Atrium| unerwarteter Besuch

  • Quintus war in eine Abschrift von Tiro's Biographie Ciceros vertieft gewesen, als der Ianitor in sein Cubiculum gekommen war und ihm von der Anwesenheit der Prätorianergarde im Atrium erzählte.


    Unwissend weshalb die kaiserliche Garde hier sein sollte, zugleich aber schon ob der schieren Präsenz leicht verunsichert hatte Quintus die Schrift hastig zur Seite gelegt und sich sofort auf den Weg ins Atrium gemacht. Da er weder mit Besuch noch mit sonstigen Vorkommnissen gerechnet hatte, war er ganz normal und keineswegs opulent gekleidet. In eine -wenn auch aus gutem Tuch- einfache Tunika gehüllt betrat der immer noch etwas baffe sich nach außen aber nichts anmerken lassende Claudier das Atrium.



    Vor ihm stand ein Mann, den Quintus nur von Hörensagen kannte. Er konnte ihn nicht im mindesten einschätzen und begnete ihm daher so wie er auch jedem anderen Besucher begegnet wäre.


    Mit einem Lächeln auf den Lippen schritt er auf den Prätorianer zu und hielt ihm die ausgestreckte Hand zum Gruße hin. Wenigstens versprach er etwas Ablenkung von seinem derzeit recht trübseligen Leben, was, wie jeder Anwesende merken musste, Quintus in Hochstimmung versetzte.


    "Sei gegrüßt Terentius Cyprianus.


    Kann ich Dir etwas anbieten? Wir haben erst vor einigen Wochen einen ausgezeichneten Tropfen Wein aus Arpinium bekommen, er schmeckt vorzüglich."


    Auf einen Wink verschwand eine Sklavin in Richtung Vorratsraum um besagten Wein zu holen


    "Wie kann ich Dir helfen? Mit Besuchern hatte ich heute eigentlich nicht mehr gerechnet, verzeih mir mein deswegen recht einfaches Aussehen. Hätte ich gewusst, dass ich derart hohen Besuch empfangen würde, wäre ich deutlich besser vorbereitet gewesen. Ich wollte gleich zu Abend essen, möchtest Du Dich zu mir gesellen? Bei einem guten Tropfen Wein und einer leckeren Mahlzeit lässt es sich deutlich besser sprechen. Zumindest denke ich, dass Du irgendetwas mit mir besprechen willst, was sonst sollte der Grund deines Besuches sein? Mein Großvater weilt ja wie allseits bekannt als Legatus Legionis in Germania."

  • Appius ignorierte die dargebotene Hand und den Wein und setzte sich:"Salve Claudius Felix, wie du weißt ist Ausgangssperre und wir haben bei der Poststelle einen Sklaven festgesetzt mit nun sagen wir subversiven Schriften. Ist dir was davon bekannt?"

  • Etwas verdutzt sah der Claudier drein, als der Praetorianerpräfekt den Sklaven, den er vor einiger Zeit mit einem Brief an seinen Großvater zur Poststelle geschickt hatte, nannte und dieser offensichtlich der Grund seines Besuches war. Ebenso nahm er, auch wenn er sich nichts anmerken ließ, missmutig wahr, dass der Präfekt den Wein und seine zum Gruß ausgestreckte Hand schlichtweg igorierte. Dennoch blieb Quintus freundlich und sagte weiterhin lächelnd und freundlich:


    "Ja, der Mann da hinten ist mein Sklave und ja, ich habe ihn vor ca. 2 Std. zur Postannahmestelle des Cursus Publicus geschickt, um dort einen Brief abzugeben."

  • "Nun diesen brief habe ich hier. Wenn man will und mir sagt man nach, ich will oft sehr viel, so könnte man diesen Brief als verrat ansehen. Immerhin bestand Ausgangssperre, wer weiß, ob der brief nicht codiert oder sonstwas war. Hast du eine Meinung dazu, wieso du zum einen deinen Großvater mitten in der Ausgangssprerre einen brief schreibst und zum anderen ihn damit quasi warnst. Ist es nicht deine pflicht als bürger Roms den Prätorainern und urbarnern zu helfen unliebsame Elemente zu entfernen?!"


    War etwas dick aufgetragen, aber man mußte möglichst schnell zum Kern der Sache, solange die Leute noch von der uniform eingeschüchtert waren.

  • Quintus Lächeln wurde hart als man ihn des Verrates bezichtigte


    "Diesen Brief als Verrat ansehen? Ich nehme an Du hast ihn gelesen, wenn dem so ist, dann weißt Du, dass das was in ihm steht in keiner Art und Weise aufrührerische, geschweige denn verräterische, Worte sind. Ich wollte lediglich meinen Großvater, einen Legionslegaten Roms, einen direkten Untergebenen unseres ehrwürdigen verstorbenen Kaisers über dessen Schicksal in Kenntnis setzen. Ein Mann wie Claudius Menecrates hat, wie ich denke, ein Anrecht darauf zu wissen was in Rom passiert. Er ist kein einfacher Bürger, er handelt stets zum Wohle des Staates, kann sich auf Vorfahren berufen, die diesen Staat einst gelenkt haben und Du bezichtigst mich, den Enkel dieses Mannes, als möglichen Verräter oder Agitator gegen den Kaiser, wenn ich einem seiner ergebensten Diener einen Brief schicke?


    Selbst wenn ich verräterische Absichten hegen würde,was ich nicht tue, würde ich Briefe dann mit dem normalen Postsytem verschicken lassen? Dafür müsste man schon reichlich dämlich sein."


    Er holte kurz Luft und ging dann auf den 2. Punkt des Praefecten ein


    "Den Prätorianern und Urbanern helfen? Wie denn? Indem ich sie darüber in Kenntnis setze, dass ich meinem Großvater einen Brief schicken möchte? Selbstverständlich helfe ich jedem, der versucht die Ordnung aufrecht zu erhalten und jedem, der die Mörder unseres Kaisers zu fassen versucht. Aber wie soll ich damit helfen, wenn ich meine eigenen Briefe, die auf keine Art und Weise irgendwen angreifen, sondern lediglich die aktuelle Lage schildern, bei den Prätorianern oder Urbanern abgebe?"

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