• "Willst du warten bis Rom tot ist oder im totalen Bürgerkrieg versinkt?"


    Fragte Avarus jetzt mit Bestimmung und die Augen auf Vescularius Salinator gerichtet. Selbst wenn dieser immer und immer wieder beteuerte plebeiisch zu sein, so hatte er doch gar keinen Plan davon wie es im Rückrat des Staates, dem Volke wirklich zu ging.


    "Die Ausgangssperre sollte sofort aufgehoben werden. Noch einen Tag und Roms ärmere Schichten beginnen zu hungern. Sie leben von Heute auf Morgen. Ihre Vorräte sind spärlich, aber ihr Wort in den Straßen der Stadt Gold wert. Jede weitere Verzögerung die Stadt friedvoll halten zu wollen, birgt das Risiko sie an das Chaos zu verlieren."


    Salinator konnte nicht wirklich glauben mit den paar Urbanern und vielleicht auch Praetorianern über ganz Rom den Deckel zu halten. Dafür waren sie einfach zu wenige.

  • Potitus war kein Idiot. Er wusste, dass seine Männer nur mit Ach und Krach die wichtigsten Plätze kontrollieren konnten! Aber der Notstand war zumindest eine Handhabe, Leute zu vertreiben! "Mach dir keine Sorgen, Germanicus! Ich werde unser Volk schon nicht verhungern lassen!" Das würden seine Berater klären können!

  • Auch wenn es Macer etwas albern und unpassend vorkam, im Angesicht einer ermordeten kaiserlichen Familie und eines vermuteten Mordkompletts aus den Reihen des Senates nun über rechtliche Details und Ausgestaltungen einer Ausgangssperre zu diskutieren, kam er doch nicht daran vorbei, einen pragmatischen Vorschlag zu machen. "Und was ist, wenn es nicht eine Ausgangssperre gibt, sondern schlicht ein Versammlungsverbot? Selbst wenn man die Bevölkerung jetzt mit Brotspenden versorgt: Die kann man ja schlecht in jeden Haushalt persönlich bringen. Und noch einen Eimer Wasser pro Person dazu, oder wie?" Man konnte eine Million Einwohner einfach nicht unbefristet unter Hausarrest stellen, soviel war Macer klar. Und er war sich sicher, dass das jedem hier in der Curia klar war. Er hoffte, dass das die Soldaten draußen auf den Straßen genauso sahen, sonst würde es ganz schnell blutig werden.

  • Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    "Als Stellvertreter des Kaisers ist es meine Pflicht, den Mord an Valerianus zu rächen! Und das werde ich bis zum letzten Mann!"


    Mars Ultor hörte mit. Das Haus des Rächers auf dem Augustusforum war wohl gerade zum richtigen Zeitpunkt renoviert worden. Doch noch war nicht klar, wen sein Speer treffen würde.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Auch wenn es Macer etwas albern und unpassend vorkam, im Angesicht einer ermordeten kaiserlichen Familie und eines vermuteten Mordkompletts aus den Reihen des Senates nun über rechtliche Details und Ausgestaltungen einer Ausgangssperre zu diskutieren, kam er doch nicht daran vorbei, einen pragmatischen Vorschlag zu machen. "Und was ist, wenn es nicht eine Ausgangssperre gibt, sondern schlicht ein Versammlungsverbot? Selbst wenn man die Bevölkerung jetzt mit Brotspenden versorgt: Die kann man ja schlecht in jeden Haushalt persönlich bringen. Und noch einen Eimer Wasser pro Person dazu, oder wie?" Man konnte eine Million Einwohner einfach nicht unbefristet unter Hausarrest stellen, soviel war Macer klar. Und er war sich sicher, dass das jedem hier in der Curia klar war. Er hoffte, dass das die Soldaten draußen auf den Straßen genauso sahen, sonst würde es ganz schnell blutig werden.


    Potitus seufzte. Der Senat versuchte mal wieder über Dinge zu reden, die ihn nichts angingen! "Um diese Sache kümmere ich mich! Ihr kümmert euch um die Trauerfeierlichkeiten! Die Ausgangssperre wird beizeiten aufgehoben werden, wenn die Lage sich geklärt hat!" War das denn so schwer zu verstehen? Oder musste er erst wieder die Sitzung auflösen?

  • Das hieß dann wohl, dass der Senat nichts bestätigen oder beschließen würde, wenn der Praefectus Urbi sich alleine darum kümmern wollte. Macer war das insofern durchaus recht, als die Ausgangssperre ja auch nicht die Idee des Senates gewesen war. Daher machte er eine halb abwehrende, halb entschuldigende Geste und sagte nicht weiter zu diesem Thema.

  • Die Worte des PU klangen schäbig genug danach, das er am Liebsten den Senat wieder nach Hause schicken wollte und mit seiner auferlegten Ausgangssperre dort halten wollte. Alles wies darauf hin und doch mußte es ein Organ wie den Senat in solch schwieriger Zeit genau dort geben wo er hingehörte. Nicht zu Hause und nicht auf den Landgütern um die Stadt Rom herum. Nein hier in der Curie. Erneut war es also Avarus, der eine Vorstoß wagte. Irgendwie schien der halbe Senat völlig eingeschüchtert zu sein...


    "Die Zeit ist denkbar ungünstig, wir sollten uns in Trauer und Demut den Göttern gegenüber üben, aber wir müssen auch an das Imperium der Zukunft denken. Ich halte es daher für unabdingbar, das der Senat gerade jetzt Presents zeigt. Es gibt genug zu erörtern und abzustimmen. Bis zur Kaiserernennung ist es noch ein weiter und langer Weg. Er sollte bestens vorbereitet werden und Sie sollte auf sicheren Füßen stehen. Außerdem zeigen wir dem Volke Roms damit, das wir uns nicht in unseren Häusern verbarikatieren wollen, sondern daran arbeiten, die Geiselung schnellst möglich aufzuheben, um sowas wie Normalität in den Straßen der Stadt zurück zu holen."

  • Potitus seufzte. "Sehr richtig und deshalb erwarte ich, dass der Senat endlich aufhört, herumzuschwafeln, sondern Trauerfeierlichkeiten für Valerianus vorbereitet!" Er verschränkte die Arme vor der fetten Brust und sah weiter feindselig in die Menge. Warum wurden denn diese nichtsnutzigen Consuln nicht aktiv und übernahmen die Leitung?

  • Die Consuln waren keineswegs nichtsnutzig und untätig, aber wenn sie dem Praefectus Urbi das Sprechen erlaubt hatten, dann wollten sie ihn auch ausreden und Fragen beantworten lassen. Außerdem schockte sie die Nachricht genauso wie viele andere. Nun aber hielten sie es für an der Zeit, tatsächlich das Wort zu ergreifen und die Debatte weiter voran zu bringen.


    "Die Trauerrituale sind bekannt. Ich gehe davon aus, dass mit der Salbung und Aufbahrung des verstorbenen Imperator Caesar Augustus in Misenum bereits begonnen wurde." Ein Blick ging in Richtung der beiden Praefecten um zu ergründen, ob dies tatsächlich so war. "Ferner sollten wir herausfinden, ob die Überführung des Leichnams nach Rom und eine erneute Aufbahrung hier mit dem letzten Willen des verstorbenen Imperator Caesar Augustus in Einklang steht. Dabei wird uns sicher sein Testament helfen, genauso wie bei der Frage nach dem Ort seines Begräbnisses." Es folgte ein erneuter Blick zu den Praefecten. "Und ich denke, es versteht sich von selbst, dass wir alle bis zum Ende der Trauerzeit die Toga pulla tragen."

  • Furianus haderte mit sich selbst. Nicht die Tatsache ob des Todes bestürzte ihn, sondern eben jene, dass er davon keinerlei Kenntnis hatte. War er so unscheinbar geworden, sein Einfluss so klein und sein Netz aus Informanten und Spitzeln so unbrauchbar?
    Der alte Senator seufzte und schüttelte den Kopf. Anscheinend war es wirklich an der Zeit bald das Messer in die Brust zu rammen, sofern man dazu noch in der Lage war und nicht irgendwann dahin vegetieren durfte.
    Der Umstand, dass der Emporkömmling nun höchstselbst die Überfühung und die Verlesung des Testaments überwachen wollte, behagte dem Flavier trotz der Möglichkeit, der schwache Kaiser hätte tatsächlich den Emporkömmling zu einem seiner Nachfolger ernannt, wahrhaftig nicht. So erhob er sich.


    "Ein Schatten hat sich über Rom gelegt und wir alle, alle, sollten darob trauern. Valerianus war ein großer Kaiser, einer der Größten.", ach, gut lügen konnte der Flavier schon immer..."und daher ist es erforderlich diesem Mann mit unserem größten Respekt zu begegnen. Ihm und seinem Testament. Wenn der Praefectus Urbi die Überführung begleiten möchte, so bestehe ich ebenfalls auf die Anwesenheit der beiden Consule sowie anderer Repräsentanten unseres Staates."
    Eine kurze Pause, um Luft zu holen, und er fuhr fort.
    "Sind wir denn nicht alle, trotz unserer verschiedenaritgen Stellungen, Ämter und Titel, nicht bloß die ersten Diener unseres Staates? Sind wir nicht alle vor den Göttern gleich?
    Lasset uns seinen Nachlass genau so ehren, wie wir es mit seinem Leichnahm tun werden."


    Der Umstand, dass er selbst nicht zu den konspirativen Gesprächen geladen, geschweige denn davon gehört hatte, war ein viel stärkerer Gedanke. Vielleicht konnte er ja noch irgendwie helfen. Aber auf der anderen Seite war da seine Verantwortung gegenüber der Familie, welche gar zu oft in so etwas verstrickt war und die Prätorianer schon in seiner Jugend zu oft in die Villa Flavia hinein und heraus schritten. Teilweise berechtigt.

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