rom gekommen war. "Und wie habt ihr dann zurück gefunden? Hattet ihr irgendwo eine Art Stammplatz? Oder seid ihr wegen der Viehherden immer woanders hin gezogen?" Sontje blieb sitzen während er die Karte suchte und ging in Gedanken durch wo sie noch nicht gewesen waren. "Wir waren noch nicht am Tiber.. stimmts? Und in einem der vielen Tempel..."

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