• Nachdem Classicus durch weitere Urbaner Bescheid bekommen hatte, dass die Lage auf dem Platz wenige Straßen weiter von seinem bisherigen Standpunkt zu eskalieren drohte, lies er die bei ihm postierten Einheiten, bis auf einen Notbestand, auf den Platz verlegen.


    Er selbst begab sich auch dorthin und lies sich von Cafo die Lage erklären.


    Durch die weitere Verstärkung war nun eine weitere Beruhigung der Lage möglich.

  • Die Steinewerfer erstarrten angesichts der neuerlichen Aktion der Soldaten. Nicht gerade wenige liessen die Steine fallen, die sie eben noch in den Händen, bereit zum Weitwurf gehalten hatten. Diejenigen, die den Soldaten und ihren Lanzen am nächsten standen, begannen zurückzuweichen. Viel Platz war nicht mehr übrig, da sie sich ja allesamt in einer Sackgasse befanden, umgeben von hohen Häusern. Beim Hochnehmen der Lanzen schienen einige wieder die Hoffnung gefasst zu haben, mit laut vorgetragenen Bitten freizukommen. Die Frauen mit dem Kleinkind weinten nun selber, baten mit schluchzender Stimme um Freilassung. Doch weit gefehlt, sie wurden festgenommen, gefesselt und weggebracht. Auch Tilla wurde gepackt, um festgenommen zu werden.


    Aus großen verängstigten weit aufgerissenen Augen starrte sie den Soldaten an, der sie angesprochen hatte. Sie konnte nicht sagen, ob es der derselbe Soldat war, der sie beim ersten Kontaktversuch abgewiesen hatte. Er machte ihr Vorwürfe, stellte Fragen. Die sie nicht wie alle anderen eben mal so beantworten konnte. Tilla holte tief Luft, bemühte sich aus ihrer Erstarrung zu reissen und hielt ihm die Tafel entgegen. Einige Worte waren mittlerweile unleserlich. Ich habe mich nach meinem Botengang verlaufen und bin unschuldig hier reingeraten. Ich muss zurück zur Villa Flavia Felix, sie befindet sich auf der nördlichen Kuppe des Quirinal, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Capitolium Vetus.


    Als nächstes drehte sie sich um, hob die Hand an den Nacken, um ihre kurzen Nackenhaare zusammenzufassen und zur Seite zu schieben. Unten drunter war das, in die Haut eingebrannte, Wappen der Aurelier zu erkennen. Ein Soldat dachte wohl, dass sie seinem Vorgesetzten was antun wollte, riss ihre Hände auf den Rücken und begann sie zu fesseln. Derart eingeschränkt schüttelte die junge Sklavin immer wieder den Kopf. Lies... die Tafel.... flüsterte sie stimmlos, ohne Hoffnung, dass sie in dem Lärm gehört werden würde. Herrin Aurelia Prisca! fügte sie mit wachsender Verzweiflung hinzu und drückte die Füße in den Boden, sich dagegen stemmend weggebracht zu werden. Ihre Kräfte schwanden schnell, der Soldat war einfach stärker. Zudem wurde ihr erneut übel, als zwei Soldaten vorbeigingen, die eine Leiche an Händen und Füßen vorbeitrugen.

  • Tiberius Centenius Carrinas*


    Die junge Frau hielt Carrinas die Tafel hin. Dann machte sie eine Bewegung, so dass Carrinas Nebenmann die Hände wegschlug. Wollte die ein Messer aus der Toga ziehen ?


    Carrinas fing die Tafel mehr aus Reflex als aus etwas anderem auf, bevor sie auf den Boden fiel. Nachdem die Frau gefesselt war, brachte er sie mit einem weiteren Urbaner zur Castra Pratoria. Dort wurden Aufständische erst einmal inhaftiert und dann verhört. Die Tafel hatte Carrinas, ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen unter den Brustpanzer geschoben, da sie sonst nur im Weg war.

  • Zitat

    Original von Lucius Quintilius Valerian

    Er selbst führte einen dieser Zehnertrupps und fing an, den Rand des Geschehens aufzuräumen. Dabei stolperte er fast über Germanica Laevina und ihre Sklavin. "Germanica! Was um aller Götter Willen hast Du hier zu suchen? Geh nach Hause, sofort!" Die Alte hatte wohl einen Knall, hier herumzustehen! Dabei hatte sie auch noch diesen überaus zufriedenen Gesichtsausdruck, als würde sie so etwas wie Angst überhaupt nicht kennen. Im Gegensatz zu anderen Frauen, teils sogar mit kleinen Kindern auf dem Arm, die sich verängstigt an Häuserwände drückten und offenbar nicht wußten, wohin sie sich wenden sollten, um unbeschadet hier herauszukommen.


    Ja, Laevina genoss das Chaos, den Trubel und die allgemeine Panik tatsächlich, zumindest bis zu dem Moment, als sich einer dieser hohlbirnigen Uniformträger vor ihr aufbaute, ihr die komplette Sicht nahm und sie dann auch noch anbölkte. Derart empört war die alte Germanica über diese Art der Ansprache, die sie selbstverständlich bei gegebenem Anlass (und der ergab sich seeeehr häufig) jedem anderen Mitmenschen zukommen ließ, aber auf sich selbst bezogen absolut indiskutabel fand, dass sie besagten Centurio erst einige Sekunden später wirklich erkannte.
    Unnötig zu erwähnen, dass das Laevinas Stimmung in keinster Weise hob, im Gegenteil.


    "Ich hab mich wohl verhört, Quintilius Valerian!" antwortete sie mit einer ausgesprochen scharfen Version ihrer Stimme, die schon unter normalen Umständen nicht wirklich warm genannt werden konnte und funkelte ihr Gegenüber an. "Ich bin eine freie Bürgerin Roms und stehe hier, weil es mir so passt. Und hüte dich gefälligst, mir irgendwelche Befehle zu geben. Das kannst du daheim mit deiner Frau machen, falls die sich das gefallen lässt!" Einmal, aber dafür recht lauststark knallte Laevinas Krückstock auf den Boden, während Quadrata an ihrer Seite zusammenzuckte, und dem jungen Centurio einen entschuldigenden Blick zuwarf. Sie persönlich war nämlich ungemein erleichtert über dessen Erscheinen und hoffte, bald wieder in die Sicherheit der Casa Germanica zurückkehren zu können.

  • Das schlug dem Faß doch wohl den Boden aus! Was bildete die Alte sich eigentlich ein, mit wem sie hier sprach? "Jede freie Bürgerin Roms hat den Befehl, Zuhause zu bleiben oder sich unverzüglich nach Hause zu begeben. Ich bin dafür da, diesen Befehl durchzusetzen. Und das tue ich hiermit." Als erstes nahm er ihr den Stock ab, mit dem sie so gerne herumfuchtelte. Dann drehte er sich zu seinen Männern um. "Tiro Annaeus, diese Frau weigert sich, dem Befehl zu folgen. Da sie zudem schwer zu Fuß ist, wirf sie Dir über Deine Schulter und komm mit. Es ist nicht weit bis zu ihr nach Hause. Aber paß dabei auf Deine Nase auf, Germanica neigt zu großer Undankbarkeit und wird vermutlich ihren Ellbogen einsetzen." Zwei weitere Männer erhielten den Befehl, mitzukommen. Der Rest sollte bleiben und weiterhin helfen, die Menge aufzulösen und den Optio über die vorübergehende Abwesenheit des Centurio zu informieren. Er hatte keinen Zweifel, daß sein Unteroffizier fähig war, ihn hier solange zu vertreten. "Quadrata, Du nimmst ihren Stock und kommst ebenfalls mit." Bei der alten Sklavin hegte er keinen Zweifel, daß sie gehorchen würde und überreichte ihr den Stock der Germanica.

  • Auf dem Platz wurde es jetzt merklich leerer. Classicus stand etwas seitlich mit 3-4 Urbanern. Er koordinierte den Abtransport und das Raeumen des Platzes. Massive Stoerungen gab es jetzt keine mehr. Hier und da mal alte, stoerrische, Weiber, welche nicht einsahen sich etwas von den jungen Urbanern sagen zu lassen.


    Die Opfer der Ausschreitungen hatte Classicus mit als erstes Abtransportieren lassen, damit diese nicht Anlass zu neuem Krawall boten.


    Insgeheim hoffte er, dass diese Ausschreitungen nicht auch in anderen Teilen der Stadt so massiv gewesen waren und noch mehr roemisches Blut gefordert hatten.

  • Zitat

    Original von Lucius Quintilius Valerian
    Das schlug dem Faß doch wohl den Boden aus! Was bildete die Alte sich eigentlich ein, mit wem sie hier sprach? "Jede freie Bürgerin Roms hat den Befehl, Zuhause zu bleiben oder sich unverzüglich nach Hause zu begeben. Ich bin dafür da, diesen Befehl durchzusetzen. Und das tue ich hiermit." Als erstes nahm er ihr den Stock ab, mit dem sie so gerne herumfuchtelte. Dann drehte er sich zu seinen Männern um. "Tiro Annaeus, diese Frau weigert sich, dem Befehl zu folgen. Da sie zudem schwer zu Fuß ist, wirf sie Dir über Deine Schulter und komm mit. Es ist nicht weit bis zu ihr nach Hause. Aber paß dabei auf Deine Nase auf, Germanica neigt zu großer Undankbarkeit und wird vermutlich ihren Ellbogen einsetzen." Zwei weitere Männer erhielten den Befehl, mitzukommen. Der Rest sollte bleiben und weiterhin helfen, die Menge aufzulösen und den Optio über die vorübergehende Abwesenheit des Centurio zu informieren. Er hatte keinen Zweifel, daß sein Unteroffizier fähig war, ihn hier solange zu vertreten. "Quadrata, Du nimmst ihren Stock und kommst ebenfalls mit." Bei der alten Sklavin hegte er keinen Zweifel, daß sie gehorchen würde und überreichte ihr den Stock der Germanica.


    Milo war von dem ausgerufenen Notstand überrascht worden. Allmorgendlich fand er sich mit den anderen Tirones zum morgendlichen Appell auf dem Exerzierplatz ein, als er von dem Notstand erfuhr. Die CU sollten also für Ordnung sorgen. Etwas Gutes hatte die Sache ja, es würde mal Abwechslung geben in dem alltäglichen Trott der Ausbildung. Milo freute sich schon darauf.
    Centurio Quintilius war zusammen mit den Tirones losmarschiert. Irgendwas schien da vorne nicht in Ordnung zu sein. Milo fragte seinen Nebenmann: "Weißt du, was da vorne los ist? Warum geht es nicht weiter?". Anscheinend wusste der Nebenmann es auch nicht, da er nur mit den Achseln zuckte. "Ich glaube du wirst da vorne verlangt, Milo", rief ein anderer von etwas weiter vorne. Na klasse, jetzt konnte sich Milo auch noch durch die Reihen nach vorne kämpfen.
    Als er sich endlich bis zum Centurio durchgekämpft hatte, erfuhr er, was los war. Anscheinend hatte sich eine Alte mit dem Centurio angelegt. Dies schien ihm gar nicht zu schmecken.
    Milo sollte sich ihrer also annehmen. "Jawohl Centurio!!!", und Milo warf sich die Alte über die Schulter. Sie leistete nicht geringen Widerstand, zappelte und versuchte Milo daran zu hindern. Ehe es sich Milo versah, hatte er auch schon den linken Ellenbogen im Gesicht. Er streifte die Nase nur, denn Milo drehte geistesgegenwärtig den Kopf weg. Außerdem musste er aufpassen, dass sie ihn nicht treten konnte. Wenigstens hatte sie ihren Stock nicht mehr, ein Angriffswerkzeug weniger, dachte er noch, während er auf weitere Befehle des Centurio wartete.

  • Vermutlich bewahrte der Überraschungsmoment den jungen und eifrigen Tiro vor größeren körperlichen Schäden, denn Laevina reagierte derart fassungslos auf die Inbeschlagnahme ihres geliebten Krückstocks und die Befehle ihres Schwiegergroßneffen, dass sie sich bereits in luftiger Höhe befand, bevor die ganze Tragweite dieser Ungeheuerlichkeit wirklich zu ihr durchgedrungen war. Dann allerdings auch mit aller Macht.
    "Lass mich sofort runter, du räudiger Sohn eines Schweinebauern!" bellte sie, für den Augenblick ihrer so geschätzten Selbstdisziplin zur Gänze beraubt, und versuchte sich mit aller Macht aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Sich auf der Schulter des jungen Mannes windend wie ein Aal, drehte sie den Kopf in alle Richtungen, bis sie schließlich den wahren Urheber ihrer aktuellen misslichen Lage ausgemacht hatte.
    "Und du.....das du dich nicht schämst, Quintilius.....!"brüllte sie mit einem Stimmvolumen, das jeden Militärausbilder neidisch gemacht hätte. "Sowas hab ich gern, den Kaiser verrecken lassen und sich dann an wehrlosen alten Frauen vergreifen und die dann auch noch vor aller Leute Augen berauben und schikanieren! Eine tolle Truppe seid ihr, wirklich grandios! Und jetzt sag deinem Lakaien, er soll mich sofort wieder runterlassen, du Möchtegern-Sulla, sonst wirst du mich kennenlernen, das schwöre ich dir!" Laevina schnappte lautstark nach Luft und wehrte sich weiter gegen ihre recht aussichtslose Lage, dann fiel ihr Blick auf ihre alte Leibsklavin. "Und du gibst mir sofort meinen Stock zurück, Quadrata, aber zack zack!" Quadrata, die zitternd wie Espenlaub auf ein und der selben Stelle stehengeblieben war, sah entgeistert und todunglücklich zwischen ihrer Herrin, dem Quintilius und dem Krückstock hin und her und hob diesen ganz langsam allmählich in die Höhe. Fünzig Jahre konsequente Konditionierung waren halt doch nicht innerhalb weniger Minuten einfach auszulöschen.

  • Der Tiro befolgte den Befehl ohne zu Zögern. Sehr gut! Valerian nickte ihm zufrieden zu. Weniger zufrieden war er mit der Reaktion seiner Schwiegergroßtante. "Du hattest Deine Gelegenheit, Germanica", stellte er in aller Ruhe fest, während er kopfschüttelnd zusah, wie die Alte dem armen Annaeus das Leben schwer machte. Als sie nach dem Stock verlangte, reagierte er schnell, denn das konnte er auf keinen Fall zulassen. Er nahm Quadrata den Stock ab und reichte ihn einem der beiden anderen Soldaten. "Soweit kommt es noch, daß Du meine Männer verprügelst. Das darf nur einer und das bin ich." Sein Tonfall war bestimmt und unnachgiebig.


    "Da geht es entlang", zeigte er in die richtige Richtung. "Damit diese unschöne Situation so schnell wie möglich ein Ende hat." Er würde gewiß nicht zulassen, daß sie auf ihre Füße kam, bevor sie die Casa Germanica erreicht hatten. Er kannte die resolute Alte zu lange, sie würde nichts als Ärger machen. Mit weit ausgreifenden Schritten ging er voran und warf hin und wieder einen Blick zurück um sicher zu gehen, daß alles nach Wunsch abging.

  • Na, das versprach ja heiter zu werden. Die alte Frau gab einfach nicht nach. Und jetzt fing sie auch noch an Milo zu beschimpfen. Doch dieser ließ sich nicht aus der Reserve locken, ganz ruhig ließ er die Tiraden über sich ergehen. Milo bemühte sich, die Alte noch fester auf seiner Schulter zu fixieren. Währenddessen hatte diese sich dem Centurio gewidmet, der jetzt Beleidigungen über sich ergehen lassen musste. Auch Centurio Quintilius ertrug diese mit stoischer Ruhe. Er bedachte Milo noch mit einem Kopfnicken, er schien also zufrieden mit ihm zu sein, was Milo freudig zur Kenntnis nahm.
    Die Alte schien wirklich unzufrieden zu sein. Unfreundlich war sie allemal, jetzt bekam auch noch ihre Sklavin ihr Fett weg. Nichts und niemand wurde verschont. Die Sklavin htte ihr schon fast den Stock ausgehändigt und Milo hatte sich schon innerlich darauf vorbereitet, gleich Kontakt mit dem Stock zu machen, als sein Vorgesetzter die ganze Szenerie unterband und den Stock an sich nahm. Ein anderer Soldat nahm ihn in Empfang, bevor sich der Centurio in Bewegung setzte und Milo samt Alte sowie ein paar weitere Soldaten ihm folgten. Immer wieder wandte sich der Centurio rückwärts, um die Situation unter Kontrolle zu behalten. Doch bisher schien alles reibungslos zu funktionieren. Aber bei der alten Frau konnte man nie wissen....

  • "Meine Gelegenheit wofür?" fauchte Laevina, während sie weiter vor sich hin zappelte und fieberhaft nach einer effektiven Maßnahme gegen den Trampel unter ihr suchte. "Mich im Haus hinter geschlossenen Türen zu verstecken wie der gemeine Pöbel, nur weil einmal in dreissig Jahren ein etwas festerer Wind weht in Rom? Das mag ja vielleicht in der Natur eines Quintiliers liegen, aber wir Germanici sind nicht so erbärmlich! Und du...." der Blick der alten Germanica traf nun unerbittlich den ihrer altgedienten Leibsklavin, die sich soeben kampflos den Krückstock hatte abnehmen lassen. Kampflos, nicht zu fassen! "....du taugst scheinbar nicht einmal mehr zu den einfachsten Handlangerdiensten, sobald mich dieser Schwachkopf hier wieder losgelassen hat, werde ich dich verscherbeln, Quadrata, hast du das gehört? Als Sonderangebot an ein vergammeltes Lupanar in der Subura, wo du bis zu deinem Lebensende den Glibber vom Boden wischen wischen kannst, bis dir die Arme abfallen oder an einen Steinbruch. Na, würde dir das gefallen?" Unfassbar, diese Undankbarkeit! Jahrzehntelang hatte Quadrata bei ihrer Herrin ein gemütliches Leben führen dürfen, und dann so etwas....
    Laevina hatte zum letzten Mal eine derartige Mordlust empfunden, als sie die Schwangerschaft ihrer noch unverheirateten Tochter und den dazugehörenden Urheber entdeckt hatte, und so wand und reckte sie sich so lange, bis sie an dem gepanzerten Körper ihres Trägers mit viel Mühe endlich mit dem Kopf in die Nähe eines unbekleideten Stückchens Arm gekommen war und so kräftig wie möglich hinein biss. Ah, das tat gut!

  • Auf das Geschimpfe der alten Germanica ging Valerian gar nicht erst ein. Abenteuerlust hatte die Alte auf die Straße geführt! Welch ein Leichtsinn! Diese verrückte alte Frau! Valerian konnte nur den Kopf schütteln und nahm sich vor, mit seinem Patron über Laevina zu sprechen. Der würde sicher dafür sorgen, daß die Alte in Zukunft zuhause blieb, wenn es gefährlich wurde auf den Straßen Roms.


    Von der Bissigkeit des Paketes, das der arme Annaeus über der Schulter trug, ahnte Valerian nichts. Er ging davon aus, daß sein Tiro mit der Angelegenheit schon fertig wurde. Der Junge machte sich schließlich gut in der Ausbildung und würde eines Tages sicherlich ein guter Soldat sein. Vielleicht sogar den Aufstieg schaffen. Wenn er sich weiterhin als klug erwies und Führungsqualitäten zeigte.


    Die Casa Germanica* war schnell erreicht, der Weg war zum Glück nicht weit gewesen.


    Sim-Off:

    *Link zur Porta der Casa Germanica

  • Die Alte gab einfach keine Ruhe. Vorwurfsvoll schaute Milo nach der Alten mit einem tadelnden Blick. Es war kaum auszuhalten. Er drückte seinen Arm noch etwas fester zu. Aber auch dies hielt sie nicht ab, weiter auf den Leuten herumzuhacken, jetzt traf es ihre Sklavin. Meine Güte, wie sie übertrieb, und das nur, weil sie nicht ihren Willen bekam. Sie benahm sich ja geradezu wie eine Furie. Milo wollte etwas sagen und für einen Moment lockerte er den Griff, was sich auch sogleich rächen sollte. Die alte Frau nutzte ihren wenigen Freiraum und schaffte es, Milo ihre Zähne in den Arm zu rammen.
    "Autsch, verflucht nochmal!!!!", schrie Milo mit schmerzverzerrtem Gesicht, bevor er sich schon wieder gefangen hatte und die alte Frau nochmals fester zupackte. Er würde ihr schon zeigen, dass sie es mit einem Urbaner zu tun hatte, denn er hatte einen Auftrag auszuführen, und das würde er auch tun, da konnte sie sich anstrengen wie sie wollte.


    Milo ging jetzt wieder seelenruhig hinter dem Centurio her, der irgendwie von der kleinen Bissattacke nichts mitgekriegt hatte. Mio merkte erst, dass sie am Ziel angekommen waren, als Quintilius an die Tür der Casa Germanica klopfte. Dann blieb er stehen und wartete auf seine Befehle.

  • Als sie hinaus in die Dunkelheit getreten war, hatte sie gespürt wie sich ein unsichtbares Band um ihren Hals legte. Die Diebin wusste nicht was sie erwarten würde, weder hier draußen noch dort, wohin Catus sie bringen würde, dessen Namen sie nicht einmal kannte. Wieder stieg leichte Übelkeit in ihr auf und sie hätte ihm am liebsten vor die Füße gespuckt, aber sie riss sich zusammen und hielt wachsam die Augen offen. Was sie letztendlich machen würde, sollten sie beide von Soldaten angehalten werden wusste sie nicht. Catus hatte auf jeden Fall die besseres Argumente, das war ihr eigentliches Problem. Wegrennen konnte sie auch nicht, denn sie spürte noch immer seine Hand an ihrer Schulter.
    „Wohin gehen wir?“ fragte sie leise um wenigstens den Zielort herausbekommen zu können. Vielleicht gab es ja doch noch eine Möglichkeit für sie die Flucht zu ergreifen, je nachdem wo er sie hinbringen wollte und welchen Weg er gehen wollte. Die Hoffnung, auf jeden Fall, wollte sie nicht aufgeben, zumindest jetzt noch nicht. „Was versprichst du dir eigentlich von der ganzen Sache? Es ist nicht rechtens was du mit mir machst,“ versuchte sie ihn zu belehren und in ein Gespräch zu verwickeln um ihn unaufmerksam zu machen. Die Diebin war gewitzt und sie würde nichts unversucht lassen um von dem Decimer weg zu kommen, ob er das auch wusste?

  • Mit zusammen gepressten Lippen und festem Druck auf ihre Schulter führte ich sie weiter durch die nächtlichen Straßen.
    Das geht dich garnichts an.
    Leise zischend war meine Stimme als ich ihr dies sagte. Immer wieder versuchten wir durch Seitangassen den Patrouillen, die man glücklicherweise meistens schon bemerkte bevor sie uns sehen konnten, auszuweichen. Bei ihren nächsten Worten musste ich amüsiert, aber auch etwas verärgert, schnauben.
    Kann sein, aber versuch mal irgendjemanden dazu zu bringen dir das zu glauben.
    Auch wenn ich sehr sicher tat, ich hatte keine Ahnung was wirklich passieren würde wenn die Wachen uns erwischen würden. Würden sie meiner Geschichte glauben? Ich hatte keine Ahnung und hoffte, dass ich das auch nicht heraus finden müsste.

  • http://img20.imageshack.us/img20/5448/urbaner7.jpg


    Jetzt folgte die Patrouille den zwei Gestalten schon eine ganze Zeit lang. Bisher hatten diese sie nicht bemerkt.


    Nachdem die beiden in die nächste Seitengasse abgebogen waren, liefen
    Servius Romilius Gratus* und der Rest der Urbanr Patrouille heran. Zu Sicherheit hatten sie die Gladii gezogen, man wusste nie nachts.


    Dann hinter der Biegung warn sie unmittelbar hinter ihnen.


    Halt STEHENBLEIBEN !


    rief Gratus als die Patrouille heran war.

  • Ihr schlug das Herz bis zum Hals und sie spürte wie sich eine unsichtbare Schlinge immer fester um sie band. Wie gerne wäre sie einfach davon gelaufen, aber stetig spürte sie seine Hand an ihrer Schulter und den Druck den er auf sie ausübte. Zwar hätte sie es versuchen können, aber sie wäre niemals weiter gekommen als ein paar wenige Meter.
    „Du wirst das Ganze noch bereuen, das schwöre ich dir und wenn es das letzte ist was ich in meinem Leben machen werde,“ zischte sie ihn an und presste dann wieder ihre Lippen aufeinander. Im dunkeln konnte man nicht erkennen, wie blass sie eigentlich war, denn Chiomara hatte wirkliche Angst. Vielleicht war es wirklich das erste Mal in ihrem Leben, dass sie das Gefühl hatte, das Ruder nicht mehr in der Hand halten zu können. Alles war heute schief gelaufen, was hätte schieflaufen können. Zwar hatte sie vor wenigen Momenten noch über ihre Pläne nachgedacht, aber jeder Schritt den sie nun tun musste, brachte sie weiter in die Gefangenschaft. Etwas anderes war es ja nicht, denn dieser Mann versuchte sie ihrer Freiheit zu berauben.
    „Elendes Scheusal,“ zischte sie ihn an und ballte ihre zierlichen Hände zu Fäuste, einfach um ihre Wut die sie hatte, etwas unter Kontrolle zu bekommen. Er lenkte sie gekonnt durch die Gassen. Zwar hoffte sie auf der einen Seite, dass man sie fand, aber auf der anderen Seite hatte sie davor auch schreckliche Angst. Was würde geschehen, wenn man sie beide anhielt? Würde sie überhaupt den Mut haben sich gegen den Decimer zu stellen? Immerhin waren auch die Soldaten ihre Feinde. Ausweglos, es war alles einfach ausweglos.
    Die Diebin bemerkte nicht, dass sie beide verfolgt wurden, erst als ein Mann rief, dass sie beide stehen bleiben sollen, zuckte die Diebin zusammen und wäre beinahe über ihre eigenen Füße gestolpert. Rasch warf sie einen Blick zu Catus hinauf, blickte ihn an. Man konnte nicht wirklich erkennen, was Chiomara nun dachte, aber ein kurzes Funkeln war in ihren Augen zu erkennen, dennoch sagte sie kein Wort.

  • Das konnte doch nicht wahr sein...Unverhofft kommt eben doch zu oft und so musste es natürlich geschehen, dass die Wache uns erwischte.
    Fieberhaft überlegte ich mir eine Ausrede, einen Grund wegen dem wir hier auf der Straße wären. Es wunderte mich doch sehr, dass diese Männer uns unbemerkt folgen konnten, doch plötzlich kam mir eine Idee. Also wendete ich mich um, einen erleichterten Blick aufgesetzt, obwohl dieser bei den Lichtverhältnissen wohl kaum zu sehen gewesen wäre.
    Oh, welche ein Glück, dass ich euch Urbaner treffe. Ich wurde vor einigen Tagen von irgendwelchen Männern verschleppt, ich weiß nicht wer sie waren, und hier irgendwo in der Stadt gefangen gehalten. Zum Glück waren sie so dumm und haben mich heute unbewacht gelassen, so dass meine treue Sklavin hier,
    Ich warf ihr einen geschauspielert liebevollen und dankaren Blick zu, signalisierte dabei mit einem stärkeren Druck auf ihre Schulter bloß die Klappe zu halten.
    die mich seit Tagen gesucht und auch gefunden hat befreien konnte. Da es Nacht ist und ich keine Ahnung habe wo ich gefangen gehalten wurde hat sie mich nun in meine heimische Casa bringen wollen. Die Casa Decima Mercator auf der Westseite des Caelius Mons.
    Hoffentlich glaubten die Männer mir diese Geschichte...Ansonsten sähe es wohl ziemlich dunkel für uns aus.

  • http://img20.imageshack.us/img20/5448/urbaner7.jpg


    Der Urbaner schaute den Mann ungläubig an, da dieser sprudelte wie ein Wasserfall.


    WER IHR SEIT? fragte er dann nochmals mit Nachdruck.


    und Du woher wusstest Du wo der steckt? fragte er zur Frau gewandt.


    Eine Sklavin, die wusste wo der entführte Dominus steckte musste ja praktisch mit den Entführern zusammenarbeiten.


    Der Urbaner witterte schon förmlich einen Kriminalfall.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!