Es war ein herrlicher Frühlingsmorgen. Das Land hatte die Fesseln des Winters endgültig abgeworfen, die Vögel begrüßten den noch jungen Tag mit fröhlichem Gezwitscher und die Straße führte vorbei an frisch ergrünten Wäldchen und saftigen Weiden. Die Gegend südlich von Capena zeigte sich dem Reisenden als Abbild des idyllischen Arkadien, wie es Vergil in seinen bukolischen Gedichten beschrieb.
Auf der Straße, der Via Flaminia, konnte man zu dieser frühen Stunde eine Reisegruppe erkennen. Sie mochte einem arglosen Beobachter als höchst gewöhnlich erscheinen und das sollte sie auch.
Scheinbar war dies ein recht wohlhabender Händler auf dem Weg nach Norden. Er ritt zu Pferd voran. Ihm folgten drei Karren, ebenfalls von Pferden gezogen, die seine offenbar nicht allzu gewichtigen Waren transportierten und auf denen einige seiner Sklaven mit ihm reisten. Ein paar andere, die ihrem Äußeren nach vor allem dem Schutz ihres Herrn und seiner Besitztümer verpflichtet waren, liefen nebenher.
Kein ungewöhnlicher Anblick also. Zumindest hoffte es der Reiter. Denn er war kein Händler und nicht alle seine Sklaven und Bediensteten waren echt...