Des Schicksal´s Folgen

  • Nur mit Hose und einem leichten Überkleid aus heller Seide saß Neriman auf den Ruinen eines verlassenen Hauses am Rande des Viertels, die Beine angezogen, mit den Händen umschlungen, das Kinn auf die Knie gelegt. Ein sanfter Luftzug spielte mit ihren langen, dunklen Haaren, die auf den Schultern von ihrem heruntergezogenen Tuch gehalten wurden. Ihr Blick ging zu den Sternen. Der Mond stand als schmale Sichel am Himmel und spendete kaum Licht, trotzdem war es nicht wirklich finster. Im Vergleich dazu war die Dunkelheit der Wüste undurchdringlicher, der Sternenhimmel klarer, die Nacht schwärzer. Vielleicht war es aber auch nur die Erinnerung, die alles zu einer vollkommenen Einheit verband.


    Für Neriman stand fest, sie wollte hier weg, zurück zu ihrer Familie, ihrer vertrauten Umgebung, ihrem alten Leben. Solange sie auch hier war, diese Stadt würde niemals ihre Heimat werden. Die restliche Gruppe sah das anders. Ihnen ging es hier besser, die meisten fanden Arbeit, Freunde. Sogar ihre Cousine knüpfte zarte Bande zu einem ausländischen Händler. Kaum vorstellbar, dass jemand sich ihr widersetzen konnte, ohne von ihr davongejagt zu werden. Neriman schmunzelte bei dem Gedanken, hing aber bald wieder ihren eigenen Gedanken nach. Für sie gab es hier nichts mehr. Alle Hoffnungen zerschlagen, davongesegelt, in Luft aufgelöst. Der neue Glaube war nichts für sie. Wie konnte auch ein Gott, der selbst seinen eigenen Sohn unsäglich leiden ließ, die Güte besitzen, ihnen zu helfen. Gut, vielleicht half er durch die Hand des Mannes, der ihr die kleinen Steinchen in liebevoller Kleinarbeit fertigte, oder Thabit die Krücken, auf denen er selbständig in ein neues Leben gehen konnte. Mehr Hilfe bekamen sie nicht. Wie sollte ein Gott alleine das auch alles schaffen.


    Ein Geräusch. Neriman zuckte erschrocken zusammen, rutschte von der Mauer und duckte sich hinter den Steinen. In Gedanken versunken, war sie unaufmerksam geworden. Die Gefahren, die hier lauerten, waren um einiges vielfacher als in der Wüste. Dort waren es nur die Stämme der Blemmyer, vor denen sie sich in acht nehmen mußte, oder wilde Tiere. Das kannte sie. Hier konnte ihr jeder gefährlich werden, und das zu jeder Zeit. Angestrengt horchte sie in die Dunkelheit. Ihr Herz raste, das Blut pochte in den Ohren. Schritte, die näher kamen. Ihre zitternden Finger tasteten zu dem Dolch in ihrem Stiefel. Neriman hielt den Atem an...


    Stimmengemurmel - nur ein Liebespaar. Erleichtert richtete sie sich wieder auf, als die beiden um die nächste Ecke verschwanden. Nur langsam beruhigte sich ihr Herzschlag. Sie sollte vorsichtiger sein, und vor allem sollte sie allmählich zurück, bevor ihr Fehlen bemerkt wurde. Außerdem musste sie zusehen, ihre Reisekasse an einen sicheren Ort zu bekommen. Unter ihrem Kleid verborgen trug sie nämlich den Beutel mit dem Gegenwert ihres Schmuckes, den sie wenige Stunden zuvor versetzt hatte. Nur zwei Dinge wurden verschont: ihr Amulett und der Ring von Massa, den sie um den Hals trug. SEIN Ring - vielleicht der größte Schatz, den sie jemals besitzen würde. Ein Schatz, mit einer immer noch schmerzenden Erinnerung.


    Es half nichts, sie konnte die Vergangenheit nicht zurückholen, nur nach vorne sehen. Und vorne, da war ihre Familie. Djadi wußte von ihren Plänen und wollte sie nicht alleine reisen lassen. Vor ein paar Tagen fand er tatsächlich eine Gruppe Händler, der sie sich anschließen konnte. Sie würde zwar nicht so schnell vorwärts kommen, aber um einiges sicherer. Djadi, der sie mittlerweile kannte - und sicher auch von ihren nächtlichen Ausflügen wußte - nahm ihr außerdem das Versprechen ab, die Gruppe nicht zu verlassen, bevor sie in ihrem Dorf ankamen. Nur widerwillig hatte sie zugestimmt. Ohne das wäre sie tatsächlich im ersten Ort, den sie erreichen würden, auf eigene Faust weitergezogen. Und um ihm zu zeigen, dass er sich auf sie verlassen konnte, mußte sie schleunigst ins Haus des Paulus zurück. Noch ein letzter Blick auf den Sternenhimmel, dann wandt sie sich zum Gehen.

  • Das Weib hatte die ganze Zeit ruihg dagesessen. Dann kam dieses blöde Liebespaar, als Herodorus im Begriff war loszulegen. MIST . Gut er wartete. Endlich waren diese Turtltäubchn verschwunden.


    Plötzlich machte das Weib Gestalten sein Mondbeobachtungen zu beenden. Dabei war doch der Ort, die Dunkelheit, ein mutterseelenallein unterwegs seeindes Weibsstück gerdezu ideal.


    Nachdem sie von der Mauer unten war und sich zum gehen wandte, machte Herodorus 3-4 lautlose Schritte, den Krummdolch hatte er schon in seiner rechten Hand.


    Jetzt war er direkt hinter ihr.


    Während er mit der linken Hand kraftvoll in die schwarzen Haare griff und den Kopf nach hinten zog, führte er die rechte Hand mit der Klinge an den Hals. Als er merkte, das er mit dem Krummdolch am Hals war, flüsterte er


    Ruhig, beweg Dich nicht ! sonst schlitz ich Dir den Hals auf ! dann zog er die junge Frau mit den Worten Komm mit in die Ruine des Hauses.


    Das würde hoffentlich eine fette Beute werden. Zumindest dachte Herodorus das, nachdem was er so beobachtet hatte.

  • Ihr Rücken bog sich unter dem Druck und die Klinge an ihrem Hals raubte ihr für einen Moment den Atem. Die Knie waren im Begriff, nachzugeben und vor ihrem Auge tauchten Bilder auf, die sie schon längst vergessen glaubte, und die sie noch weniger sehen wollte. Keine Zeit über irgendetwas nachzudenken, sein Flüstern war unmissverständlich und vertrieb sämtliche Gedanken wieder, bis auf einen - den Dolch an ihrer Kehle. Ein Fehler und sie war tot.


    Neriman ließ sich widerstandslos ins Innere der Ruine ziehen. Hoffnung, dass irgendjemand vorbeikommen, sie sehen und retten würde, hatte sie keine. Es war Nacht, es war dunkel und es war abgelegen. Selbst der Dolch in ihrem Stiefel kam ihr vor, als wäre er so weit entfernt wie die Wüste. Bitte, bitte, tu mir nichts... hätte sie zu gerne gesagt, oder gezeigt. Die Steinchen mit den Buchstaben und Zeichen, die sie ebenfalls bei sich trug, waren ihr in dieser Situation keine Hilfe. Neriman stieg über herumliegende Steine. Ein kurzes Stolpern und ein feiner, rot schimmernder Schnitt zog sich über ihre Haut. Kein Laut kam über ihre Lippen. Wie auch, sie war stumm. Das konnte der Kerl natürlich nicht wissen. Im Innern blieb ihr schließlich nichts, als zu warten, was der Mann von ihr wollte.

  • Herodorus zog sie tiefer in die Ruine. In einer Ecke bedeutete er ihr, sich hin zu knien. Das Messer hatte mittlerweile einige oberflächliche Schrammen am Hals der jungen Frau hinterlassen, sodaß ein klitzekleines Rinnsal von Blut am Hals herunterfloß. Hinsetzen !


    Nachdem die Frau dem nachgekommen war, steckte er den Krummdolch weg und zog den Kopf der Frau nach hinten, um sie weiter in einer für sie ungünstigen Position zu halten. Dann begann er sie abzutasten. Irgend etwas Wertvolles müsste sie doch bei sich haben.


    Herodorus taste die Arme ab dann Arme und den Rücken. Danach den Vorderkörper.Als er ihre Brust streifte , kam es ihm in den Sinn, ihr die Kleider vom Leibe zu reißen und in dieser Abgeschiedenhit über sie herzufallen, lang hatte er sich schon mit keiner Frau vergnügt und gut aussehen tat sie ja auch. Nichts wäre leichter gewesen als dass. Aber die Ganovenehre verbot solche unehrenhaften Taten. Ausserdem hatte Herodorus noch nie gegen den Willen einer Frau beigewohnt, er war ja kein Vergewaltiger und Sittenstrolch.


    Also durchsuchte er sie weiter. Im Stiefel der Frau fand er den Dolch, Aha ein bewaffnetes Luder bist Du! Er zog in bisschen fester an den Haaren. Rühr Dich nicht! Dann vervollständigte er die Durchsuchung. Aber ausser einem Butel mit Steinchen, die Buchstaben und Zeichen enthielten fand er nichts. Den Beutel und das Messer stckte er ein. Wer bist Du...? Was mache ich jetzt mit Dir ?


    Herodorus überlegte ob mit dem Weibsbild Geld zu machen war. Sollte er sie dem nächsten Sklavenhändler verkaufen. Dazu musste er erst einmal wissen in welchem Zustand sie war. Ob sie Makel hatte.


    Er stieß sie in die Ecke, wo sie von den Mauern der Ruine umgeben war.
    Dann setzte er sich auf einen Vorsprung.


    Nur der Mond schien auf die beiden.


    Zieh Dich aus ! herrschte er sie an.


    Herodorus musste überprüfen ob nicht ein fauler Apfel unter der Kleidung steckte. Ausserdem war sie ja doch recht ansehnlich. Glück hatte das Weibsbild, ein anderer hätte sie längst geschädet und mit durchgeschnittener Kehle in der Ruine liegen lassen.

  • Er drückte sie auf die Knie - hinsetzen. Neriman wagte kaum zu atmen, solange der kalte Stahl ihren Hals berührte. Jede noch so kleine, unbedachte Bewegung und er zog sich mühelos durch ihre Haut, hinterließ eine weitere, sanft schimmernde Wunde. Als er schließlich die Klinge von ihr nahm, sackte sie unwillkürlich in sich zusammen, atmete wieder frei durch. Für einen Moment, dann wieder der Griff in ihr Haar und der Ruck, der sie nach hinten zog. Ein Schrei, nicht nur vor Schmerz, vor allem aus Verzweiflung, blieb ihr im wahrsten Sinne des Wortes in der Kehle stecken. Kein Laut, nur das Rascheln ihres Kleides durchtrennte die nächtliche Stille. Sie spürte seine widerlichen Hände auf ihrem Körper, an Stellen, die nie ein Mann hätte berühren dürfen. Ein Einziger vielleicht, der, der sie zur Frau nehmen würde. Vielleicht war es aber auch das letzte und einzige Mal, dass ein Mann sie so berühren würde, denn vielleicht waren das die letzten Stunden ihres jungen Lebens.


    Der Dolch - ihre letzte Hoffnung, den durfte er nicht bekommen. Neriman wandt sich in seinem Griff, versuchte, seine Hand, den Dolch zu greifen. Aussichtslos, schon zog er noch fester an ihren Haaren, dass sie schmerzerfüllt zu ihm aufsehen musste. Hilflos ließ sie die restliche Durchsuchung über sich ergehen. Sehr gründlich war er nicht, fand nur den Beutel mit den Steinchen. Wertvoll für sie, sicher absolut wertlos für ihn. Noch einmal machte sie einen schwachen Versuch, ihm die Beute zu entreißen. Er war darauf vorbereitet, steckte ungerührt alles ein.


    Wer bist du? Seine Frage klang wie Hohn. Was würde ihr Name ändern? Und wie sollte sie ihm sagen, wer sie war? Die einzige Möglichkeit waren die Steinchen, und die hatte er. Neriman versuchte, ihm mit den Händen etwas mitzuteilen. Sinnlos, ihn interessierte weder die Antwort, noch, was sie tat. Mit einem Ruck zog er sie wieder hoch, stieß sie in eine Ecke. Ein abschätzender Blick zu dem, das einmal die Türe war, der Kerl setzte sich unweit davon auf einen Vorsprung, herrschte er sie an. Zieh dich aus! Ausziehen? Hier? Vor ihm? Entgeistert starrte sie ihn an. Wollte er sich erst an ihrer Angst weiden? Sie erniedrigen, bevor er...


    Für einen Moment stahl sich Massa in ihre Gedanken, seine Bitte, in die Wüste zurückzukehren. Was wußte er denn schon? Was wußte er über ihr Leben, ihre Hoffnungen, ihre Träume - ihren Schmerz. Unzählige Tränen sammelten sich, liefen über Wangen und Hals, verschleierten den Blick. Auch, wenn der schmale Mond nur wenig Licht spendete, lieber würde sie sterben, als sich vor diesem Fremden auszuziehen. Alle Gedanken ausgeschaltet, rannte sie deshalb los, dachte weder an die Aussichtslosigkeit ihrer Flucht, noch an die Konsequenzen. Sie lief einfach nur, rannte auf den Ausgang zu, übersah dabei einen der herumliegenden Steine, stürzte, schlug der Länge nach auf den Boden, rappelte sich wieder hoch und versuchte, schnellstmöglich den rettenden Türrahmen zu erreichen.

  • Sie gestikulierte, dann schaute sie ihn fragend an. Hatte er sich nicht klar ausgedrückt. Sie sollte sich ausziehen, damit er sah, was man mit ihr verdienen konnte.


    Noch bevor er ansetzen konnte ein bedrohlicheres "Ausziehen" zu ihr zu zischen, rappelte sie sich blitzschnell auf und begann los zu laufen. Sie rannte wahrlich um ihr Leben, die einzige richtige Reaktion in dieser Situation. Herodorus sprang nach dem ersten Übrraschungsmoment auf, musste aber aufpassen, da überall lose Steine rumlagen. Während er ihr nach hechtete, flog sie nun vor ihm der Länge nach hin. Dass geschah ihr recht, dem Luder.


    Er machte einen großen Schritt um sie einzuholen. Sein linker Fuß setzte auf einem schiefsitzenden Stein auf, rutschte weg, so dass der Fuss schief auf dem Erdreich aufsetzte. Ein ekelhafter Stich durchfuhr den linken Knöchel. Mist, würde das Weibsbild jetzt entkommen.


    Während sie sich aufrappelte und wieder loslief, macht Herodorus zwei drei große Schritte, jeder mit höllischem Stechen im linken Fuß.


    Die Frau erreichte gerade den Türrahmen, da machte Herodorus einen Sprung. Alles oder nichts. Wenn er sie jetzt nicht erreichte, war sie weg.


    Er erwischte sie von hinten. Zum Glück hatte sie lange Haare. Mit voller Wucht krallte er sich mit der rechten Hand in die Haare und zog. Mit dem linken Arm umfasste er ihre Taille. Er riss sie links herum zu sich, sodass beide wieder der Länge nach hinfielen. Du verdammtes Miststück herrschte er sie an. Ausziehen nicht rennen habe ich gesagt, während er sie eng umklammert festhielt.


    Einen Moment lang dachte er nach, was er als nächstes tun sollte. Ihr die Kehle aufschlitzen? Damit hatte er nichts gewonnen, auch wenn er angesichts seines Fußes gerade große Lust dazu hätte.


    Loslassen konnte er sie auch nicht einfach, dann würde das Katz und Maus Spiel weitergehen. Während er auf weitstgehend auf dem Rücken lag und sie mit der linken Hand wie im Schraubstock festhielt, zog er jetzt nochmals richtig feste mit der rechten Hand an den schönen langen dunklen Haaren, bis ihr rechte Gesichtshälfte seine linke berührte. So von ganz nah sah sie wirklich gut aus. Als Sklavin würde sie im nächsten Freudenhaus oder Sklavenmarkt bestimmt ein paar Sesterzen einbringen. Ihre Haut war auch makellos. Sollte er sie vielleicht doch peinigen. Wieder kamen ihm angesichts dieser Schönheit schmutzige Gedanken in den Sinn, welche er aber wie vorher wieder verwarf. Er war vielleicht ein gedungener Mörder aber kein Vergewaltiger !


    Steh ganz langsam auf Du Miststück zischte er und noch ein solcher Versuch und ich erledige Dich hier sofort! Dann rappelte er sich langsam hinter ihr hoch, sie an der Taille und Haare festhaltend.

  • Den Mund zu einem stummen Schrei geöffnet, riss sie der Ruck so kraftvoll nach hinten, dass ihr war, als würden sämtliche Haare ausgerissen. Seine Umklammerung nahm ihr einen Sekundenbruchteil die Luft. Neriman keuchte schwer, kam auf ihm zu liegen. Trotzdem ließ er ihr keine Verschnaufpause, zog sie noch fester, drückte seine Wange an ihre. Sie konnte ihn fühlen, riechen, ihr Herz schlug wild, seine Stimme klang zornig. Es wurde klar, von ihm war kein Mitleid zu erwarten. Das Ziehen ihrer Haare trieb erneut Tränen in ihre Augen. Die Steine hatten ebenfalls ihre Spuren hinterlassen, ein aufgeschlagenes Knie, eine zerrissene Hose. Heftig atmend versuchte sie, die geschenkten Sekunden zu nutzen, sich zu konzentrieren, nach einem Ausweg zu suchen. Fast unmöglich in ihrer Lage. Er zischte es ihr ins Ohr, was er wollte. Langsam aufstehen - Neriman fiel es schwer, sich aufzurichten, nach hinten gezogen und festgehalten. Es gelang schließlich mit Mühe, sie stand wieder auf ihren Füßen, die Knie brannten, ihr ganzer Körper schmerzte. Er hielt sie noch immer viel zu fest, als dass sie einen erneuten Versuch wagen konnte. Wenn er nur nicht ihren Dolch gefunden hätte, das wäre DIE Gelegenheit gewesen.

  • Herodorus richtete sich langsam hinter der Frau mitauf, sie immer noch festhaltned wie ein Schraubstock.


    Er zerrte sie humpelnd wieder zu dem Mauervorsprung.


    Knie Dich hin ! zischte er ihr ins Ohr.


    Während sie dem nachkam, zog er sie mit seinem Griff auch in die Position. Er zog den Kopf wieder nach hinten und lies dann ihre Umklammerung sorgsam los. Der Kopf war dann soweit hinten, dass eine kontrollierte Gegenwehr kaumk mehr möglich war. Irgendwann kniehte sie vor ihm, ihn von unten anblickend.


    Wenn sie nicht so Angstvoll schauen würde, wäre es ein schöner Anblick gewesen.


    Herodorus wechselte den Griff der Hände von rechts nach links, sorgsam darauf achtend, dass kein weiterer Freiraum entstand. Mit der dann freien rechten Hand, kramte Herodorus aus seinem Umhang ein Stück Seil, was er in der Regel als zweiten Gürtel trug. Weiter nahm er seinem Krummdolch wieder in die rechte Hand.


    Leg Dich auf Deinen Bauch und mach dann deine Hände auf den Rücken und nichts anderes, sonst.... während er dies sagte drückte er die Kling des Krummdolchs in ihr rechte Wange, die von unten zu ihm gerichtet war, .. sonst ists mit deiner Schönheit vorbei.


    Dann wartete er ob sie seiner Anweisung nachkam. Immer bereit sie sofort wieder mit dem Kopf nach hinten zu reißen.

  • Immer wieder musste sie aufpassen, nicht an den herumliegenden Steinen umzuknicken. Dementsprechend langsam und kräftezehrend war der Weg zu dem Mauervorsprung, und nicht nur deshalb. Sein unbarmherziger Griff, die verbogene Haltung drückten ihr immer noch die Luft ab. Kalter Schweiß lief tröpfchenweise an der Schläfe herab.


    Knie dich hin. Der Druck, auf die Knie zu gehen, schmerzte durch die offene Wunde, die Erleichterung, als der Griff nachließ, gab ihr kurzzeitig etwas Luft - bis der Kopf weiter nach hinten gezerrt wurde. Die Augen weit aufgerissen, erwartete sie schon fast, dass er ihr nun die Kehle durchschneiden würde.


    Keuchend kniete sie vor ihm. Nicht einmal ihren angestauten Tränen freien Lauf zu lassen, geschweige denn zu atmen, wagte sie, als er ihr den Dolch an die Wange hielt. Unendlich langsam und vor allem umständlich, versuchte sie, sich aus dieser Stellung hinzulegen. Vorsichtig tasteten die Hände vor, folgte ihr Körper nach, bis sie auf dem Bauch lag. Ein wenig zögerte sie noch. Wenn sie ihm ihre Hände auf dem Rücken preisgab, war es vorbei mit jeglicher Gegenwehr und damit einer möglichen Chance auf eine Flucht.

  • Mach die Hände nach hinten !! Er zog weiter an den Haaren. Die junge Frau die sich nun gemäß der Aufforderung langsam ohne Spirenzchen auf den Bauch gelegt hatte schienc eine Pause zu machen, denn die Arme lagen noch nicht auf dem Rücken.


    Durch das Nachhintenziehen der Haare, war der Kopf jetzt, da die Frau auf dem Bauch lag unwirklich nach hinten überdehnt. Herodorus wunderte sich einen Moment wie gelengik die Frau sein musste. Es musste ihr Schmerzen bereiten. Es sollte es auch.


    Der Dolch befand sich immer noch an der Wange.


    Herodorus kniete sich jetzt auf den Rücken der Frau. Sein linker Knöchel schmerzte höllisch. Für dieses Schmerz müsste er ihr eigentlich die Kehle aufschlitzen.


    Nachdem er sicher auf ihr saß und ein Aufstehen unmöglich war, lies er die Haare los. Der Kopf schnellte förmlich nach vorne.


    Die rechte Hand mit dem Dolch war weiter an der Kehle.


    Mach jetzt! wiederholte er seine Aufforderung. Während er darauf wartete, dass die Hände endlich nach hinten kamen,riss er an dem Überkleid an der linken Halsseite, so dass dieses etwas aufriss.


    Er zog es über die linke Schulter, sodass die makellose Haut der Frau zum Vorschein kam.


    Wenn er auch sonst nichts fand, dann würde das Miststück wenigstens auf dem Sklavenmarkt ein erkleckliches Sümmchen bringen.


    Er riss nun auch an der rechten Halsseite am Überkleid und zog es über die Schulter, was etwas schwieriger war, da er die ganz Zeit den Dolch an ihren Hals /Wange hielt und praktisch unten drunter durchziehen musste.


    Nun lag sie da auf dem Bauch die Schultern frei. Das Überkleid bis auf Höh der Brust heruntergezogen, was zumindest falls sie was versuchte, eine erste "provisorische" Fesselung war und ihre Armfreihheit einengte.


    Durch den klaren Nachthimmel konnte er zumindest ihren gebräunten Rücken sehen, was ihm durchaus gefiel.


    Er wartete, dass endlich die Arme kamen.

  • Er zog ihren Kopf immer weiter nach hinten, dass sie unwillkürlich nach Luft schnappte. Alles spannte, ihre Kehle, das Rückgrat, selbst die Muskeln im Nacken protestierten unter dem Druck. Sie bekam kaum noch Luft und es schmerzte fürchterlich. Jeder andere hätte den Schmerz laut in die Nacht geschrien. Wäre es nicht so finster, und stünde er nicht hinter ihr, er hätte zumindest ihre Tränen gesehen. So konnte er nur hören, wie ihr Körper reagierte, er mit seinen Knien die letzte Luft aus ihrer Lunge presste.


    Wild mit den Beinen zappelnd, rang sie noch immer nach Atem, als der Kerl plötzlich losließ. Da war keine Zeit mehr zu reagieren, die Hände nach vorne zu nehmen, um sich zu schützen. Ohne den geringsten Widerstand schlug ihr Gesicht auf den Boden. Neriman atmete hörbar aus - und schmeckte Blut. War es ein Steinchen gewesen oder einer ihrer Zähne? Ein kleiner Riss bildete sich auf ihrer Lippe, der sicher dick anschwellen und ihr sonst so hübsches Gesicht für absehbare Zeit entstellen würde. Doch viel schlimmer war der höllische Schmerz, mit dem sich ihr Gesicht in die Erde grub. Die einzige Erleichterung war, dass ihr nun das Atmen ein wenig leichter ging, wenn man von dem Gewicht auf ihrem Rücken absah.


    Eines jedenfalls hatte er erreicht. Ihr Wille war gebrochen. Zumindest, bis er anfing, ihr Kleid aufzureißen und über die Schultern zu ziehen. Sie spürte die kalte Abendluft, die über ihre zarte Haut strich und schämte sich tatsächlich, dass dieser fremde Kerl sie so sehen konnte. Noch einmal nahm sie alle Kraft, die ihr noch geblieben war und drückte sich vom Boden ab, versuchte, das Übel abzuwerfen, ihn loszuwerden. Ergebnislos, für den Kerl war es höchstens ein leichtes Schütteln. Resigniert sank sie in sich zusammen. Nun würde er sich nehmen, was er begehrte und danach - wohl noch ihr Leben. Neriman drehte den Kopf zur Seite, versuchte, mit tränenverhangenen Augen einen letzten Blick auf die Sterne zu erhaschen, dann nahm sie keuchend und mit letzter Kraft die Hände auf den Rücken und ergab sich in ihr Schicksal.

  • Sie versuchte tatsächlich sich noch einmal aufzubäumen. Welch ein zähes Weib!! Herodorus konnte etwas innerlichen Respekt für die Frau nicht unterdrücken. Sie ergab sich nicht einfach in ihr Schicksal.


    Er verlagerte sein Gewicht nach vorne und schon war der Versuch gescheitert.


    Dann gab sie endlich nach. Sobald die Hände auf dem Rücken waren, nahm er mit der linken freien Hand das Seil aus der rechten Hand. Die blieb mit dem Dolch noch schön am Hals der Frau.


    Er nahm das Seil was idealerweise, da er es ja als Gürtel mitnutzte schon über eine Schlaufe verfügte und schob es unter den Händen durch, welche auf dem Rücken waren. Dann einmal fest durch die Schlaufe gezogen und die Hände waren verzurrt. SO das war mal geschafft ! Jetzt nahm er die Hand mit dem Dolch vom Hals, lag den Dolch neben die Füße und fesselte die Hände. Das Seil war so fest angezogen, dass es sich leicht in die Haut drückte. Aber sie sollte sich nicht wieder entfesseln können, diese Furie.


    Dann steckte er den Dolch ein. Er verlagerte sein Gewicht nach hinten, sodass er jetzt hinter ihrem Gesäß saß. Das Kleid, was bis zur Brust heruntergezogen war, zog er jetzt ganz herunter. Die Arme waren, da sie ja jetzt nach hinten zum Po verliefen, kein Hinternis mehr. Einen schönen Rücken hatte sie. Keine Narben nichts. Nur zarte bräunliche Haut. Es musste unangenehm für sie sein, mit nackter Brust auf dem Boden zu liegen.


    Herodorus ergriff sie an den Schultern und dreht sie mit einem Ruck unter sich, sodass sie jetzt rücklings unter ihm lag. Im Mondlicht war ihr makelloser Körper nun auch von vorne zu betrachten. Auch hier war alles makellos. Er betrachtete kurzzeitig ihre durchaus makellosen weiblichen Reize, die durch nichts gestört wurden. Dann zog er über ihren Rücken das Kleid nochmals nach oben. Er hatte "oben" gesehen, was er sehen wollte. Als er das Kleid über ihre Schultern zog, beugte er sich an ihre Wange.
    Sei froh, dass ich kein so Sittenstrolch wie all die anderen bin, sonst wärst du jetzt fällig ! ...und versuche ja nicht nochmals mich für dumm zu verkaufen, denn auch Herodorus ist nur begrenzt großzügig.


    Herodorus setzte sich nun auf ihre Füße. Mit einem Ruck war auch die Hose bis dahin unten, wo er saß. Er glaubte ein wenig Widerstand zu verspüren, als er die Hose nach unten zog.


    Dieser Körper war wirklich MAKELLOS. Die bräunliche Haut unbefleckt von Narben oder sonstigem. Er betrachtete auch hier all ihre weiblichen Vorzüge. Wenn er diese unbefleckte Schönheit einem Sklavenhändler verkaufen würde, könnte er einen Batzen Geld einnehmen. Jedes Freudenhaus würde sich die Finger nach solchen Reizen lecken.


    Er überlegte. Während er die weiblichen Reize weiter begutachtete.


    Plötzlich sah er neben der Taille der Schönheit ein Beutelchen und einen Ring liegen. Er beugte sich über sie und nahm beides mit den linken Hand auf. Beide Sachen mussten im Hosenbund gesteckt haben.


    Mein Täubchen was haben wir denn hier?.


    Das scheppernde Geräusch im inneren des Säckchens, lies Herodorus grinsen. Er öfnnete es. GELD.


    Da lag ein Volltreffer vor ihm. Hübsch, Wehrhaft, und auch noch Geld besitzend.


    Den Ring begutachtete er ausgiebig. Ein schöner Ring. Er nahm die Lederkordel welche er um den Hals trug ab und band ihn daran.


    Dann sah er, dass die Frau immer noch unten unbekleidet vor ihm lag. Er zog die Hose wieder hoch.


    Setzt Dich hin. Noch saß er auf den Beinen der Frau. Er griff ihr ins Genick und zog sie so in eine sitzende Position.


    Ihr Übrkleid aus heller Seide, war nicht mehr ganz so hell. Sie sah ingesamt etwas mitgenommen aus, sie blutete an der Lippe und etwas an der Wange.


    Noch auf ihren Beinen sitzend sprach er weiter Wer bist Du ?


    Ohne die Antwort abzuwarten. Wir werden jetzt langsam aufstehen! Verstanden?!

  • Oh ihr Götter - NEIN! Neriman drehte den Kopf zur Seite und schloß die Augen, die sich erneut mit Tränen zu füllen drohten. Nachdem ihre Hände gefesselt und ihr Kleid heruntergezogen war, erwartete sie das Schlimmste. Dabei wollte sie ihm nicht zusehen, wollte nicht sehen, wie er ihren Körper schändete. In ihrer Verzweiflung versuchte sie, an etwas anderes zu denken, doch ihre Gedanken kehrten immer wieder in das verfallene Haus zurück, als würden sie von ihm angezogen. Ihr Herz raste. Noch nie war ihr ein Mann so nah gekommen. Gleich würde er...


    Nichts geschah, im Gegenteil, er zog ihr Kleid wieder hoch. Seine Worte waren deutlich. Was aber wollte er dann, wenn nicht ihren Körper? Er rutschte nach unten, ihre Hose mit ihm. Die kläglichen Versuche, das zu verhindern, scheiterten schon an seinem Gewicht auf ihren Füßen. In diesem Moment wäre sie lieber gestorben, als so vor ihm zu liegen. Das Gefühl der Scham war nicht in Worte zu fassen. Wieso tat er ihr das an? Neriman wagte nicht, ihn anzusehen. Seine Blicke waren auch so fast körperlich zu spüren.


    Mit einem Mal kamen ihr die Mädchen auf dem Sklavenmarkt in den Sinn. Wollte er sie dort verkaufen? Keine Zeit, über ihr mögliches Schicksal nachzudenken, er schien wieder etwas Neues entdeckt zu haben. Sie hörte die Münzen klimpern. Das Geld war dafür gedacht, zurück zu ihrer Familie zu kommen. Neriman wand sich unter ihm. Dann, was noch viel schlimmer war, hielt er plötzlich den Ring in seinen Händen, ihren Ring - Massa´s Ring. Er musste irgendwie abgerissen sein. Den durfte dieses Ekel nicht haben, niemals. Der Ring war doch alles, was sie jemals von Massa haben würde. Ohne den Ring blieb nur noch die Erinnerung, und die würde mit der Zeit immer mehr verblassen, das wußte sie.


    Als er sich den Ring um den Hals band, wand sie sich wieder unter ihm, schnaubte, zog an den Füßen, drehte die Hände in den Fesseln. Das Seil gab nicht nach, drückte sich immer enger um ihre Handgelenke. Mit einer Mischung aus Wut und Verzweiflung schaute sie zu ihm auf. Wenigstens die Hose zog er wieder hoch und ein kleines Stückchen Sicherheit kehrte mit ihr zurück. Keine Sekunde nahm sie jedoch den Blick von dem Ring um seinen Hals, als er ihr half, sich aufzusetzen. Neriman blinzelte, ihr Kopf schmerzte, ihr wurde schwarz vor Augen. Nur jetzt nicht ohnmächtig werden. Mit allerletzter Kraft nickte sie und versuchte, mit seiner Hilfe aufzustehen. Seine Fragen, auf die er ohnehin keine Antwort zu erwarten schien, blieben unbeantwortet.

  • Als sie so vor ihm saß, schaute sie ihn an. Vielmehr merkte Herodorus, dass sie unentwegt auf den Ring starrte. Er musst wohl eine besondere Bedeutung für sie haben. Er lies den Ring und die Lederkordel um seinem Hals in seiner Kleidung verschwinden.


    Als sie zusammen aufgestanden war, zupfte er ihre Kleidung zurecht.
    Wir wollen ja nicht gleich dem erstbesten auffallen.
    Er band ihr seinen Überwurf um. Zu einen waren so ihre gefesselten Hände nicht mehr zu sehen, zum anderen war die teils verschmutzte Kleidung nicht mehr zu sehen. Herodorus nahm den abgelegten Krummdolch wieder an sich. An den Öffnungen des Überwurfs griff Herodorus mit dem Dolch in rechten Hand durch, so dass die rechte Hand unter dem Überwurf verschwand.


    Er griff sie mit Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger der rechten Hand, mit dem Rest hilt er den Dolch und zog sie zu sich.


    Hörzu ! Wenn Du eine Silbe sagst ramme ich dir unter dem Überwurf das Messer zwischen die Rippen! dann machte er eine kurze Pause und den Ring siehst Du dann nie wieder. Man konnte ja mal pokern, so wie sie eben den Ring angestarrt hatte. Also lächel immer schön, wnn uns einer begegnet.


    Wir werden jetzt einen kleinen Spaziergang machen.


    Dann bedeutete er ihr sich zu bewegen. Beide begaben sich aus der Ruine. Herodorus achtet immer darauf, dass sie möglichst niemand begegneten.


    Sie bogen um etliche Ecken und verschwanden in immer dunkleren Gassen, bis sie schließlich am Ziel waren.

  • Ein neuer Schatten legte sich auf ihre Seele, als der Ring unter dem Stoff verschwand. Dass er an ihrer Kleidung zupfte, nahm sie schon gar nicht mehr wahr. Alles, was er an Vorbereitung mit ihr anstellte, ließ sie widerstandslos über sich ergehen. Nicht einmal sein Dolch machte ihr mehr Angst. Es war, als hätte er ihr mit dem Ring alle Hoffnung genommen.


    Allein die Beine gehorchten ihr wieder und als er sie an sich zog, nickte sie. Wie, allerdings, sollte sie nicht auffallen mit der aufgeplatzten Lippe, der blutigen Wange und der zerrissenen Kleidung? Sein Überwurf bedeckte nur das letztgenannte und ihre gefesselten Hände. Mit ersten, vorsichtigen Schritten bewegte sie sich auf den Ausgang zu. Ihre Hoffnung, es würde ihnen jemand begegnen, erfüllte sich nicht, dafür sorgte er, indem er sie ständig hinter Hausecken zog und in andere Straßen schob. Dagegen wurden die Gassen immer dunkler, durch die er sie führte. Alleine hätte sie sich hierher niemals verirrt. Angestrengt versuchte sie, sich den Weg, trotz der Dunkelheit, gut einzuprägen.

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