[Grundausbildung] Gemeinsame Ausbildung Cohors I und II während der Mobilmachung*

  • Zitat

    Original von Lucius Helvetius Corvinus
    Und dieser kam sofort. Es war aber kein Schlag oder Stich mit dem Holzgladius. Nein es war ein Rammangriff mit seinem Scutum. Dieser erfolgte auch etwas schräg wodurch das eh schon höher als normale gehaltene Scutum von Artorius noch höher gedrückt wurde.
    Er würde wahrscheinlich fast ahnen können was nun kam der Gegner ließ ihm aber keine Zeit. Fast im gleichen Augenblick wie das Scutum folgte der Stich mit dem Holzgladius. Mitten in den Bauch und mit großer Kraft durchgeführt.


    Das wars, der Artorier hatte keine Chance. Bereits als er den Legionär an sich heran rauschen sah, wusste er, dass es um ihn geschehen war. Der Rest war eigentlich nur noch Formsache. Das Scutum wurde nach oben gedrückt, sein Torso lag frei und die Spitze des Holzschwertes landete direkt auf seinem Bauch, sehr zentral und sehr präzise. Der Artorier fiel sofort mit einem verzerrten Gesicht zu Boden und krümmte sich vor Schmerzen. Er biss die Zähne zusammen und obwohl der Schmerz in seiner Magengegend ihn völlig beherrschte, dachte er nur an eines: Bloß nicht anfangen zu kotzen! Er hatte schließlich keine Lust sich von Tappalus wieder erzählen zu lassen, dass das auch seine Gedärme sein könnten.


    Er wand sich, er krümmte sich, doch noch einigen Sekunden und wilden Flüchen, die er noch Kraft hatte auszustoßen, stand er langsam wieder auf. Regulus wollte nicht im Dreck liegen, während er sich eine Predigt anhören musste. Er hielt sich den Bauch, stand etwas schräg vor der versammelten Mannschaft und atmete schwer. Mit etwas Glück würde man ihm eine Pause gönnen, aber nach allem, was er bisher hier erlebt hatte, wollte er sich diese Hoffnung gar nicht erst machen und bereitete sich darauf vor, weiter geschunden zu werden. Verbissen blickte er zu Tapallus und wäre in diesem Augenblick zu allem bereit gewesen, einfach nur um dem Schmerz zu trotzen.

  • Zitat

    Der Gedanke, dass ein einzelnes schwaches Glied den Unterganng einer Zenturie bedeuten konnte ließ Tacitus etwas nervös werden. Der Tiro konnte es nicht richtig begreifen. War das wirklich möglich? Oder wollte der Optio den Tiros nur Angst machen?Tacitus stellte sich wieder in Position und bereitete sich im Geiste auf einen weiteren Test des Optios vor. Es kam allerdings nicht und die Tiros der Centuria I sahen einem Legionär zu, der ein Angriffsmanöver demonstrierte. Nach gut ein Dutzend Wiederholungen waren die Tiros an der Reihe. Einer nach dem anderen führten sie die Übung aus und schließlich war es an Tacitus. Der Tiro hatte mit dem Schild schlecht gezielt, was dazu führte, dass dieser abrutschte und Tacitus stolperte und auf den Boden fiel. Mist! Das hätte nicht geschehen dürfen Der Tiro stand wieder auf und vollführte die Aufgabe ein zweites Mal. Dieses Mal klappte es ohne Probleme. Wenigsten hab ich mit meinem ersten Versuch gezeigt wie man es nicht tun soll scherzte Tacitus.



    Mit ein paar schnellen Schritten war Corvinus bei dem gestraucheltem Qiintilier und schrie diesem an:
    "WAS IST DAS DENN FÜR EIN WITZ! DU WILLST SCHON AUSRUHEN! HOCH UND WEITER!" Zur Untermalung bekam er noch einen Schlag auf den Hintern mit dem Optiostab. Nicht voll durchgezogen aber durchaus kräftig.


    Den Spruch kommentierte er nicht weiter


    Er richtete nun seine Worte an alle Tirones:


    "Nur keine Zurückhaltung, wir werden das den ganzen Tag üben bis diese Bewegung für euch so alltäglich ist wie pissen gehen!"


    In den folgenden Stunden, nur von gelegentlichen kurzen Pausen unterbrochen an denen die Tirones Posca trinken konnten, wurde dieses Versprechen wahr gemacht.
    Corvinus verbesserte dabei ständig hier und da kleine Fehler und griff ab und zu ein.


    Sein:
    "Immer weiter eine Schlacht kann Stunden dauern!"


    beschallte immer wieder den Campus.

  • Zitat

    Das wars, der Artorier hatte keine Chance. Bereits als er den Legionär an sich heran rauschen sah, wusste er, dass es um ihn geschehen war. Der Rest war eigentlich nur noch Formsache. Das Scutum wurde nach oben gedrückt, sein Torso lag frei und die Spitze des Holzschwertes landete direkt auf seinem Bauch, sehr zentral und sehr präzise. Der Artorier fiel sofort mit einem verzerrten Gesicht zu Boden und krümmte sich vor Schmerzen. Er biss die Zähne zusammen und obwohl der Schmerz in seiner Magengegend ihn völlig beherrschte, dachte er nur an eines: Bloß nicht anfangen zu kotzen! Er hatte schließlich keine Lust sich von Tappalus wieder erzählen zu lassen, dass das auch seine Gedärme sein könnten.Er wand sich, er krümmte sich, doch noch einigen Sekunden und wilden Flüchen, die er noch Kraft hatte auszustoßen, stand er langsam wieder auf. Regulus wollte nicht im Dreck liegen, während er sich eine Predigt anhören musste. Er hielt sich den Bauch, stand etwas schräg vor der versammelten Mannschaft und atmete schwer. Mit etwas Glück würde man ihm eine Pause gönnen, aber nach allem, was er bisher hier erlebt hatte, wollte er sich diese Hoffnung gar nicht erst machen und bereitete sich darauf vor, weiter geschunden zu werden. Verbissen blickte er zu Tapallus und wäre in diesem Augenblick zu allem bereit gewesen, einfach nur um dem Schmerz zu trotzen.


    [Blockierte Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/hlfb-1v-3295.jpg]


    Wahrscheinlich zur Überraschung von Regulus kam aber keine richtige Standpauke sondern:


    "Gar nicht schlecht für den Anfang... aber du siehst es ist noch ein weiter weg denn dein Gegner ist nur wenig länger als du bei den Adlern!"


    Er bekam danach sogar so etwas wie eine kleine Pause denn er wurde einem Tiro gegenüber gestellt der ebenfalls gerade Erfahrung mit dem Gladius des Legionärs gemacht hatte.


    Tapallus unterdessen "versorgte" noch zwei weitere Tirones mit einer Begegnung mit dem voll ausgebildeten Legionär.
    In dieser Zeit musste Regulus zwar weiter Kämpfen sein Gegenüber machte aber deutlich Zeichen das es von ihm aus in Ordnung wäre nur so zu tun als ob.


  • Die beiden Tiros nickten sich gleich zu und jeder wusste automatisch bescheid. Sie würden es ganz ruhig angehen lassen, immerhin hatten sie heute schon genug gelitten. Gerade wenn sie an das Schwimmtraining zurückdachten. War das wirklich erst heute Mittag? Der Tag kam ihnen unendlich lang vor.


    Regulus freute sich immerhin ein wenig, dass er nicht zurechtgewiesen wurde und offensichtlich alles doch nicht so falsch gemacht hatte, wie er dachte. Aber ihm kam eines in den Sinn: Wenn der Legionär doch noch nicht allzu lange dabei war und dem Artorier bereits so an Kraft und Geschick überlegen, dann musste auch er nach Abschluss seiner Grundausbildung zu ähnlichem im Stande sein. Es war erstaunlich, was für Fortschritte man machen konnte, wenn man erst einmal genau über die Art des Kampfes Bescheid wusste und dazu auch noch regelmäßig seinen Körper stählte.


    Während Regulus und der andere Tiro bemüht waren alles echt aussehen zu lassen, vermöbelte Tapallus auch noch die restlichen Rekruten, wobei wohl auch er langsam müde wurde, was das Tiros verdreschen anging. Zuletzt schien es ihm kaum noch Spaß zu machen.

  • Zitat

    Die beiden Tiros nickten sich gleich zu und jeder wusste automatisch bescheid. Sie würden es ganz ruhig angehen lassen, immerhin hatten sie heute schon genug gelitten. Gerade wenn sie an das Schwimmtraining zurückdachten. War das wirklich erst heute Mittag? Der Tag kam ihnen unendlich lang vor.Regulus freute sich immerhin ein wenig, dass er nicht zurechtgewiesen wurde und offensichtlich alles doch nicht so falsch gemacht hatte, wie er dachte. Aber ihm kam eines in den Sinn: Wenn der Legionär doch noch nicht allzu lange dabei war und dem Artorier bereits so an Kraft und Geschick überlegen, dann musste auch er nach Abschluss seiner Grundausbildung zu ähnlichem im Stande sein. Es war erstaunlich, was für Fortschritte man machen konnte, wenn man erst einmal genau über die Art des Kampfes Bescheid wusste und dazu auch noch regelmäßig seinen Körper stählte.Während Regulus und der andere Tiro bemüht waren alles echt aussehen zu lassen, vermöbelte Tapallus auch noch die restlichen Rekruten, wobei wohl auch er langsam müde wurde, was das Tiros verdreschen anging. Zuletzt schien es ihm kaum noch Spaß zu machen.


    [Blockierte Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/hlfb-1v-3295.jpg]


    Der Nachmittag nahm seinen Lauf. Bis zum Einbruch der Dunkelheit wurde weitergeübt. War es beim ersten Training dabei schon anstrengend gewesen wurde es hier noch übertroffen. Denn beim ersten Training war es immer wieder die gleiche schon fast monotone Übung. Hier dagegen wurde in der Intensität und auch im Ablauf variert.
    Immer wieder wenn einzelne Tirones meinten sie hätten den Dreh raus, ließ Tappulus sie von dem Legionär, der mit der Zeit auch schon deutliche Zeichen der Erschöpfung zeigte antreten.
    Je nach Lernkurve brachte Tappulus den Tiros dann auch mehr als den einen Standardangriff bei. Falls einer der jungen Römer soweit kommen würde, kannte er beim Sonnenaufgang als Optio Corvinus endlich das Signal gab das für heute Schluß war, 7 verschiedene Angriffe.
    Kennen hieß natürlich noch lange nicht beherrschen.


  • Das hab ich mir jetzt aber echt verdient. Weshalb bin ich auch so dumm und höre nach dem zweiten Versuch auf? Egal WEITER! Die Schelte war Tacitus peinlich. Am meisten, weil der Optio völlig im Recht war. Der Tiro machte weiter und langsam spürte er wie er sicherer wurde. Innerlich sagte er sich den Bewegungablauf auf, so hatte er einen bestimmten Rhythmus, der es ihm erlaubte in der Ausführung ziemlich effektiv zu sein. Nur ein paar mal, als er sich nicht genug konzentrierte musste der Optio seine Haltung korrigieren.
    Hin und wieder, wenn der Optio es ihnen erlaubte, gönnten sich die Tiros der Centuria I und Tacitus eine kurze Pause und tranken ein wenig Posca.
    Das Training war anstrengend und Schweiß lief in Strömen. Einer der Tiros aus Tacitus Centuria strengte sich sogar dermaßen an, dass sein Kopf rot wie eine Tomate wurde.

  • Zitat

    Original von Lucius Helvetius Corvinus
    Der Nachmittag nahm seinen Lauf. Bis zum Einbruch der Dunkelheit wurde weitergeübt. War es beim ersten Training dabei schon anstrengend gewesen wurde es hier noch übertroffen. Denn beim ersten Training war es immer wieder die gleiche schon fast monotone Übung. Hier dagegen wurde in der Intensität und auch im Ablauf variert.
    Immer wieder wenn einzelne Tirones meinten sie hätten den Dreh raus, ließ Tappulus sie von dem Legionär, der mit der Zeit auch schon deutliche Zeichen der Erschöpfung zeigte antreten.
    Je nach Lernkurve brachte Tappulus den Tiros dann auch mehr als den einen Standardangriff bei. Falls einer der jungen Römer soweit kommen würde, kannte er beim Sonnenaufgang als Optio Corvinus endlich das Signal gab das für heute Schluß war, 7 verschiedene Angriffe.
    Kennen hieß natürlich noch lange nicht beherrschen.


    Gegen Ende des Trainings hat Regulus seinen Holzgladius nur noch mit größter Mühe anheben können. Umso größer wog die Erleichterung nicht nur bei ihm, sondern bei allen Tiros, dass das Signal zur Beendigung des Trainings endlich gegeben wurde. Der Artorier schien selbst schon völlig abgestumpft zu sein, aufgrund der immer wiederkehrenden ähnlichen Bewegungen, die er vollziehen musste. Positiv war immerhin zu betrachten, dass selbst ausgebildeten Legionären irgendwann die Puste ausgehen musste und Tappalus sah auch so aus, als würde er heute keinen Bock mehr haben, Tiros zu trainieren. Für jeden einzelnen war es wohl eine hohe Belastung und jeder freute sich wahrscheinlich auf sein Bett, nur um am nächsten Tag den ganzen Spaß nochmal von vorn zu machen... Ja, das Leben eines Legionärs war eintönig und lang, schon jetzt meinte Regulus sich sehr verändert zu haben...

  • Im Schein der untergehenden Sonne versammelte Corvinus die Tirones beider Cohorten wieder zu einer Gruppe und ließ sie antreten.


    "So Jungs und Mädels. Ich kann sagen bis auf ein paar Ausnahmen habt ihr den Tag ganz ordentlich hinter euch gebracht. Wenn man ja aber bedenkt das es ja auch quasi nur ein halber Tag Drill und ein halber Tag nahezu Freizeit kann man das wohl auch erwarten. Für heute entlasse ich euch in eure jeweiligen Centurien sobald dieses Antreten vorbei ist. Ich gehe davon aus das dort, außer den normalen Tätigkeiten der Ausrüstungsnachbereitung, Essensaufnahmen und Pritsche nichts mehr auf euch wartet. Ich würde euch auch lieber raten es dabei zu belassen denn Morgen ist ein neuer Tag und er wird sicherlich anstrengender als der heutige werden. Aber auch wenn ich glaube die meisten von euch werden die Entscheidung zu den Adlern zu gehen noch bereuen habe ich doch einzelne gesehen die gute Ansätzte zeigen....
    Also wenn keine Fragen mehr sind", Corvinus wartete keinen ganzen Liedschlag ob Fragen kamen da er fest davon ausging das keine kommen würden ", TIRONES WEGTRETEN!"

  • Das letzte Antreten heute. Gemeinsam mit den Tirones der anderen Cohorte mussten wir uns nun auch noch die letzten Worte des Optios anhören. Immerhin, sein Lob war zurückhaltend, aber es schien wohl zumindest ansatzweise vorhanden. Einige registrierten das mit zurückhaltender Freude, andere, die wussten, dass sie heute nicht viel gebracht haben, hörten ohnehin kaum noch zu, aufgrund ihrer Müdigkeit und Erschöpfung. Auch Regulus wollte nun endlich ins Bett... aber dann noch die Ausrüstung nachbereiten, das ganze Zeug zu putzen würde sicherlich wieder eine gefühlte Ewigkeit dauern, vor allem weil sich der Artorier auch wieder mehrmals in den Dreck legen musste.


    Daneben fiel ihm auch noch ein seltsamer Schmerz in seiner rechten Hand auf. Verdammt, dachte er sich. Da hatte er sich wohl einen splitter eingefangen. Eigentlich wollte er den Optio noch fragen, ob er sich einfach so zum Valetudinarium begeben könne, aber dieser war so schnell mit seiner Pause, dass Regulus keine Chance hatte die Frage zu stellen. Ob es überhaupt so schlimm war? Der Splitter sah gar nicht so groß aus. Womöglich würde das schon irgendwie gehen. Er beschloss zumindest erst einmal nichts zu tun und in den wohlverdienten Dienstschluss zu gehen.

  • Zitat

    Original von Gaius Artorius Regulus
    Die letzte Nacht hatte Regulus nicht allzu gut geschlafen, trotz seiner Erschöpfung. Er hatte etwas Muskelkater, denn immerhin war er am letzten Tag geschwommen und musste anschließend auch noch ein schweres Training am Gladius absolvieren. Ziemlich viel für einen einzigen Tag, wie er persönlich fand. Wenn es nach ihm ginge, hätten alle Tiros erst einmal einen ganzen Tag lang durchschlafen dürfen, aber naja, er war halt nur ein einfacher Rekrut, der nichts zu sagen hatte...


    Am nächsten Tag mussten jedenfalls wieder alle gemeinsam auf dem Campus antreten. Die meisten wussten noch nicht wirklich, was sie erwartete. Würden sie von hier aus wieder irgendwo hin marschieren? Womöglich wieder mit dem Gladius trainieren? Der Artorier hoffte jedenfalls, dass sie es ruhig angehen lassen würden. Plötzlich hörte er auch einen lauten Aufruf zum Antreten und sämtliche Rekruten brachten sich in Reih und Glied. Dem Artorier fiel es gleich komisch auf, dass heute nicht der Optio Corvinus sie begrüßte, sondern ein ganz anderer Ausbilder, den Regulus bisher noch nie gesehen hatte. Seine rotbraunen Haare fand er allerdings sehr lustig anzusehen, weshalb er auch still in sich hinein lächelte. Der Artorier war gespannt, in wie weit er sich von Corvinus unterscheiden würde und wartete gemeinsam mit den anderen Tiros auf das, was kommen würde.


    Nach und nach traten die Tirones an, und Hadamar stellte fest, dass die teilweise arg übernächtigt aussahen... allein daran konnte man häufig schon erkennen, welche noch recht neu und den Drill einfach nicht gewohnt waren. Am Anfang wäre er vor Erschöpfung die ersten Tage und Wochen regelmäßig fast aus den Latschen gekippt.


    Er wartete also, bis alle Aufstellung bezogen hatten... und wartete noch ein bisschen... und als nichts kam, zog er die Augenbrauen hoch. „Wie lang seid ihr schon im Dienst der Legio? Hat euch noch keiner beigebracht Meldung zu machen?“ brüllte er nach einem weiteren Moment, den er einfach in Schweigen hatte vergehen lassen. Mit den Neulingen kam er mittlerweile immerhin gut klar... aber mit denen war es auch nicht so schwer. „Du da“, er deutete auf einen Tiro*, „Meldung, na los! Und ich will ne ordentliche hören!“



    Sim-Off:

    *Ihr könnt euch gern aussuchen, wer gemeint ist – oder ob einer von euch einen NPC spielen möchte an der Stelle.

  • Da standen die Tirones nun versammelt und wunderten sich, dass der Optio überhaupt nichts zu tun schien. "War das jetzt irgendsoein Geduldstest?", ging es einigen noch durch den Kopf, aber dann offenbarte sich recht schnell das ganze Missgeschick. Meldung machen, achja, verdammt. Einige hatten die Augen nicht mehr geradeaus und blickten sich stattdessen ins Gesicht. Fast wollten diese Augen einer zum anderen sagen: "Mach du das! Nein, mach du das!"


    Doch dazu kam es erst gar nicht als der Optio sich einfach beliebig jemanden herauspickte, der nun Meldung machen musste. Es war der direkte Nebenmann des Artoriers und bei den Göttern, er war froh, dass er keine Meldung machen musste. Der Auserwählte wandte sich dem Optio zu, versuchte stramm zu stehen, zögerte einen Augenblick, doch dann sprach er laut und deutlich. "Melde Tirones der I. und II. Cohorte vollständig angetreten und bereit für das Training!"


    Das klang doch ganz gut, dachte sich Regulus, der dem Kameraden zuhörte. Wahrscheinlich hätte der Artorier selbst das so plötzlich gar nicht hinbekommen, zumal er sich geistig nach dieser schlechten Nacht auch überhaupt nicht fit fühlte. Blieb bloß zu hoffen, dass es ihn nicht an einer anderen Stelle mal erwischen sollte.

  • Zitat

    Original von Lucius Helvetius Corvinus
    Im Schein der untergehenden Sonne versammelte Corvinus die Tirones beider Cohorten wieder zu einer Gruppe und ließ sie antreten.


    "So Jungs und Mädels. Ich kann sagen bis auf ein paar Ausnahmen habt ihr den Tag ganz ordentlich hinter euch gebracht. Wenn man ja aber bedenkt das es ja auch quasi nur ein halber Tag Drill und ein halber Tag nahezu Freizeit kann man das wohl auch erwarten. Für heute entlasse ich euch in eure jeweiligen Centurien sobald dieses Antreten vorbei ist. Ich gehe davon aus das dort, außer den normalen Tätigkeiten der Ausrüstungsnachbereitung, Essensaufnahmen und Pritsche nichts mehr auf euch wartet. Ich würde euch auch lieber raten es dabei zu belassen denn Morgen ist ein neuer Tag und er wird sicherlich anstrengender als der heutige werden. Aber auch wenn ich glaube die meisten von euch werden die Entscheidung zu den Adlern zu gehen noch bereuen habe ich doch einzelne gesehen die gute Ansätzte zeigen....
    Also wenn keine Fragen mehr sind", Corvinus wartete keinen ganzen Liedschlag ob Fragen kamen da er fest davon ausging das keine kommen würden ", TIRONES WEGTRETEN!"


    Gegen Sonnenuntergang rief der Optio beide Cohorten zusammen, so dass sie gemeinsam als große Gruppe vor ihm standen. Er gab den Tiros zu verstehen, dass ihre Trainingseinheit vorüber war, gab aber einigen indirekt zu verstehen, dass sie sich bessern müssten.
    "Der Tag morgen soll noch anstrengender als heute werden? Ich bin halb tot und der redet als ob das alles ein Kinderspiel gewesen wäre. Aber der hat gut reden, muss ja selber keinen Finger krumm machen", flüsterte der selbe Tiro, der sich während dem Training schon über den Optio beschwert hatte Tacitus zu.
    Bei Jupiter! Wenn es dir zu anstrengend ist, dann verlasse doch die Legion.... Man muss schon wirklich töricht sein um der Meinung zu sein, dass der Kriegsdienst einfach und ohne Anstrengungen ist"So schlimm war es heute auch nicht. Wie stellst du es dir überhaupt vor im Kampf auszuhalten wenn du beim Training schon Probleme hast? Und hör auf dich die ganze Zeit zu beschweren. Du hast dir selbst ausgesucht. Oder etwa nicht?", antwortete Tacitus ohne jedoch zu laut zu sein.
    Endlich kam der letzte Befehl des Tages und die Tiros machten sich auf den Weg in die Contubernia um ihr Abendessen zu sich zu nehmen und anschließend nötige Reparaturen an ihrer Ausrüstung vorzunehmen.


  • Obwohl Tacitus sehr schnell eingeschlafen war, war er alles andere als ausgeschlafen. Er gähnte laut und streckte sich um seine Gelenke zu lockern. Einen Moment standen die Tiros nur dumm da und nichts geschah. Der Optio schien auf etwas zu warten. Aber was? Waren etwa noch nicht alle Tirones da?
    Als der Optio eine Meldung verlangte wollte diese keiner geben. fast alle starrten sie auf den Boden oder blickten sich an. "Mach du das", sagten ihre Blicke.
    Gähn. Dann mach ich es eben..... Doch Tacitus kam nicht so weit. Der Tiro neben Regulus war schneller gewesen und gab dem Optio die verlangte Meldung.

  • Sehr gut, das klang doch nach etwas – und die Rekruten würden das schon noch lernen, einfach bei jeder Gelegenheit Meldung zu machen. Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig... spätestens wenn man selbst einmal den Stock gespürt hatte deswegen, hatte man das dann drin. Die meisten jedenfalls.


    Auf die Meldung selbst hin nickte Hadamar knapp, beinahe unmerklich, und fuhr dann fort, ohne sie weiter zu kommentieren – warum auch ein Lob? Immerhin war das etwas, was sie eigentlich am ersten Tag schon gelernt hatten. „Heute steht das Training mit dem Pilum auf dem Programm. Einige von euch haben das schon ein paar Mal gemacht, für andere ist das neu... wer kann mal ein paar Takte dazu erklären?“

  • Der Rekrut hatte seine Aufgabe gut gemacht. Erleichterung ging durch die Reihen. Bei falscher Meldung wurde ja nicht selten nur der Meldende, sondern am besten gleich die ganze Gruppe bestraft. Nachdem Regulus sehr viel Freude an dem Kampf mit dem Gladius hatte, war er umso interessierter an der Übung mit dem Pilum. Das war schließlich gleich etwas völlig anderes und hier musste jeder sein Geschick beim Werfen beweisen. Als der Ausbilder fragte, ob jemand etwas zum Pilum sagen könnte, wagte sich Regulus tatsächlich verbal etwas vor, wahrscheinlich weil er so euphorisch im Bezug auf das Training war. "Also das Pilum ist zunächst mal ein Wurfspeer..." Was hatte er da gesagt? Das war keinesfalls eine sehr geistreiche Antwort. Er stockte etwas und bemühte sich gleich etwas hinten anzustellen, was etwas gehaltvoller war "...ähm...ja...das besondere am Pilum ist glaub ich, dass es einen Schild ohne Probleme durchdringen kann und sich dann verbiegt, so dass der Angreifer meist das Schild entbehren muss...naja, und es ist natürlich auch so recht tödlich, wenn man davon getroffen wird." Ohweh, was redete er da nur? Aber jetzt war es eben geschehen, immerhin hatte er sich getraut etwas zu sagen und vielleicht konnte man ja sogar etwas Vernünftiges unter dem Gestammel heraushören.

  • Hadamar fixierte den Nächsten, der sich traute etwas zu sagen, und zog leicht eine Augenbraue hoch. „Das ist schön, dass du das glaubst, Tiro. Weißt du das auch?“ fragte er mit leicht spöttischem Unterton zurück, wartete aber keine Antwort ab, sondern fuhr an alle gewandt fort: „Ich will nicht hören, was ihr GLAUBT, Jungs, sondern was ihr WISST. Und bei Iunos Titten, plappert nicht rum, sondern fasst euch kurz!“ Er wandte sich ab und griff nach dem Pilum, das neben den Übungspila bereit lag. „Der Reihe nach: wenn ihr auf euren Feind einen Speerregen runtergehen lasst, brecht ihr die erste Angriffswelle, ganz egal was für eine Art Speer das ist.“ Er hielt den Speer hoch und drehte ihn leicht, damit jeder ihn sehen konnte. „Unsere haben dazu eine Besonderheit, das ist richtig. Ein Schild durchdringt das Ding hier auch nicht so ohne weiteres – ihr müsst es schon richtig werfen. Davon aber mal abgesehen...“, er schenkte dem Tiro ein knappes Nicken, „hat euer Kamerad Recht. Das Metall der Spitze ist weich genug, dass es sich beim Aufprall verbiegt – und idealerweise im Schild des Gegners verhakt.“ Hadamar drehte sich um und warf den Speer leicht in die Luft, um ihn dann so aufzufangen, dass er ihn passend für den Wurf in der Hand hatte, balancierte ihn kurz aus, holte Schwung und warf ihn dann mit Wucht auf eine etwas weiter entfernte Strohpuppe, an der ein Schild befestigt war. Das Pilum drang in das Holz ein. „Du, hol das Schild her“, deutete Hadamar wahllos auf einen der Rekruten, der loslief und, mit einigen Problemen, den Schild herbrachte. „Was passiert dann, wenn ihr so getroffen habt?“

  • Ja, kurz fassen, das beherrschte der Artorier wahrlich nicht so gut. Ihm war noch gut der peinliche Auftritt in Erinnerung geblieben als er mit zwei anderen Legionären in den Unterkünften zusammentraf und eine Rede über Ruhm und Ehre hielt, was natürlich nicht allzu gut ankam und überaus naiv wirkte... aber das war er ja auch irgendwie, sonst wäre er womöglich nicht in diesen furchtbaren Zeiten freiwillig zur Legion gegangen. Jetzt musste er erstmal schlucken und hörte sich die genaueren Ausführungen des Optios an. Als dieser ihm zunickte und meinte er habe recht gehabt, fühlte er sich auch gleich wieder etwas besser. Offensichtlich war nicht alles Müll, was er ablieferte, jedes kleine Kompliment und sei es nur so eine unscheinbare Geste wie ein Kopfnicken konnten seine Moral wieder etwas heben.


    Höchst beeindruckt schienen die Tiros zu sein als der Optio mal so eben den Speer in die Luft warf, locker auffing und ihn dann in dann in Schild schleuderte. Bei der nächsten Frage beschloss der Artorier sich zurückzuhalten. Er hatte fürs erste genug gesagt, stattdessen traute sich ein anderer Tiro hervor, der dann auch, wie gefordert, recht kurz und knapp in einem Satz antwortete: "Der Schild mit dem eingedrungenen Pilum lässt sich vom Gegner nicht mehr benutzen."

  • Anfänger... die konnten ja so putzig sein. Hadamar fielen die Blicke nach seinem Wurf durchaus auf – dabei war das, was er gerade gezeigt hatte, ziemlich normal für jeden Legionär. Das Pilum gehörte nicht zu Hadamars Stärken, da war er Mittelmaß, und obwohl er, seit er Optio geworden war, deutlich mehr und intensiver trainiert hatte, war das Pilum nach wie vor eher so etwas wie ein Stiefkind. Aber solange er nicht in allen Disziplinen nur wie der Durchschnitt war, war das nicht so schlimm, fand er, ganz davon abgesehen, dass er für seine Statur auch im Speerwurf ja quasi besser war als andere, die größer und massiger waren, aber genauso warfen wie er. Und es schien ja immerhin zu reichen, um die Tirones zu beeindrucken... und naja, das würden sie wohl auch noch ein bisschen bleiben, auch wenn sie nachher selbst dran waren. Ganz so einfach, den Speer zu werfen, war es ja nicht, Hadamar konnte sich noch gut an seine eigenen ersten Stunden erinnern. Es dauerte einfach, bis man den Dreh raushatte und den Bewegungsablauf verinnerlicht und die entsprechenden Muskeln aufgebaut hatte...


    Er nahm den Schild entgegen, den der Tiro gebracht hatte, und hielt ihn so, dass die Rekruten ihn sehen konnten. Die nächste Antwort quittierte er erneut mit einem Nicken, bevor er mit unverändertem Gesichtsausdruck eine weitere Frage stellte. „Was macht ihr, wenn der Gegner das Pilum rauszieht und als Waffe gegen euch verwendet?“

  • Was für eine komische Frage, dachten sich einige.
    "Dann kämpft man eben gegen einen Gegner mit Pilum. Das bekommt man schon.", sagte einer.
    "Nein, nein, guck dir den Einschlag doch mal an. Der hat sich doch verbogen, wie will man denn sowas als Waffe benutzen?"
    "Ja, und wahrscheinlich bekommt man so ein Pilum ohnehin nicht so einfach aus dem Schild herausgezogen, oder?"


    Es fühlten sich jetzt offenbar mehrer Tiros dazu berufen Antworten zu geben, ob dem Optio dieses Durcheinander gefiel? Immerhin schienen die Rekruten jetzt aufgeweckt, Einigkeit herrschte deshalb noch lange nicht unter den Soldaten.

  • Hadamar verkniff sich ein Grinsen, als plötzlich eine Diskussion losbrach. „RUHE!“ brüllte er stattdessen. „Wenn ihr keine Ahnung habt, einfach die Klappe halten – wir sind hier nicht in der Curia, wo die Politiker schwatzen!“ Aber wenigstens schien jetzt auch der letzte verschlafene Rest wach zu sein.
    Er winkte den Tiro zu sich, der als erster das Wort ergriffen hatte, und warf ihm den Schild mit darin steckendem Pilum zu. „Na los. Zieh's raus.“ Was ihm kaum gelingen würde, wie manche der anderen vorher schon richtig vermutet hatten – die Spitze hatte sich zu sehr verbogen und verhakt.

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