Luka hatte versucht den Flaviern zu folgen. Er wollte doch seinen Patron und ehemaligen Herren nicht im Stich lassen. Das hatte er doch geschworen, auch wenn dieser ihn eigentlich eh schon verbannt hatte. Aber Luka wollte sein Wort halten.
Aber irgendwie sah alles danach aus, dass ihm nichts anderes übrig blieb, als ihn erst einmal zu vergessen. Denn irgendwie konnte er nicht mehr Schritt halten, konnte dem Karren nicht mehr folgen, weil ihm dann auch noch etwas passierte, was ja niemand ahnen konnte ... und er wusste nicht mal mehr genau, wo sie eigentlich hatten hin wollen und dann wurde Luka auch noch aufgehalten.
Eine Gruppe Strassenräuber tauchte auf. Sie waren alle allerdings ziemlich betrunken und verpassten nur knapp den Karren, weil sie einfach zu langsam waren. Oder weil sie sich nicht einigen hatten konnten, wie sie die Leute aufhalten wollten, die ja eh total abgerissen aussahen. Sie waren einfach zu zerstritten, so dass der Karren mit den Flaviern unbehelligt weiterreisen konnte.
Aber Luka rannte genau in sie hinein, hatte einiges mitbekommen und war natürlich drauf und dran, sie von ihrem Vorhaben abzuhalten. Aber womit? Seinen einzigen Schatz und seine eine Waffe hatte er Flaccus gegeben. Leider war dieser zu paralysiert gewesen und zu fertig, als dass er das wohl alles noch hatte registrieren können und Luka war schon ein wenig enttäuscht, wie das alles abgelaufen war. Aber er hatte Flaccus Treue geschworen. Und bereute es auch nicht. Auch, wenn dies das letzte war,. was er für seinen Herren tat, ach ja ehemaligen Herren, der nun ausser Gefahr war.
Denn nun war Luka Gegenstand des Interesses der Banditen. Auch wenn er alleine war. Aber diese waren so frustriert, dass sie sich schliesslich auf Luka stürzten. Ihm war es egal. Er hatte eh kaum etwas von Bedeutung an sich und hoffte nur, dass sie ihn am Leben liessen. Kämpfen wollte und würde er. Aber es waren einfach zu viele und er war kein Superheld. Er schlug natürlich um sich und bekam dann aber den ganzen Frust der Banditen ab, die sich vorher einfach nicht einig gewesen waren und nun war der Karren eh schon längst fort.
Um es kurz zu machen: Sie schlugen Luka zusammen, aber nicht so, dass er tot am Boden lag. Sie nahmen ihn alles ab, was er bei sich hatte, sogar seine fast ein wenig feine Tunika und liessen eine alte, stinkende zurück.
Irgendwann erwachte Luka dann, halb nackt und fand neben sich diese stinkende, vor Dreck strotzende Tunika, und es blieb ihm nicht viel anderes übrig, als sich diese überzustreifen, wollte er nicht halb nackt herumlaufen. Ihm tat alles weh und er war einigermaßen verletzt, aber nicht genug, als dass er nicht mehr laufen konnte, wenn auch schwerfällig. Seinem ehemaligen Herren konnte er nun nicht mehr folgen, wusste er nicht mal mehr, wo der hin wollte und war viel zu weit weg. Ja, das war vollkommen schiefgelaufen und für einen Moment verfluchte er sein Leben.
Aber dann doch nicht, denn er war frei und hatte doch noch diesen Freibrief ... oder???
Nein. Auch der war weg und nun bekam er wirkliche Panik. Er war doch ein Libertus. Aber wie sollte er es es beweisen?