Seit Tagen war Durus furchtbar nervös. Und je näher der Termin rückte, an dem Lucianus, Palma und er die Umsetzung ihres Plans gesetzt hatten, desto nervöser wurde er. Obwohl der Tag der Wahrheit erst am nächsten Tag kommen sollte - es also noch fast zwei Nächte dauerte, bis der Umsturz hier in Rom beginnen würde - saß der alte Tiberier schon auf glühenden Kohlen. Er hatte alte Soldatenklienten seines Vetters Vitamalacus aktiviert und sie bereits zu den Saturnalien in sein Haus nach Rom geholt - sie sollten Lucianus bei der Verhaftung Salinators helfen - das Testament war versteckt worden und letztlich schien alles so abzulaufen, wie geplant! Dennoch hatte die Leber, die er am gestrigen Abend aus dem Schafsopfer vor dem Lararium gezogen hatte, ein paar Stellen gehabt, die schwierig zu deuten waren. Zwar hätte er Aurelius Lupus als Haruspex hinzuholen können, doch pflegte er in den letzten Tagen besser wenig Kontakt zu den Verschwörern - am Ende wurde die ganze Sache im letzten Moment aufgedeckt!
Letztlich blieb dem Alten nichts anderes, als zu warten. Schon vor ein paar Tagen hatte er seinen Sohn nach Misenum geschickt - er würde der Bote sein, der die frohe Botschaft nach Rom brachte. Doch zuletzt lag ihr Schicksal in den Händen eines kleinen Kochs, der die richtige Dosis möglichst unauffällig in das Abendessen der Familie bringen musste, an dem Vater und Sohn teilnahmen...