Ein Geschenk aus Ägypten

  • In Momenten wie diesen fühlte Axilla sich noch elender als ohnehin schon. Warum musste Imperiosus nur so unendlich lieb sein? Er trug sie regelrecht auf Händen, machte ihr ständig Komplimente, ließ sie wissen, dass sie geliebt wurde. Zumindest gab es Momente, wo Axilla wirklich glaubte, dass ihr Mann sie mehr als nur einfach gern hatte. Und in diesen Momenten, so wie jetzt, fühlte sie sich so unendlich schuldig. Er würde das Kind in ihr als seines sicher auch lieben, auch wenn es nie seines war, und es war Axillas Schuld, dass es so sein würde. Und manchmal wollte dieses Wissen sie zerreißen, weil sie es niemals mit irgendwem würde teilen können. Nie.


    Sie sah ein wenig beiseite, wie sie es immer tat, wenn sie ihm nicht in die Augen sehen konnte, und sah sich scheinbar interessiert noch einmal die Vögel an. “Ja, das klingt nett. Meinst du denn, die Stadt ist schon wieder so sicher und ruhig, dass man einfach so auf die Straßen gehen kann?“ Vor einigen Wochen wollte Axilla nur raus aus der Stadt, und im Grunde würde sie jetzt auch einen friedlichen Landsitz gegen dieses komfortable und prächtig ausgestattete Stadthaus sofort eintauschen.
    “Aber zuh... in der Casa Iunia würde ich gern mal wieder nach dem rechten schauen.“ Seit dem Ausnahmezustand hatte sie ihre wöchentlichen Gänge zurück in die Casa unterbrochen und war lieber in der Casa Pompeia hinter den dichten Hausmauern geblieben, von einigen Ausflügen in die Thermen einmal abgesehen.

  • "Dann machen wir das! .. Außerdem werden wir bis dahin sicher noch ein wenig Begleitung bekommen!"


    sagte ich grinsend und dachte an Senca der laut des Präfekten wohl bald hier eintreffen sollte ...


    "Und höhr auf dir immer so viele Sorgen zu machen, die Sorgenfalten stehen deinem sonst so hinreißenden Antlitz nicht! Und wenn dich dochmal etwas plagt dann sprich einfach mit mir ich bin mir sicher es gibt nichts das ich nicht bereits verziehen hätte solange du noch davon berichtest!"

  • Doch, es gab zumindest eine Sache, von der Axilla sich sehr sicher war, dass Imperiosus sie ihr nicht verzeihen würde, wenn sie es ihm beichtete. Weil er es ihr nicht verzeihen durfte. Das war nichts, was man verzeihen konnte. Nicht, nachdem sie ihm weiß gemacht hatte, dass es anders wäre. Wenn sie es ihm vor ihrer Ehe gesagt hätte, dann vielleicht noch unter Umständen – wobei selbst dann es sehr unwahrscheinlich gewesen wäre.
    Axilla versuchte eines ihrer Lächeln, das so echt aussah, ohne ihre Augen zu erreichen, und stand dabei auf – noch immer, ohne Imperiosus direkt anzusehen. “Ich werd es versuchen. Aber jetzt leg ich mich erst einmal ein wenig hin.“ Sie ging leicht zu ihrem Mann hinüber. Kurz schaute sie mit dem leichten Lächeln zu ihm auf und gab ihm einen kleinen, gehauchten Kuss auf die Wange, ehe sie sich auf den Weg in ihr Cubiculum machte. Vielleicht wäre ein wenig schlafen ja wirklich nicht das schlechteste.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!