Als das Gedränge und Gezeter zunahm, bereute Menecrates, selbst zum Markt gegangen zu sein. Obwohl er einfaches Volk kannte, schließlich dienten nicht nur Römer aus den unterschiedlichsten Schichten unter dem Legionsadler, sondern es gab auch jede Menge Knechte im Castellum, schreckte ihn das Marktgetöse. Er hätte sich für die wenige freie Zeit eine andere Beschäftigung suchen sollen.
Das einzige, was er nicht bereute, war Morrigans Begleitung. Er hätte sich keine bessere Verhandlungskraft wünschen können als die junge Perserin. Das Handeln lag ihr im Blut, sie ließ sich von niemand den Speck vom Brot nehmen und sprachlich gewandt zeigte sie sich außerdem.
Menecrates winkte einen abseits stehenden Soldaten heran. "Du sorgst für ihren Schutz. Außerdem fungierst du später als Zeuge des Handels. Eine Marktüberprüfung scheint mir hier tatsächlich angebracht." Menecrates dachte an seine Zeit als Aedil zurück. Er hatte gründlich aufgeräumt in Rom mit den Unregelmäßigkeiten. Nicht einmal vor seinem Kaiser hatte er halt gemacht. Valerianus - Menecrates atmete einmal tief durch, dann wandte er sich an Morrigan. "Wickle den Einkauf für mich ab, dein Gespür ist sehr gut. Ich bezahle jeden Preis, den du aushandelst, denn ich weiß, du lässt dich nicht übers Ohr hauen. Mein Geld und mich findest du nebenan. Ich werde mir bei einem Becher Wein die neueste Kollektion an Dolchen zeigen lassen."
Das Grauen schwand und die Vorfreude stieg, als der Legat sich abwandte, zum Nachbarstand ging und sein Anliegen äußerte. Der Händler bot ihm einen Korbsessel an, den sich Menecrates so aufstellen ließ, dass er die Sklavenversteigerung weiter verfolgen konnte. Ein Beistelltisch wurde aufgestellt, den bald Dolche der unterschiedlichen Ausführung schmückten. Der Legat griff sich einen, drehte ihn, hielt ihn gegen das Licht, strich über die Klinge und verglich mit einem größeren Modell.