Die Tore Roms hatte Cornelius Palma erfolgreich hinter sich gelassen und war nun mit einer kleinen Schar an Begleitern auf dem Weg Richtung Südosten. Sie ritten nicht in einer geschlossenen Gruppe, denn das wäre zu auffällig gewesen. Sie machten nicht einmal unbedingt nachts im selben Rasthaus Station. Und Palma war es auch egal, ob alle durchkamen. Ihm war klar, dass seine Abreise aus Rom bald entdeckt würde und dass er mit Verfolgern rechnen musste. Deshalb mied er im direkten Umland Roms die Stationen des Cursus Publicus und wechselte die Pferde auf privaten Gehöften, während Helfer in andere Richtungen ritten, um falsche Spuren zu legen.
Weit genug weg von Rom bediente sich Palma aber mehr als großzügig an den Pferdewechselstationen der Staatspost, denn als Consular war es kein großes Problem gewesen, an entsprechende Berechtigungsscheine zu kommen. War der Vorsprung erst einmal groß genug, war er für eventuelle Verfolger kaum mehr aufzuholen, selbst wenn sie so nun seine Spur besser verfolgen konnten.
Eine Spur, die zwar nach Südosten führte, aber nicht nach Brundisium. Palma mied die Hafenstadt ganz bewusst und das aus zwei Gründen. Zum einen würde jeder ihn dort vermuten, der mit einer Abreise nach Osten rechnete. Zum anderen wollte Palma um diese Jahreszeit so wenig Strecke auf See verbringen wie möglich, weshalb er bis nach Hydruntum weiter ritt. Das kostete zwar mehr als einen halben Tag, minimierte aber sowohl das Risiko einer Entdeckung als auch einer ungünstigen Schiffspassage. Als er die Stadt erreichte, konnte er zufrieden feststellen, dass seine Helfer gute Vorarbeit geleistet hatten. Ein Kapitän fand sich tatsächlich bereit, ihn an Bord zu nehmen, um ihn nach Phoenice in Epirus zu bringen, bei günstigen Winden und gutem Wetter auch bis nach Buthrotum.
Palma wartete nur wenige Stunden, um seinen Begleitern das Erreichen der Stadt zu ermöglichen, dann ließ er ablegen. Die anderen würden seine Nachricht finden, dass er sich erfolgreich eingeschifft hatte.