Helvetius Varus

  • Varus musste kurz auflachen bei dem Vorschlag von Rachel.
    "Nun ich denke das kann ich mir nur erlauben wenn ich ein guter Freund von ihm wäre. Du solltest aber solche Dinge nur sagen wenn wir unter uns sind. Wer weiß wer das auf offener Straße hört."


    Er ließ ihre Hand wieder los und warf einen Blick nach draußen. Unschlüssig wie er an dieser Stelle weitermachen sollte. Da ihm erstmal nichts besseres einfiel fragte er


    "Also ich begebe mich wieder mal in deine verantwortungsvollen Hände. Hast du schon einen Schlachtplan wie man mich anständig aussehend zum Imperator bekommt?"

  • Gespielt demonstrativ sah Rachel sich um und stimmte dann ein leises Lachen an. Wir sind unter uns, ich kann keine weitere Person im Raum finden. Auch auf offener Straße verhandele ich nur mit Händlern und es ist dabei kein Kuhhandel. Während sie Varus ansah, wie sein Blick nach Draußen ging, goss sie ein weiteres Mal Wein ich die Becher und schob ihm seinen zu.
    Es geht mir doch bei deinem Äußeren nicht um einen Schlachtplan, sondern um das Unterstreichen deiner Persönlichkeit. Du sollst nicht auffallen, aber auch nicht übersehen werden und dazu wirst du dich wohl wieder einmal in meine Hände begeben müssen. Damit nahm sie seine Worte auf und hielt ihm ihren den Becher zum Anstoßen entgegen. Es gehört noch zu meinen Aufgaben. Erst in deiner neuen Casa werde ich diese abgeben, aber immer ein Auge darauf haben, damit aus dir nicht wieder dieser 'arme Winzersohn' wird. Wobei … Beim Neigen des Kopfes zum Trinken überzogen sich ihre Wangen errötend und ihre Stimme nahm einen anderen Klang an. Wobei ich ihn damals schon nicht in dir sah. Mit einem kräftigen Schluck verschloss die Schwarzhaarige ihre Lippen und den samtigen Geschmack auf der Zunge spürend, lächelte sie vor sich hin.

  • Über das mit dem "Kuhhandel" musste Varus breit grinsen.


    "Von müssen kann gar keine Rede sein. Mehr als freiwillig begeben wenn gar nicht schon von wollen muss die Rede sein."


    Das danach verwirrte ihn aber ein wenig.


    "Noch zu deinen Aufgaben...?"


    "Ich hab in dir auch gleich mehr gesehen als jemand der mit Spargel um sich wirft."

  • Wieder erklang ein leises Lachen und Rachel kreuzte mit Varus den Blick. Wenn du das als Werfen in Erinnerung trägst, dann doch nur, weil du die weißen Stangen hasst. Deine Schwester hat mich über jedes Detail dazu aufgeklärt und mich wundert es heute noch, dass du nicht einen großen Bogen um mich machtest, nachdem sie aus meinem Bündel auf den Boden gerollt sind.
    Um nicht wieder erröten zu müssen, verließ sie mit ihren leuchtenden Grünen seine Augen und umrundete seine Gesichtskontur. Was hast du mehr gesehen? ... mein Mantel hat doch Alles verdeckt.
    Das leichte Zucken um die Mundwinkel, ausgelöst von dem Bild, welches sie dabei vor Augen hatte, verbarg sie gekonnt im Becher, ohne erneut ihren Kopf zu senken.
    Nach einer kurzen Pause - sei sie dem Trinken geschuldet oder den Überlegungen - fuhr die Schwarzhaarige leiser und betont langsam fort. Dank deiner Hilfe bin ich besser gestellt, als ich es mir damals vorstellen konnte. Wenn wir umgezogen sind, werde ich die Weberei besitzen und meine Aufgaben werden Andere sein. Du besitzt deine geplante Sklavenauswahl und ich werde mich gezielter um deinen Haushalt kümmern können. Shani wird sich dabei genau so gut um dein leibliches Wohl und dein Aussehen bemühen, wie ich in der Zeit hier in der Casa.
    Wie schwer Rachel diese Einsicht fiel, verbarg sie hinter einem gespielt freundlichem Lächeln. Ihre Hände lagen dabei ruhig wirkend neben dem Becher auf dem Tisch und nur das kaum sichtbare Zucken in den Fingern, ließ etwas ihrer inneren Erregung erkennen.

  • "Das stimmt wohl was die weißen Dinge angeht. Aber ich wollte doch sehen wer mich da so hinterrücks angreift an einen meiner ersten Tage in Roma", Varus sprach nun eher linkisch wechselte dann aber wieder Gesichtsausdruck und Tonlage.
    "Ja Ja der Mantel... man soll ja nicht jeden alles sehen lassen... aber dieser Mantel verbarg doch zuviel von dem was es wert es gesehen zu werden. Aber inzwischen erlaubst du mir ja mehr zu sehen."


    Es schien erst so als wollte Varus noch mehr sagen oder gar tun aber dann ging es weiter im Thema.


    "Shani ist soweit ich das schon beurteilen kann wirklich ihr Geld wert gewesen. Aber ob sie das mit dem "Kümmern" so beherrscht... vielleicht möchte ich das ja gar nicht..."

  • Das Nicken, was von Rachel als Antwort kam, wirkte nicht so überzeugend, als es von ihr gewollt war. Die Worte dazu klangen fremd im Tonus und das Lächeln auf ihren wenig geschminkten Lippen blieb verhalten. Was ich ihr dazu noch vermitteln kann, wird sie von mir erfahren. Natürlich wusste die Schwarzhaarige auch, dass es auf Sympathie und Gefühle ankam und ob Shani es so empfand, entzog sich ihrer Kenntnis.
    Was Varus damals in ihr sah und was er heute in ihr sehen wollte, darüber dachte sie nach, während sie die Hände beidseitig an den Becher schob und ihn krampfhaft festhielt. Hinter ihrer Stirn arbeitete es und das Blut begann hinter ihren Ohren zu rauschen. Ohne Stillstand wanderten ihre grünen Augen über den kleinen Tisch, teils auf der Suche nach Antworten, doch vor allem zur Beruhigung ihrer Nervosität.
    Nach einen längeren Schweigen und dem erneuten Leeren ihres Bechers – die Wirkung des Weines war unübersehbar und zog sich als Röte über ihre Wangen – kam es erneut zum Blickkontakt und zum Thema weiße Dinger. Du hast mir nur nach gerufen, um unter meinen Mantel zu schauen? Die Frage kaum ausgesprochen, erzeugte sie auch bereits Erheiterung und kleine Funken begannen in ihren Grünen zu tanzen.

  • "Na ja aber mündliche Weitergabe kann sich ja nicht mit Erfahrung und Ausbildung messen. Auch sagte mir Shanie bei ihrem Kauf das sie sich bisher immer nur um eine Dame des Hauses gekümmert hatte... ich habe nichts dagegen wenn du deine Fertigkeiten an sie weitergibst. Schaden kann das nie und es wäre auch fast Vergeudung wenn das nur bei dir bliebe. Aber ich würde doch gerne erst einmal selber ausprobieren ob Shani das so kann wie du und bis dahin doch darauf bestehen das du es weitermachst."
    Er hatte das bestehen keineswegs wie einen Befehl ausgesprochen aber man konnte schon hören das es ihm wesentlich lieber war wenn alles so bliebe wie es war.


    Anschließend wechselte er aber wieder vom "geschäftlichen" in die private Unterhaltung. Er rückte wieder ein Stück näher, nachdem er sich ja vor kurzem wieder zurückgezogen hatte, legte seine Hand auf ihren Unterarm und schaute ihr ins Gesicht und Augen.
    "Nun sagen wir so alles über dem Mantel hatte schon mein Interesse auf den ersten Blick geweckt. Alles weitere dann später im Laufe unserer bisherigen Unterhaltungen. Und wenn du so direkt fragst und ich an die ersten Worte unseres heutigen Gespräches denke. Damals vielleicht noch nicht aber heute würde ich schon gerne sehen was unter dem Mantel ist."
    Varus Gesicht war ein wenig Rot geworden und ihm schien warm zu sein.

  • Obwohl die Wangen der Schwarzhaarigen bereits auffällige Röte trugen und ihre Lippen durch den Genuss des Samtenen eine kirschrote Farbe annahmen, kam nach den Worten von Varus noch eine dunklere Färbung dazu. Nicht nur, weil ihr Blick in seinen Augen lag und ihr dadurch sein Erröten kaum entging, auch seine heiße Hand auf ihrem Unterarm brannte sich in die Haut ein und begann wie Feuer zu lodern. Übertrieben laut und gekünstelt klang ihr Lachen. Die fast panischen Bewegungen danach, bei denen sie ihm auch ihren Arm entzog, sprachen von für sie unangenehmen Gefühlen. Bemüht ruhiger zu werden, lehnte sie sich im Korbstuhl zurück und sah hinaus in den Hortus. Während sie noch über eine Erwiderung nachdachte, schossen vermehrt Hitzeschübe durch ihren Körper, als trage sie gerade noch den erwähnten Mantel. Verunsichert und über ihr Gewand streichend, begann sie schließlich leise und ohne ihn anzusehen. Den Mantel habe ich längst abgelegt und wenn mein neues Kleid fertig ist, wirst du es zuerst sehen.
    Eigentlich wollte sie zum Thema Shani einiges mehr sagen und ihn anbieten, gemeinsam mit der Sklavin im Balneum den nächsten Termin wahr zu nehmen, doch entschied sie sich im Augenblick dagegen und stand auf, um ans Fenster zu treten. Plötzlich war dieses brennende Gefühl einem eisigen gewichen und sie begann zu frösteln.

  • "Das würde ich sehr gerne es ist bestimmt wieder ein Meisterwerk", sagte er zunächst wenig geistreich. Innerlich fragte er sich gerade wieso er jetzt die ganze Zeit über Kleidung mit ihr sprach. Da stand sie aber auf und ging zum Fenster. Ihr schien dort kalt zu werden was Varus sich zwar nicht so wirklich erklären konnte aber andererseits hatte er auch schon öfter mal gehört das Frauen meistens kalt war wenn es eigentlich noch sehr warm war. Er trank ebenfalls noch einen weiteren Schluck vom guten Rotwein und stand dann auch auf. Er trat direkt hinter sie so das zwischem ihm und ihr kaum mehr als eine Handbreit Platz war.
    Ganz langsam um ihr die Gelegenheit zu geben anzuzeigen das es ihr nicht recht war begann er seine Arme von hinten um sie zu legen und wollte sie dann vorsichtig an sich ziehen
    "Kalt?"

  • 'Nein!' wollte Rachel am liebsten abwehrend schreien, doch es blieb letztendlich bei einem heftigen Kopfschütteln. Unfähig, sich zu rühren, stand sie vor ihm und sah hinaus. In ihrem Inneren tobte ein Gefühlschaos. Teils war da die Sympathie für Varus, anderen Teils das Unverständnis für sein derzeitiges Tun. Bitte nicht. Ganz leise sprach sie, für ihn gut hörbar bei dem Abstand, den er durch sein Heranziehen noch weiter verringerte. Sie konnte nicht und sie wollte es noch weniger.
    Die aufkommenden Tränen, begannen ihren Blick zu verschleiern und trübten das Bild in den herbstlichen Hortus. Mit sich kämpfend, um nicht panisch davon zu laufen, zwang sie sich ruhig zu bleiben und das Zittern mit zusammen gebissenen Zähnen zu verhindern.
    'Warum war es so weit gekommen? Lag es an ihr?' Heftige Vorwürfe drängten sich in ihre Gedanken. 'Sie sah es nicht … war sie die Schuldige. Als Mann nahm er sich das Recht … ihr als Angestellte blieben Dank und Pflichten.'
    Matt ließ sie die Arme sinken, nahm alle Spannung aus ihrem schlanken Körper. 'Kein Aufbegehren würde ihn abhalten … alles was bisher zwischen ihnen bestand, würde ein Ende haben.' Das Rauschen in ihrem Kopf bekam die Oberhand und verdrängte jegliches Denken. Zurück blieben nur innere Leere und tiefe Enttäuschung.

  • Als er die leise, flehentlich gesprochenen Worte "Bitte nicht" hörte war es als ob er sich gerade an einer heißen Flamme verbrannt hatte.
    Er machte gleich mehrere Schritte rückwärts und schob dabei den kleinen Tisch ein gutes Stück zur Seite. Wenn Rachel ihn nun ansehen würde dann würde sie pure Verwirrung in seinem Gesicht lesen können.


    "Es ... Es tut mir leid, ... ich hab da wohl.... also das mit der Toga geht ja klar... ähm ich muss jetzt ja auch los. Noch viel... äh zu tun heute.... bis später" er ging strammen Schrittes zur Tür wodurch Rachel zwar ein Moment blieb noch was zu sagen oder zu Tun aber nur einen sehr kurzen Moment.

  • Selbst als Varus irgendwo dagegen stieß, rührte sich Rachel nicht merklich und zuckte nur mit den Lidern. Wie versteinert stand sie weiterhin an der gleichen Stelle und sah aus, von Tränen getrübten Grünen in den Hortus. Sein Gestammel und seine Schritte hämmerten in ihren Schläfen und verhinderten ein Ordnen der Gedanken.
    Endlos schien die Zeit und noch fühlte sie seine Arme und biss weiterhin die Zahnreihen fest aufeinander. Aufgestaut, tanzten die eigenen Vorwürfe hinter ihrer Stirn und zerrten an den Haarwurzeln. Langsam hob sie die, vorher noch matt herab hängenden Arme und nestelte an ihrem straff geknoteten Schwarzen, strich die Strähnen zurück, um sie wieder zu richten.
    Langsam, den Blick auf den Boden haltend, wendete sie sich um. Ohne ihn nachzusehen, hob sie nur minimal die Arme, als wollte sie doch noch etwas sagen, zuckte dann aber nur in den Schultern und ließ ihn wortlos gehen.

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