[Grundausbildung] Marcus Marius Madarus

  • Am heutigen Tage war der Grieche wieder einmal für die Reitausbildung der neuen Tirones verantwortlich.
    Überpünktlich wartete er bereits auf dem Reitplatz und erwartete die Frischlinge, die nach und nach eintrudelten.


    Vielleicht war in diesem Schwung der ein oder andere fähige Reiter dabei, den er für die Ausbildung zum Eques vorschlagen konnte.

  • Zusammen mit den anderen Tirones seiner Centurio marschierte Sönke also zum Reitplatz.. in der Ausrüstung eines typischen Legionärs, immerhin hatte man sie für die Ausbildung zu Pferde nicht speziell für diese ausgestattet. Der Decurio der sie heute ausbilden würde hatte einen Ruf als Schinder, nicht nur unter den Frischlingen der Legion, und als Germanenhasser... was Sönke schon weit im Vorneherein die Sorgenfalten ins Gesicht getrieben hatte. Er hatte nie mit dem Gedanken gespielt zur Reiterei der Legion zu gehen, immerhin hatte die römische Kavalerie einen ziemlich miesen Ruf. Andererseits hatte er nie ein Problem mit den Tieren gehabt, weshalb er sich zumindest ansatzweise auf die Übungen am Pferde freute.


    Als sie schließlich vor dem Decurio Aufstellung nahmen, versuchte Sönke den Mann nicht allzu aufdringlich zu mustern. Allzu viele Griechen hatte er noch nicht wirklich gesehen... und konnte auf den ersten Blick keine großartigen Unterschiede zu einem Italiker feststellen. Kraftbepackt war der Kerl, und Sönke fragte den Typen neben ihm mit leicht verkniffenem Grinsen, ob der Vibius von seinem Pferd getragen wurde oder anders herum.

  • Corvinus stand vor der kompletten IVten Centurie die im kompletten Marschgepäck angetreten war. Die vergangenen Tage und Wochen hatten sie schon die doppelte Anzahl an Märschen als normal absolviert. Ganz nach Androhung durch Corvinus. Ebenso war der verstärkte Einsatz als Wachtruppe seinen Männern langsam anzusehen.
    Doch andererseits war das die Centurie vom neuen Primus Pilus weshalb sie in einem sehr guten Zustand waren. Zusammen mit der neuen Ausrüstung und der verbesserten Verpflegung würden die Männer das ganze schon durchhalten und es wohl nur wenige andere Centurien geben die gleich gut für einen Feldzug vorbereitet waren.


    Für heute hatte Corvinus sich aber etwas anderes vorgenommen. Er hatte die Calos mit den Maultieren unter dem Befehl von Centurienscriba Numerius Scaevius Senecio vorgeschickt. An einem Punkt der gut ein Drittel weiter weg war als die normale halbe Strecke eines Tagesmarsches würden sie auf die IVte warten.
    Außer Senecio wusste nur noch der Signifer Kaeso Acutius Fuscus davon, dass sie nach dem Rückmarsch wesentlich mehr als die normale Entfernund marschiert sein würden. Für den Abend hatte Corvinus einen Ferkel vorbereitet das ein paar Knechte zubereiten würden und mit dem Geruch die Truppe im Castellum empfangen werden sollte.
    Aber bis dahin war es noch ein weiter weg. Da Corvinus auf diesem Marsch ein besonderes Auge auf die Tirones nehmen wollte ging er noch kurz zu Fuscus und flüsterte diesem zu.
    "Du weißt Bescheid wo wir hinmüssen und übernimmst die Spitze während ich mich um die Tirones kümmer. Sie zu das wir einen zügigen Schritt nehmen so dass wir zwar weiter marschieren aber die gleiche Zeit für einen normalen halben Tagesmarsch brauchen!"
    "Hab ich schon beim ersten Mal verstanden." antworte Fuscus knapp.


    Bevor er das Kommando zum Abmarsch gab ging Corvinus nochmal zu Madarus.
    "Kann es losgehen Tiro?"

  • Mit zusammengekniffenen Augen, mehr als scharfsinnigen und musternden Blick als eine Art Schutz vor der blendenden Sonne zu deuten, beobachtete er die heran kommenden Tirones. Ob sie heute wohl Glück oder Pech mit den Launen des Vibiers haben würden?


    "In aciem venite!" brüllte er die noch ahnungslosen Frischlinge an. Nachdem sich auch endlich der letzte erbarmt hatte bewegungslos in der Linie zu stehen, blickte der Grieche mit noch immer zusammengekniffenen Augen von links nach rechts. Sagen.. tat er erst einmal nichts. Einige Momente verstrichen.


    "Wer kann reiten?" fragte er in ruhigem Ton, anscheinend hatte er gute Laune!


  • Centurio Spurius Siculus Celer



    Es war der erste Tag für Centurio Celer in der Centuria IV. Er kam soeben aus der Principia mit der Ernennungsnachricht und hielt sich nicht bei Schreibkram auf, sondern strebte sofort zum Campus. Im Groben war er von seinem Vorgänger Centurio Massa über den Stand der Ausbildung informiert worden. Heute jedoch wollte er sich ein eigenes Bild machen. Er schritt demonstrativ energisch aus, um schon im Vorfeld klar zu machen, dass mit ihm nicht gut Kirschen essen war, wenn etwas nicht wie am Schnürchen lief. Geprägt durch die erste Centurie lag sein Maßstab hoch. Zielstrebig visierte er Optio Helvetius an, ließ die Abteilung Tirones anhalten und wandte sich an seinen neuen Optio.


    "Salve, Optio! Ab heute bin ich dein vorgesetzter Centurio. Bevor es im Programm weitergeht, erwarte ich einen kurzen mündlichen Bericht über den Ausbildungsstand der Tirones. Fangen wir mit diesem hier an."


    Celer hielt mehrere Tafeln in der Hand, die jeweils den Ausbildungsstand der einzelnen Tirones enthielten. Die erste Tafel gehörte zu Tiro Marius Madarus.


    "Ich sehe bei Tiro Madarus den Beginn der Einführung. Die ersten Exerzierübungen sind abgeschlossen. bedeutet das, seine Einführung ist das noch nicht? was ist mit der theoretischen Unterweisung? Wann ist das Pila und wann das Scutumtraining geplant?"




  • Corvinus ging sofort in Grundstellung als der Centurio ihn ansprach und als sein neuer Vorgesetzter vorstellte.


    "Salve Centurio, ich bin dein Optio Lucius Helvetius Corvinus." anschließend salutierte er und hoffte das der Centurio noch seinen Namen nennen würde den hatte er nämlich nicht verstanden. Doch dieser hielt ihm als erstes eine Tabula hin und begann Fragen zu stellen.
    Corvinus beugte sich kurz vor und las den Namen.


    "Ah ja Tiro Madarus." Corvinus überlegte ein Sekunde und antwortete dann.
    "Bei Tiro Madarus zieht sich die Ausbildung ein wenig. Pila Training sollte morgen und meiner Anleitung statt finden. Das andere Waffentraining übernimmt Legionarius Lucius Duccius Ferox und fand bzw. findet diese Tage statt.
    Das Reittraining übernimmt nach Befehl von oben ein Decurio der Reiterei und ist angelaufen.
    Lauftraining ist abgeschlossen und fand bei Tiro Madarus unter meiner persönlichen Anleitung statt."


    Corvinus blickte kurz zu der angetretenen Centurie hinter ihm


    "Ein Übungsmarsch in dessen Verlauf ein Schwimmtraining statt finden wollte sollte gleich losgehen. Im allgemeinen, auch in Hinblick auf den eventuell anstehenden Feldzug habe ich die Anzahl der normalen Übungsmärsche verdoppelt, die Ausrüstung überprüfen lassen und erneuern sowie die Ratioenen der Männer erhöht damit sie ein wenig Fleisch ansetzen können."


    Zum Schluß kam Corvinus noch einmal zurück auf die Einführung


    "Tiro Madarus hat bei der ersten Abfrage eklatante Mängel beim Grundwissen über die Legion gezeigt und den Befehl erhalten mit Hilfe seiner Contuberniumskameraden das fehlende Wissen nachzuholen. Eine erneute Abfrage dazu ist noch nicht erfolgt."


  • Centurio Spurius Siculus Celer



    Centurio Celer machte sich Notizen, während der Optio den geplanten Verlauf der Ausbildung vortrug. Er nickte ab und zu, manchmal sah er erstaunt auf.


    "Ich sehe, es gibt offensichtlich eine Planung. Erstens erwarte ich grundsätzlich die Einhaltung einer Planung, Bemerkungen wie 'es zieht sich in der Ausbildung' möchte ich nicht hören, Auswirkungen dieser Art akzeptiere ich nicht. Zweitens stelle ich diese Planung um. Das Waffentraining wird vorgezogen. Was heißt, dieser Tage, hm? Im Hinblick auf den Feldzug, den du richtig erwähnst, was glaubst du ist wichtiger: Dass ein Tiro schwimmen kann? Also, Waffentraining Pila heute, Waffentraining Scutum durch - wie hieß er noch mal?" Celer wusste von der Sonderaufgabe für einen Legionär durch seinen ehemaligen Centurio, aber die neuen Namen saßen noch nicht am ersten Tag.


    "Scutum jedenfalls morgen. Ich habe nichts dagegen, wenn das Pilatraining in einem Übungsmarsch eingebettet ist. Zu beachten ist, dass sich der Radius, in dem Übungsmärsche stattfinden dürfen, verkleinert hat. Die Grenze liegt bei fünf Mille passus. Marschiert wird dann in Runden."


    Auf die letzten Bemerkungen ging Celer auch noch ein, bevor er sich eine zweite und dritte Wachstafel vornahm.
    "Die Abfrage des aufgebauten Grundwissens erfolgt sofort, während dem Marsch. Gibt es Mängel, dann Strafeinheiten verteilen, ich denke du kennst das.
    Und solange die Männer Fleisch und kein Fett ansetzen, halte ich die Maßnahme, mehr Training, mehr Nahrungsaufnahme zur Ausbildung von Muskeln bzw. damit sie nicht abbauen, für sinnvoll. Die Abstimmung von Training und Ration ist wichtig, aber ich denke, so war es von dir gemeint."

    Nachdem Celer die einzelnen Tirones durchgegangen war, gab er die Erlaubnis zur Fortführung des Trainings bzw. Marsches. An seinem ersten Tag gab es unzählige Dinge, die er noch klären musste, weswegen er die Ausbildung gern an seinen neuen Optio abtrat. Sich bei diesem vorzustellen, befand er nicht für nötig. Jede Umsetzung und Beförderung konnte in der Principia nachgefragt werden und Celer neigte nicht dazu, persönliche Kontakte aufbauen zu wollen.



  • Corvinus tat so als ob das mit dem Radius der Übungsmärsche klar war aber innerlich ärgerte er sich massiv. Das hatte er vergessen und Senecio und die anderen warteten fast 15 Mille passus auf ihn und die IVte. Er würde gleich einen Veteranen losschicken müssen um die einzuholen und die Planänderung mitzuteilen. Aber so war das in der Armee, kein Plan überlebt die erste Feindberührung. Die 5er Strecke um das Lager kannte er gut schließlich waren sie die ganzen Tage, vor allem am Anfang der Ausbildung der Neuen da lang marschiert. Schnell überlegte er im Kopf eine gute Stelle für das Pilatraining. Doch bevor er das vertiefte sollte er zunächst mal antworten


    "Verstanden Centurio. Der Legionär heißt Duccius Ferox und er wurde von deinem Vorgänger bestimmt. Soll es dabei bleiben?
    Der Marsch bleibt natürlich im Rahmen und ich werde das Pilatraining einbauen.
    Fett wird hier niemand ansetzen!"


  • Centurio Spurius Siculus Celer



    "Selbstverständlich bleibt es dabei", antwortete Celer auf die Frage, ob Duccius der Anweisung des Vorgängers Folge leisten sollte. Schließlich handelte es sich bei dem Vorgänger um den bisherigen Centurio, also damaligen Vorgesetzten, Celers.


    "Ich sehe dich dann heute Abend zum Bericht", sagte Celer, nickte einmal und strebte dann mit ausgreifenden Schritten der Principia zu. Er musste sich erkundigen, ob diese Centurie bereits alle Sonderausgaben entgegengenommen hatte.



  • Angebrüllt zu werden gehörte in der Legion wohl zum guten Ton, und so hielt Sönke im folgenden schön die Klappe um weiteren Fehltritten nicht die Möglichkeit zu geben ihm den Tag zu versauen. Als sie vor dem Decurio Aufstellung bezogen hatten, ging die Frage auf sie nieder wie ein Peitschenhieb: man sollte sich freiwillig melden?
    Sönke tat es nicht, auch wenn er in der Hros das eine oder andere Mal seinem großen Bruder zur Hand gegangen war und sich einigermaßen gut auf's Reiten verstand. Im Reiten anderer Leute Pferde, natürlich. Seine Familie war bei weitem nicht so einflussreich sich eigene Pferde leisten zu können, galten diese in ihrer Zeit doch noch als absolutes Statusobjekt, das sich nur die wenigsten leisten konnten und die daher jeden Besitzer als Angehörigen der jeweiligen Oberschicht darstellten.
    Weshalb Sönke die Klappe hielt war relativ einfach zu erklären: als Befehlsempfänger aufgewachsen kam es ihm gar nicht in den Sinn sich freiwillig zu melden, er wartete einfach bis ihm jemand sagte was zu tun war. Früher war das genauso gelaufen, sein Vater hatte Arbeit gesehen oder von Lando oder Witjon bekommen.. und sie weiterdelegiert. Viel Wahlfreiheit war da nicht. Entsprechend unwissend reagierte Sönke jetzt auch auf diese Möglichkeit: Hand heben oder unten lassen? Na, er ließ sie unten.. das gab sicher nur Probleme.


    Ein anderer war es, den Sönke bisher nicht näher kennengelernt hatte weil er zu einer anderen Cohorte gehörte, der die Hand hob und mit einem entschlossenen "Ich kann reiten, Decurio." nach vorne trat um dem Decurio zu zeigen was er konnte.


  • Marschieren. Wieder einmal: einfach nur Marschieren. Sönke hatte von der Umgebung der Civitas in den letzten Wochen soviel gesehen wie in seinem ganzen Leben zuvor nicht. Warum auch? Wer ohne Grund durch die Gegend lief um irgendwelche vermeintlichen Schönheiten in der Landschaft zu betrachten hatte eine ganze Bandbreite an Todesarten zur Verfügung um sich umbringen zu lassen:
    - man konnte sich beim rumklettern in den Hügeln des Rhenuslandes alle Knochen, zumindest aber den Hals brechen
    - man versank in einem der vielen Moore
    - man wurde von einem Untier gefressen
    - man wurde von einem der Waldgeister entführt
    - man fand im Dickicht des Urwaldes einfach nicht mehr zurück
    - man ging Sklavenjägern ins Netz
    - man wurde ausgeraubt
    - man wurde abgestochen
    - man wurde abgestochen und dann ausgeraubt
    - man wurde ausgeraubt und dann abgestochen


    Aber: sie waren im Verbund, und bewegten sich selten abseits der Straßen. Irgendwo hatte das wohl auch die Wirkung, das man Präsenz zeigte, und als Sönke an einem Straßenhand die Familie eines Fuhrwerkers stehen sah, dessen Sohn ihn selbst mit weit geöffnetem Mund anglotzend, erinnerte sich Sönke tatsächlich an die Zeit, als er selbst auf diese Art und Weise in Blech und Leder gekleidete Marschgruppen angestarrt hatte. Das hatte ihn augenblicklich mit dem Marschieren versöhnt, und mittlerweile freute Sönke sich gar auf das Marschieren außerhalb des Lagers.. denn so konnte er zeigen, dass er seinen Traum wahrgemacht hatte.


    "Das kann es, Optio Helvetius.", bestätigte der vollbepackte Sönke seinem Ausbilder knapp seine Bereitschaft. Kilometerweit durch's grüne Nichts.. aber hauptsache raus aus dem Lager.

  • Zitat


    "Selbstverständlich bleibt es dabei", antwortete Celer auf die Frage, ob Duccius der Anweisung des Vorgängers Folge leisten sollte. Schließlich handelte es sich bei dem Vorgänger um den bisherigen Centurio, also damaligen Vorgesetzten, Celers.


    "Ich sehe dich dann heute Abend zum Bericht", sagte Celer, nickte einmal und strebte dann mit ausgreifenden Schritten der Principia zu. Er musste sich erkundigen, ob diese Centurie bereits alle Sonderausgaben entgegengenommen hatte.


    "Verstanden", antwortete Corvinus kurz und grüßte ebenfalls noch kurz bevor auch er sich umdrehte und der Centurie zuwandte. Der weggehende Centurio konnte hören das seine Befehle sogleich umgesetzt wurden.


  • "Gut dann schauen wir mal wie du dich heute anstellst."


    Bevor der Marsch dann losging rief Corvinus noch seinen Signifer und Aulus Vedius Rullus zu sich. Etwas abseits besprach er sich kurz mit Ihnen.
    Das da eben war unserer neuen Centurio. Er hat den Tag etwas verändert. Der geplante Marsch fällt aus und wie marschieren auf der üblichen Rundstrecke. Fuscus wir behalten trotzdem das erhöhte Tempo bei ich will heute mindestens eine Runde mehr schaffen. Rullus du übergibst dein Marschgepäck an deine Contuberniumskamerden und siehst zu das du Senecio einholst. Ihr marschiert dann zusammen an die Weggabelung Richtung Noviomagus wo die Ruine von dem Gasthaus ist. Dahinter ist ein kleiner See da machen wir das Schwimmtraining. Wenn ich mich recht entsinne ist da auch eine größere Wiese da können wir das Pilatraining machen. Es wird ein langer Tag werden aber bald gehen wir auf einen Feldzug da wird das wie Urlaub...


    Die beiden anderen nickten kurz das sie verstanden hatten und hatten keine weiteren Fragen.
    Sie gliederten sich wieder ein bzw. Rullus übergab sein schweres Marschgepäck und machte im Laufschritt alleine los.



    Corvinus setzte sich neben die Spitze der in 4er Rotten marschierenden Centurie und gab das Kommando.


    "Centurie Pergite!"

  • Der Tag gestern war sehr sehr lang geworden und wirklich anstrengend. Abends hatte es dann wie geplant das gegrillte Ferkel gegeben aber so gut wie jeder hatte nur seinen Teil gegessen und war dann schlafen gegangen. Denn auch am nächsten Morgen ging es gewohnt früh los.
    Nachdem Morgenappel führte Corvinus die Centurie auf den Campus und teilte die Männer in Paare zum Traininig mit Gladius und Scutum ein.


    Ferox war dabei ein Paar mit Madarus und stand ganz am einen Ende.


    "Dein Tiro!" sagte Corvinus knapp zu Ferox bevor er sich den anderen zuwandte.

  • Und los ging's.. in treudoofer Keine-Fragen-Stellen-Manier ignorierte Sönke das Geschehen um den Optio herum und wartete einfach nur auf den Befehl, dass es losgehen konnte. Der kam dann auch ne Weile später, und so setzte sich die Centurie in Bewegung, brachte im Gleichschritt die Gebäude des Castellums hinter sich.. wobei Sönke mitbekam, wie alle im Castellums selbst die Nase starr geradeaus richteten.. sobald sie allerdings das Castellum verließen und die Chance einem höheren Offizier über den Weg zu laufen geringer wurde, wurde die Haltung der Männer lockerer. Einige wandten sogar den Blick ab und besahen sich mit beiläufigem Interesse das Geschehen in der Straße.. freilich stets im Gleichschritt. Sönke selbst machte immernoch den einen oder anderen Fehler, trat seinem Vordermann in die Hacken oder bekam selbst einen Tritt von hinten, die ihm immer wieder Flüche und hell klingende Kopfnüsse auf den Helm einbrachten, aber er machte doch sichtbare, wenn auch alles andere als überragende Fortschritte. Die Fehler traten vor allem dann auf, wenn er seinen Blick wie die anderen schweifen ließ und sich nicht mehr unmittelbar auf den Marschtakt konzentrierte.. da war doch noch zu wenig Routine in seinen Beinen.

  • Zitat

    Original von Lucius Helvetius Corvinus
    Der Tag gestern war sehr sehr lang geworden und wirklich anstrengend. Abends hatte es dann wie geplant das gegrillte Ferkel gegeben aber so gut wie jeder hatte nur seinen Teil gegessen und war dann schlafen gegangen. Denn auch am nächsten Morgen ging es gewohnt früh los.
    Nachdem Morgenappel führte Corvinus die Centurie auf den Campus und teilte die Männer in Paare zum Traininig mit Gladius und Scutum ein.


    Ferox war dabei ein Paar mit Madarus und stand ganz am einen Ende.


    "Dein Tiro!" sagte Corvinus knapp zu Ferox bevor er sich den anderen zuwandte.


    "Das ist WIRKLICH scheisse.", fluchte Sönke leise vor sich hin, als er Hadamar als Partner für die Übungen am Gladius und Scutum zugeteilt bekam. Zumeist hatte er sich mit anderen Kameraden abmühen müssen, und je weniger er sein Gegenüber mochte desto einfacher fiel es ihm dieses gründlich zu verdreschen. Wobei er selbst sehr schnell feststellen durfte, dass es einen riesigen Unterschied zwischen einer Schlägerei und einem Kampf mit Schild und Schwert gab. Bei Rangeleien fiel es Sönke gar nicht mal so schwer sich zu behaupten... doch bei den ersten Übungen mit dem Schwert hatte er sich unfassbar dämlich angestellt. Nicht selten stand er am Ende ohne Schwert da und durfte sich von seinem triumphierenden Gegner grün und blau prügeln lassen. Und jetzt DAS!


    "Scheisse, scheisse, scheisse..", fluchte Sönke weiter vor sich hin, denn wenn er auf etwas gar keinen Bock hatte, dann sich mit Hadamar zu prügeln. Jugendliche Rangeleien, kein Problem, allerdings hatte Sönke schon damals den Anstand gehabt auf die Rangfolge Rücksicht zu nehmen und es nicht auf einen Sieg anzulegen, sondern Hadamar einfach nur einen guten Kampf zu liefern. Das hier allerdings war... "Scheisse."

  • Zitat


    Und los ging's.. in treudoofer Keine-Fragen-Stellen-Manier ignorierte Sönke das Geschehen um den Optio herum und wartete einfach nur auf den Befehl, dass es losgehen konnte. Der kam dann auch ne Weile später, und so setzte sich die Centurie in Bewegung, brachte im Gleichschritt die Gebäude des Castellums hinter sich.. wobei Sönke mitbekam, wie alle im Castellums selbst die Nase starr geradeaus richteten.. sobald sie allerdings das Castellum verließen und die Chance einem höheren Offizier über den Weg zu laufen geringer wurde, wurde die Haltung der Männer lockerer. Einige wandten sogar den Blick ab und besahen sich mit beiläufigem Interesse das Geschehen in der Straße.. freilich stets im Gleichschritt. Sönke selbst machte immernoch den einen oder anderen Fehler, trat seinem Vordermann in die Hacken oder bekam selbst einen Tritt von hinten, die ihm immer wieder Flüche und hell klingende Kopfnüsse auf den Helm einbrachten, aber er machte doch sichtbare, wenn auch alles andere als überragende Fortschritte. Die Fehler traten vor allem dann auf, wenn er seinen Blick wie die anderen schweifen ließ und sich nicht mehr unmittelbar auf den Marschtakt konzentrierte.. da war doch noch zu wenig Routine in seinen Beinen.


    Eine Weile, gut die erste halbe Runde der allen gut bekannten Strecke, blieb Corvinus an der Spitze und marschierte sich selber ein. Es war bei jedem Soldaten so, wie geübt er auch war das die ersten 1 bis 2 Mille passus die Waden und vor allem die Schienbeine schmerzten. Diese Zeit wartete er ab und ging dann im Kopf alles durch was er heute noch vorhatte. Schließlich ließ er sich zurückfallen und hielt nach und nach neben jedem Tiro an. Madarus konnte hören wie er dort jeweils ein paar Fragen stellte. Nach unterschiedliche Dauer kam ein "Falsch" und der Tiro fing an im Laufschritt die ganze Centurie einmal zu umrunden. Anschließend ging das Fragespiel weiter. Bis Corvinus bei Madarus angekommen war lag der Durchschnitt pro Tiro bei drei Runden.
    Tiro Marcus Marius Madarus," eröffnete Corvinus das Gespräch.
    "Auch du hast in der Vergangenheit Lücken gezeigt bei dem Allgemeinwissen über die Legion. Ich werde dir nun solange Fragen stellen bis ich der Meinung bin das du diese Lücken geschlossen hast. Für jede falsche Antwort wirst du im Laufschritt einmal die Centurie umrunden und dich dann wieder hier einordnen. Wenn du alles verstanden hast kommt hier die erste Frage.
    Wie ist eine Legion aufgebaut, wieviel Männer gehören ihr an und wer kommandiert sie?"

  • Tatsächlich traute sich einer der Grünschnäbel zu behaupten, dass er reiten könne. Ein fataler Fehler. Nein, Varelas brauchte sich keine Sorgen machen, dass der Bursche es vielleicht doch konnte, wer noch nicht unter seiner Ausbildung war, konnte nicht reiten. Es ging hierbei ja auch nicht um das zurücklegen einer Strecke, sondern um sicheren Sitz, Haltung und Anpassungsfähigkeit unter bestimmten Einschränkungen.
    Der Blick des Decurios traf den Freiwilligen scharf.
    "Aufsteigen, zwei Runden." gab er ihm den Befehl.

  • "Sehr wohl, Decurio.", antwortete der Tiro fix, rannte die wenigen Schritte zum dargebotenen Pferd und schwang mit viel Elan auf den Rücken desselben... nur um durch zuviel Schwung bedingt auf der anderen Seite gleich wieder herunterzurutschen und im Dreck des Campus zu landen.

  • Als Sönke aufging, dass der Optio ihnen Fragen stellte wurde ihm leicht mulmig zumute. Als der erste anfing im Eilschritt um die weitermarschierende Centurio zu rennen wurde ihm mulmiger... und als klar wurde, dass auch Sönke irgendwann an der Reihe war, wünschte er sich tatsächlich zum Latrinendienst in das Lager zurück. Soviel zum Thema herausgeputztes Herumstolzieren und vor Mädels toll aussehen.


    "Eh... sie wird vom Legatus Legionis kommandiert, Optio Helvetius.." , begann Sönke sehr verhalten, "...sie umfasst etwa fünfeinhalbtausend Mann in Sollstärke, die nichtmilitärischen Teile eingeschlossen... und ... und... und sie hat neun Kohorten mit jeweils sechs Centuriae mit jeweils 80 Mann... und sie hat fünf Turmae an Reiterei."

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