Tablinium | Kriegsrat

  • Mein Ziel hatte ich erreicht, Macro steckte zumindest den Kopf aus der Türe. “Macro bitte komm und hilf mir.” Laut und flehend kam mein Hilferuf. Hoffentlich machte er voran, ich musste ihm etwas alleine sagen. “Ich brauche frische Luft bitte bring mich in den Garten”, fügte ich noch hinzu.

  • "Du hast vermutlich recht, Anaxander. Die wichtigsten Urkunden und Dokumente müssen wir auf jeden Fall mitnehmen. Du kennst dich noch nicht genügend in der Villa aus, ich und Linos werden dir beim Heraussuchen helfen. Derweil räumst du, Macro, sämtliche Ahnenmasken von den Wänden im Atrium in besagte Kammer. Außerdem alle Schriften im Regal hinter Menecrates Schreibtisch und die 4 Vasen am Eingang zum Triclinium. "


    Felix dachte kurz nach


    "Durchsuche außerdem das ganze Haus nach allen Gold- und Silbergegenständen, die du findest und bringe sie ebenfalls in die Kammer. In einer Stunde werden wir aufbrechen."


    Felix selbst würde zu allererst einmal sämtliches Bargeld, dass noch in der Villa war zusammensuchen, um dann Anaxander und Linos bei den Dokumenten zu helfen.


    Plötzlich stand Linos auf und verließ hektisch nach einem knappen Entschuldigung den Raum. Was hatte der denn jetzt schon wieder? Felix stand kurz davor zu explodieren, als der Grieche dann auch noch mit ohrenbetäubendem Lärm eine Vase im Flur zertrümmerte und anschließend Macro um Hilfe rief.


    Aber es würde nichts bringen, sagte er sich selbst und zügelte seinen Zorn. Der Claudier brauchte die beiden Sklaven, was vor allem Linos jetzt schon zum zweiten Mal eine Strafe ersparte.


    "Hilf ihm, Macro, bevor der Tollpatsch noch mehr zerstört. Aber denk dran, was du und er zu tun haben. 1 Stunde, mehr Zeit bleibt uns nicht."


    Kaum hatten die beiden Sklaven den Raum verlassen wollte auch Felix schon zum gehen einsetzte, bevor er dann doch innehielt und Anaxander ansah.


    "Was meinst du, wie sehr wir ihnen trauen können? Linos Verhalten macht mich doch ziemlich skeptisch. Denkst du wir sollten uns nach der Stadtmauer von ihnen trennen und alleine nach Germanien ziehen oder sie bei uns lassen. Zumindest Macro wäre uns mit Sicherheit von Nutzen. Der könnte uns im Notfall auch beschützen."

  • So langsam aber sicher wurde die Situation im Tablinum immer unerträglicher! Die Anspannung kochte hoch und höher und Anax fuhr erschrocken zusammen, als Linos plötzlich aufsprang und ihn beinahe umnietete auf dem Weg aus dem Zimmer. Macro sprang gleich hinterher. Jetzt herrschte wirklich Ausnahmezustand! Wie Anaxander in dieser Situation selbst so ruhig bleiben konnte, würde ihm später ein unlösbares Rätsel sein. Es war eben so.


    Da Felix sich dann ebenfalls daran zu machen schien, das Tablinum zu verlassen und die vereinbarte Stunde sicherlich bestmöglichst ausschöpfen wollte, erhob sich letztlich auch Anax, wurde dann jedoch von einer Frage zurückgehalten. Diese wie auch die folgenden Worte führten dem Sklaven deutlich vor Augen, wie auch Felix drauf und dran war von einer gewissen Panik zerfressen zu werden. Er sprach permanent von einem "wir": Können WIR ihnen trauen, denkst du WIR sollten, er wäre UNS von nutzen und könnte UNS beschützen. Wie schlecht musste es um einen Patrizier stehen, wenn er sich mit einem Sklaven auf eine Stufe stellte?


    Oder war Anaxander seinem Dominus doch wichtiger als der Sklave dachte? Wenn sie aus der Stadt geflohen wären, dann müsste er den Claudier unbedingt mal darauf ansprechen, wo sie standen. Seltsam, dass er gerade jetzt an eine Beförderung dachte, aber naja. Ich denke, du hast keine andere Wahl als ihnen zu vertrauen, Dominus. gab der Sklave zurück. Aber wenn dein Großvater ihnen genug vertraut hat, um sie allein auf diese gefährliche Mission zu schicken.. Und der Mann war ja nicht senil, soweit Anax das sagen konnte! ..dann solltest du ihnen auch problemlos vertrauen können. Beruhigen und gut zureden, mehr konnte er jetzt nicht tun. Letztlich: Was hätten sie für eine Wahl?


    Wir sollten jeweils zu zweit aus der Stadt fliehen - an unterschiedlichen Toren. Außerhalb der Sichtweite der Stadtmauern wäre es dann sicherlich wieder gut, wenn wir uns wieder treffen. Das meinte Anax vor allem, weil es auch ihm lieber wäre, wenn er diesen Macro in seiner Nähe wüsste. Und wir dürfen dann auf keinen Fall unnötig Zeit verlieren, denn sobald man dich hier nicht findet, können wir fest damit rechenen, dass man dich sucht! meinte er mit Nachdruck. Felix wäre schließlich mindestens ein gutes Druckmittel gegen seinen Großvater. Und dem unterstand ja immerhin eine ganze Legion!


    Weist du schon, auf welcher Route du zu deinem Großvater kommen willst? Auf dem Landweg oder zur See? Das war sehr grob gesprochen, aber das waren zumindest theoretische Möglichkeiten. Praktisch wusste Anax nicht, ob die Claudier ein Schiff in Portus oder Ostia hatten oder in irgendeinem anderen Küstenstädtchen. Aber selbst wenn nicht, dann konnte man sich noch immer überlegen, ob man im Landesinnern reiste oder an der Küste, um dort eventuell mit etwas Glück eine Mitfahrgelegenheit zu bekommen. Felix war immerhin ein claudischer Patrizier! Der hatte doch sicherlich (oder sein Großvater) ein paar Kontakte zu Leuten, die ihm noch einen Gefallen schuldeten..

  • Der Hinweis auf Urkunden und Ahnentafeln schwebte an Macros Ohr vorbei. Er nahm ihn zwar auf, aber durchdachte ihn nicht, weil er sich auf Linos konzentrierte.


    "Jetzt sag nicht, du hast dir was gebrochen oder eine Ader aufgeschnitten", erwiderte macro mit Entsetzen im Blick, als er auf Linos zueilte. "Du weißt, ich kann kein Blut sehen und ein gebrochenes Bein wäre gerade jetzt auch nicht wirklich praktisch."
    Macro kniete sich zu Linos und hörte seinen Wunsch, ihn in den Garten zu bringen. Während er Linos wie ein großes Bündel auf die Arme nahm, schätzte er den Sinn des Wunsches ab. Entweder kämpfte Linos mit Übelkeit, was bedeutete, er hatte sich den Magen verdorben. Oder er wollte Macro alleine sprechen. Sein Bauchgefühl sagte, Letzteres musste zutreffen.


    "Mann, Mann, das ist langsam ein bisschen viel Aufregung für mich. Sag mir, wo es langgeht und was ich machen soll, aber dieses Wischiwaschi, wo ich nicht weiß, wo mir der Kopf steht, bringt mich noch um."
    Er lief schnell, kam aber trotzdem nicht außer Atem. Wäre dies der Fall, müsste er sich ernsthaft Sorgen um seine Kondition machen. Gleichzeitig bemühte er sich, Linos nicht allzu sehr durchzuschütteln, denn wenn der tatsächlich über einen schlechten Magen klagte, konnte das Ergebnis bald auf Macro liegen.


    Beim Versteck angelangt, das er instinktiv anvisiert hatte, legte er Linos ab. "Irgendwie habe ich mir unsere Mission ganz anders vorgestellt." Er seufzte.

  • So schnell wie Macro mich nahm und anschließend, während er mich in den garten brachte, auf mich einredete, kam ich nicht dazu ihn zu bitten mich endlich runter zu lassen als wir im Garten ankamen.
    Endlich hatte er mich abgesetzt, genau dort wo ich hinwollte.
    “Mein Gott wem sagst du es, ich danke dir. Entschuldige aber mir fiel nichts besseres ein, um dich raus zu bekommen. Wir hätten dort noch Stunden mit planen verbracht.
    Das wir hier möglichst schnell und ohne die beiden weg müssen ist klar oder?” ohne eine Antwort abzuwarten redete ich weiter. Glaub mir es ist auch besser für Felix. Sofort würde man ihm Absprachen mit seinem Großvater unterstellen, wenn wir zusammen gesehen würden.” Ich schaute Macro an, “glaub mir für Menecrates ist es das wichtigste das keiner gefangen oder verletzt wird. Von schlimmeren wollen wir gar nicht sprechen.
    In der Villa sind so viele Sklaven die Felix helfen können, er braucht uns nicht.
    Schau dir einmal den Baum dort drüben an. “
    Ich war zwischen die Büsche getreten und wies auf einen alten kräftigen Ahornbaum, welcher nicht weit von der Mauer stand.
    Drehte mich um und schaute ob Macro sah was ich meinte. Siehst du den dicken Ast? Ich war schon öfter da und habe ihn mir angeschaut. Er ist kräftig und gesund, er trägt auch dich. wenn du verstehst was ich meine” , grinsend schaute ich Macro an. “Wir sollten jetzt augenblicklich verschwinden. Ein Laden um uns für die Flucht auszurüsten finden wir bestimmt. Wie ich dich kenne, trägst du das Geld bestimmt bei dir. Was meinst du?” Fast flehend schaute ich Macro an. “Natürlich kannst du auch mit Felix und dem Neuen verschwinden. Ich bin auf jeden Fall jetzt weg.”
    Nun lag es an Macro, obwohl ich inständig hoffte er würde mit kommen.

  • So schweigsam Linos während der Unterredung mit Felix war, so gesprächig erschien er jetzt. Er holte Luft und legte los, doch schon der vierte Satz haute Macro fast um. Wir mussten schnell weg, ja, das konnte Macro nachvollziehen. Aber ohne die beiden? Ohne Felix und dessen Sklave? Macro staunte Linos an, während der weiterredete. Er gab ihm Recht, wenn er sagte, für Menecrates sei es das Wichtigste, dass keiner gefangen oder verletzt wurde.
    Wie hypnotisiert blickte Macro Linos' Hand hinterher und sah einen Ast in Mauernähe. Natürlich führte Macro das Geld immer bei sich, aber das stellte nicht sein Problem dar. Wie im Traum, drehte er das Gesicht wieder Linos zu.
    "Das meinst du nicht im Ernst. Wir können doch nicht einfach abhaun. Wie willst du Menecrates unter die Augen treten, wenn du ihm sagen musst: Tut mir leid, ich habe beim Retten meiner Haut leider nicht berücksichtigt, dass dein Enkel dabei auf der Strecke bleibt." Macro schüttelte entschieden den Kopf. Er atmete einmal durch und fühlte sich wieder bei Sinnen. "Vier zusammen fallen auf, das sehe ich ein. Auch dass wir uns trennen, kann ich nachvollziehen. Aber feige abhaun, ne, das mache ich nicht. Wir gehen jetzt zu Felix, sagen ihm, dass wir sofort aufbrechen müssen, und zwar alle, und dass wir getrennte Wege aus der Stadt nehmen." Er stutzte, dann fügte er an. "Also ich bleibe bei dir, versteht sich."

  • Da wurde der Hund doch in der Pfanne verrückt, getrennt gehen war in Ordnung jetzt abhauen wäre Felix im Stich lassen. Ich konnte Felix wieso nicht bei Gefahr helfen. Menecrates erwartet bestimmt nicht, dass ich mich schützend vor Felix stellte, wenn die Prätorianer anrückten.
    „Gut dann geh rein sag es ihm, du wirst sehen was du davon hast. Du musst helfen den Kram verstecken, du musst planen wie und wohin geflohen wird. Du wirst dich zu irgendetwas verpflichten müssen was dir den Hals kosten kann. Ich sagte schon mal, ich kenne den Anaxander nicht und Felix kann nicht bestimmen wem ich vertraue.“
    Eindringlich schaute ich Macro an. „Bitte überlege genau was du tust. Die Flucht können wir nicht planen, wir müssen uns der Situation anpassen. Felix ist raffgierig und unvernünftig, er will alles für sich und opfert dafür alle Sklaven. Uns nimmt er nur mit wegen seinem Großvater, außerdem will er deine Stärke nutzen. Mich wird er kalt opfern.“
    Jetzt wurde mir bewusst was passiert war. Ein Keil war zwischen uns getrieben. “Tu was du meinst tun zu müssen. Ich warte fünf Minuten, dann bin ich weg. Für den Fall wünsche ich dir viel Erfolg.“ Traurig wandte ich mich ab und hockte mich auf den Boden.

  • "Ja, ja, du hast ja Recht", gab Macro zu, als er die Argumente gegen Felix hörte. Auf der einen Seite glaubte Macro auch, dass Felix raffgierig war, auf der anderen Seite wollte er sich vermutlich nicht nachsagen lassen, kopflos wie ein Junge davongelaufen zu sein. "Mein Problem ist, dass ich nicht als Sekretär, sondern als Leibwächter eingestellt bin. Von einem Leibwächter erwartet man doch, dass er zum Schutz bliebt, also ich erwartete das jedenfalls von mir. Anders wäre es, wenn Felix mir erlaubt zu gehen. Er hat bisher aber weder deinem noch Anaxanders Vorschlag zugestimmt, jeweils zu zweit aus der Stadt fliehen - an unterschiedlichen Toren." Macro hob die Schultern und wies die leeren Handflächen dar, zum Zeichen, dass er selbst am meisten in der Klemme saß. Er blickte dem Fehler sehenden Auges entgegen, konnte ihm aber nicht ausweichen.


    "Gib mir wenigstens 15 Minuten", bat er. "Und falls dir das zu viel Entgegenkommen ist, werde ich trotzdem allen sagen, dass ich dich weggeschickt habe. Wehe du behauptest was anderes! Wollen wir uns trotzdem außerhalb Roms wieder treffen? Also, falls wir alle hinausgelangen?"

  • “Gut ich verstehe deine Situation aber nur weil du es bist. Bedenke aber eins, wenn für Felix, Geld zusammen suchen soviel wichtiger ist, als unser Leben, dann rette deins. Außerdem Menecrates sagte ich solle unbedingt in deiner Nähe bleiben. Warum nur? Bestimmt weil ich dich beschützen soll”, fügte ich grinsend hinzu. Kurz überlegend meinte ich noch: “Erinnerst du dich wo wir vor der dem Stadttor zuletzt pausierten? Ich werde versuchen drei Tage dort auf dich zu warten. Aber nur auf dich, Felix vertraue ich nicht mein Leben an.” Mich von Macro abwendend kam noch: “Nun hau schon ab”, ganz leise noch, “[SIZE=7]Gott beschütze dich und schicke seinen Geist zu Felix.”[/SIZE]

  • Bereits bei Linos' Zustimmung packte Macro ihn bei den Schultern und schüttelte ihn erleichtert. Dabei grinste er über das ganze Gesicht. "Ich versuche, so viel wie möglich zu reißen in der Gnadenfrist." Dann ließ er ihn abrupt los und sprintete davon. Die letzten Worte hörte er nicht mehr, aber den Platz, für den Fall, dass sie sich außerhalb Roms treffen mussten, merkte er sich.


    Er rannte ins Tablinum zurück, als wäre Hades zu einer Raubkatze mutiert und hinter ihm her.
    "Wir haben keine Zeit zum Packen", rief er und meinte eigentlich Sachen verstecken, als er in der Villa auf Felix und Anaxander stieß. Er überlegte kurz, wie er das begründen sollte, und griff nach einer Notlüge. Normalerweise sagte er immer die Wahrheit, aber er fürchtete, dass alleine Linos' Intuition nicht ausreichen würde, Felix zu überzeugen. "Die Prätorianer stellen die Nachbarvilla auf den Kopf. Linos liegt auf einem Beobachtungsposten und er hat auch bereits einen Plan, wie wir über die Mauer kommen. Das Anwesen reicht an einer Stelle bis an die Stadtmauer heran. Dort stehen alte Bäume, wir klettern da drüber. Aufpassen müssen wir nur, dass wir anschließend weder in das Blickfeld vom Wachturm noch von der Porta Viminalis kommen." Er überlegte hastig, wie es danach weitergehen konnte, denn Ostia lag nicht in dieser Richtung. "Wenn wir erst einmal den Horti Maecenatis erreicht haben, sind wir in Sicherheit."

  • Anax hatte zwar bei dem Großteil seiner Ausführungen recht, aber das Verhalten der beiden Sklaven in den letzten 2 Tagen ließ den Claudier dennoch ein wenig zweifeln..


    "Jeweils zu 2. fliehen ist ohnehin sinnvoll. Zu viert sind wir eine zu große Gruppe, so viel ist sicher."


    Felix stahl sich ein kleines Lächeln aufs Gesicht, als Anaxander feststellte, dass die Prätorianer nach ihm suchen würden sobald sie die Villa leer auffinden würden. Irgendwie gefiel ihm der Gedanke.


    "Suchen mit Sicherheit, aber die meisten kennen ja noch nicht einmal mehr mein Gesicht. Nun hat es also doch noch etwas gutes an sich, dass ich bisher relativ spärlich in der Öffentlichkeit aufgetreten bin."




    "Also wir werden wie folgt vorgehen. Den beiden anderen will ich ungern mein Leben anvertrauen, solange ich noch in Rom bin. Allein deswegen werden Linos und Macro ohne mich aus den Stadtmauern herauskommen müssen. Wir beide werden uns als Iulier ausgeben, ich denke das ist momentan am sichersten. Dabei wirst du mein Herr und ich....." er schluckte und quälte die Worte förmlich über die Lippen... dein Sklave sein. Das dürfte mir die größte Sicherheit bieten. Die Wachen an den Toren kennen mit Sicherheit die Gens Iulia, und demnach wissen sie ebenso, wie nahe sie dem Kaiser stehen, aber mit Sicherheit kennen sie nicht den Cousin 2. Grades von Centho Lucius Iulius Gallicus. Der wirst nämlich du sein, soweit verstanden?"


    der Plan war doch besser geworden, als Felix es sich erhofft hatte. Bei den paar Minuten Zeit die ihm geblieben waren hatte er doch noch etwas relativ akzeptables hinbekommen.



    Dann plötzlich sah Felix auf. Macro kam ins Tablinium gestürzt und erzählte irgendetwas davon, dass die Villa nebenan ausgeraubt wird. Nun wurde Felix stutzig, er wusste aber nicht genau weshalb, die Ausführungen hörten sich glaubwürdig und schlüssig an..



    Dann durchfuhr es ihn wie einen Blitz



    Der Mann lügt, sagte sich Felix selbst "Die Villa Claudia war die EINZIGE Villa auf dieser Straße, die einzigen anderen Gebäude waren schlichte Wohnhäuser, aber bei weitem keine Villen. Das nächstgrößere Haus war die Casa Iulia, die war aber erstens ein paar Straßen weg und zweitens voll von kaisertreuen Iuliern.


    Felix sah Anax an, er hoffte auch der würde den Ernst der Lage erkennen. Er hatte dem Sklaven erst vor kurzem erklärt, wo die wichtigsten Familien in Rom lebten. Das musste er schließlich wissen um Briefe und Botschaften überbringen zu können. Hoffentlich hatte er gut genug aufgepasst um zu wissen, dass hier in der Nähe niemand wohnte...


    Felix selbst sagte erst einmal gar nichts und ließ Macro zu Ende reden...

  • Ein kleines Lächeln stahl sich auf das Gesicht seines Dominus. Was das wohl hieß? Anaxander interpretierte es als Zufriedenheit seines Herrn mit ihm, seinem Sklaven. Das gab dem griechischen Ego Auftrieb.


    Dann erklärte Felix seinem Sklaven seinen Plan. Kurz wollte Anax schon Einspruch erheben, als davon die Rede war, dass sich beide als Iulier ausgeben würden. Denn wie wahrscheinlich wäre es, dass zwei Iulier so ganz ohne irgendeine Begleitung die Stadt verlassen würden? Doch Felix hatte es offenbar schon von Beginn an anders gemeint und wollte Anaxanders Sklave spielen! Saturnalien mitten im Mai! Der Gedanke gefiel dem Griechen sehr! Er versuchte ein Lächeln zu unterdrücken, doch in Ansätzen trat es dennoch zu Tage. Ja, Dominus. Lucius Iulius Gallicus, der zweite Cousins.. äh.. Cousin zweiten Grades des Senators Iulius Centho. wiederholte er die Fakten. Er würde das bestimmt noch ein paar Mal sprechen müssen, damit so ein Versprecher nicht im Ernstfall passierte.


    Eigentlich hatte er noch eine Frage dazu, doch plötzlich donnerte Macro herein mit dem Satz, dass sie keine Zeit mehr hätten. Er erklärte, dass die Nachbarvilla von den Männern in schwarz durchsucht werde und Anax hatte zunächst keinerlei Zweifel an den Worten. Erst als Felix ihm einen ernsten Blick zuwarf, merkte er, dass irgendetwas wohl nicht ganz stimmte. Nach kurzem Überlegen kam er drauf und da Felix nichts sagte, nahm er an, dass der Blick ihn dazu auffordern sollte etwas zu entgegnen: Welche Villa beobachtet Linos? Kann man vom Hortus aus die der Iulier sehen? Letzteres wusste Anax ernsthaft nicht, was man auch hören konnte.

  • Das Kribbeln an meinem Kopf hatte sich schon lange eingestellt, doch bisher hatte ich das hin greifen und kratzen unterdrückt. Da fiel mir ein was Macro sagte, von wegen wehe du sagst… hatte er denn vergessen welche Probleme ich mit dem Lügen hatte. Nun hielt mich nichts mehr und ich kratzte mir den Hinterkopf, doch helfen tat dies nicht.
    Unruhig stand ich auf und ging in meinem kleinen Versteck hin und her, lauschend was sich hinter der Mauer abspielte. Dann hielt ich es nicht mehr aus und rannte zu dem Ahornbaum rüber. Im Haus war bestimmt alles mit Felix Anweisungen beschäftig und so hoffte ich, dass mich niemand beobachtete. Außerdem wäre es mehr wie ein Zufall gewesen, denn der Baum stand ja am Endes des Grundstückes. Nun musste ich nur noch schnell nach oben. Von oben hätte ich bestimmt einen guten Ausblick auf die Umgebung. Das Blattwerk würde mich verdecken und wer würde mich schon in dem Baum vermuten.
    Eins hatte ich aber vergessen ich war zu klein oder die Äste zu hoch, je nach der Sichtweise von der man es betrachtete.
    Zuerst versuchte ich es mit springen, um auf diese Art einen Ast zu erreichen, doch es war vergeblich. Außerdem hatte ich Angst man würde mich hören, klang mein auf den Boden aufkommen dumpf und laut in meinen Ohren.
    Als nächstes nahm ich einen Anlauf und versuchte an dem Baumstamm hoch zu rennen, was sich als völlig lächerlich erwies und mit reichlich Schrammen an meinen Armen und Beinen endete.
    Verzweifelt schaute ich den Baum an. Was wenn Macro nicht zurückkam? Ich musste einfach da hoch.
    Abermals trat ich vor den Baum, umschlang ihn, hielt mich mit Armen und Händen krampfhaft fest, während ich versuchte mich mit den Füßen hoch zuschieben. Ein winziges Stück gelang es. Meine Hände und Arme schaffte ich auch ein wenig höher zu positionieren. Ich glaubte nun zu wissen wie es gehen musste. Hände und Arme mussten ziehen, Füße und Beine mussten schieben. Während ich dies versuchte presste ich meine rechte Gesichtshälfte gegen den Baumstamm. Langsam und mühsam ging es so immer ein Stück höher.
    Irgendwann, mich so digitus um digitus nach oben arbeitend, war ich so hoch das meine linke Hand einen Ast, besser gesagt einen Zweig erreichen konnte. Nach kräftigen ziehen knickte er ab, doch Gott sei dank erwies sich das Ende am Baumstamm als kräftig und ich konnte mich daran abermals ein Stück höher ziehen.
    Wieder konnte ich links über mir einen Ast berühren, nur war dieser zu dick und ich konnte ihn nicht mit meiner Hand umfassen. Also musste ich noch ein Stück höher.
    Endlich war ich so hoch, dass ich es schaffte meinem linken Arm auf den Ast zu schieben und mich so etwas hoch zu hieven, mein Gewicht darauf zu verlagern, um meine rechten Arm und Hand zu lösen und auch irgendwie zu diesem Ast zu bringen.
    Jetzt war es soweit und ich brauchte nur noch den Rest meines nun geschundenen Körpers hoch zu bringen.
    Heftig durchatmend, vorsichtig ´Gesicht, Arme und beine abtastend saß ich auf dem Ast mitten im dichten Blattwerk.
    Nachdem ich verschnauft hatte versuchte ich meine Umgebung auszukundschaften. Dabei fiel mir ein Macros Frist musste eigentlich um sein, bei meiner Aktion war bestimmt schon mehr Zeit verstrichen.

  • Macro wartete vergebens auf eine Reaktion: Niemand bekam Angst, niemand rannte los, der Alarm schien keinen zu interessieren. Stattdessen fand er sich unversehens in einer unangenehmen Lage wieder, denn er wurde ausgefragt. Macro bereute, zurückgekommen zu sein. Aber auch das nur kurz, denn sein Gewissen hätte ihm keine Ruhe gelassen, wenn er abgehauen wäre.


    "Ähhh", antwortete er auf Anaxanders Frage. Er hätte sich eine Antwort zurechtlegen sollen. Während der Redefluss stockte, überlegte er, was zu tun sein. Entweder er packte die Wahrheit aus oder er spielte dieses Spiel weiter. Wäre Felix' Einstand gestern vertrauenswürdiger vielleicht auch umsichtiger gewesen, Macro hätte sich für den sauberen, den ersten Weg entschieden. So aber versuchte er, die Situation auf andere Weise zu retten. Er wusste, Linos musste sich noch im Garten aufhalten, denn auf sein Wort, 15 Minuten zu warten, baute Macro blind. Bestimmt wusste Linos einen Weg aus der Patsche, wenn er den anderen den auf der Lauer liegenden Linos präsentieren würde, also mussten die beiden erstmal dorthin. Taten sie es nicht, konnte Macro ohne zu schwindeln erklären, dass man ihm keinen Glauben geschenkt und auch nicht die Möglichkeit gegeben hatte, seine Aussage zu beweisen.


    "Wenn ihr mir nicht glaubt, überzeugt euch selbst. Ich habe Linos an die frische Luft gebracht und jetzt wartet er auf einem Beobachtungsposten." Jedes einzelne Wort entsprach der Wahrheit, weswegen Macro sicher auftrat. "Kommt mit, ich führ euch zu ihm. Aber ihr müsst vorsichtig sein." Macro führte den Finger an die Lippen, drehte sich um und lief in abgebückter Haltung zwei Schritte, um vorzumachen, was er sich unter 'vorsichtig' vorstellte. Er drehte sich wieder um, winkte mit dem Arm und wartete, dass ihm jemand folgte.

  • Beobachtungsposten? War Linos nicht noch vor wenigen Minuten zu schwach gewesen, um alleine aus der Villa zu gehen? Hatte Macro ihn nicht nach draußen tragen müssen? Felix wurde immer unwohler, was heckten die beiden Sklaven aus? Entweder hatte sich Linos eben nicht verletzt und lediglich einen auf verletzt gespielt, sodass er jetzt tatsächlich einen Beobachtungsposten bezogen haben könnte, oder Macro log und wollte Felix irgendwie in den Garten locken.


    Das Spiel würde der Claudier aber nicht mitspielen. Auch die Art wie der Sklave ihn dazu animieren wollte, mit ihm nach draußen zu gehen, kam Quintus reichlich lächerlich vor. Erst ging er gebückt durch durch den Raum um dann wild mit den Armen zu winken... Hielt Macro ihn für ein dummes Kind?


    "Uns wovon überzeugen? Selbst wenn es stimmen sollte, dass eine Villa in der Umgebung, von der ich bislang nicht einmal mehr wusste, dass sie existiert, soeben von den Praetorianern aufgesucht wird, so verschafft uns das doch eher ein Polster als dass es uns Zeit kosten könnte. Linos wird alleine im Garten zurecht kommen, Du bleibst hier und hilfst und jetzt. Umso schneller wir mit dem wichtigsten fertig sind, desto besser."

    er legte einen Befehlston an, durch welchen Macro klar sein musste, dass wenn er jetzt den Raum verließe, das Konsequenzen haben würde.

  • Macro richtete sich in ganzer Größe auf. Die Verblüffung über die Reaktion und Anweisung war ihm anzusehen, weil er bis zuletzt auf eine einvernehmliche Lösung gehofft hatte. Nun bestätigte sich, wie richtig Linos mit seiner Einschätzung lag, und auch wenn Macro alles versucht haben wollte, er musste sich an diesem Punkt geschlagen geben. Woran es auch immer lag, sie - Felix und das Duo Linos und Macro - fanden einfach keine Basis für ein Miteinander. Sie redeten aneinander vorbei, misstrauten sich, beurteilten annähernd alles gegensätzlich. Blieben sie alle zusammen, würden sie durch ihre Uneinigkeit sofort auffallen - jeder Torwache und jeder Straßenpatrouille. Das wiederum bedeutete, Felix Sicherheit käme dann am wenigsten in Gefahr, wenn sie getrennte Wege gingen. Felix schien nicht in der Lage zu sein, den Patrizier abzulegen, wenn er selbst, Macro, und Linos innerhalb Roms in seiner Nähe blieben.
    Die Alternative lautete: Trennung - zumindest für die Zeit innerhalb Roms Stadtmauern.


    Macro atmete einmal tief durch, dann erklärte er ruhig: "Ich bitte vielmals um Entschuldigung, aber Linos und ich wurden mit einem Auftrag nach Rom geschickt. Er war Menecrates so wichtig, dass er uns eigenverantwortlich agieren ließ und auch nicht diesem Haushalt unterstellte. Ich habe dir vorhin den Brief mit diesem Inhalt übergeben.
    Die Erfüllung dieses Auftrags gerät in Gefahr, je länger ich bleibe. Vielleicht schließen sich bereits in diesem Moment die letzten Schlupflöcher aus der Stadt hinaus, während ich vergeblich versuche, dich zu einer schnellen Flucht zu bewegen.
    Das einzige, Herr Felix, was ich dir anbieten kann, ist meine Unterstützung für die Reise nach Germania. Den Weg aus Rom hinaus, sollten wir so getrennt wie nur möglich gehen, denn das birgt die Chance, dass wenigstens einer von uns zu Menecrates zurückgelangt und berichten kann.


    Was mich betrifft: Ich gehe jetzt in Menecrates' Arbeitszimmer, nehme die Besitzurkunden an mich und verschwinde. Soll ich außerhalb der Stadtmauern auf dich warten?"


    Macro stand zwar abwartend, aber seine Muskeln spannten sich bereits, weil er keine unnötige Zeit mehr verschwenden wollte.

  • Ich versuchte nun mir zu allen Seiten Sicht zu verschaffen, nicht ohne mich nochmals zu vergewissern, dass niemand in der Nähe war. Weder auf dem Claudichen noch auf dem Nachbargrundstück war jemand zu sehen.
    Da das Anwesen der Claudier so groß war und die Mauer bei der ich mich befand, weit von den Eingängen entfernt war, hörte ich aus dieser Richtung nichts.
    Das Nachbargrundstück, wenigstens der teil der für mich sichtbar war, er wies sich als eine verwilderte Parkanlage. Von dieser Seite aus, würde also so schnell keine Gefahr kommen.


    Blätter und Zweige auf Seite schiebend, sah ich nach unten, um eine Möglichkeit für meinen Abstieg zu finden.
    Nun erst sah ich wie hoch ich war. Einfach runter springen könnte sich als schwierig erweisen und von Macro war immer noch nichts zu sehen und zu hören.
    Innerlich schimpfend, gab es für mich nur einen Grund, Felix. Bestimmt war es so gekommen wie ich befürchtet hatte, Macro musste Schätze schleppen. Hatte der Kerl wirklich solche Angst um sein Erbe. Er sollte aber bedenken, falls seinem Großvater etwas zustieß, ständen schon einige Onkels in Warteposition.
    Missmutig schaute ich nach unten es half alles nichts, ich musste zuerst einmal auf die Mauer, dann würde ich weiter sehen.
    Langsam bewegte ich mich auf dem Ast in Richtung Mauer vorwärts, soweit bis ich über der Mauer war. Nun legte ich mich mehr oder weniger auf den Ast. Jetzt musste ich nur noch die Beine überdies Mauer positionieren um dann Punktgenau, nach dem runter springen, auf der Mauer landen.
    Wirklich, schwankend, mich an den Zweigen über mir festhaltend stand ich auf der Mauer. Soweit hatte ich es also geschafft.

  • Mein Stand wurde langsam sicherer und so konnte ich mich nach und nach entspannen. Mit der Entspannung kam dann das leichte Schmerzgefühl, besser gesagt dass brennende Gefühl. Besonders brannte meine rechte Wange. Die Innenseite der Arme und Beine brannte kaum weniger heftig.
    Vorsichtig ließ ich die Zweige los und hockte mich langsam. Von der Hocke aus setzte ich mich dann auf die Mauer.
    Nachdem ich dies geschafft hatte, drückte ich vorsichtig meinen rechten Handrücken gegen die Wange, da die Innenfläche der Hände ebenfalls aufgeschürft waren.
    Ärgerlich blickte ich in Richtung Vila, obwohl ich sie nicht sehen konnte. Wenn Macro dabei gewesen wäre, sähe ich jetzt bestimmt nicht so aus.
    Eigentlich hätte ich etwas zum säubern und kühlen gebraucht aber woher sollte ich das jetzt nehmen.
    Tief seufzend schaute ich runter auf den Boden. Nun schien mir der Abstand nicht mehr so groß.
    Los Linos den Rest schaffst du auch noch, forderte ich mich selber auf.
    Bäuchlings auf der Mauer liegend, die Beine rum schwingend, danach langsam runterlassen und mit den Händen fest halten, ging relativ schnell. Schnell musste es auch weiter gehen, denn lange würde ich mich so nicht halten können.
    Kurz entschlossen ließ ich einfach los und landete mit einem dumpfen Bums auf dem Boden.
    Verwundert und erleichtert stellte ich fest, dies war wirklich der leichteste Teil gewesen. Keine Verletzung kein Beinbruch, nicht einmal ein umklinken.
    Zufrieden suchte ich mir einem Platz hinter ein paar Sträuchern, um den nächsten Schritt zu planen.

  • Nun spitzte sich auch die Lage mit Macro langsam irgendwie zu. Erst strauchelte er auf Anaxanders Frage hin etwas und der Grieche befürchtete schon, dass Macro sich jeden Moment beginnen würde um Kopf und Kragen zu reden. Stattdessen jedoch kamen von ihm ruhige und doch recht deutliche Worte. Das überraschte Anax, der das wirklich nicht erwartet hatte .. nicht von Macro. So sagte er erstmal nichts, sondern spielte lediglich eine beobachtende Rolle.


    Dann musste der Grieche sogar für einen Augenblick die Luft anhalten vor Spannung, wie sein Dominus reagieren würde. ".. dass wenigstens einer von uns zu Menecrates zurückgelangt und berichten kann." Das hallte in Anaxanders Ohren nach. Der Satz stieß den Claudier ja förmlich darauf, dass die nicht ganz unwahrscheinliche Möglichkeit bestand, dass er geschnappt würde und den morgigen Tag dann vielleicht nicht mehr erleben würde. Wo Felix so schon mit den Nerven am Ende zu sein schien, wenn man sich nochmals das WIR und UNS von vor wenigen Augenblicken in Erinnerung rief, würde ihm das vermutlich noch den Rest geben. Oh, Macro ..

  • Quintus Blick wurde noch härter als sich der Sklave provokant vor ihm zu voller Größe aufrichtete. Von so jemandem würde er sich nicht bedrohen lassen, so viel war sicher. Schon nach den richtigen Worten für eine wörtliche Ohrfeige suchend wurde der Claudier dann aber von den überraschend ruhigen und überlegten Worten aus der Fassung geworfen. Er hatte mit vielem gerechnet aber nicht mit einem Macro der derart ruhig und nachdenklich zu sprechen begann.


    "Wer hier wohin verschwindet entscheide einzig und allein ich. Ich verstehe nicht warum sowohl du als auch Linos ein derart falsches Spiel spielen. Erst tut der eine so, als bräche er sich ein Bein, dann erzählst du mir unmittelbar später, dass er draußen einen Beobachtungsposten bezieht, nur um mir danach etwas von einer Villa vorzugaukeln, die von den Praetorianern durchsucht wird und jetzt sagst du, dass es dir einzig und allein um die Erfüllung von Menecrates Auftrag geht? Von dem ich außerdem noch immer nicht weiß, was genau er eigentlich ist. Alles was ich weiß ist, dass sowohl du als auch Linos euch dazu erdreistet mich wieder und wieder anzulügen."


    Felix redete sich nun selber in Rage und wurde dabei zunehmend lauter


    "Ich weiß auch, dass die Zeit knapp ist.
    Ich weiß auch, dass es nun gilt schnellstmöglich aus Rom zu fliehen und ich weiß auch, dass Menecrates dringend davon in Kenntnis gesetzt werden muss, was hier gerade in Rom von sich geht.


    Aber ebenso weiß ich, wie viel deinem Herrn, denn mich betrachtest du offenbar nicht als solchen, sein Besitz wert ist und du weißt, wie sehr uns Patriziern dieser Fettwanst von Praefectus Urbi zuwider ist. Nun stell dir einmal Menecrates Reaktion vor wenn du ihm sagst, dass es dir und Linos wichtiger war eure eigene Haut zu retten als die Besitzurkunden seiner Häuser, als die Ahnentafeln seiner Vorfahren, von denen einige Kaiser gewesen sind, als das Geld in der Villa, von dem ich dich mehr als 500 mal gegen einen anderen Sklaven ersetzen könnte.Stell dir vor du als einfacher Sklave trittst vor ihn und sagst ihm das. Wie denkst du wird er reagieren? "


    Felix gab sich alle Mühe den Dominus dieses Hauses heraushängen zu lassen. Von einem Sklaven, noch dazu einem solch einfachen Custus Corporis, musste er als Claudier sich nicht sagen lassen, dass er geschnappt werden könne und den morgigen Tag dann vielleicht nicht mehr erleben würde.
    Von so jemanden würde Felix sich nicht belehren lassen oder gar vorschreiben lassen, was er zu tun hatte. Er war derjenige, der hier den Ton angab, nicht Macro.
    Dennoch, es gelang Felix sich nach dieser schon beinahe als Hetzrede einzustufenden Predigt Macro gegenüber relativ zügig wieder zu fassen und ganz ruhig weiter zu sprechen..


    "Dass wir keinen Wagen beladen können ist mir klar, dass wir keine Möbel oder ähnliches mitnehmen können auch. Was wir, und mit wir meine ich wir, denn ich alleine kann derart viel nicht tragen, aber tun können ist alles Geld, dass noch in der Villa ist zusammenraffen, die Besitzurkunden zusammensuchen und zumindest die Ahnentafeln in die Kammer unter dem Atrium zu tun. Anschließend werde ich, und das heißt gleichzeitig auch du, aus Rom fliehen."


    Felix hatte während des Redens eingesehen, dass sein erster Vorschlag auch Möbel oder Vasen zu retten absurd gewesen war und hatte sich nun dazu gebracht, auf das meiste zu verzichten und wirklich nur das Notwendigste zu retten.


    Ein unbewusster Kompromiss an Macro, die ihn eventuell dazu brachte doch noch in der Villa zu bleiben. Denn obwohl Felix es sich nur ungern eingestand, er brauchte den Sklaven...


    Sim-Off:

    Wie auch immer Macro hierauf reagiert, ich würde das gerne hiernach beenden. Felix wird im Anschluss hieran die Ahnentafel in der Kammer unter dem Atrium verstauen und dabei Serapios 1. Klopfen an der Porta hören. Er wird sich dann in der Kammer verstecken.

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