In Momenten wie diesen fühlte Axilla sich noch elender als ohnehin schon. Warum musste Imperiosus nur so unendlich lieb sein? Er trug sie regelrecht auf Händen, machte ihr ständig Komplimente, ließ sie wissen, dass sie geliebt wurde. Zumindest gab es Momente, wo Axilla wirklich glaubte, dass ihr Mann sie mehr als nur einfach gern hatte. Und in diesen Momenten, so wie jetzt, fühlte sie sich so unendlich schuldig. Er würde das Kind in ihr als seines sicher auch lieben, auch wenn es nie seines war, und es war Axillas Schuld, dass es so sein würde. Und manchmal wollte dieses Wissen sie zerreißen, weil sie es niemals mit irgendwem würde teilen können. Nie.
Sie sah ein wenig beiseite, wie sie es immer tat, wenn sie ihm nicht in die Augen sehen konnte, und sah sich scheinbar interessiert noch einmal die Vögel an. “Ja, das klingt nett. Meinst du denn, die Stadt ist schon wieder so sicher und ruhig, dass man einfach so auf die Straßen gehen kann?“ Vor einigen Wochen wollte Axilla nur raus aus der Stadt, und im Grunde würde sie jetzt auch einen friedlichen Landsitz gegen dieses komfortable und prächtig ausgestattete Stadthaus sofort eintauschen.
“Aber zuh... in der Casa Iunia würde ich gern mal wieder nach dem rechten schauen.“ Seit dem Ausnahmezustand hatte sie ihre wöchentlichen Gänge zurück in die Casa unterbrochen und war lieber in der Casa Pompeia hinter den dichten Hausmauern geblieben, von einigen Ausflügen in die Thermen einmal abgesehen.