Nachschub aus dem Süden

  • Als das Gedränge und Gezeter zunahm, bereute Menecrates, selbst zum Markt gegangen zu sein. Obwohl er einfaches Volk kannte, schließlich dienten nicht nur Römer aus den unterschiedlichsten Schichten unter dem Legionsadler, sondern es gab auch jede Menge Knechte im Castellum, schreckte ihn das Marktgetöse. Er hätte sich für die wenige freie Zeit eine andere Beschäftigung suchen sollen.
    Das einzige, was er nicht bereute, war Morrigans Begleitung. Er hätte sich keine bessere Verhandlungskraft wünschen können als die junge Perserin. Das Handeln lag ihr im Blut, sie ließ sich von niemand den Speck vom Brot nehmen und sprachlich gewandt zeigte sie sich außerdem.


    Menecrates winkte einen abseits stehenden Soldaten heran. "Du sorgst für ihren Schutz. Außerdem fungierst du später als Zeuge des Handels. Eine Marktüberprüfung scheint mir hier tatsächlich angebracht." Menecrates dachte an seine Zeit als Aedil zurück. Er hatte gründlich aufgeräumt in Rom mit den Unregelmäßigkeiten. Nicht einmal vor seinem Kaiser hatte er halt gemacht. Valerianus - Menecrates atmete einmal tief durch, dann wandte er sich an Morrigan. "Wickle den Einkauf für mich ab, dein Gespür ist sehr gut. Ich bezahle jeden Preis, den du aushandelst, denn ich weiß, du lässt dich nicht übers Ohr hauen. Mein Geld und mich findest du nebenan. Ich werde mir bei einem Becher Wein die neueste Kollektion an Dolchen zeigen lassen."


    Das Grauen schwand und die Vorfreude stieg, als der Legat sich abwandte, zum Nachbarstand ging und sein Anliegen äußerte. Der Händler bot ihm einen Korbsessel an, den sich Menecrates so aufstellen ließ, dass er die Sklavenversteigerung weiter verfolgen konnte. Ein Beistelltisch wurde aufgestellt, den bald Dolche der unterschiedlichen Ausführung schmückten. Der Legat griff sich einen, drehte ihn, hielt ihn gegen das Licht, strich über die Klinge und verglich mit einem größeren Modell.

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    Interessant die Sklavin des Legaten war keine Griechin wie er vermutet hatte sondern... Sie sprach ihn auf ägyptisch an. Das verstand er zwar halbwegs, Problem war nur er sprach es mit punischem Akzent und sie... war das persisch? Naja eigentlich auch egal das was sie sagte war viel wichtiger.
    Er antwortete also auf ägyptisch.
    "Nun die Händlerehre gebietet ein Gegenseitiges bieten und der Legat in allen Ehren aber ich möchte die Sklavin ebenso gerne erwerben. Der Legat wird auf seinem bald bevorstehenden Raubzügen sicherlich sehr bald genügend Gelegenheit für derartige Beutestücke haben."


    Malchus hatte nicht gesehen das der Legat selber anwesend war, wenn doch wäre er niemals so frech gewesen. Fast ein wenig erschrocken bemerkte er den Mann dann der seiner Sklavin dann ein paar Anweisungen gab. Die herbeigerufenen Soldaten machten ihn auch auf den ersten Blick ein wenig nervös, bis er zu seiner Beruhigung feststellte das sie nur den Besitz schützen sollten.


    Den Einheimischen mit seinen Sklaven der im Hintergrund ein wenig rummeckerter nahm Malchus gar nicht mehr war. Was wohl auch besser war, hätte er gehört das man ihn mit einem dieser schwachsinnigen Christianern verglich wäre er wirklich wütend geworden. Diese Idioten konnte er nun wirklich gar nicht leiden, alleine schon wie sie die traditionellen Bekleidungen anzogen und verwendeten... einfach nur schrecklich fast schon obszön.


    Malchus gab dem Händler kurz ein Zeichen und ging ein paar Schritte auf den in einem Stück Entfernung sitzendem Legaten zu.
    "Salve großer Legatus Legionis. Gewährst du einem kleinen Bürger der Stadt die die Ehre hat unter deinem Schutz zu existieren ein kurzes Gespräch?"

  • Nachdem er kurz mit Siculus gesprochen hatte, wand sich der Mann ab. Hatte er doch kein Interesse an Thaiis mehr? Sie fragte sich, ob sie etwas falsches gesagt hatte. Dann sprachen er und die Frau kurz miteinander. Die Frau sprach den Mann auf einer neuen Sprache, nicht Griechisch jedenfalls, an. Einige Worte verstand Thaiis, es klang wie ein Dialekt des Demotisch, welches sie gelernt hatte. Thaiss verstand nicht alles, aber immerhin genug um herauszuhören, dass sie Thaiis unbedingt kaufen wollte. Thaiis wusste nicht, was die Frau mit ihr wollte, aber vielleicht würde es ja mit einer Herrin ja nicht ganz so schlimm werden wie das, was ihr mit einem Mann als neuen Besitzer sicherlich bevorstehen würde. Andererseits, wenn sie daran dachte wie ihre Schwester mit ihren Sklavinnen umgegangen war ... Dann gingen nacheinander beide zu einem sehr wichtig aussehenden Mann, der desinteressiert an den Vorgängen bei dem Sklavenhändler an einem Nachbarstand saß.


    Siculus sah seine Felle endgültig wegschwimmen. Er hatte inzwischen ernsthafte Bedenken, wie er hier wieder herauskommen würde. Mussten hier auch alle irgendwelche Sprachen sprechen, die er nicht verstand? Die heckten bestimmt eine Intrige gegen ihn aus. Mit Sicherheit!


    "Dreitausend! Für die Nubier und die Griechin zusammen!" schlug er Malchus vor, der jedoch nur abwinkte und zu einem sehr wichtig aussehenden Greis am Nachbarstand ging und mit ihm sprach. Leider konnte Siculus nicht verstehen, worüber. Erst drohte einer mit dem Aedil, jetzt noch dieser Militär dort. Das war sicher dieser Julianer! Und er sah wirklich sehr wichtig aus. Bloss weg hier!

  • Jetzt auf einmal ALLE Sklaven für einen Preis? Vala zog misstrauisch dreinblickend eine Augenbraue hoch, wie schnell konnte man eins und eins zusammenzählen, um zu verstehen, dass hier etwas nicht koscher war?
    "Sirius." , beorderte Vala seinen Sklaven näher an seine Seite, dem dieser nicht allzu eifrig nachkam, "Geh und hol den Aedil." Dabei warf er seinem Sklaven einen eindringlichen Blick zu, der eigentlich klarmachen sollte, was er eigentlich wollte... und was eben nicht.

    http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer05.png Der Sklave blickte jedoch nur treudoof zurück: "Den Aedil, Dominus?"
    "Ja, den Aedil, Sirius." , wiederholte Vala sich, und warf seinem Sklaven einen noch verschwörerischen Blick zu. Der jedoch schaute weiterhin drein, als hätte er nicht die geringste Ahnung, wovon sein Herr gerade sprach. Beziehungsweise: warum er ihn dabei so seltsam anstarrte: "Also... den Aedil holen, ja, Dominus?"
    Vala hätte sich am liebsten auf die Stirn geklatscht, starrte seinen Sklaven hingegen aber einfach noch einmal VIEL eindringlicher an: "DEN AEDIL, genau, Sirius."
    "Oh... ooooooooohh...." , entfleuchte es Sirius schließlich, und seine Augen weiteten sich vor Erkennen, "....NATÜRLICH... den Aedil! Jawohl, Dominus... ich gehe den Aedil holen."
    Erleichtert atmete Vala aus, und wollte sich gerade wieder zum Geschehen umwenden, als ihm auffiel, dass Sirius sich kein Stück bewegt hatte. Irritiert blickte er diesen an: "Sirius?"
    "Ja, Dominus?" , schaute dieser zurück, als könnte er kein Wässerlein trüben.
    "Du.... sollst den Aedil holen?" , wiederholte ein sichtlich um Fassung bemühter Vala.
    "Natürlich, Dominus... den Aedil holen." , sprach Sirius und bewegte sich nicht vom Fleck.
    "GEH jetzt den Aedil holen, Sirius." , versuchte Vala es noch einmal, und nickte mit dem Kopf in Richtung Curia. Sirius' Blick folgte diesem Nicken in einer elend langsamen Bewegung, gefolgt von einem langen Starren auf das Rathaus der Civitas, und eine gefühlte halbe Ewigkeit später schien der Sklave wirklich zu realisieren, was sein Herr wirklich gemeint hatte.
    "OH, bin schon weg." , huschte Sirius davon 'um den Aedil zu holen'.
    "Und bring mir ein Dünnbier mit." , rief Vala diesem kopfschüttelnd hinterher... versprach dies doch noch lustig zu werden.

  • Trotz seines Akzentes verstand sie den Mann gut. Sie konnte ihn zwar nicht richtig einordne, aber auf alle Fälle hatte sie richtig gelegen mit ihrer Vermutung, dass er ägyptisch verstehen würde, gut so konnte wenigstens nicht jeder die Unterhaltung verfolgen.
    „Der Legat macht keine Beute und schon gar keine Raubzüge.“ Schnaufte Morrigan und ihre dunkelbraunen Augen funkelten wütend. Zwar wusste sie nichts darüber, was Römer in ihren Kriegen so alles anstellten, aber sie wusste das Menecrates ein guter Mensch war, auf den würde sie nichts kommen lassen. „Das Mädchen soll mir im Haushalt zur Hand gehen, sie soll mir helfen, das Haus in Ordnung zu halten nicht mehr und nicht weniger.“
    Menecrates trug ihr auf den Einlauf abzuwickeln, das machte sie schon ein klein bisschen stolz. Nur das er ihr wieder mal einen Aufpasser an die Seite stellte, passte ihr gar nicht. Aber natürlich antwortet sie lammzahm. „Ja Dominus, alles wie du wünscht.“ Man könnte glatt glauben, das Morrigan wirklich handzahm geworden war, aber der Schein trügt, sie war halt die geborene Schauspielern.
    Wie ein kleiner Wirbelwind flog sie herum, als der Händler nun mit einmal alle Sklaven für einen Preis anbot. Ihre Langen schwarze Haare, die sie wie immer offentrug sausten dabei herum, eine widerborstig Strähne blieb im Gesicht hänge, unwirsch strich Morrigan sie nach hinten.
    „Ich glaub mich laust der Affe. Sag mal versuchst du gerade deinen ganzen Ausschuss mit einem Mal los zu werden? Ich sagte 500 für das Mädchen. Den Rest kannst du behalten.“


    "DEN AEDIL, genau, Sirius." Drang es an ihr Ohr, sie schaute sich um woher die Stimme, die ihr so merkwürdig bekannt vorkam kam.
    Woher kannte sie der Kerl nur? Ach ja richtig der war doch dabei als ihr Lepidus sie ersteigert hatte. Was hatte der den hier verloren? Germanien schien ein Sammelbecker komischer Gestalten zu sein. Nicht das sie Lepidus auch noch her verirrt. Nicht auszudenken, denn dann wäre es vorbei mit der Ruhe und der fast freien Tageseinteilung.

  • Wieder sprachen die Frau und der Mann in dem demotischen Dialekt. Thaiis verstand so viel, dass die Frau sie wohl Haussklavin haben wollte. "Gütige Isis, lass es bitte so sein! BITTE!" betete Thaiis verzweifelt in Gedanken.


    Siculus schaute diese kleine Schlange von Käuferin wütend an. 500! Das war ja schon fast eine Beleidigung! Andererseits ... der Gaffer schickte seinen Sklaven los um den Aedil zu holen. Siculus schluckte und rechnete nach. Eine unicia, bis der Sklave in der curia war, eine bis er sein Anliegen vorgebracht hatte. Zwei, bis der Aedil sich auf den Weg machte und noch eine bis er wieder hier war. In spätestens einer halben Stunde wollte Siculus hier verschwunden sein. Diese intriganten Mogontianer! Das war sicher alles eine abgesprochene Intrige, die ihn um seinen Besitz bringen sollte! Und das wollte er sich auf keinen Fall gefallen lassen. Sicher die Idee eines dieser germanischen Waldmenschen! Roden sollte man ganz Germanien! Abholzen und aus den Stämmen einen Scheiterhaufen für die Einwohner machen!


    "600!" warf er der Frau entgegen und zu Malchus rief er: "1500 für die Nubier! 1800 wenn Du die beiden Germanen noch dazu nimmst!" Aus seinem Kästchen holte Siculus schon einmal zwei Papyri hervor, auf denen vorgefertigte Kaufverträge, natürlich noch ohne Preis und Namen, aufgezeichnet waren.

  • Zitat

    Original von Mathayus Magonidas
    (...)
    Malchus gab dem Händler kurz ein Zeichen und ging ein paar Schritte auf den in einem Stück Entfernung sitzendem Legaten zu.
    "Salve großer Legatus Legionis. Gewährst du einem kleinen Bürger der Stadt die die Ehre hat unter deinem Schutz zu existieren ein kurzes Gespräch?"


    Die Betrachtung der Dolche litt unter der permanenten Begutachtung und Auswertung aller Regungen des Legaten durch den Händler. Menecrates warf dem Mann einen Blick zu, der keinen Einwand erlaubte, und senkte die Hände mit der Waffe ab. Der Blickkontakt dauerte mehrere Atemzüge, während die Waffe unbeachtet auf den Oberschenkeln des Claudiers lag, aber eine Wirkung erzielte diese Maßnahme nicht.


    "Gibt es Wein als Service?", fragte er schließlich. Eigentlich betrachtete er Bewirtung als Selbstverständlichkeit, wenn ein zahlungskräftiger Käufer sich für Ware interessierte, aber in Mogontiacum galten andere Gepflogenheiten als in Rom. Immerhin huschte der Händler davon und der Legat wandte sich wieder der Waffe in seinen Händen zu.
    Plötzlich wurde er von der geschäftsabgewandten Seite angesprochen. Ein Bürger kam mit einem Anliegen, nicht eben gelegen, aber einer höflichen Anfrage kam der Legat ebenso höflich entgegen.


    "Ich gewähre", antwortete er und betrachtete den Mann. Es klang beruhigend, dass sich die Bürger offensichtlich in ihrer Stadt sicher fühlten. Um die Äußerung von Sorge oder Furcht handelte es sich offenbar nicht, und trotzdem konnte die Nachfrage interessanten Aufschluss über die Gemütslage der Bürger geben.


    "Welches Anliegen bewegt dich?"

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    "Hab Dank das du mir einen Moment deiner kostbaren Zeit schenkst. Ich bin nich umhin gekommen mitzubekommen das du eine Sklavin für deinen Haushalt gedenkst zu kaufen. Ich entschuldige mich für die Dreistigkeit gegen dich geboten zu haben. Hätte ich gewußt das du nach ihrem Besitzt verlangst hätte ich natürlich sogleich mein Gebot zurückgezogen. Doch möchte ich, mein Gewissen als ehrbarer Händler zwingt mich förmlich dazu, dir sagen das die Sklavin vielleicht nicht das richtige für dich ist. Ich konnte eben ein paar Worte mit ihr Wechsel und mir scheint das ihr relativ frisches Sklavindasein und der Transport hierher ihr doch ordentlich zugesetzt hat. Auch sprichst sie kein Latein. Deine Sklavin die deinen Haushalt führt sagte mir das du die neue Sklavin kaufen möchtest damit sie ihr zur Hand geht. Nun die zum Verkauf stehende sagte mir auch das sie nur leidlich geeignet ist einen Haushalt zu führen da sie in ihrem bisherigen Leben andere Dinge gemacht hat. Sie stammt aus einem Arzthaushalt. Ich darf ganz bescheiden sagen das mein Vater hier ein Handelshaus hat das Fernhandel betreibt. Dieses führe ich zur Zeit da er als Magister Vici der Stadt dient. Nun wenn es dir nach einer griechischen Haushaltssklavin bedarf wäre es mir eine Freude dir eine passende schnellstmöglich zu besorgen. Bis dahin wäre es der Familie Magonidas eine Freude eine der eigenen Haussklavin für deinen Haushalt auszuleihen. Dann musst du dich nicht mit dieser noch ... ungeformte Sklavin mit der nur eine eingeschränkte Kommunikation möglich ist herumärgern und kannst dich ganz auf die wichtigen Dinge konzentrieren. In Anbetracht der bevorstehenden Zeit wird es davon sicherlich mehr als genug geben."

  • Es mochte die höfliche Art zu reden gewesen sein, die Menecrates dazu veranlasste, dem Mann aufmerksamer als in vergleichbaren Fällen zuzuhören, denn anstelle der erhofften Aufklärung über die Gemütslage kamen ungebetene Ratschläge. Das gemachte Angebot war aber nicht zu verachten, zwar sicherlich nicht uneigennützig, aber auf der anderen Seite auch nicht von der Hand zu weisen. Es käme auf einen Versuch an.


    "Deine Fürsorge mich betreffend, ist rührend", erwiderte der Legat, aber eine Spur Spöttelei schwang in der Stimme mit. Das Schmunzeln und Glitzern in den Augen unterstrich den Eindruck. "Nicht immer urteile ich beim Sklavenkauf nach rein praktischen Gesichtspunkten, immerhin aber danke für die Hinweise zur Eignung der hier angebotenen Ware."
    Inzwischen stand ein Becher mit Wein vor ihm, den er zunächst verkostete, bevor er weitersprach.
    "Aber du hast mich auch neugierig gemacht. Jetzt möchte ich außerdem die Angebote aus dem Geschäft deines Vaters sehen. Wann wäre das möglich? Und versteh mich nicht falsch, die Ware müsste zu mir kommen, nicht ich zur Ware."


    "Gib 520", rief Menecrates, der das Stocken der Versteigerung bemerkte und nicht wusste, ob Morrigan unschlüssig oder unaufmerksam war.

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    "Es ist fast zuviel der Ehre wenn du meinen bescheidenen Ratschlag Gehör geschenkt hast. Doch sicherlich bedarfst du ihn nicht und ist es mir auch nicht vergönnt die Gedankengänge eines großen Mannes nachzuvollziehen bei den Entscheidungen die er trifft. Aber mein Angebot möchte ich aufrecht erhalten. Das ist das mindestens was ich als Beitrag leisten kann um dich zu entlasten wo du doch für uns alle hier die viel größere Bürde trägst und uns alle vor jeglichem Unbill schützt. Sei es welcher von jenseits des Rhenus oder welcher aus ganz anderer, vermeindlich befreundeter Richtung."


    Das waren Malchus Worte auf den ersten Teil der Rede vom Legaten. Als dieser fortfuhr war das Geschenk für seinen Bruder, für den Moment jedenfalls später würde die lästige Suche sicherlich weitergehen, vergessen.
    "Das wäre mir eine noch viel größere Ehre als die die du mir eh schon gewährst in dem du mir deine Zeit und Gehör schenkst. Es fängt schon an bei dem Wein den dir dieser Messerschleifer hier verköstigt. Sicherlich ein Meister seines Handwerkes aber dies ist eben nicht der Weinbau oder Weinhandel. Das die Waren zu dir kommen ist dabei natürlich selbstverständlich. Wenn ich das anmerken darf schon mehrfach habe ich und meine Familie versucht dich in den Genuss der erlesenen Waren die wir anbieten dürfen kommen zu lassen. Wenn ich mich recht erinnere hat einer deiner Leibsklaven vor längerer Zeit bereits einmal Carob bei uns gekauft und größere Bestellungen in Aussicht gestellt. Da dies nicht erfolgt ist rechneten wir mit dem schlimmsten und hielten uns zurück. Ich darf aber mit Stolz berichten das wir auf dem Forum des Castellums einen Warenstand haben.
    Aber das alles spielt ja für den Moment keine entscheidende Rolle. Auch hier auf dem Forum haben wir einen Stand mit einer begrenzten Auswahl an Waren. Möchtest du sie sogleich sehen dann würde ich alles in die Wege leiten."

  • Jetzt änderte sich die Situation. Thaiis verstand kaum Latein, die Zahlen aber sehr gut. Und was sie sich jetzt zusammenreimte war, daß Siculus erst einen sehr hohen Preis für sie forderte, dann immer niedriger ging, aber nicht so niedrig, dass die Frau, die Thaiis sich als neue Herrin wünschte, mitgehen wollte. Der Mann, der sie abgetastet hatte, schien inzwischen gar nicht mehr an ihr interessiert zu sein. Das hätte Thaiis Hoffnung geben können, wenn nicht plötzlich der alte Soldat etwas gerufen hätte. 520! Bot der jetzt mit? Gütige Isis, bitte nicht! Ein Soldat! Soldaten waren Mörder, agressiv, brutal ... sollten die Schläge denn wirklich nie ein Ende haben? Thaiis begann zu zittern.


    Siculus Miene verfinsterte sich weiter. Die Zeit lief ihm weg und die Münzen rannen wie Sand durch seine Finger. Der Ägypter sprach jetzt nur noch mit dem Claudier und schien mit seinem Gespräch durchaus zufrieden zu sein. Dann rief der Claudier seiner Sklavin 520 zu. 520! Andererseits waren 520 noch 20 mehr als 500, und in wenigen unica würde der Aedil hier auftauchen. "Also gut!" fauchte Siculus die Sklavin des Claudiers an. "520. Aber nur, weil es mir eine Ehre ist, dem Hause der Claudier zu Diensten sein zu können. Wert ist das da mindestens das Vierfache." Immernoch grimmig blickend griff sich Siculus eines der Papyri und füllte die fehlenden Stellen aus.

  • Menecrates ging im Geist noch einmal die von ihm gewählten Worte durch, fand aber keine Stelle, an der er dem Ratschlag des Mannes Folge leistete. Er ließ den Mann trotzdem in seinem Glauben und stellte im Verlauf des Vortrags fest, dass der Hintergedanke des Mannes nichts weiter als Geschäftsgebaren - verpackt in Schmeicheleien - war. Er hatte es bereits zu Beginn vermutet, da ihm aber keine Zeit geraubt wurde, sondern er ohnehin auf das Ende der Versteigerung bei Betrachtung schöner Waffen warten musste, ließ er es sich gefallen. Der Legat betrachtete einen Dolch sehr aufmerksam, erkundete den Schliff, die Gravur und Verzierungen, bevor er den Kopf hob. Er sah zuerst zum Sklavenhändler, dann zu seinem Gesprächspartner.


    "Auch als Offizier oder Legat kommt man durchaus in den Genuss, qualitativ hochwertiger Lebens- und Genussmittel zu sich zu nehmen", merkte Menecrates an, den es mittlerweile störte, dass er den Eindruck erweckte, er würde sich schlecht versorgen lassen oder als könne er nicht dafür sorgen, seiner privaten Küche solche Zutaten zukommen zu lassen. Gegen eine Verbesserung war zwar nichts einzuwenden, aber er legte Wert auf die mögliche Verbesserung eine ohnehin guten, fast schon hohen Niveaus. "Ich jedenfalls möchte mich nicht länger mit Einkaufsfragen beschäftigen, du kannst aber im Anschluss an die Versteigerung Kontakt mit meiner Sklavin auf nehmen. Wenn es sich um Sklaven handelt, die du anzubieten hast, dann trifft das mein persönliches Interesse." Menecrates wies zum Sklavenhändler und setzte voraus, dass der Mann längst wusste, welche Sklavin zu seinem Haushalt gehörte. Er konnte selbst Morrigan ansprechen.


    Danach wandte er sich ganz und gar der Sklavenversteigerung zu und vergaß seinen Gesprächspartner. Er sah, wie der Händler bereits Papiere ausfüllte und hoffte, dass trotz der Ablenkung alles nach Wunsch gelaufen war. Er griff zu seinem Lederbeutel, öffnete ihn und zählte genau den von ihm zuletzt gebotenen Preis ab. Die Münzen in der Hand haltend, wartete er darauf, dass ihm die erworbene Sklavin gebracht wurde.

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    Malchus bekam das Gefühl sich irgendwie falsch ausgedrückt zu haben. Auch wenn er es wohl nicht zugeben würde fehlte ihm einfach noch die jahrelange Erfahrung seines Vaters im Umgang mit den verschiedenen Kunden und ihren Neigungen.


    "Natürlich das wollte ich nie anzweifeln, nur ist die Beschaffung des ein oder anderem was ein Senator Roms gewohnt ist oder lieb gewonnen hat hier vielleicht nicht so einfach", antwortete er schnell noch auf den ersten Teil bevor er quasi weggeschickt wurde.


    Schon halb zu Menecrates Rücken sagte er:
    "Ich danke noch einmal für die geschenkte Aufmerksamkeit und werde meine Angebote mit deiner Sklavin besprechen."


    Er verneigte sich, wahrscheinlich von Menecrates ungesehen noch einmal und ging zu dem Händler rüber.


    Zunächst zum Händler sagte er:
    "1200 für alle Nubier, die Germanen kannst du behalten."


    Zu Morrigan sagte er dann auf griechisch:
    "Ich habe gerade mit deinem Dominus gesprochen. Im Anschluss an diese Transaktion hier habe ich ein paar Angebote an dich."

  • Auch wenn Siculus mit dem Verlauf der Verhandlung alles andere als zufrieden war, nickte er dem Ägypter zu. "Also gut, 1200 für die Nubier." Da der Ägypter sich dann sofort der Sklavin des Claudiers zuwandt und mit ihr wieder in diesem unsäglichen Griechisch sprach, entschied sich Siculus, zuerst diese kleine Fehlinvestition loszuwerden. Er wandt sich an einen der Straßenjungen, die dem Treiben zuschauten, und sagte zu ihm: "Lauf zu den Ställen und sage den Maultiertreibern dort, sie sollen sofort aufbrechen und hierher kommen. Komme mit ihnen zurück und Du wirst Dir einen Sesterz verdient haben." Nachdem Siculus zufrieden sah wie der Junge losrannte, wandt er sich der kleinen griechischen Plappertasche zu.


    Thaiss versuchte zu verstehen, was hier vor sich ging. Jetzt war der Ägypter wieder zurück und bot 1200. Thaiis konnte sich aber nicht vorstellen, dass das nur für sie geboten würde. Der Preis stand bei 520, warum sollte er sofort 1500 bieten? Also doch zu dem Ägypter?
    Thaiis bekam einen Stoß zwischen die Schultern, der sie vorwärts warf. Sie verlor das Gleichgewicht, stolperte vorwärts und landete, halb fallend, halb springend vor dem Podest. Um nicht ganz hinzufallen federte sie den Sturz ab, indem sie in die Hocke ging und sich mit den Händen abstützte. Kaum wieder halbwegs sicher, spürte sie, wie die Reste ihrer Tunika zwischen ihren Schultern gepackt und sie hochgerissen wurde. Siculus stieß sie vorwärts. Mit Schrecken merkte Thaiis, dass ihr Ziel offensichtlich der alte Soldat war. Das war es dann also. Aus. Alle Kraft wich aus Thaiis und willenlos liess sie sich von Siculus voranschieben bis sie vor dem Soldaten stand.


    Siculus trieb die Sklavin voran bis beide vor dem Legaten standen. "Ich beglückwünsche Dich, Legat, zu Deiner weisen Entscheidung! Es freut mich, dem Hause der Claudier und insbesondere Dir zu Diensten sein zu können. Hier ist die Urkunde und hier die Ware." Siculus reichte Menecrates das Dokument in Erwartung der Münzen, die der Claudier, wahrscheinlich schon abgezählt, in den Händen hielt.


    Sim-Off:

    Ich hatte soeben Kontakt zu Morrigan. Sie ist momentan privat zu sehr eingebunden um hier regelmäßig schreiben zu können. Daher hat sie mich gebeten, für sie als Morrigan mitzuschreiben.


    Morrigan schaute den arroganten Ägypter mißmutig an. Klar freute es sie, dass Menecrates ihr erneut die Verhandlungen für irgendwelche Einkäufe übertrug. Nun, sie würde sehen, was sich daraus ergeben würde. Morrigan sah, wie der Sklavenhändler ihre künftige Gehilfin zu Menecrates trieb. Irgendwie machte die Griechin dabei den Eindruck eines Schafes, das zur Schlachtbank getrieben wird. Naja, verstehen konnte Morrigan sie sehr gut, nur würde es sicher nicht so schlimm werden, wie die Neue jetzt dachte. Menecrates hatte anscheinend das Geld bereits abgezählt, also war Morrigan jetzt nicht mehr nötig. Sie wandt sich wieder dem Ägypter zu. "Ich werde hier auf Dich warten." Morrigan nickte dem Ägypter kurz zu und ging dann einige Schritte zur Seite.

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    Auch Malchus gefiel der Abschluss der Verhandlungen nicht komplett. Er hatte nun plötzlich 5 Nubier, wohl 2 Männer und 3 Frauen, gekauft die er eigentlich gar nicht brauchte. In seinem Hinterkopf kam ihm dabei aber eine Lösungsidee auf die sein junger Bruder ihn vor längerer Zeit mal angesprochen hatte.


    Da der Sklavenhändler zunächst das Geschäft mit Mencrates abschloss hatte er ein wenig Zeit um mit dessen Sklavin zu sprechen. Dabei gefiel ihm der Umgang des Händlers mit seiner Ware überhaupt nicht. Wobei es daran lag das er es hasste beschädigte Ware zu kaufen oder zu verkaufen und nicht das er sie "unmenschlich" behandelte.


    Er richtete seine Aufmerksamkeit dann aber komplett auf Morrigan.


    "Also zunächst einmal geht es darum das die gerade gekaufte Sklavin momentan nicht geeignet ist um im Haushalt deines Dominus irgendeine Erleichterung zu bringen. Sie muss in Sprache unterrichtet werden und in den Tätigkeiten die man im Haushalt zu tun hat. Ich habe mich angeboten dies zu übernehmen und für die Dauer der Ausbildung eine meiner Sklavinnen an den Haushalt des Legaten auszuleihen.
    Das nächste worüber wir sprachen ist die Verbesserung der Versorgung des Haushaltes mit ausgefallenen Waren. Ich und meine Familie sind als Fernhändler tätig. Wir haben eine größere Auswahl an exotischen und seltenen Waren und Gewürzen. Darüberhinaus können wir, mit gewissem Vorlauf versteht sich so gut wie alles besorgen. Am einfachsten ist es wenn du mir im Anschluss an die Sache hier folgst dann kann ich dir zeigen was wir anzubieten haben, du Kostproben nehmen und dann entscheiden was du kaufen möchtest."

  • Menecrates musterte noch einmal die Neuerwerbung, während sie mit dem Händler auf ihn zustolperte. Auch wenn ein nachträglich schlechtes Urteil nun nichts mehr am Kauf ändern würde, er wollte sich noch einmal aus der Nähe über die Qualität vergewissern. Sie wirkte sehr jung, war also noch nicht verschlissen, so hoffte er. Manieren und Haltung, Ausdruck und Gehorsam würde sie noch lernen müssen. Während Menecrates die Urkunde entgegennahm und die abgezählten Münzen überreichte, wanderte sein Blick zu ihren Füßen, bevor er dem Händler noch ein Blick zuwarf und sich mit einem leichten Kopfnicken für die schmeichelnden Worte bedankte. Er mochte es eigentlich nicht, wenn sich ihm Leute anbiederten, aber Höflichkeit wurde ihm bereits in Kindesalter eintrainiert.


    Sein Blick wanderte zurück zur Sklavin. Er befand, die Kleidung musste schnellstens ausgewechselt, die Frisur gerichtet und vor allem die Haut abgeschrubbt werden. Er konnte sich unmöglich lange in ihrer Begleitung sehen lassen. Vor dem Einkauf mit Morrigan musste sie also ins Castellum geführt, gewaschen, womöglich entlaust oder anderweitig grundgereinigt werden.
    Menecrates schickte sich zum gehen an. Morrigan sollte das Verkaufsgespräch führen, also ließ er sie zunächst zurück.


    "Wie ist dein Name?" Sein Blick blieb nach vorn gerichtet, während er mit Thaiis sprach. Einer seiner Begleiter würde dafür sorgen, dass die Sklavin ihrem neuen Herrn folgte, sollte sie das nicht von alleine tun.

  • Obwohl Thaiis weiterhin zu Boden blickte, bemerkte sie trotzdem, wie der Soldat Siculus Münzen in die Hand drückte und einen Papyrus, vermutlich den Kaufvertrag, entgegennahm. Das war es dann also wirklich. Verkauft. Ihr neuer Herr musterte sie vom Kopf bis zu den vom Straßenschmutz verkrusteten Füßen. Obwohl er kein Wort sagte, schien er mit ihr alles andere als zufrieden zu sein. Natürlich. Thaiis war sich völlig bewusst, dass sie eher an eine Vogelscheuche erinnerte als an ein menschli ... an eine Sklavin.


    Thaiis neuer Herr wandt sich ab und einer der ihn begleitenden Soldaten schob Thaiis vorwärts, wohl um sie aufzufordern ihrem neuen Herren zu folgen. Thaiis fiel auf, das der Soldat dies fast vorsichtig tat, ganz anders, als sie es bisher gewohnt war. Nach wenigen Schritten sagte Thaiis neuer Herr etwas. Thaiis verstand nur das Wort "Name" und erriet daraus, dass er sie nach ihrem Namen fragte. Thaiis antwortete auf Lateinisch: "Thaiis, Herr." Und, auch wenn es jetzt vielleicht nicht richtig war ungefragt zu sprechen und es ihr Schläge einbringen würde, sagte sie noch in dem besten Latein, das sie zusammenbekam: "Latein nicht zusammentreiben gut." Sofort hätte sie sich am liebsten die Zunge abgebissen. Sicher war es ein Fehler, etwas zu sagen. Es musste einer sein. Was jetzt wohl kommen würde? Er war Soldat!


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    Siculus nahm – immernoch nicht wirklich zufrieden – die Münzen in Empfang und nachdem sich der Legat abgewandt hatte, ging auch er zurück zu seinem Stand. Der Käufer der Nubier sprach gerade mit der Sklavin des Legaten, natürlich wieder ohne dass er auch nur ein Wort verstand, und Siculus beschloss die Zeit zu nutzen, um den zweiten Kaufvertrag auszufüllen.


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    Morrigan bekam Augen groß wie ein Krater von einem culleus. Also sie müsste sich schon sehr in Menecrates täuschen, wenn dieser in seiner Bequemlichkeit sich die Waren nicht höchstpersönlich zu sich ins Haus bestellte! Und er hatte auch diese Sklavin gewollt. Diese! Dieser Ägypter log wie Ahriman persönlich!


    "Du bist sicher ein hervorragender Händler, "erwiederte Morrigan dem Ägypter, "Aber Du solltest Deine Kunden besser einschätzen. Der Legat Herius Claudius Menecrates ist es gewohnt, eine ganze Legion im Kampf zu führen, glaubst Du etwa er wird mit einer Sklavin die noch ein halbes Kind ist nicht fertig? Das ist nicht nur eine Beleidigung meines Herren sondern eine der ganzen Legion und damit der römischen Armee und ganz Roms! Nimm Dich also lieber mit Deinen Worten in acht! Und was Deine Waren angeht, so darfst Du gern eine angemessene Auswahl mit deren Preisen morgen zur fünften Stunde bei uns vorstellen. Bis dahin vale, ich sollte jetzt dem Legaten folgen." Mit diesen Worten, von denen sie das "Legat" besonders betonte, drehte sich Morrigan um und lief zügig hinter Menecrates her.

  • Bis zum Castellum wollte Menecrates das Grundlegende geklärt haben, allerdings zweifelte er an der Umsetzung des Vorhabens, weil die Verständigung merklich haperte. Um ehrlich zu sein, verstand er nicht einmal, was die ungebetene Antwort ihm sagen sollte.


    "Zunächst einmal: Du sprichst nur dann, wenn du die Erlaubnis erhältst." Menecrates ahnte, dass diese wichtigen Regeln nur bedingt verstanden wurden, dabei legte er größten Wert auf Disziplin. Also drehte er sich zu seinen Begleitern um und fragte: "Kann einer von euch die Sprache der Sklavin?" Bevor er eine Antwort erhielt, traf Morrigan bei ihnen ein. Der Legat sah sie verwundert an, weil er erwartete hatte, sie würde die Zeit ausnutzen, die er ihr gab, doch das störrischen Mädchen aus Rom war längst einer jungen verlässlichen Frau gewichen - selbstbewusst und im Klaren über ihren Stand, der über den Standesgleichen lag, weil sie dem alten Hochadel diente.


    "Morrigan, übersetze, es ist wichtig. Also als erstes: Ich erwarte Disziplin. Sie redet, wenn sie gefragt wird und sonst schweigt sie. Ich erwarte Umgangsformen der gehobenen Art, die du ihr beibringst. Außerdem erwarte ich gute Lernergebnisse in Latein."


    Er überlegte, suchte einen wichtigen Gedanken in der Erinnerung, bis er ihm wieder einfiel. Der Name…


    "Du heißt ab jetzt Taria. Das kann ich mir besser merken." Umbenennungen stellten bei Menecrates nichts Ungewöhnliches dar. Die neue Sklavin würde das noch rechtzeitig erfahren.

  • Morrigan nickte Menecrates zu und wandt sich auf Griechisch an Taria. "Hör zu und merke Dir, was ich Dir jetzt sage. Es ist wichtig! Erstens: Ab jetzt heisst Du Taria. Verstanden? Taria! Dein Herr heisst Menecrates, ich bin Morrigan. Du tust ab jetzt alles was er Dir sagt. Sofort. Ansonsten machst Du das was ich sage. Auch sofort. Klar soweit? Wenn Menecrates Dich etwas fragt, antworte schnell und möglichst auf Latein. Du wirst also zusehen, dass Du das schnell lernst. Wenn ich das vorhin richtig verstanden habe, sollte das für Dich ja aber kein Problem sein. Ansonsten hälst Du, wenn er dabei ist, die Klappe! Menecrates ist etwas wie ein Strategos. Entsprechend wirst Du ihn auch repräsentieren müssen. Das ist übrigens nicht das Schlechteste. Heisst aber auch, gewöhne Dich an die Sitten der Römer! Schaue, lerne! Das ist das, was ich Dir von ihm sagen soll. Von mir sage ich Dir, dass Du sicher einen ganz guten Fang gemacht hast. Wenn Du nicht rumzickst, wirst Du kaum etwas auszustehen haben." Morrigan zwinkerte Taria zu, dann schaute sie wieder nach vorn.


    Thaiis atmete tief durch. Sie war jetzt also Taria. Taria.Taria.Taria. Ihr Herr hiess Menecrates und die Frau Morrigan, verstanden. Sie sollte nicht ungefragt reden. Das hatte sich nicht geändert. Latein sollte sie lernen. Das war zu befürchten. Repräsentieren sollte sie. Was immer Morrigan damit meinte ... Schauen und lernen sollte sie. Also hob Tha ... Taria etwas den Blick vom Boden und versuchte, möglichst viele Eindrücke entlang ihres Weges aufzunehmen. Schweigend folgte sie Menecrates.

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    Malchus wusste natürlich wessen Sklavin ihn da gerade stehen lassen wollte aber so einfach gefallen lassen wollte er sich das auch nicht. Er griff sie also kurz an den Arm um noch die Möglichkeit zu haben etwas zu sagen. Ließ sie aber nach dem ersten Griff auch gleich wieder los.


    "Du hast mich missverstanden. Natürlich zweifel ich in keinster Weise daran das der Legat in der Lage ist eine einzelne Sklavin zu erziehen und zu formen. Doch habe ich die ganze Sache hier so verstanden das die Sklavin dir im Haushalt helfen soll und die "Versorgung" deines Dominus verbessern. Er wird dabei sicherlich besseres zu tun haben als sich um ihre Ausbildung zu kümmern und auch wenn du dazu ebenfalls sicherlich in der Lage bist gehe ich doch davon aus das es soweit ist das du eine Hilfe bekommst nicht gerade über mangelnde Aufgabe und Langeweile klagen kannst. Mein Angebot war also so zu verstehen. Ich gebe dem Legaten eine ausgebildete, Latein sprechende Sklavin aus meinen Haushalt für die Zeit die es dauert Thaiis auszubilden. Das übernehme ich natürlich vollkommen kostenfrei und erhalte als Bonus die Gelegenheit meine Waren anbieten zu können.
    Zumindestens bei letzterem sind wir ja einer Meinung und sei versichert ich bin morgen mit einer Auswahl meiner Waren da. Vorsichtshalber bringe ich auch eine Sklavin mit."

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