http://farm1.staticflickr.com/92/265462304_261bb4d89e_n.jpg Das auffälligste am Lager der achten Legion in Argentoratum war, dass es brandneu war. Im wahrsten Sinne des Wortes: Ende des vergangenen Jahrhunderts niedergebrannt, stand das neue steinerne Castellum noch keine zwanzig Jahre, und war damit für antike Verhältnisse so gut wie neu. Natürlich hatte das Mauerwerk schon in den letzten zwei Jahrzehnten an einigen Stellen das verräterische Grün von Algen und Moos angenommen, aber im Vergleich zu vielen anderen Standorten strahlte das Castellum die Schaffenskraft römischer Ingenieurskunst aus.
Das Lager lag auf einer großen Insel, die von einem Zufluss des Rhenus umschlossen wurde welcher später Ill heißen würde. Die Insel war groß genug um einerseits das Legionslager im Nordosten liegend und das Zentrum der Zivilsiedlung aufzunehmen, welches außer einem Theater noch einen größeren Hafen und einen großen Tempel des Rhenus beinhaltete. Argentoratum gehörte zweifelsohne zu den größeren Civitates der Provinz, und dies zeigte sich auch in der eindrucksvollen steinernen Bauweise des Legionslagers, dessen Türme schon weithin sichtbar waren und dessen Mauern das Bild der Stadt und des Flusses dominierten.